Fotodokumentation [1] der Werksanlagen der Steirischen Mineralfarben-Werke und Lackfabriken Waldemar Kjölbye & Cie [2] in Leoben-Leitendorf [1]. Die Fabrik bestand ab mindestens 1906 [1] und wurde anno 1913 durch das Unternehmen A. Zankl Söhne, Graz, erworben [2].
Die Fotos bieten einen Einblick in die lokale Industriearchitektur samt schmalspurigen Werksgleisen, aber auch in die Herstellung von Erd- und Ölfarben (Aufmahlen der Pigmente in Kollergängen und Mahlwerken mit Transmissions-Antrieb, Verwendung von Filterpressen) und zeigen die werkseigene Fassherstellung, die Abfüllung, Lagerung und Fakturierung der Produkte.
Ansicht der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, um 1910. [1]
Das ehemalige Betriebsgelände der Firma Mobil befindet sich rund 3,5 km nordöstlich der Alten Donau in der Wiener Katastralgemeinde Kagran. Im Westen grenzt an das rund 10 Hektar große Gelände die nördliche Linie der Ostbahn, im Norden die Breitenleer Straße und im Süden der Gewerbepark Stadlau an. Die östliche Grenze bildet der Zwerchäckerweg [2].
Auf dem ehemalige Betriebsareal wurden von der Firma Mobil Oil Austria AG sowie deren Vorgängerfirmen seit dem 19. Jahrhundert Mineralölprodukte raffiniert bzw. umgeschlagen und gelagert. Durch kriegsbedingte Einwirkungen während des 2. Weltkrieges (Beschädigungen der Tankfelder der damaligen Raffinerie durch Bombardements) und Betriebsunfälle kam es insgesamt zu großflächigen Boden- und Grundwasserkontaminationen mit Mineralölprodukten [2].
In Folge von Bombentreffern im Jahr 1944, insbesondere der Tanklager im Südteil des Altstandortes, kam es zur Versickerung von rund 7.000 Tonnen Mineralölprodukt, die sich nach Erreichen der Grundwasseroberfläche entsprechend den örtlichen Grundwasserverhältnissen nach Ostsüdosten ausbreiteten. Im Rahmen der in den 90er Jahren durchgeführten Untersuchungen wurde Mineralöl in Phase am Altstandorte festgestellt. Auch konnte 1990 an Messstellen, die sich etwa 500 m grundwasserstromabwärts des Kontaminationsherdes befanden, noch Mineralöl in Phase festgestellt werden. Insgesamt wurde auf dem Grundwasser aufschwimmende Ölphase bis 500 m im Abstrom angetroffen. [2]
Der Standort ist mittlerweile als „Gesicherte Altlast W6 Mobil“ bekannt [2].
Quellen:
[1]…Briefkopf aus einem Geschäftsschreiben der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, datiert 1917; Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2022)
Fabrik von Westen, um 1930 [1]Der Standort wurde 1830 gegründet [2] und war zur Zeit der ersten Weltkrieges die größte Lederfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie [3].
Kurzabrisse:
1925: „Fr. VOGL, Lederfabrik […] Erzeugnisse: Sohlenleder, Vache-, Ober- und Chromleder, Rahmen, Riemen. 1200 Arbeiter, Dampf 3000 PS. [X]“ [4]
1979: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 4 (1974) […] 109 Beschäftigte. Erzeugnisse: chromgegerbtes Oberleder, Bekleidungsleder, Möbelleder […] [6]
1994: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 5. Gründung 1975. Beschäftigte: 95; Importquote 30%, Exportquote 85%. Umsatz: 190 Millionen Schilling; Tätigkeit: Erzeugung von Autopolsterleder (85%), weiters Bekleidungs- und Möbelleder […] [7]
Per 10/2010 wurde Insolvenz angemeldet, per 02/2011 erfolgte die Übernahme durch den slowenischen Autozulieferer Prevent [8].
Das Werk wurde 2013 geschlossen. Einen hervorragenden Überblick über die Betriebsgeschichte bietet Quelle [9], die bauliche Entwicklung von 1930 bis 2020 auf deren Seiten 33-36.
Eine 5,4 ha große Fläche nordwestlich der Fabrik ist als ehemalige Betriebsdeponie seit 10.04.2009 amtlich als Altlast O75 ausgewiesen. Es besteht der Verdacht, dass in den 1920er Jahren auf einer ca. 2.700 m² großen Teilfläche milzbrandverdächtige Kadaver deponiert wurden. Bis in die 1950er Jahre wurden die spezifischen verfahrenstechnischen Schritte ausschließlich mittels vegetabiler Gerbung betrieben. Die Abwässer der Fabrik wurden bis dahin mittels Klärteichen und Schlammbeeten („Schlammstätten“) nordwestlich des Fabriksareals behandelt. Nach der Umstellung auf Chromgerbung wurde eine mechanische Kläranlage mit drei neuen Klärteichen und 8 Absetzbecken errichtet und der Klärschlamm bis 1979 landwirtschaftlich genutzt. Danach wurden die Schlämme bis zur Inbetriebnahme einer erweiterten Kläranlage im Jahr 1991 auf der genannten Fläche nordwestlich des Fabriksareals deponiert [2].
Quellen:
[1]…Echtfoto-Postkarte mit 131×82 mm belichteter Fläche, Österreichische Fliegerschule Salzburg, Fliegeraufnahme 84, undatiert. Gelaufen am 04.08.1932, Eigentum schlot.at – Archiv (2021)
Zwei Kontaktabzüge einer unbekannten Erdölraffinerie [1] warten auf Verortung.
Wer hat Hinweise auf den Standort?
Ausgeschlossen werden können derzeit:
Luftbildaufnahme um 1970 von der Leder- und Extraktfabrik Gustav Wurm Ges.m.b.H. in Neumarkt/Bezirk Grieskirchen/Oberösterreich. Das Foto zeigt das Werk samt Gleisanschluß an den Bahnhof Neumarkt i.H./Kallham, Blickrichtung Norden [1].
1925 ist die Fabrik im Industrie-Compass verzeichnet. Damals bestand eine Zweigniederlassung in Ried im Innkreis. Als Gründungsjahr wurde 1720 angegeben. Erzeugt wurden damals Sohlen- und Oberleder. Die Produktion erfolgte mit 15 Arbeitern und elektrischer Kraft im Ausmaß von 12,5 Pferdestärken [2].
1959 wurde die Produktionspalette um “Rahmen der Marke LINDWURM” und “Hausruck-Gerbe-Extrakt” erweitert. Daten zu Beschäftigtenstand und maschineller Ausstattung 1959 fehlen im betreffenden Compass [3].
Die mittlerweile nicht mehr produzierende Fabrik, die heute für das Wurmfestival bekannt ist, geriet in den 1990er Jahren durch die jahrzehntelange ungesicherte Ablagerung von chrombelastetem Klärschlamm aus der Gerberei in die Schlagzeilen [4]. Die südlich der Ortschaft gelegene Gerbereischlammdeponie Grubhof, die von 1960 bis 1985 betrieben wurde, wurde 1994 als Altlast O20 ausgeweisen und bis 2004 saniert [5].
Am Foto [3] sind ein Teleskopgasometer, ein Kamin und Teile von Betriebsgebäuden zu erkennen. Die ins Bild retuschierten Fluggeräte sind in Zusammenhang mit der bis 1918 in Fischamend beheimateten “Militär-Aeronautischen Anstalt” zu deuten.