DE | HH | Hamburg-Barmbek | New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie | um 1912

Wir zeigen an dieser Stelle eine historische Aufnahme [1] und einen historischen Werksplan [2] des seit 1873 genutzten Fabriksgeländes der New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie (kurz NYH) in Hamburg-Barmbek [3], Lage zwischen Osterbekkanal im Vordergrund und der Maurienstraße rechts.

DE-New_York_Hamburger_Gummiwaaren-Compagnie_1912
Werksgelände der NYH Gummiwaaren-Compagnie, um 1912 [1]
Lageplan NYH 09-12-1932 MAA 2008-010-001
Werksplan der NYH Gummiwaaren-Compagnie, 1932 [2]
Die Aufnahme wurde von einem ehemaligen Angestellten der Fabrik [4] auf ca. 1912 datiert und ist damit die älteste bekannte fotografische Darstellung dieser Fabrik, welche als Abzug sowohl im Hamburger Museum der Arbeit als auch im schlot.at-Archiv vorhanden ist [5]. Einige Gebäude sind heute noch als Museum der Arbeit (Gründungsjahr 1980 [6]) erhalten.
Zum Foto selbst wird seitens des Museums der Arbeit berichtet:
“Die Schlote im Bild waren die Schornsteine der Kesselhäuser, mit denen Dampf für die Vulkanisation (Erhitzen der mit Schwefel versetzten Kautschukmasse unter Druck) und die Energieerzeugung (zunächst direkt über Transmissionswellen in die Gebäude, dann durch Umwandlung in der Kraftzentrale – mit dem Kühlturm?) erzeugt wurde.” [3]
“Der “A. Müller” auf der Südseite des Osterbekkanals war ein Kohlenhändler, über den auch die NYH einige Zeit Kohlen bezog.” [5]
“1954 verließ die NYH das Gelände in Barmbek und zog mit der Produktion nach Harburg in das noch ältere Fabrikationsgebäude der Harburger Gummi-Kamm, dann Traun & Söhne von 1856.” [3]
Für das Veröffentlichungsrecht des mit 1932 datierten Werksplanes [2] sei Dr. Jürgen Bönig in Vertretung für das Museum der Arbeit Hamburg herzlich gedankt. Der Plan wurde zur besseren Orientierung nach dem Standpunkt des Fotografen (unterer Planrand, noch südlich der Kreuzung und des Kanals) eingerichtet.
Quellen:
[1]…Echtfoto-Ansichtskarte ohne Hersteller, gelaufen 1962, Archiv schlot.at (2014)
[2]…Lageplan I.052 des Werkes Hamburg der New York Hamburger Gummiwaaren Compagnie Maßstab 1:500, 1932, aus dem Archiv des Museums der Arbeit. Publikationsrecht auf schlot.at (2015)
[3]…Freundliche Zuordnung und Auskunft von Dr. Jürgen Bönig, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[4]…Datierung Eugen Boenkendorf senior
[5]…Freundliche Auskunft von Jürgen Ellermeyer, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[6]…Museum der Arbeit online, abgefragt am 08.01.2015

AT | 1100 Wien | Maschinenfabrik der StEG (Staats-Eisenbahn-Gesellschaft)

Die 1839 – 1930 bestehende Maschinenfabrik der StEG [1] lag zwischen Süd- und Ostbahnhof in Wien-Favoriten, hart an der Grenze zum 4. Bezirk. Sie war neben der Lokomotivfabrik Sigl, der Lokomotivfabrik Floridsdorf und der Lokomotivfabrik Krauss eine der großen österreichischen Vertreterinnen ihrer Art.  Mittlerweile ist das ehemalige Fabriksgelände den Bautätigkeiten zur Errichtung des neuen Hauptbahnhofes gewichen.

Anbei ein undatierter Plan des Werkes, wohl aus der Endphase der Produktion, also um 1930. Der zentrale Werksbereich bestand aus einem Administrationsgebäude, der Dreherei Süd, der Schmiede und einer hydraulischen Presse. Der Westteil entlang der Südbahngleise bestand aus einer Eisengießerei, der Dreherei West, einer Lackiererei sowie der Montierung, einer südöstlich daran grenzenden Metallgießerei und einer Bauhütte. Im Ostteil entlang der Ostbahngleise lagen eine Kesselschmiede, ein Kesselhaus, ein Rauchfang, eine Winkelschmiede und ein Drehkran. Im südlichen Werksareal waren eine Reihe von Nebengebäuden  oder – räumen untergebracht. Erwähnt werden hier eine Garage, der Wagenbau, die Tischlerei, die Modelltischlerei (Gußformen!), eine Lehmmühle, ein Metallmagazin, ein Mutternmagazin und zwei Eisenmagazine.

Werksplan um 1930.Copyright schlot.at - Archiv (2012)
Werksplan um 1930. Copyright schlot.at - Archiv (2012). Lichtpause.

Als Produktbeispiele der Fabrik anbei mehrere Lok-Konstruktionszeichnungen.

07.09.1912: Projekt einer B1 - gek. Kranlokomotive Spurweite 1435 mm
03.08.1909: Projekt einer B1 - gek. Kranlokomotive Spurweite 1435 mm. Firmenstempel 07.09.1912. Lichtpause.
”]01.06.1923: 1C1 - Personen- und Schnellzugslokomotive BBÖ 1029 - später ÖBB 1073.
09.03.1925: Projektierte 35 PS - Lokomotive für 760 mm Spurweite.
09.03.1925: Projektierte 35 PS - Lokomotive für 760 mm Spurweite. Blaupause.

Mehr Lokpläne der StEG im schlot-Archiv.

Quellen:

[1]…wiki StEG, 04.04.2012

[2]…Freundliche Auskunft Dipl.-Päd. Thomas Wohlmuth, Neunkirchen

Alle Pläne befinden sich als zeitgenössische Blau- oder Lichtpausen im schlot-Archiv.

DE | NRW | Stickstoffwerke Rauxel, Gewerkschaft Victor – 1929

Foto 220×170 mm, datiert 1929, von einem Werksbesuch der 1927 gegründeten Stickstoffwerke Rauxel. Die Werke wurden durch die Klöckner – Werke und die Wintershall AG gegründet. Das Werk steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Kohle- bzw. Koksverarbeitung.

Das Gelände im Hintergrund ist als Gaswerk bzw. Raffinerie erkennbar. Deutlich erkennbar ist ein Gasbehälter im linken Hintergrund sowie die Gerüste eines zweiten Gasometers; ferner mehrere für Raffinerien typische Fraktioniertürme rechts hinter der eingeschossigen Backsteinhalle; auch die Industriegleise am Gelände und der werkseigene Güterwaggon samt Aufschrift sind gestochen scharf auszumachen.

Foto im Eigentum Schlot-Archiv.

Anwesende Personen am Foto von links nach rechts:

  1. Russell, Bergwerksdirektor
  2. Schmalfeldt
  3. Hammergreen
  4. Stirner
  5. Prentzel jun.
  6. v. Krogh
  7. Prentzel sen. (Geheimrat)
  8. Grauenhorst
  9. Lierke (Ökonomierat)
  10. Nirrnheim
  11. Schoppelrey
  12. Jantzen
  13. Bernodat

schlot_map (bei Google Maps)

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1210 Wien | Gaswerk Leopoldau 1911

Plan- und Bildquelle:  Städtische Gaswerke Wien (Hrsg., 1911): Das städtische Gaswerk Leopoldau. Eigenverlag. 43S.

Werksplan und Fotos vom Gelände und den Betriebsstätten des 1911 eröffneten Gaswerkes Leopoldau, welches als Ergänzung für das Gaswerk Simmering konzipiert war. Da Ende 1911 bestehende Verträge mit den damaligen privaten Gasgesellschaften ausliefen und die Kapazität des Werkes Simmering nicht mit dem ständig wachsenden Gasbedarf Wiens mithalten konnte, war die Gemeinde Wien gezwungen, das Gaswerk bis Ende 1911 betriebsbereit herzustellen. Dies gelang im Dezember 1911. Die Gaserzeugung lief bis 1969. Heute ist das Gelände eine in Sicherung begriffene Altlast mit teils massiven Verunreinigungen des Untergrundes.

Der Zusammenhang des Gaswerkes Leopoldau mit dem Gasbehälter Brigittenau (1911-1985) und dem Gaswerk Simmering wird hier dargestellt.

Informationen zur Altlast W 20 – Gaswerk Leopoldau finden Sie auf der Website des Umweltbundesamtes. Hier auch viele technische und historische Infos.

Ausschnitt aus Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt A.G., Wien (1929): Gesamtplan von Wien 1:25.000. Bearbeitet von Karl Kaplan.
.: Mit freundlicher Genehmigung von Freytag & Berndt, 1230 Wien :.

Ausschnitt 240x180
Ausschnitt 240x180

© FREYTAG-BERNDT u. ARTARIA KG, 1230 VIENNA, AUSTRIA, EUROPE

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.27671,16.429946&spn=0.002856,0.006416&z=16&output=embed&w=300&h=200]