Historisches Foto [1] eines der zahlreichen Öllager am Fuße des Aden-Vulkans [2] in der ehemaligen jemenitischen Hauptstadt. Interessant ist die Industriearchitektur des Pumpenhauses, die in puncto Fenstergestaltung an vergleichbare europäische Bauwerke der 1910er und 1920er Jahre erinnert. Ein seltener Einblick in die historische Infrastruktur eines Landes ohne Lobby. Links und rechts im Bild befinden sich zwei kleine Einblicke in die jemenitische Fauna.
Die Raffinerie Talara wurde anno 1917 durch die International Petroleum Company (IPC) gegründet. Sie verfügte ursprünglich über eine Kolonne mit 4 Destillationsanlagen und war auf eine Produktionsmenge von 10.000 Barrels pro Tag ausgelegt [1].
Für die Raffinerie wurde eine bis in die südliche Nachbarstadt Negritos reichende Industriebahn mit 762 mm Spurweite und einer ursprünglichen Streckenlänge von 130 km installiert. Sie wurde bis etwa 1950, im Hafenbereich von Talara bis etwa 1965 betrieben [2].
1926 wurden vier thermische Crackanlagen installiert, 1929 wurde die Schmierstoff- und 1938 die Asphaltproduktion aufgenommen. 1954 wurde eine zweite Destillationskolonne eingerichtet [1].
Bis 1965 wurde die Kapaziät durch laufende Modernisierungen auf 65.000 Barrels pro Tag gesteigert. Die Raffinerie wurde schließlich verstaatlicht, der 1969 gegründeten PETROPERÚ S.A. unterstellt und später eine eigene Düngemittelproduktion auf Harnstoff- und Ammoniakbasis eingerichtet [3].
Im Mai 2014 wurde das spanische Unternehmen Técnicas Reunidas, S.A. (TRSA) mit einer umfassenden Sanierung der kompletten Raffinerie beauftragt (Auftragsvolumen 2,7 Milliarden US $). Weitere 765 Millionen US $ wurden von diversen Unternehmen für die Errichtung und den Betrieb neuer Anlagenteile investiert. Die Emissionswerte der Anlagen wurden durch die Maßnahmen drastisch reduziert – Schwefelemissionen von 1.800 ppm auf 50 ppm [3].
70% der Arbeitsplätze werden von der lokal ansässigen Bevölkerung gestellt. Seit 2014 wurden umfassende Ausbildungsprogramme wie etwa 110 Stipendien und 200 Ausbildungsplätze für Frauen in Führungspositionen geschaffen. Als breitenwirksame Maßnahmen wurden in der strukturschwachen Wüstenregion um Talara 63.000 “educational kits” vergeben und mehr als 3.000 Menschenrechtsschulungen durchgeführt [3].
Die hier gezeigten Fotos der Raffinerie [4] sind größtenteils undatiert und aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit zumeist den 1930er- und 40er Jahren zuzuordnen. Sie zeigen das Verwaltungsgebäude, Tank- und Destillationsanlagen, Bohrtürme, einen undatierten Raffineriebrand, Werksarbeiter beim Schichtende sowie mehrere äußerst seltene Ansichten der Industriebahntrasse Talara im Werk und im Hinterland Richtung Negritos.
Das erste Bild verortet einige wiederholt abgebildete Objekte auf einem Schrägluftbild aus 1944, das mit Blickrichtung Westen (Pazifik im Hintergrund) aufgenommen wurde.
Zu sehen ist das 1885-1887 nach Brand neu errichtete Deutsche Theater in Rīga, welches seit 1919 als Lettische Nationaloper genutzt wird [1]. Die Ansicht zeigt das Gebäude von Norden [1,2].
Der Kamin gehört zum gebäudeeigenen Heizhaus der Oper [1,2].
Quellen:
[1]…Echtfoto-Postkarte, ohne Marke, datiert 21.03.1921, Eigentum schlot.at-Archiv (2023)
Luftaufnahme [1] des 1916 als Militärbasis gegründeten [2] Amsterdamer Flughafens Schiphol.
Per 01.04.1926 wurde die bis dahin militärisch organisierte Flughafenverwaltung in die Hände der Stadtverwaltung Amsterdam übergeben [3].
Die Aufnahme [1] zeigt den jungen Zivilflughafen mit dem ersten, ab 1926 errichteten Terminal, dem ersten errichteten Tower [3] und vier Hangars, davon einer mit großflächiger Dachbeschriftung des damals bereits niederländischen Flugzeugherstellers „FOKKER“. Markant erscheint auch der weiße Schriftzug „AMSTERDAM“ am Rollfeld gegenüber Terminal 1.
Die Geschichte von AMS/EHAM umreißt Quelle [3].
Ein Lageplan des Airports in seiner heutigen Form finden sich in Quelle [4].
Quellen:
[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, nach 1925, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)
Luftbild [1] der MGM-Studios in Culver City, nach 1924 [2].
Der Name “Metro Goldwyn Mayer” ist am Foto deutlich zu erkennen und wurde erst nach der dritten Fusion 1925 verwendet.
Ein guter zusammenfassender Artikel über die Studios mit einem wohl falsch datierten Luftbild (?1924, aber deutlich mehr Umgebungs-Bebauung als das obige Bild) findet sich in Quelle [2].
Quellen:
[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, nach 1924 und vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)
[2]…Brammer, Emily. “Sony Pictures Studios (Previously Metro-Goldwyn-Mayer Studios).” Clio: Your Guide to History. April 18, 2018. Accessed December 30, 2022. https://www.theclio.com/entry/56162
Alte Echtfoto – Postkarte [1] aus Gladewater, TX. Blick auf die nach einem Ölfund am 07.04.1931 [2] errichtete Erdöl-Raffinerie samt Refraktionsturm und diversen Tanks. Im Vordergrund liegt eine Verschleißstelle für die fertig raffinierten Produkte (Texas Oil Products), im Hintergrund stehen Bohrtürme, soweit das Auge reicht.
Die Lage der Stadt an zwei Highways (80 und 271) und einer sehr wichtigen Eisenbahnverbindung [3] bewirkte in Zusammenhang mit dem reichen Erdölvorkommen das starke Wachsen von Gladewater ab 1931 [2].
[1]…RPPC AZO 137 x 87 mm, ungelaufen, um 1935. Eigentum schlot.at (2016)
Ältere Echtfoto-AK [1], die den Mineralölhafen [2] der rumänischen Stadt Constanța zeigt. Es ist eine Vielzahl an Öltanks mit Überlaufbecken und Ölleitungen zu erkennen. Im rechten Vordergrund findet sich ein kleines Pumpenhaus mit einem davor gehenden Aufseher. Die höchste erkennbare Tanknummer am Foto ist die “48”.
Im linken Hintergrund sind am Horizont mächtige beflaggte Blocks und eine Förderstrecke einer großen Industrieanlage wie etwa von einem Gaswerk erkennbar.
Die Geschichte des Hafens ist (auf englisch) hier nachlesbar.
Quellen:
[1]…AK 141 x 91 mm, View in the port of Constanța, ohne Verlag, ohne Jahr, um 1940. Eigentum schlot.at-Archiv (2016)
Mit dem Kraftwerk Arzberg, auch Bayernwerk genannt, verbindet die Arzberger Bevölkerung ein relativ modernes Braunkohlekraftwerk mit zwei großen hyperboloidförmigen Stahlbeton-Kühltürmen, das bis 2003 am Netz war und 2006 gesprengt wurde [1].
schlot.at hat ein Foto des Kraftwerkes aus dem Jahr 1921 [2] gefunden, das den Urzustand des 1915 errichteten [1] Industriebaues zeigt. Ohne Polemik darf hier von wunderschöner Industriearchitektur gesprochen werden.
Wikipedia [1] schreibt über den Urzustand 1915 Folgendes:
Um den durch zunehmende Elektrifizierung wachsenden Strombedarf von Oberfranken zu decken, schloss das Königreich Bayern im Jahre 1913 einen Vertrag mit der Berliner Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft (ELG), in welchem sich die ELG verpflichtete, in der Region ein Kraftwerk zu bauen. Die ELG gründete für das Vorhaben 1914 die Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG (BELG) mit Sitz in Bayreuth als Tochtergesellschaft.
Als Kraftwerksstandort wählte die BELG die Stadt Arzberg vor allem wegen der günstigen Brennstoffanlieferung aus; per Bahnanschluss konnte Braunkohle aus dem nahegelegenen böhmischen Kohlerevier Falkenau angeliefert werden. Auch die günstige Kühlwasserversorgung aus der Röslau, die später vom eigens hierfür erbauten Feisnitz-Stausee übernommen wurde[4], spielte eine Rolle.
Mitte 1915, nach anderthalbjähriger Bauzeit, war das Kraftwerk fertiggestellt und nahm mit einer Leistung von 12 Megawatt elektrisch (zwei Maschinensätze von jeweils 6 MW) den Betrieb auf. Im Jahr 1924 schloss die BELG einen Stromliefervertrag mit dem Bayernwerk, und das Kraftwerk wurde an das 100-kV-Verbundnetz angeschlossen.
Das Kraftwerk wurde im Laufe der Jahrzehnte bedeutend erweitert und modernisiert. Die Stillegung erfolgte 2003, zwei Sprengungen sind aus 2006 dokumentiert [1]. Wir danken Hrn. Harald HELM, Hauptamtsleiter der Stadt Arzberg], für die Verifizierung des Fotostandortes als Kraftwerk Arzberg [3].
Quellen:
[1]…Kraftwerk Arzberg auf wikipedia.org, abgefragt am 02.09.2015
[2]…Kontaktkopie 139×88 mm mit Prägestempel “C. BAUER, Maler und Photograph – Arzberg”, gelaufen am 31.12.1921 von Arzberg nach Saalfeld
[3]…Email von H. HELM vom 31.08.2015
Luftbild aus 1921 [1], Ausschnitt des ehemaligen Brooklyner Gaswerkskomplexes, Nähe Luna Park (Vergnügungspark) auf Coney Island, Stadt New York. Das Gaswerk wurde von 1908 bis in die 1960 er Jahre betrieben [2, S 4 ff]. Teile des Geländes wurden ab 2001 einer Altlastensanierung unterzogen. Die gaswerksüblichen Grundwasserkontaminanten BTEX und PAK waren Anlaß der Sanierung [2].
Quellen:
[1]…Luftbildabzug 6295 der Atlantic-Photo-Co Berlin. Foto vom 02.11.1921. Eigentum schlot.at-Archiv
Zwei alte Ansichten der Kamine des Städtischen Elektrizitäts – Werkes (auch Dampfkraftwerk Engerthstraße), Fotostandorte auf der Donau und an deren Ufer. Die Aufnahmen sind datiert mit 24.02.1929 bzw. 1940 und wurden zur Zeit der damaligen Eisstöße gemacht.
Erkennbar sind mehrere verortungsrelevante Objekte, die in den mehreren der folgenden Abbildungen – sofern erkennbar – aufsteigend numeriert sind:
1. DDSG-Station Wien Praterkai: markantes Aufnahmegebäude.
2. längliches dreigeschossiges Gebäude am Donaukai mit Giebelspitz und Zwanzigfensterfront.
3. schmäleres, eingeschoßiges Gebäude, parallel südwestlich hinter [2] liegend, mit [2] an dessen schmaler NW-Front durch eine Art Förderband verbunden
4. Elevatoren (in Karte und auf Eisstoßfoto erkennbar)
5. Städtisches E-Werk Wien II (Dampfkraftwerk Engerthstraße).
Das E-Werk profitierte von der Lage an der Donau und wurde von der Donauuferbahnaus mit Brennstoff versorgt [C]. Die Elevatoren [4] entlang des Handelskais dienten der Löschung der Frachtschiffe.
Das Kraftwerk bestand von 1890 – 1966 und wich schließlich einem Wohnbauprojekt [E]. Näheres zu der spannenden Kraftwerkgeschichte in der eben zitierten Quelle.
Den letzten vorliegenden Nachweis der Baulichkeit erbringt Freytag – Berndt u. Artaria anno 1972 [F].
Quellen:
[A]…Foto “W2” vom 24.02.1929, 136 x 85 mm auf Wellington. Eigentum schlot-Archiv
[C]…Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1933): Plan des II. Wiener Gemeindebezirkes Leopoldstadt, Maßstab 1:15.000, Ausschnitt
[D]…Foto Eisstoß 1940, ohne Verlag. 139 x 90 mm. Eigentum schlot-Archiv
Foto einer Abraumhalde, um 1940. Es dürfte sich der Form und der Struktur nach zu urteilen um eine Schlackenhalde handeln, wie sie früher in der Nähe von bedeutenden Stahlwerken und Hochöfen angelegt wurden. Im Hintergrund beeindruckt ein (mutmaßliches) Stahlwerk am Rande einer größeren Stadt, die in eine Mittelgebirgslandschaft eingebettet scheint.
Im Vordergrund finden sich bogenförmige schwarze homogene Schüttungen, die links im Bild in eine stark geböschte Schlackenhalde unterschiedlicher Körnung und Farbe übergehen. Deutlich erkennbar sind fünf teils planengedeckte LKW (vier an der Haldenbasis, einer auf der schwarzen Schüttung in Vordergrund), ein Aufseher und mehrere Arbeiter oder Soldaten in Uniform. Es dürften gerade Abladearbeiten stattfinden.Ein LKW scheint im Mittelgrund des Bildes gerade die Abladestelle zu verlassen. Die Darstellung einer Zwangsarbeitssituation kann bei diesem Foto nicht ausgeschlossen werden.
Wir ersuchen um Mithilfe bei der Klärung dieses Standortes und der abgebildeten Aktion.
Foto 86×54 mm (Photopapier nicht deklariert) im Eigentum des Schlot.at – Archives.
Historische Ansichten [1] der 1901 fertiggestellten [2] Münzprägestätte an der Ecke 17th Street/Spring Garden Streets in Philadelphia. Die Baukosten werden mit $2.400.000 [1] bzw. mit $ 2.000.000 [2] angegeben. Das Gebäude besteht aus Granit (Maine) und ist mit feuerfesten Materialien verkleidet [1].
Interessant die Einzelaufnahmen aus dem Gebäudeinneren – alles elektrisch beleuchtet:
Melting Room mit Ingots (Metall- oder Legierungsblöcken) als Gußausgangsform
Coining Room, die eigentliche Prägestätte
Separating Room, Aufteilung der Münzen
Counting Room, Münzzählung
Moderne Münzherstellung in den USA läßt sich hier nachvollziehen.
Schöne Ansicht aus 1906 [1] der 1878-1880 erbauten [2] und heute noch erhaltenen ersten Gravier- und Druckanstalt für die Wertpapiere der Vereinigten Staaten. Der Schornstein besteht nicht mehr.
Produktpalette 1906 [1]: Government bonds, national currency, postage and revenue stamps, military, naval and diplomatic commissions, passport etc.
1906 wurden die Fabriksanlagen in unmittelbarer Nähe des 1880 erbauten Gebäudes erweitert [2].
Quellen:
[1] L.H. NELSON COMPANY (1906): The latest views of Washington. Portland, photo#18
Luftbildaufnahme der 1878 gegründeten [1] Asbest- und Kieselgurwerke Uelzen (Kliefoth & Co KG) [5]. Das Foto (128x86mm, Eigentum schlot_archiv) wird auf ca. 1940-50 geschätzt.
Seit 06.08.1986 ist das Werk als Asbest- und Kieselgurwerke Kliefoth GmbH & Co. KG verzeichnet [2]. Die Fabrik hatte ab 1926 eine eigene Werksbahn, eine Diesellok ist in einem deutschen Museum erhalten [3]. Es existiert ein Werksfoto mit Diesellok vom September 1981 [4].
Bemerkenswert betreffend unser obiges Foto ist der Vermerk des Baujahres auf dem höchsten der drei Schlote: “[1]917”.
Gut erkennbar sind die Werkshallen und die Werksgleise, ebenso mit Flugdach gegen Regen gesichertes weißes Schüttgut (?Asbest) im linken Bildbereich neben dem Werksgleis (über mittlerer Schlotkrone!). Dunkles Schüttgut (?Kieselgur) im rechten Vordergrund knapp innerhalb der Werksgrenze bei durchbrochener Betonmauer. Es dürfte sich bei dem Foto um eine Aufnahme von Osten her handeln (Schatten nach rechts-also Sonne im Süden). Im Bildvordergrund ist offenbar der Abfall des Geländes zum Bahnhof Uelzen hin zu erkennen. Im rechten Bildvordergrund könnte ein Teil des dort bogenförmig angelegten Lokschuppens erkennbar sein. Das mutmaßliche Gelände erscheint am aktuellen Luftbild als Brachfläche – der Lokschuppen besteht offenbar noch, siehe hier.
Das Werk selbst wurde vor Längerem abgetragen [5]. 2010 ist die Fabrik nachweislich geschlossen [6]. Allgemeine Infos über den Werkstoff Asbest unter [7].
E P I L O G : Bitte merken: Asbest ist lungenwegsam und daher unter Umständen gefährlich – jedoch NICHT giftig, wie uns diverse Medien wiederholt suggerieren. Oder halten Sie Pfeil und Bogen etwa auch für giftig?
Gut getarnt, aber doch am Leben: Der Schornstein der Lackfabrik Eisenstädter in Vösendorf, Ecke Wilhelm-Hafenscher-Gasse/Ortsstraße 18. Der eher kleine Schornstein im Teilbereich West der ehemaligen Fabrik wurde mit einer seilbefestigten dreiseitigen Kunststoffverkleidung versehen.
Zur Geschichte dieser 1900 – 1971 betriebenen [1], gemäß Compass 1959 bereits 1892 gegründeten Fabrik [2] gibt das Umweltbundesamt in seinem Altlastenkataster u.a. folgende Auskunft:
Zitat Beginn, Abfrage 14.12.2010:
“Aus dem Jahr 1941 ist der Bestand folgender Anlagen im Bereich der Lackfabrik Eisenstädter bekannt.
• Farbwerk: Es wurden Trockenfarben mit Öl oder Lacken verarbeitet und abgefüllt
• Öllackabteilung: bestand aus einer Lackschmelzerei und 2 Sudhäusern mit
diversen Feuerstellen. Hier wurden Harze und Öle verkocht und zur Herstellung von Schwarzlacken, Asphalt, Pech und Bitumen eingeschmolzen. Die gewonnenen Lacke wurden der Filterstation zugeführt wo sie durch Zentrifugieren gereinigt wurden
• Kannenkocherei: Es existierten Becken, in denen gebrauchte Kannen in
alkalischen Wässern ausgekocht und anschließend mechanisch gereinigt wurden.
• Gebäude mit Werkswohnungen, Portierloge, Sanitärräume
• Lager”
Zitat Ende
Der Schornstein gehört eindeutig zum alten Fabriksbestand, wie auch aus der Lageskizze des Heizhauses im oben verlinkten UBA-Dokument hervorgeht.
1925 wurden in der “Lack-, Farben- und chemische Produktenfabrik und Lohnfärberei Gebrüder Eisenstädter” [3] produziert:
Öllacke
Spirituslacke
Metalllacke
Die Fabrik verfügte über 30 PS Antriebsenergie aus Dampfkraft und Elektromotor [3].
1959 wurden produziert:
Industrielacke
Kommerzlacke
Fußbodenanstriche [2]
Der Ostteil der Fabrik (Schlot im Westteil) wird derzeit dort aufgrund eines Heizölschadens im Grundwasserbereich als Altlast N60 geführt. Hier das pdf zum Download [1].
Quellen:
[1]…Informationen aus dem Online-Datenblatt des UBA über die Lackfabrik Eisenstädter Teilbereich Ost, Abfrage vom 14.12.2010
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1558.
[3]…Industrie-Compass 1925/26 Band Österreich, Compass Verlag Wien, 885, 892
Historische Luftbildansicht des 1897 gegründeten Maggi-Werkes in Singen, ca. 1955. Sehr schön zu erkennen die Werksgleise, der zentrale Wasserturm auf Betonkonstruktion, drei Schlote.
Etwas schwerer auszumachen sind der Fuhrpark und der MAGGI – Schriftzug am großen Verwaltungsgebäude im Vordergrund. Wasserturm und zumindest ein Schlot bestehen heute noch – trotz Nestlé – Übernahme des Konzerns. Das heißt, beide sind effizient.
Werkseigene Ansichtskarte “Zur Erinnerung an den Besuch der MAGGI-Werke in Singen am Hohentwiel” #2, ohne Datum. AK 138x89mm im Eigentum des schlot_archives (2010).
Sehr seltene Aufnahmen aus der Steiermark | Eisenerz-Münichtal, welche die dort 1901 und 1913 errichteten Hochöfen (ÖAMG) und den noch immer bestehenden Schlackenkegel (Abraummaterial der Eisenverhüttung) anno 1901 (Hochofen I im Bau),1929 bzw. um 1937 zeigen. Des Weiteren zwei Fotos des Gaskraftwerkes Eisenerz aus 1925 und 1930. Beide Fotos wurde vom Schlackenberg aus in Richtung Südosten geschossen. Das ältere Foto zeigt Schlackeverfuhrgleise auf den Kegel, das jüngere ist in der Werkszeitung der ÖAMG vom 14.08.1930 publiziert. Der Text der Kraftwerksbeschreibung stammt ursprünglich aus 1925 und wurde 1930 in zweiter Auflage publiziert.
Die Werksaufnahmen aus 1929 entstammen einer heimatkundlichen Schrift und erklären die einzelnen Teile der beiden Koks-Hochöfen. Beide Öfen wurden 1945 ausgeblasen.
Spannend ist der Vergleich des Schlackekegels (1929-1937) mit dem heutigen – er ist gegenüber 1937 zum Kegelstumpf geworden. Die gewaltigen Dimensionen sind aus dem aktuellen Luftbild ersichtlich.
Nordwestlich der Hochöfen befand sich ab 1922-24 (Errichtung) ein Gaskraftwerk, dessen Hauptgebäude noch in Grundzügen besteht. Der im Hintergrund des Fotos erkennbare Gasometer ist mittlerweile abgetragen.
schlot_map (bei Google Maps). AK auf Kodak-Papier (um 1937), Werkszeitungen (1930+1934) und Büchlein (1929) im Besitz von schlot.at