LV | Riga | Andrejsala – Kraftwerk

Foto eines Kraftwerks auf der Halbinsel Andrejsala in Riga, Lettland, historische Backstein-Bausubstanz, Außenansicht Fabrikshalle mit zwei Schloten

Das 1905 auf der Halbinsel Andrejsala eröffnete elektrische Kraftwerk wurde im technischen Büro des Münchners Oskar von Miller (1855-1934) geplant. Ausführender Architekt war Carl Johann Felsko (1844-1918); es war zur Errichtungszeit das größte Kraftwerk des gesamten Baltikums [1].

schlot.at besuchte das Industriejuwel im Mai 2024 [2].

Neben dem Direktionsgebäude sind größere Teile der historischen Bausubstanz inklusive zwei Schornsteine erhalten geblieben. Im Osten des Geländes werden derzeit Abbruch- oder Adaptierungsarbeiten durchgeführt.

Quellen:

[1]…https://energetikasmuzejs.lv/en/time-line/3 (04.06.2024)

[2]…Fotos Markus Mraz (2024)

CZ | Oslavany | Elektráreň | Wärmekraftwerk | 1929

Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].

Kraftwerk, 1929

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen. Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht. Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany. Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel. Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich. Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.

Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt. Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt. Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert. Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.

Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert. 

Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt. Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage. 1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min). Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig. Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut; 1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW. Insgesamt wurden 49,8 MW installiert. Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet. Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.

In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen. 1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h. Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet. Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen. 1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut. Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung. Die Turbine war dreistufig. Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.

Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet. Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].

Quellen:

[1]… Ansichtskarte “Oslavany/Oslavan, O. Knoll, Osl., 1929, Eigetum Archiv schlot.at (2024)

[2]…rosicko-oslavansko.cz 06.03.2024

AT | BM | Murkraftwerk St. Dionysen | Baustelle 1943 | Zwangsarbeit

Foto des Murkraftwerks St. Dionysen [1] während der intensiven Bauphase anno 1943.

Die Aufnahme [1] stammt aus einem englisch beschrifteten Fotokonvolut aus 1942-1943, welches laut den handschriftlichen Vermerken Zwangsarbeit und Internierung in und um Leoben 1942 – 1943 (Kalkwerk Leoben-Leitendorf und gegenständliches Kraftwerksprojekt) dokumentiert.

Eine umfassende historisch-technische Abhandlung der Kraftwerkserrichtung in St. Dionysen und des kosteneffizienten und skrupellosen Einsatzes von Zwangsarbeitern zeigt Mag. WEIHS in seiner richtungsweisenden Diplomarbeit [2].

Die Kraftwerksbaustelle anno 1943 ist darin planlich dargestellt [2, S. 98]. Anhand des zitierten Plans und des Verlaufs der Feldbahngleise kann der ungefähre Fotostandort [1] südöstlich der Staumauer, Blickrichtung Norden, festgemacht werden.

Auf die Rolle der Zwangsarbeiter bei der Errichtung des Kraftwerks weisen ab Ende der 2010er Jahre die Forschungen von Stefan KARNER hin [3] [4].

Die Internierung der hier einsetzten Zwangsarbeiter in baustellennahen Lagern, unter anderem im 1943 errichteten Arbeitserziehungslager St. Dionysen, dokumentieren sowohl WEIHS [2, S. 99] als auch das Bundesdenkmalamt [5, S. 102].

Quellen:

[1]…Foto 94 x 61 mm, beschriftet: „HYDROELECTRIC LEOBEN AUSTRIA 1943“. Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/234052/full.pdf – Diplomarbeit, Universität Graz, 2013, 16.01.2024

[3]…https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/6049577/100-Jahre-Energie-in-der-Steiermark_Kraftwerksbau-mit-Zwangsarbeitern 16.01.2024

[4]…https://www.energie-der-steiermark.at/assets/Chronik_NEU_final.pdf, 16.01.2024

[5]…https://www.bda.gv.at/dam/jcr:f9cf741d-120d-493b-9693-e3e5043f1b99/Katalog%20NS-Opferorte_Stand%20J%C3%A4nner%202022_BF_1.pdf, 16.01.2024

AT | 1110 Wien | Städtische Elektrizitätswerke – Kraftwerk Simmering | 1902

schlot.at zeigt fünf wesentliche Ausschnitte und einige Primärinformationen aus der 1903 erschienenen Monographie über die ersten beiden Elektrizitätswerke der Stadt Wien [1].

Die beiden unmittelbar nebeneinander situierten Kraftwerke wurden aus strategischen Gründen (Bahnanbindung, Kühlwasser) am unteren Donaukanal an der Simmeringer Lände errichtet. Sie dienten der Erzeugung von Lichtstrom (Lichtwerk, kleinerer östlicher Block) und der Energie für den damals neu eingeführten Betrieb der elektrischen Straßenbahnen (Bahnwerk, größerer westlicher Block).

Da das auf etwa 157,5 m Seehöhe gelegene Terrain hochwassergefährdet war, wurde der Werkplatz vor Kraftwerkserrichtung ca. 2 m hoch angeschüttet.

Das Areal wurde durch eine ca. 1300 m lange Schleppbahn an die Schlachthausbahn angeschlossen, auf welcher im Zuge der Errichtung die Maschinen und Kessel, später die zum Betrieb nötige Kohlenmengen transportiert wurden.

Die wesentlichen Einrichtungen am Gelände waren:

  • Bahnzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • Lichtzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
  • zwei Pumpenstationen
  • Werksverwaltungsgebäude
  • zwei Wohnhäuser
  • Kantine

Die Kohle wurde auf den zwischen den Zentralen verlaufenden Werksgleisen angeliefert. Die Waggons wurden einzeln über eine nördlich der Anlage gelegene Schiebebühne zu einem der Blöcke transportiert und mittels Waggonaufzug über den jeweiligen Kohleschuppen gehoben.

Mit der Verbrennungswärme der Kohle wurde das aus dem Donaukanal gepumpte Wasser erhitzt und der daraus entstehende Dampfdruck über Dampfmaschinen auf Drehstromgeneratoren geleitet. Die im Bahnwerk verbauten fünf Dampfmaschinen leisteten je 3400 – maximal 4200 PS. Die Leistung der installierten Drehstromgeneratoren betrug je 2000 – 2500 kW.

Die je 65m hohen Schornsteine wurden aufgrund ihres hohen Gewichtes von je 3806 t und den daraus zu erwartenden Setzungen nicht in den Gebäudeverbund integriert. Sie standen 12 m vor der Stirnseite der Kesselhäuser entfernt. Die Rauchkammern in den Sockeln hatten Durchmesser von 4,78 m und waren auf 9 m Höhe mit Schamotteziegeln ausgekleidet. Die Schäfte der Kamine waren aus mehrfarbigen Ziegeln ausgeführt. Die Mündungen der Schlote hatten Durchmesser von 3,8 m.

Der ehemalige Kraftwerksstandort wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts modernisiert und bedeutend erweitert, ab anno 1970 wurde die Kohlefeuerung beendet [2].

Die hier beschriebenen Kraftwerksblöcke sind abgetragen; das Werksverwaltungsgebäude im Nordwesten des Areals besteht noch [3].

Quellen:

[1]…Stadtbauamt Wien (Hrsg., 1903): Die städtischen Elektrizitäts-Werke und die Anlagen der elektrischen Straßenbahnen in Wien; in Kommission bei Wilhelm Braumüller, Wien, 179 S.
[2]…HATZL-BANDEL , H. (1989): Wiener Stadtwerke, Compress Verlag, Wien, S. 125 ff
[3]…Stadtplan Wien, 28.10.2023

 

CZ | Hlubočky | Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“

Drei Werksansichten des 1920 von der Firma Pittel und Brausewetter errichteten Elektrizitätswerks der „Moravia“ in Hlubočky [1].
In der Gemeinde wurden bereits 1827 eine Eisenhütte und 1854 eine Nagelfabrik gegründet. Durch Fusion entstand 1870 aus diesen die Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“ [2].

1902 wurde mit der Fertigung des patentierten „Meteor“-Feststoffbrennofens begonnen. 1908 wurde die Produktpalette um größere Geräte wie Industrieback- und Räucheröfen erweitert [3].

Später – laut den vorliegenden Werksfotos [1] anno 1920 – wurde ein werkseigenes Elektrizitätswerk errichtet [2].
2005 wurde das Unternehmen – nun als MORA Moravia s.r.o. – der Gorenje-Gruppe eingliedert [4].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II- Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1920). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Hlubočky (08.06.2023)
[3]…yale.com (08.06.2023)
[4]…emis.com (08.06.2023)

US | TX | Katy | Humble Oil / Katy Gas Plant | 1948/49

Im Februar 1935 wurde im Zuge von Prospektionsbohrungen von Stanolind (Teil der Standard Oil Company) und der britischen Amerada Petroleum erstmals Erdgas im Bereich von Katy, Texas, entdeckt. Stanolind teufte in weiterer Folge mehr als 1000 teils ertragreiche Bohrungen ab [1].

Die erschlossenen Kohlenwasserstoffe waren hervorragende Basis für die Herstellung von Flugbenzin, Gummi und Toluol [2].

Am 01.01.1943 wurde durch das Unternehmen Humble Oil im Bereich des ausgedehnten Gasfeldes eine Gasraffinerie, die Katy Gas Plant, in Betrieb genommen. Die Einwohnerzahl von Katy verdoppelte sich von 1943 auf 1944 auf etwa 800 Personen, die teils in einer eigens errichteten werksnahen Siedlung untergebracht waren. Die damals größte Gasraffinerie der USA stellte bald einen beträchtlichen Teil des Flugbenzins der im Krieg befindlichen US-Luftstreitkräfte her [1].

Die vorliegenden Fotos [3] zeigen eine Werkserweiterung aus den Jahren 1948 und 1949. Es werden Neubauten bzw. Ansichten folgender verfahrenstechnischer Einrichtungen gezeigt:

Gaswäscher, Kompressorgebäude (Inspektion durch Bürgermeister Baird [4]), 3 Heizhäuser samt Schornsteinen, Kesselhaus-Fundament, Gasbehälter, Fundament des 2500 kW-Generators, Propanentfernungsanlage, Heizanlage/Kocher, Fraktionierung der Kohlenwasserstoffe, Bohrturmeinrichtung, Entwässerungsanlage, Kühlturm, Windkessel, Druckleitungen [3].

Die mit dem Originaltext versehenen Fotos dokumentieren über Monate hinweg den Baufortschritt der Werkserweiterung auf drei Produktionskolonnen (Katy I, II und III) und zeigen im Hintergrund die nahe gelegene erwähnte Werkssiedlung.

Die Raffinerie wurde seitens des Humble Oil-Rechtsnachfolgers Exxon anno 2002 stillgelegt; es wird weiterhin Gas gefördert, jedoch nicht mehr in situ verfahrenstechnisch behandelt [2].

Quellen:

[1]…https://communityimpact.com/houston/news/2013/02/27/katy-gas-field/ (30.03.2023)

[2]…Thornock , James E. (2016): Katy: West Houston Wonder; in: Houston History Vol 13 No 2., 25ff

[3]…Fotokonvolut, anonymer Fotograf, 1948/49, Velox. Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)

[4]…https://www.tshaonline.org/handbook/entries/katy-tx (30.03.2023)

DE | HR | Borken | Braunkohle – Kraftwerk | um 1935

Seltene und frühe Aufnahme [1] des ehemaligen Großkraftwerkes Main-Weser der Preußen-Elektra bei Borken, umgangssprachlich auch als Kraftwerk Borken bezeichnet [2].

Das Braunkohlekraftwerk wurde 1923-1991 betrieben und verfügte über ein eigenes Kohlerevier [2]. Die am Foto aus ca. 1930 erkenntlichen Kamine sind je über 100 m hoch, einer von ihnen dient als Wasserturm, wie man an dem Ring im unteren Kaminteil erkennen kann. Das Foto zeigt gut, dass eine eigene Bahntrasse, die im letzten Bereich vor dem Werk in Viaduktbauweise ausgeführt wurde, zu einem Kohlebunker im Werk führte.

Bis 1928 wurde das erhitzte Wasser aus der Dampfproduktion in den Vorfluter, die Schalm, geleitet, dann zwei Kühltürme errichtet [2].

1932 wurde der Bau um ein zweites Kesselhaus erweitert, die Anzahl der  Kühltürme stieg bis zur Endausbaustufe auf sieben [2]. Da das vorliegende Foto anhand des verwendeten Fotopapiers dem Interbellum zugeordnet werden kann und über nur drei  Kühltürme verfügt, wird es auf 1932-1935 geschätzt.

Weitere Infos zum Kraftwerk und dessen Nachnutzung in Quelle [2].

DE-Kraftwerk_Borken_001_1200 DE-Kraftwerk_Borken_002_1200 DE-Kraftwerk_Borken_003_1200

Quellen:

[1]…Kontaktkopie 108,5 x 87 mm auf Agfa Lupex, “Großkraftwerk der Preußen-Elektra Borken, Bez. Kassel”, ohne Datum. Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Kraftwerk Borken auf wiki, 21.08.2016

 

US | New York City – Manhattan | IRT Powerhouse

Interborough Rapid Transit Powerhouse, heute Consolidated Edison Powerhouse

Adresse: 850 12th Ave. aka 840 Joe Dimaggio Highway, Manhattan

Projektiert: 1902

Erbaut: 1904

Architekt: Stanford White [1]

Das IRT Powerhouse war zur Zeit seiner Errichtung (1904) das größte Kraftwerk der Welt [1]. Es diente bis in die 1950er Jahre der Energieversorgung des New Yorker U-Bahnnetzes und verfügte über sechs Generatorenblöcke à 5.000 kW mit je 12 Kochern und zwei Turbinen [2]. Ein Plan der zugehörigen Kohlenbunker ist hier zu finden.

Nach der Unabhängigkeit des U-Bahnnetzes von dem besagten Kraftwerk wurde das New Yorker Fernwärmesystem davon versorgt. Anno 2009 wurde der letzte der originalen sechs Kamine abgetragen, es bleibt ein 1967 errichteter Schornstein bestehen [3].

Das hier gezeigte historische Foto aus 1931 [4] zeigt die West-Fassaden des Kraftwerkes, die gegen die 12th Avenue ragt. Zu dieser äußerst selten gezeigten Hochjugendstil-Gebäudefront ist bekannt, dass sie bewußt zierlich konzipiert wurde, um das Gebäude jederzeit bei Bedarf gegen Westen erweitern zu können, was 1940 mit einem häßlichen Zubau erfolgt ist [1] – siehe Vergleichs-Schrägluftbild von google maps [5].

Einen sehr guten Überblick über die Baugeschichte und Denkmalschutz-Bemühungen betreffend das Kraftwerk gibt Quelle [1], über technische Details referiert Quelle [2], indem Original-Einreichdokumente aus 1902 sowie Fotos vom Bauprozess wiedergegeben werden.

 

IRT-Powerhouse-1931
Ansicht 1931 von der 12th Avenue aus – ohne Zubau [4]
Z-IRT-Powerhouse_2016
Schrägluftbild um 2015 auf die 12th Avenue- mit Zubau 1940 und Kamin aus 1967 [5]
 

Quellen:

[1]…NYC Landmarks Preservation Commission: Interborough Rapid Transit Powerhouse, now Consolidated Edison Powerhouse. FactSheet:58.pdf, abfegraft am 12.01.2016

[2]…nyc-architecture, abgefragt am 12.01.2016

[3]…wikipedia, abegfagt am 12.01.2016

[4]…Foto 243 x 183mm Belichtungsfläche, Culver Pictures, Inc. -AEY-973, FACTORY EXTERIOR – 12th Ave + 57th St (1931), eigentum schlot.at-Archiv seit 12.01.2016

[5]…maps.google.com, abgefragt am 12.01.2016

 

DE | TÖL | Kraftwerk Walchensee 1925 und 2006

Weit und breit kein Schlot, sondern Wasserkraft: Zwei Postkarten [1] des 1924 errichteten [2] Kraftwerkes Walchensee in Kochel am See, Bayern.
Imposante Industriebauten inmitten idyllischer Seenlandschaft. Interessant scheint die kleine Bahntrasse zum Kochelsee, die am zeitgenössischen Vergleichsbild nicht mehr zu sehen ist. Sonst hat sich der Gebäudebestand zwischen 1925 und 2006 weniger verändert als die Vegetation hings umher.
Mehr Infos zum Kraftwerk hier.


Quellen:
[1]…2 AK 140 x 85/89 mm, “H.W.2,Kraftwerk Walchensee” und “Walchensee Werk, No.5”, beide um 1925, ungelaufen. Eigentum schlot.at-Archiv (2015).
[2]…Wikipedia, Kraftwerk Walchensee, abgefragt am 15.11.2015
[3]…Foto des Kraftwerkes um 2006, wiki, abgefragt am 15.11.2015. Hochgeladen von User Spolloman

AT | 1030 Wien | Fernheizwerk Arsenal II

Derzeit (2014) ensteht im östlichen Bereich des ehemaligen Wiener Arsenals ein neues Fernheizwerk in unmittelbarer Nähe eines von uns dokumentierten Kamines [1], der zum alten Fernheizwerk Arsenal gehören dürfte [2].

Geplante Fertigstellung ist derzeit 12/2015 [3]. Nähere technische Infos liefern BGG [4] und wienenergie [5].

Auszug betreffend des neuen Kamines aus wienenergie online  [5]:

“[…] Nun wurden die Kamine für das neue Fernheizwerk aus Dänemark angeliefert und eingehoben. Dieser besteht aus drei Teilen, wobei der größte ca. 32 Meter lang und über 23 Tonnen schwer ist. […]”

Quellen:

[1]…schlot.at (CS), Kamin im Bereich Arsenal, 2007

[2]…Freytag – Berndt & Artaria KG (1972): Grosser Buchplan Wien. Berichtige Auflage 1972, 196.-250. Tausend); Eigenverlag, 46

[3]…meinbezirk.at – Fernheizwerk Arsenal, angefragt am 24.03.2014

[4]…BGG – Fernheizwerk Arsenal, abgefragt am 24.03.2014

[5]…wienenergie – Fernheizwerk Arsenal, abgefragt am 24.03.2014

fernheizwerk-arsenal_001 fernheizwerk-arsenal_002

 

 

DE | ZI | Zittau | Kraftwerk Hirschfelde | historisches Luftbild

Das Kohle – Kraftwerk Hirschfelde ist das älteste sächsische Großkraftwerk und wurde von 1911 – 1992 betrieben [1]. Die Bauarbeiten begannen bereits 1909 [2].

Die Leistung des Kraftwerks über die Jahrzehnte wird wie folgt angegeben:

  • 1914: 14,1 MW [2]
  • 1916: 25,5 MW [2]
  • 1929: 145,4 MW [2]
  • 1937: 156 MW [2]
  • 1960: 330 MW [1]

Nach Stillegung des in DDR-Zeiten als “Kraftwerk Friedensgrenze” [1] bezeichneten Kohlekraftwerks wurden 1992 das Maschinenhaus Werk II mit seinen technischen Anlagen und das Verwaltungsgebäude “Kopfbau” unter Denkmalschutz gestellt [2].

Am Standort wird durch die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde ein industriegeschichtlich aufschlußreiches Museum betrieben [2].

Eine gute technische Zusammenstellung der wichtigsten Daten findet sich hier [3].

Das Luftbild aus dem schlot.at – Archiv [4]  ist über polnischem Luftraum aufgenommen und zeigt zwei um 2010 noch erhaltene Gebäud [5], die in der zweiten Abbildung markiert sind.

Gut erkennbar sind die historische Bahnanlagen, fünf Kamine und zwei Kühltürme. Das Kraftwerk verfügte um 1938 über 4 Kühltürme, wie diese Abbildung [3] belegt. Die baulichen Reste oder Grundformen für die beiden im Bild fehlenden Kühltürme sind am Luftbild gute ersichtlich (achteckige Aushubformen).

Am rechten mittleren Bildrand ist eine nicht mehr erhaltene Brücke nach Polen zu erkennen, welche die Neiße in Richtung der Nordgrenze des Tagebaues Turów überspannt [5], abgebildet.

Luftbild Archiv schlot.at
Luftbild Archiv schlot.at

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Quellen:

[1]…Wikipedia: Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[2]…Stiftung Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[3]…ostkohle.de – Großkraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[4]…Schrägluftbild Kraftwerk Hirschfelde “Ruinen Zittau” 275 x 217 mm, archiviert seit 04.01.2014, im Eigentum von schlot.at

[5]…google maps, abgefragt am 10.01.2014

CZ | Ostrava-Přívoz | Koksovna Svoboda | WKII

Sieben Fotos [1] von einem Hüttenwerk, vermutlich in Osteuropa. Den Rückmeldungen zufolge erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um die Kokerei Svoboda in Ostrava wöährend des 2. Weltkrieges handelt.

Erkennbar sind mächtige Kohlebunker, Kamine, große Werksgleisanlagen, Retortenöfen, ein Förderturm, viele Förderbänder, ein Wasserturm mit Stahlkonstruktion, ein Kohle- oder Schlackeberg sowie Arbeitersiedlungen.  Im Werksareal sind größere Erweiterungs- oder Wiederaufbaumaßnahmen im Gange.

Danke an alle Kommentatoren!

Quellen:

[1]…Sieben Fotos 172 x 115 mm im Eigentum Archiv schlot.at (2012)

RO | Arad | Kraftwerk Arad

schlot.at goes up in space: Durch die dicke Wolkensuppe über Rumänien ragten am 26.12.2011 um 09:16 zwei Kamine des Kraftwerkes Arad. Der Kühlturm raucht, ragt aber nicht durch die Wolkendecke. Flughöhe ca. 11.000m. Dem Satellitenphoto nach zu schließen ist es ein Kohlekraftwerk.

10 Minuten oder 120km weiter gegen Südosten folgte der Karpatenbogen, was die Verortung ermöglicht.

Fotos MM auf dem Flug TK 1890 von Wien nach Istanbul am 26.12.2011.

DE | Frankfurt | E-Werk

Mehrschlotiges imposantes Kohlekraftwerk in der Nähe des Frankfurt Hauptbahnhofes, Gleisrichtung Offenbach.

Identifizierung als Kohlekraftwerk einfach über Google Maps (27.04.2011)

Fotos MM (2011).

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=50.098484,8.653042&spn=0.001376,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]

FR | 57/Moselle | Cattenom | Centrale nucléaire

1979 erbautes AKW (Centrale nucléaire de Cattenom) mit vier Reaktoren à
1.300 MW Leistung und 4 Kühltürmen. Das AKW liegt im Département
Moselle etwa 35 km südlich von Luxembourg. Zur Kühlung wird das Wasser
der Mosel verwendet, die in unmittelbarer Werksnähe verläuft [1].

Fotos MM (2011)

[1]…http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Cattenom 27.04.2011

Danke an James L. für den Tip!

Nähere Infos hier. (Stand 27.04.2011)

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=49.416278,6.212597&spn=0.011168,0.025663&z=14&output=embed&w=300&h=200]

HR | Plomin | Termoelektrana Plomin

Fotos des 1969-1970 errichteten [2] und 2000 um einen Block erweiterten [1] Steinkohlekraftwerkes Plomin in Kroatien. Der 340m hohe Schornstein [1] gehört zum 2000 errichteten Block 2 (Leistung 210 MW) [2]. Der graue Schlot von Block 1 (120 MW gemäß Quelle [1]) ist auch nicht klein, verschwindet aber am ersten Foto fast im Fuß des hohen Schlotes. Zwei weitere Auffälligkeiten sind

  • das bei Kohlekraftwerken übliche imposante und 1,5 km lange [3] Förderband, das direkt vom eigenen Hafen an der istrischen Küste zum Kraftwerk führt
  • das Kohlenlager neben der Kraftwerksanlage.

Von 1997 – 1999 erhielt das Kraftwerk eine Abwasserreinigungsanlage und eine Rauchgasentschwefelung [3].


Fotos MM (2010)

Quellen:

[1]…Wiki: KW Plomin, 30.01.2011

[2]…Wiki: TE Plomin, 30.01.2011

[3]…KW Plomin auf ast.co.at, 30.01.2011

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=45.137402,14.162364&spn=0.006055,0.012832&z=15&output=embed&w=300&h=200]

IL | IEC Power Plant Orot Rabin

Die drei auffallenden Schlote des Kohlekraftwerk Orot Rabin in Israel

Drei gigantische Schlote an der mediterranen Küste Hadera, Israel.  Es handelt sich hier um ein kohlebetriebenes Kraftwerk der israelischen Energiegesellschaft IEC [1].

Der Bau des Kraftwerks wurde 1973 begonnen und 1981 begann die Arbeit der ersten Einheit [2].

Mit seinen 2590 MW Leistung deckt es 23% der Gesamtkapazität der ICE ab [3].

18.000 Tonnen Kohle werden täglich verbraucht [4] .

Die dabei entstehenden Abgase werden durch die etwa 300 Meter hohen Schlote abgeleitet [5] . Der höchste Schornstein des Bildes ist das zweithöchste Bauwerk Israels (nach der Dimona Radaranlage mit 400m) [6].

Foto RH (2010).

Quellen [1] – [6]: http://en.wikipedia.org/wiki/Orot_Rabin

schlot_map (bei Google Maps)

Weiter…

DE | HH | Kraftwerk am Veddelerdamm, 1961

s/w-Foto, 96×67 mm, beschriftet mit “Hamburger Hafen 1961”.  Danke für die Klärung des Standortes an Peter Kiehlmann  (Zitat aus Kommentartext in Anführungszeichen).

“Schornsteine des Kraftwerkes am Veddelerdamm in Hamburg-Neuhof.Blickrichtung nach Süden über den Roßhafen.Links das Kühlhaus am Roßkai neben dem Schuppen 85. Heute ist dort die Auffahrtrampe zur Köhlbrand-Brücke”

1220 Wien | Kraftwerk Donaustadt

2001 erneuertes Kraftwerk der WienEnergie mit sehr hohem Wirkungsgrad. Erzeugt werden Strom und Fernwärme. Mehr Infos hier.

Insgesamt ragen drei Schlote mit den Attributen beachtlich bis mickrig in den Himmel der Lobau. Die Zufahrt mittels Werksgleis ist mittels Gleissperrschuh gesichert.

Fotos MM (2009).

schlot_map (bei Google Maps)
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UK | Manchester – Bloom St Power Station

Ist auch unter dem Namen “Winser Street Electric Power Station” bekannt.

Als eines der ersten Elektrizitätswerke im Zentrum von Manchester nahm es 1901 den Betrieb auf, ab 1911 setze es auf Kraft-Wärme-Kopplung. Technische Infos dazu finden sich auf folgender Seite für Dampfmaschinen und Lokomotiven.

Der Schornstein wurde etwas gekürzt:

Bei geograph.org.uk finden sich 2 weitere Ansichten des zur “Substation” degradierten Betriebs.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&t=h&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=200&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=53.475979,-2.239591&spn=0.001277,0.003219&z=17&output=embed&w=300&h=200]