AT | 1110 Wien | Städtische Elektrizitätswerke – Kraftwerk Simmering | 1902

schlot.at zeigt fünf wesentliche Ausschnitte und einige Primärinformationen aus der 1903 erschienenen Monographie über die ersten beiden Elektrizitätswerke der Stadt Wien [1].

Die beiden unmittelbar nebeneinander situierten Kraftwerke wurden aus strategischen Gründen (Bahnanbindung, Kühlwasser) am unteren Donaukanal an der Simmeringer Lände errichtet. Sie dienten der Erzeugung von Lichtstrom (Lichtwerk, kleinerer östlicher Block) und der Energie für den damals neu eingeführten Betrieb der elektrischen Straßenbahnen (Bahnwerk, größerer westlicher Block).

Da das auf etwa 157,5 m Seehöhe gelegene Terrain hochwassergefährdet war, wurde der Werkplatz vor Kraftwerkserrichtung ca. 2 m hoch angeschüttet.

Das Areal wurde durch eine ca. 1300 m lange Schleppbahn an die Schlachthausbahn angeschlossen, auf welcher im Zuge der Errichtung die Maschinen und Kessel, später die zum Betrieb nötige Kohlenmengen transportiert wurden.

Die wesentlichen Einrichtungen am Gelände waren:

  • Bahnzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • Lichtzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • zwei Pumpenstationen
  • Werksverwaltungsgebäude
  • zwei Wohnhäuser
  • Kantine

Die Kohle wurde auf den zwischen den Zentralen verlaufenden Werksgleisen angeliefert. Die Waggons wurden einzeln über eine nördlich der Anlage gelegene Schiebebühne zu einem der Blöcke transportiert und mittels Waggonaufzug über den jeweiligen Kohleschuppen gehoben.

Mit der Verbrennungswärme der Kohle wurde das aus dem Donaukanal gepumpte Wasser erhitzt und der daraus entstehende Dampfdruck über Dampfmaschinen auf Drehstromgeneratoren geleitet. Die im Bahnwerk verbauten fünf Dampfmaschinen leisteten je 3400 – maximal 4200 PS. Die Leistung der installierten Drehstromgeneratoren betrug je 2000 – 2500 kW.

Die je 65m hohen Schornsteine wurden aufgrund ihres hohen Gewichtes von je 3806 t und den daraus zu erwartenden Setzungen nicht in den Gebäudeverbund integriert. Sie standen 12 m vor der Stirnseite der Kesselhäuser entfernt. Die Rauchkammern in den Sockeln hatten Durchmesser von 4,78 m und waren auf 9 m Höhe mit Schamotteziegeln ausgekleidet. Die Schäfte der Kamine waren aus mehrfarbigen Ziegeln ausgeführt. Die Mündungen der Schlote hatten Durchmesser von 3,8 m.

Der ehemalige Kraftwerksstandort wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts modernisiert und bedeutend erweitert, ab anno 1970 wurde die Kohlefeuerung beendet [2].

Die hier beschriebenen Kraftwerksblöcke sind abgetragen; das Werksverwaltungsgebäude im Nordwesten des Areals besteht noch [3].

Quellen:

[1]…Stadtbauamt Wien (Hrsg., 1903): Die städtischen Elektrizitäts-Werke und die Anlagen der elektrischen Straßenbahnen in Wien; in Kommission bei Wilhelm Braumüller, Wien, 179 S.
[2]…HATZL-BANDEL , H. (1989): Wiener Stadtwerke, Compress Verlag, Wien, S. 125 ff
[3]…Stadtplan Wien, 28.10.2023

 

1110 | Putzerei Vienna | Vienna Textilservice I

Versteckter, schlecht einsehbarer Schlot in der Braunhubergasse 11, Wien Simmering.  Danke an einen anonymen gemütlichen Simmeringer Hausmeister vom alten Schlag, der mich in einen Hinterhof ließ, um wenigstens zwei – wenn auch dunkle – Detailaufnahmen zu machen. Fotos MM 2009.

schlot_map (bei Google Maps)

1110 Wien | Avisostation der städt. Wagenmeisterei

Heutige Nutzung: ABC Autohandel, Gänsbachergasse 2 . Das Areal ist bereits in den 1930er Jahren in seiner heutigen Form (inkl. Werkshallen und Villa) kartographisch dargestellt. Auf einer amtlichen Karte aus 1946 ist es als “Avisostation der städtischen Wagenmeisterei” beschrieben.

Foto MM (2009). Der Schlot ist direkt neben der A23.

schlot_map (bei Google Maps)

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AT | 1110 Wien | Wien-Strom E-Werk Simmering

Sehr schöne Fotodoku aus 2006 von Rochus Hetzendorfer über Schlote des E-Werkes Simmering.

Danke für die Fotos!

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Update 2008-12-14:

Weitere Fotos:

at_wien_simmering_e-werk1 at_wien_simmering_e-werk2 at_wien_simmering_e-werk3 at_wien_simmering_e-werk4

(c) schlot.at

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)


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