Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.
Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].
Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.
Quellen:
[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)
Postkarte [1] der Consett Iron Works in Consett/Durham, gelaufen 1917.
Die Consett Iron Company Ltd übernahm 1864 die anno 1840 gegründete Derwent Iron Company und bestand mit wechselnden Namensgebungen bis 1980. Das Unternehmen betrieb neben Eisen- und Stahlwerken auch Kohlengruben sowie Kalksteinbrüche und war im 19. Jahrhundert innovativ und erfolgreich. Beengte Platzverhältnisse in Consett verhinderten um 1900 wichtige verfahrenstechnische Modernisierungen. Im 20. Jahrhundert erfolgten Verstaatlichungen wesentlicher Konzernteile (Kohlegruben 1947, Stahlwerke 1951-1955, 1967). Nach der Schließung 1980 verbesserte sich die lokale Umweltsituation; jahrzehntelange war Consett berüchtigt für seine eisenoxidhältigen Emissionen [2] – siehe die getrübte Skyline auf der Postkarte [1], auf welcher rückwärtig unter anderem “beastly weather” vermerkt ist.
Historische Fotos des Unternehmens bietet Quelle [3].
Quellen:
[1]…Fotopostkarte Nr. 1065 von Johnston & Son, Gateshead, gelaufen 1917, Eigentum Archiv schlot.at (2024)
Die Eisenverarbeitung in und um Bilston ist bereits im 17. Jahrhundert dokumentiert. Im Zuge der industriellen Revolution wurden in Bilston bedeutende Stahlwerksanlagen samt Hochöfen eingerichtet [2].
Die am obigen Luftbild ersichtlichen Anlagen (langgestreckte Werkshalle mit links vorgelagerten Kaminen) sind auf einem späteren Plan der Stahlwerke relativ gut verortbar [3].
Die Bilston Steel Works wurden 1979 geschlossen [4].
Quellen:
[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, 1934-38, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)
Ansichtskarte der Kapfenberger Gußstahlfabrik Gebrüder BÖHLER&Co AG Wien, um 1925 [1].
Damalige Werkseinrichtungen (1925) waren [2]
Tiegelgußstahlhütte
Martin- und Elektrostahlanlage
Stahlformgießerei
Preß- und Dampfhammerwerk
Walzwerke mit Grob-, Fein- und Blechstrecke
Federnfabrik
Etc.
Aus dem 1914 liegt uns ein Katalog vor, der die Kapfenberger Werksanlagen kriegsbedingt etwas anders beschreibt [3]:
Tiegelstahlhütte: Umschmelzen des Roheisens mithilfe der Legierungsmetalle Cr,, Wo, Ni, V u.a. in Tiegeln für kleine Mengen an Spezialstahl. 1914 auch Belieferung der werkseigenen Artilleriewerkstätten
Werkstätten für Kriegsbedarf/Artilleriewerkstätten: Erzeugung von Hohlkörpern, Geschoßkörper für Schrapnells, Granaten, Dreadnoughts und Festungsgeschütze, Hohlachsen für Lafetten und Rohrrücklaufgeschütze, Lafettentröge, Bremszylinder, Federspannrohre etc.
Martinwerk: Zur Erzeugung von Konstruktionsmaterial für den Maschinen- und Automobilbau sowie zur Herstellung von Formguß und Stahl für Massenartikel. Errichtung des ersten Martinofens in Kapfenberg bereits 1868
Elektrostahlanlage: 1908 errichtet. Moderne Martinstahlerzeugung mit 0,15 – 0,75 % C-Gehalt in mehr als zwanzig verschiedenen Sorten je nach Verwendungszweck für Sensen, Sicherln, Messer etc.
Formgießerei
Herdfrischhütten
Elektrische Kraftzentrale
Hammerwerk mit Zentralkesselanlage (3000 m² Heizfläche). Mehr als 40 Dampfhämmer mit einem Bärgeweicht bis zu 20t, teilweise als Schwanzhämmer mit Wasserkraftantrieb ausgeführt
Preßwerk
Walzwerk
Zieherei
Eisengießerei
Glüherei: 13 Doppelöfen
Materialprüfungsanstalt mit Zerreißmaschinen, Pendelschlagmaschinen, Kugeldruckpressen, Biegeapparaten, metallographischem Labor für Gefügeuntersuchungen und Erstellung von Rekalescenzkurven, Apparaten zur Dichtebestimmung und Erfassung der magnetischen Eigenschaften
[2]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien, Seite 422
[3]…GEBR. BÖHLER & Co. AG Wien/Berlin (1914): Die Erzeugungsweise von Böhler-Stahl und die Betriebsverhältnisse in den gesellschaftlichen Werks-Anlagen mit einer Schilderung der Erzeugnisse und der geschäftlichen Organisation, 5. Auflage. 100 S und Anhang
Kontaktkopie eines Glasnegatives aus der Gussstahlfabrik der Friedrich KRUPP AG, Essen [1].
Die Aufnahme besticht neben ihrer Schärfe mit vielen Details wie den gestapelten Ingots, den Kranen und der Halle im Hintergrund, deren Baujahr in großen Lettern angebracht ist. Die Bildsymmetrie verrät einen Meisterfotografen.
[1]…Rolf KELLNER, AK Essen/Friedr. Krupp A.G., Gußstahl-Fabrik. Kopie der Originalplatte. Nr. 4455, J. Velten Verlag, Karlsruhe i.B., undatiert, um 1935. Eigentum schlot.at-Archiv
Foto eines unbekannten Stahlwerkes aus dem Département #62 – Pas-de-Calais, Nahbereich Wingles.
Gut erkennbar sind zwei Hochöfen samt Gichtkränen, ein Wasserturm, zwei Kühltürme – und die klassichen langgestreckten Produktionshallen von Stahlwerken.
Hinweise auf die genaue Lage und weitere Infos über den Betrieb bitte per Mail an die Redaktion.
Das 1863 [1] bzw. 1854 [2] gegründete und mehrmals fusionierte Unternehmen hatte Ende der 1950er Jahre zwei Werke im 22. Wiener Gemeindebezirk, eines in Vösendorf und eines in Graz. Die Stadlauer Werke (Verortung hier) hatten folgende Aufgaben:
Erzherzog Karl-Straße 127 (heute Hornbach): Stahl- und Maschinenbau
Genochplatz 1 (gegenüber): Stahl- und Graugießerei
Daten 1959 [2]: […] Herstellung: Stahlbrücken, Stahlhochbauten, Krane und Lagerplatzbrücken, Schrägaufzüge, Standseilbahnen, Fördermaschinen, Universalbagger, Lokomotivdrehscheiben, maschin. Theater- und Bühneneinrichtungen, Stahlwasserbauten, Apparate- und Behälterbau für Zuckerfabriken sowie chemische und Brauindustrie. Druckrohrleitungen für Wasserkraftwerke, Dampfkesselanlagen aller modernen Systeme und für alle Drücke, Feuerungsanlagen, Entstaubung- und Gasreinigungsanlagen, Stahlguß, Grauguß sowie Sondererzeugnisse aus feuerbeständigem und hochlegiertem Chromguß.
Die alten Hallen der Traditionsfabrik Waagner-Biró sind heute teils als Baumarkt genutzt. Der Stadlauer Genochplatz, ehemals Standort der Metallwarenfabrik, ist heute Teil der Stadterneuerung. Wir bieten hier zwei Fotos des Unternehmens aus unserem Archiv:
1. Aufnahme der R. Ph. Waagner Act. Ges. aus 1905, als das Unternehmen noch klein war.
2. Aufnahme eines Schaugießens vom 30.04.1948 der Stahl- und Graugießerei, Genochplatz.
Ferner eine aktuelle Aufnahme eines in Wien befindlichen und intakten Waagner-Biró-Einlaufschachtdeckels aus 1907 nach der Fusionierung mit Kurz.
[1]…Industrie-Compass Österreich 1925/26 Band I, Compass Verlag Wien, .
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1010.
Historische Ansicht des ehemaligen Hüttenwerkes der ÖAMG im heutigen Prevalje [1]. Interessant die zeitgenössische Aufnahmekarte des k.k. Militärs und der Vergleich mit der heutigen Landnutzung. Gut zu erkennen der betriebswichtige Fluß Mieß. Im linken Hintergrund ist das auf der Karte 1877/78 erkennbare Bessemer-Stahlwerk zu erkennen.
Das derzeit brachliegende Areal in Klein Schwechat, Innerberger Straße 28, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1871 bis 1873 errichtete die Innerberger AG hier eine Kokshochofenanlage zur Versorgung des Wiener Raumes mit Rohstahl [1] Der Nachweis der Lagerichtigkeit erfolgt durch ein gescanntes Aufnahmeblatt aus 1873 [2].
Ab 1909 wurde am selben Standort – nach Stillegung der Hochöfen 1901 [4] – die erste Fabrik der Hammerbrotwerke errichtet, was infolge der Lage außerhalb der Stadt eine strategische Fehlentscheidung war. [3]
Katalog der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft (Vítkovické železárny), ca. 1903. Darin wird die 1828 gegründete Gussstahlfabrik mittels unglaublich breitem Produktportfolio und Fotos näher vorgestellt.
Vorab jedoch eine Darstellung der Gesamt-Gewerkschaft aus ebendiesem Katalog.
Haupt-Erzeugnisse:
Roheisen für Gießereizwecke – für Puddel- und Martinprozeß: Hartgusseisen weiß, grau, Zylindergusseisen, Hämatit-Coquilleneisen, Puddel-Roheisen, Stahl-Roheisen, Spiegeleisen, Siliziumeisen, Chrom-Eisen, Silikospiegel, Ferromangan
Eisengussware im Sandguß, Lehmguß, Masseguß: Rohre bis 1.500 mm lichte Weite, Destillierblasen, Rundkessel, Spitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen für chemische Fabriken, Schalen, Pfannen, Härtetöpfe
Hartguß: Walzen, Kollergang-Platten, Gesenke für Pressen
Walzware: Blöcke, Brammen, Knüppel, Luppeneisen, Strips, Stabeisen, Faconeisen, Flacheisen, Breiteisen, Universaleisen, Bauträger, U-Eisen, Konstruktionseisen, Eisenbahnschienen, Grubenschienen, Rillenschienen, Kanalschienen, Laschen, Schwellen für Normalspurbahnen und Schmalspurbahnen, Bleche von 2 mm Stärke aufwärts, Rippenbleche, kugelsichere Schutzschirme aus Nickelstahl, Kesselbleche aus Nickelstahl für Lokomotivfeuerboxen. Stahl für Bohrwerkzeuge und Maschinenwellen
Einrichtungen für Koksanstalten: Stampfapparate, Koksausstoßmaschinen, ganze Koksofenanlagen
Einrichtungen für Gasanstalten
Schamotteware: Feuerfeste Ziegel, Winderhitzer, Koksöfen, Gasöfen, Schweißöfen, Glühöfen, Schachtsteine und Gestellsteine für Hochöfen, Dinas – Steine für Kupolöfen, Bessemer-Konverter und Martinöfen, säurefeste Steine
Die Gussstahlfabrik besteht aus folgenden Werksteilen:
18 große Werkzeugmaschinen mit elektrischem Einzelantrieb
Montierungsgerüste für Panzerplatten
4 elektrisch betriebene Laufkrane mit 25 t, 30 t bzw. 50 t Tragkraft
Gangspils
Hilfsvorrichtungen
Geschoßfabrik (Presserei und Härterei)
Hydraulische Pressen, doppeltwirkend
Mehrere Gasglühöfen zum Anwärmen der Rohstahlblöcke
15 Härteöfen
5 Härtebassins
div. Härtevorrichtungen
Blechpresswerke
Kesselbödenpresserei für Kesselböden bis 3.000 mm Durchmesser
3 hydraulische Pressen von 200 t, 400 t und 700 t Arbeitsdruck
Werkzeugmaschinen mit elektrischem Gruppen- oder Einzelantrieb
Gasglühöfen
Hebe- und Transportmittel
Hilfsvorrichtungen
Schießplatz
Artilleristische Messinstrumente
Geschütze von 47 mm bis 150 mm Kaliber
Die einzelnen Werksteile waren durch ein ausgedehntes Netz an Schmalspur- und Normalspurgleisen untereinander und mit den übrigen Betrieben des Eisenwerkes sowie mit der k.u.k. Nordbahn verbunden. Hier eine planliche Werksübersicht 1873, 1890 und 1907. Tschechische Kurzinfo über das Werk hier.
Alles Weitere steht im Prospekt…
Das Stahlwerk bestand bis 1998, Nachnutzung erfolgen als privatisierte Maschinenbau- und Bauplanungsunternehmen [1]. Eine Konservierung von wichtigen Werksteilen wie Hlubina-Zeche [2] wird derzeit in Angriff genommen [1].
Älteres Foto der Burbacher Hütte, Fotostandort südlich der Saar. Aufnahme ca. 1935-1938. Gut erkennbar etwa 13 Schornsteine, 2 Koksbatterien und architektonisch wertvolle Stahlwerkshallen mit ansehnlicher Höhe. Ferner die Saar mit Frachtschiff, Werkssbahn-Anlagen der Hütte mit Güterwaggons, Kräne etc. Die Gleise im Vordergrund sind schmalspurig und es sind Loren/Hunte zu erkennen.
Die Burbacher Hütte wurde am 22.06.1856 gegründet [1] und besteht als Teil der Saarstahl AG bis heute.
Meilensteine der Unternehmensgeschichte [1]:
1857 wurde der erste Hochofen angeblasen. Technik: Puddelofen
1858 wurde eine eigene Kokerei in Betrieb genommen
1858 wurden erstmals Fertigprodukte in Form von Eisenbahnschienen erzeugt
1880: Umstieg auf Thomasstahlerzeugung
1895: Laufender Umstieg auf Siemens-Martin-Öfen
1902-1906: Massive Werkserweiterung, Drahtwalzwerk (1904), Ammoniakfabriken. Insgesamt 8 HÖ in Betrieb
1920: Modernisierung, Ausbau
1948: Wiederaufbau, Modernisierung
1971: Fusion mit der nahen Völkinger Hütte zur „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH
Schrägluftbild aus ca. 1960 des ersten Schoeller-Werkes in Österreich, Mürzzuschlag. Die Gründung erfolgte um 1868 als Werkzeugfabrik und Stahlformgießerei. 1874 wird ein Martinofen in Betrieb genommen, 1880 werden bereits 4 Hochöfen betrieben und das nahe Werk Hönigsberg nimmt als Feinblechwalzwerk die Produktion auf.
Quelle: Schoeller-Bleckmann (Hrsg., 1962): Bericht zum hundertjährigen Bestand der Edelstahlwerke, Druck und Verlagsanstalt “Vorwärts”, Wien.S.11ff. Chronik im Eigentum schlot_archiv.
Beeindruckende Teile des Ilva-Stahlwerkes im Westen von Genua an der Eisenbahnstation G. Cornigliano. Schornstein und Hochöfen sind nur Vorboten des Werkes, das erst am Luftbild seine volle Dimension zeigt. Fotos ZWPG (2009). Schöne Sprengdoku von anderen Werksteilen im Osten von Genua hier.
Dieser Betrieb neben der S-Bahnstation Radiatornij, Minsk, ist von seiner Anlage her mit hoher Wahrscheinlichkeit als Stahlwerk oder zumindest metallverarbeitender Betrieb anzusehen. Fotos MM 2008.
Die großen Hallengebäude gehörten zu einer alten Stahlgießerei im Bereich 1230, Endresstraße/Scherbangasse. Fotos CS 2009.
Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band I Österreich, Compass-Verlag, Wien, S. 462:
Vamag – Vereinigte Armaturen- und Maschinenfabriken A.-G., österreichische Hilpert-Reutherwerke, Speisingerstraße 462/463. Eisen- und Metallgießerei (1911 bzw. 1920). Erz.: Grauguß nach eigenen und fremden Modellen, Spez.: Formmaschinenguß, Metallguß aus Messing u. Rotguß
Später: Hübner-Vamag (Freytag&Berndt AG: Buchplan von Wien, 1977).
43m hoher Schlot der 1882 gegründeten Metallbude KPS im Stadtzentrum von Mährisch Budweis. Gut zur lokalen Orientierung geeignet, da sehr hoch und im oberen Teil markant rot-weiß-rot gestreift.
Danke für die Schlotvermessung und die Info über den Eigentümer an -M-.
Drei historische Ansichten der Hochofenanlagen in Leoben-Donawitz:
1.Hochofenansicht von Max Mayer, Leoben 1922
2. Hälfte eines Stereo-Bildes um 1930: Hochofen-Detailansicht
3. Luftbild von Foto-Hruby, Zeltweg, undatiert, ca. 1960-1965. Inkl. Detailansicht.
Ferner zwei Abbildungen von Schmalspur-Werkloks der ÖAMG samt Mannschaften (u.a. die noch erhaltene 100.11 von Krauss Linz 1915/16). Diese Aufnahmen stammen aus den frühen 50er Jahren.
Schließlich eine Abbildung einer Wertmarke für den Arbeiter-Consumverein Donawitz (2 Heller).