AT | 1140 Wien | Hutfabrik Wilhelm Pleß

Mutmaßliche Reste der Hutfabrik Wilhelm Pleß [1],[2] in der Hägelingasse 13, 1140 Wien. Wunderschöne und relativ alte vertikal gegliederte Industriearchitektur.

Die 1857 gegründete Fabrik mit ca. 300 Arbeitern [2] war anno 1925 in der Kendlerstraße 12 angesiedelt. Weitere Nachweise für diese Hutfabrik finden sich aus 1916 und 1932 [1]. Die Einnahme eines ganzen Häuserblockes (Hägelingasse 13 bis Kendlerstraße 12) scheint aufgrund der Betriebsgröße plausibel. Im Innenhof befindet sich ein stark gekürzter Schornstein, der auf Luftbildern erkennbar und im Vienna GIS ausmachbar ist. Auf  sensiblem Kartenmaterial aus 1942 ist eine Hutfabrik in der Hägelinstraße 4-6 eingezeichnet [3]. 1959 ist keine Hutfabrik in dieser Gegend mehr nachweisbar [4]. Die derzeitige Nutzung des Areals erfolgt durch die äußerst renommierte Wega Film.

Angaben aus 1925 [2]:

“Pleß Wilhelm, XIII., Kendlerstraße 12. Niederlage: I., Rothenturmstraße 19. Hutfabrik und Handel mit Herren- und Damenmodewaren. […] 300 Arebeiter. Elektromotor 150-200 PS. Erzeugnisse:

  • Haarfilzhüte weich und steif
  • Velourzylinder
  • Seidenzylinder
  • Herren- und Damenhüte

Export nach Deutschland, England, Holland, Schweiz, Italien, Polen, Successionsstaaten und Dänemark. […]”

[1] Mitteilung Bezirksmuseum 1140, Hr. Kratky, Email vom 10.11.2010

[2] Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich, Compass Verlag, 1554

[3] Plan der Feuerschutzpolizei Wien, Blatt 25, Wien-West – Jänner 1942, unveröffentlicht

[4] Industrie-Compass 1959  Österreich, Compass Verlag, 3232 S

Quellen [2] bis [4] im Eigentum schlot-archiv.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.20035,16.307509&spn=0.000704,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]

Schlotwurf Franz Burkhard’s Söhne, 13.08.1984

NK | Ternitz (Pottschach). Es muss nicht immer Sprengen sein. Der um 1900 errichtete Schlot im Werk 2 der Fa. Franz Burkhard’s Söhne war nach 80 Jahren abbruchreif. Aufgrund seines Standorts in einem kleinen Fabrikshof war die anzustrebende Fallrichtung vorgegeben. Die Firmenleitung entschied sich für einen kreativen Schlotwurf in Eigenregie. Wir danken DI Franz Drechsel-Burkhard für die Bereitstellung der folgenden Bild- und Filmdokumente.

Video (mit Ton)
Vorschaubild – Video öffnet auf dailymotion.com (neues Fenster)

© DI Franz Drechsel-Burkhard 1984

Video mit besserer Bildqualität (ohne Ton)
Vorschaubild – Video öffnet auf dailymotion.com (neues Fenster)

© DI Franz Drechsel-Burkhard 1984

Abbruchdoku

Schlot Werk 2 anno 1912; Errichtung um 1900 durch Fa. Gussenbauer, Wien

selber Schlot 1961, noch ungekürzt (vgl. Anordnung der Metallringe)

Schlot gekürzt (vgl. Lage der oberen nahe zusammenliegenden Metallringe, Betonausguß der brüchig gewordenen Krone). Höhe ca. 25m

13.08.1984, Vorbereitung zum Werfen des Schlotes: Anschrämen der Basis, Einbau einer Metallstütze mit Sollknickstelle

Stütze im Detail

Seitenansicht Stütze

Seitliches Freischrämen der Basis. Stütze bekommt tragende Funktion

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Arbeitsfortschritt beim Freischrämen; Stütze noch nicht volltragend

Schlotansicht von berechneter Fallseite aus

letzte tragende Schlotteile werden entfernt

Stütze volltragend. Das noch lose Seil an der Stütze führt zu einem weiter entfernten Traktor.

Stütze wird vom Traktor über das Seil herausgerissen.

Einbruch des noch ganzen Schlotes in Richtung Hof.

Schlot bricht unterhalb seiner Metallbänder; gut erkennbar der aufgebrachte Beton-Stabilisierungs-Ring

ohne Worte

Ergebnis des Wurfes. Der aufgesetzte Betonring ist durchs Werkstor geschlittert.

Inspektion des Wurfes durch DI Drechsel-Burkhard und Werksangehörige.

Metallringe noch fast in Montagelage, Aufbau des Schlotes durch konische Lochziegel sichtbar.

Beruhigungszigarette für den Mann am Preßlufthammer, Walter Gaulhofer.

Walter Gaulhofer und Vinzenz Küberl auf vollbrachtem Werk. Der Schlot fiel planmäßig.
Zusammenschau
Werk 2 mit Schlot anno 1961 Werk 2 ohne Schlot anno 1997

schlot_map (bei Google Maps)