Musterbuch der Papierfabrik H. H. ULLSTEIN, Lichtenberg, Oberfranken, um 1935 [1]. Es werden zwei verschiedene Papiersorten in je 35 damals modischen Farbnuancen abgebildet. Je 22 dieser beiden Papiersorten liegen in einer geringeren Grammatur (28 kg je 1000 Bogen 50×70 cm) vor, der Rest liegt bei 35 kg/1000 Bogen). Ein schöner Einblick in die geschmackvolle Farbenwelt der Zwischenkriegszeit. Die Scans wurden unsererseits selbstverständlich ohne jegliche Farbkorrektur durchgeführt.
Mit dem Kraftwerk Arzberg, auch Bayernwerk genannt, verbindet die Arzberger Bevölkerung ein relativ modernes Braunkohlekraftwerk mit zwei großen hyperboloidförmigen Stahlbeton-Kühltürmen, das bis 2003 am Netz war und 2006 gesprengt wurde [1].
schlot.at hat ein Foto des Kraftwerkes aus dem Jahr 1921 [2] gefunden, das den Urzustand des 1915 errichteten [1] Industriebaues zeigt. Ohne Polemik darf hier von wunderschöner Industriearchitektur gesprochen werden.
Wikipedia [1] schreibt über den Urzustand 1915 Folgendes:
Um den durch zunehmende Elektrifizierung wachsenden Strombedarf von Oberfranken zu decken, schloss das Königreich Bayern im Jahre 1913 einen Vertrag mit der Berliner Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft (ELG), in welchem sich die ELG verpflichtete, in der Region ein Kraftwerk zu bauen. Die ELG gründete für das Vorhaben 1914 die Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG (BELG) mit Sitz in Bayreuth als Tochtergesellschaft.
Als Kraftwerksstandort wählte die BELG die Stadt Arzberg vor allem wegen der günstigen Brennstoffanlieferung aus; per Bahnanschluss konnte Braunkohle aus dem nahegelegenen böhmischen Kohlerevier Falkenau angeliefert werden. Auch die günstige Kühlwasserversorgung aus der Röslau, die später vom eigens hierfür erbauten Feisnitz-Stausee übernommen wurde[4], spielte eine Rolle.
Mitte 1915, nach anderthalbjähriger Bauzeit, war das Kraftwerk fertiggestellt und nahm mit einer Leistung von 12 Megawatt elektrisch (zwei Maschinensätze von jeweils 6 MW) den Betrieb auf. Im Jahr 1924 schloss die BELG einen Stromliefervertrag mit dem Bayernwerk, und das Kraftwerk wurde an das 100-kV-Verbundnetz angeschlossen.
Das Kraftwerk wurde im Laufe der Jahrzehnte bedeutend erweitert und modernisiert. Die Stillegung erfolgte 2003, zwei Sprengungen sind aus 2006 dokumentiert [1]. Wir danken Hrn. Harald HELM, Hauptamtsleiter der Stadt Arzberg], für die Verifizierung des Fotostandortes als Kraftwerk Arzberg [3].
Quellen:
[1]…Kraftwerk Arzberg auf wikipedia.org, abgefragt am 02.09.2015
[2]…Kontaktkopie 139×88 mm mit Prägestempel “C. BAUER, Maler und Photograph – Arzberg”, gelaufen am 31.12.1921 von Arzberg nach Saalfeld
[3]…Email von H. HELM vom 31.08.2015