Frohes Fest und ein gutes Jahr 2017 wünschen Euch allen
- Constanze Catharina CZUTTA
- Werner HACKINSHOLZ
- Christoph SCHWAIGER
- Markus MRAZ
Industrie · Dokumentation · Archiv
Frohes Fest und ein gutes Jahr 2017 wünschen Euch allen
Belegschaftsfoto der Celluloidwarenfabrik Brüder Sailer anno 1905 [4]. Die Fabrik war bis zum 06.06.1908 in der Roseggergasse 16 in Wien-Ottakring angesiedelt [1]. An diesem Tag kam es bei der Manipulation mit dem extrem brandgefährlichen Produkt zu einer gewaltigen Explosion, die 15 Menschenleben forderte [5].
Die Opfer waren[2]:
AUFNER Anna Hilfsarbeiterin
BLAHUSCHEK Anton Hilfsarbeiter
ECKERT Karoline Hilfsarbeiterin
ENGELBERGER Anna Hilfsarbeiterin
HAMERDL Rosa Hilfsarbeiterin
HÄRTING Franziska Hilfsarbeiterin
HIPFINGER Stefanie Hilfsarbeiterin
HUBER Marie Hilfsarbeiterin
HUMMER Emma Hilfsarbeiterin
MOSER Anna Hilfsarbeiterin
POPULORUM Hermann Hilfsarbeiter
SACHNIK Franziska Hilfsarbeiterin
SCHNATTINGER Johann Hilfsarbeiter
STEPANEK Karl Hilfsarbeiter
WOLFSCHÜTZ Maria Hilfsarbeiterin
Die meisten dieser Menschen dürften auf obigem Foto abgebildet sein.
Mögen sie ruhen in Frieden und ehrendes Andenken finden.
Anno 1943 ist abermals eine Sailer’sche Zelluloidwarenfabrik in Wien nachweisbar [3]:
Quellen:
[1] Bezirksmuseum Ottakring, Mitteilung per Email vom 01.12.2010, DI Dr. Jochen Müller
[2] Ehrengräberverzeichnis Ottakringer Friedhof
[3] Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, Staatsdruckerei, S.433 im Eigentum Schlot-Archiv
[4] Originalfoto Sepia139x89mm im Eigentum Schlot-Archiv
Mutmaßliche Reste der Hutfabrik Wilhelm Pleß [1],[2] in der Hägelingasse 13, 1140 Wien. Wunderschöne und relativ alte vertikal gegliederte Industriearchitektur.
Die 1857 gegründete Fabrik mit ca. 300 Arbeitern [2] war anno 1925 in der Kendlerstraße 12 angesiedelt. Weitere Nachweise für diese Hutfabrik finden sich aus 1916 und 1932 [1]. Die Einnahme eines ganzen Häuserblockes (Hägelingasse 13 bis Kendlerstraße 12) scheint aufgrund der Betriebsgröße plausibel. Im Innenhof befindet sich ein stark gekürzter Schornstein, der auf Luftbildern erkennbar und im Vienna GIS ausmachbar ist. Auf sensiblem Kartenmaterial aus 1942 ist eine Hutfabrik in der Hägelinstraße 4-6 eingezeichnet [3]. 1959 ist keine Hutfabrik in dieser Gegend mehr nachweisbar [4]. Die derzeitige Nutzung des Areals erfolgt durch die äußerst renommierte Wega Film.
Angaben aus 1925 [2]:
“Pleß Wilhelm, XIII., Kendlerstraße 12. Niederlage: I., Rothenturmstraße 19. Hutfabrik und Handel mit Herren- und Damenmodewaren. […] 300 Arebeiter. Elektromotor 150-200 PS. Erzeugnisse:
- Haarfilzhüte weich und steif
- Velourzylinder
- Seidenzylinder
- Herren- und Damenhüte
Export nach Deutschland, England, Holland, Schweiz, Italien, Polen, Successionsstaaten und Dänemark. […]”
[1] Mitteilung Bezirksmuseum 1140, Hr. Kratky, Email vom 10.11.2010
[2] Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich, Compass Verlag, 1554
[3] Plan der Feuerschutzpolizei Wien, Blatt 25, Wien-West – Jänner 1942, unveröffentlicht
[4] Industrie-Compass 1959 Österreich, Compass Verlag, 3232 S
Quellen [2] bis [4] im Eigentum schlot-archiv.
schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=400&t=h&msa=0&msid=208860042593462835970.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.20035,16.307509&spn=0.000704,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]
Das imposante Gebäude der Volksschule Odoakergasse 48 / Zeißberggasse / Seeböckgasse / Julius Meinl-Gasse verfügt über zwei angebaute Schornsteine. Das Gebäude war laut einer amtlichen Karte bereits in den 1930er Jahren als Volksschule genutzt. Quelle: BEV (ca. 1935): Plan des XVI. Wiener Gemeindebezirkes. Fotos MM (2009).
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Sehr schöner Schlot am offenbar leerstehenden ehemaligen elektropathologischen Museum in der Gomperzgasse, 1160 Wien. Das Museum wurde 2005 in den Kompetenzbereich des Technischen Museums Wien übergeben, vermutlich daher die Ausstattung dorthin übersiedelt. Fotos MM 2009.
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Eher niedriger Schlot auf der Liegenschaft Wilhelminenstraße 28-30, gehörig zu einem Stahlbauunternehmen. Die Verjüngung an der Schlotkrone (Blechrohr) deutet auf eine rezente Nutzung hin. Fotos MM (2009). Fotostandort Wilhelminenstraße an der Linie 44.
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Quelle des Planes: Graßberger et al. (1932): Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Hygiene | Heft 8 | Über das Odorieren von städtischem Leuchtgas. II. Mitteilung. Bericht über die vom hygienischen Institut der Universität Wien mit Unterstützung und im Einvernehmen mit der Gemeinde Wien, städtische Gaswerke, in den Jahren 1930-1931 ausgeführten Versuche. Franz Deuticke, Leipzig und Wien. S.2
Der gescannte Gasverteilungsplan zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gaswerk Leopoldau, dem Gasbehälter Brigittenau und dem Gaswerk Simmering samt dem Hauptleitungssystem der damals bestehenden Hoch- und Niederdruckrohrstränge. Weiters sind diverse Gasregelstationen eingezeichnet und benannt. Sehr seltene Darstellung, die die Gasverteilung im Wien der Zwischenkriegszeit verständlich macht und auf die bei weiteren Beiträgen über alte Wiener Gaswerksstandorte verlinkt werden wird.
Fotodok aus 2009. Verbleibender Schlot gut von der Eisnergasse | Grüllemeiergasse sichtbar.
Hier geht es zur Brauereigeschichte.
schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.212956,16.322776&spn=0.00143,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]
Fotodok aus MMVIII und MMXIII
(MM). Historisches Fabriksensemble an der Endstelle der U3 Ottakring und der Haltestelle Ottakring der S45. 2011: Ende der Produktion. 2013: Abbruch und Umwidmung beschlossen.
Auszug aus “Industrie-Compass Österreich 1925/26” (Compass-Verlag):
“Zimmermann Franz & Söhne, XVI., Huttengasse 59-65 und Rankgasse 1-4.
Phosphorbronze- und Aluminiumgießerei (1905). Kommanditgesellschaft […]
Ca. 100 Arbeiter, Elektromotoren 5, 10 und 20 HP.
Erzeugnisse:
Rohguß, Rotguß, Phosphorbronze, Manganbronze, Messingguß, Lagermetalle.Spezialität:
Leichtmetall (Aluminiumleg.) für Luftfahrzeuge, Automobile, etc., Leichtmetallschweißungen […]”
Auszug aus “Industrie-Compass Österreich 1959” (Compass-Verlag):
“Zimmermann Franz & Söhne, XVI., Huttengasse 57-65.
Metall- und Leichtmetallgußwerk, Warmpreßwerk (1905) […]
Erzeugnisse:
a) Gußwerk:
Sandformguß aus Kupfer, Messing, Rotguß, Bronze, Aluminium, Silumin und verschiedenen Spezial-Legierungen,
Druckguß, Schleuderguß, Schmiedebronzen, Kokillenguß, Kunstguß.b)
Warmpresserei: Warmgepreßte Formstücke aus Messing, Sondermessing, Kupfer, Zinklegierungen, Aluminium und Aluminiumlegierungen.c)
Werkstoffprüfung: Röntgenanlage für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, Vergütungsanlage für Leichtmetallteile, mechanisches Laboratorium.”
Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?hl=de&geocode=&ie=UTF8&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.209364,16.309585&spn=0.000715,0.001609&z=18&output=embed&w=300&h=200]
Betreffend die 1862 gegründete Wiener Firma Julius Meinl haben wir ein paar nicht ganz alltägliche Dokumente aus früherer Zeit gesammelt.
Vorerst Auszüge aus den Industrie-Compassen Österreich 1925/26 (Seite 1684) und 1959 (Seite 1686), Compass Verlag Wien.
1925/26:
Meinl Julius A.-G. (1862)
- 1000 Arbeiter und 500 Angestellte
- Fabriken in XVI, Nauseagasse 59/63 und XVII, Heigerleingasse 74/76
- 140 Filialen
- Energie: Sauggasanlage 110 PS, E-Motoren 400+225 PS
- Erzeugnisse: Gebrannter Kaffee, Feigen- und Malzkaffee, Kaffee-Zusatz, Kakao, Schokoladen, Obst- und Gemüsekonserven, Teigwaren, Keks, Waffeln, Zuckerwaren, Bonbons, Pralinés, Senf
1959:
Meinl Julius, Aktiengesellschaft (1862).
- 2430 Arbeiter und Angestellte.
- Fabrik in Wien XVI, Julius Meinl-Gasse 3-7
- 234 Filialen
- Erzeugung und Handel: Lebens- und Genußmittel aller Art.
- Spezialität: Kaffee, Tee, Kakao, Maltin-Kakao, Schokoladen, Waffeln, Keks, Kanditen, Liköre, Weinbrand, Rum, Weine, Öl, Speisefett, Marmeladen.
Als Dokumente zeigen wir:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Meinl
Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.220695,16.31164&spn=0.000715,0.001609&z=18&output=embed&w=300&h=200]
Schlot und Ensemble – Fernheizzentrale – an der Südseite des Spitalsareals. Fotos vom Schlot-Team 2008
Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.208817,16.301774&spn=0.000715,0.001609&z=18&output=embed&w=300&h=200]
Auszug aus “Industrie-Compass Österreich 1959” (Compass-Verlag):
“Salesianer” – Wäscherei, Putzerei, Färberei j. Krautschneider […] Betrieb: XVI., Roseggergasse 28/30 […] (1928).
Standort Wien Ottakring bei salesianer.com
Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.210958,16.308668&spn=0.000715,0.001609&z=18&output=embed&w=300&h=200]
Standort Wiener Neustadt bei schlot.at