Ein Zufallstreffer in puncto Industriearchitektur: Schnappschuss [1] einer Partie von Wehrmachtssoldaten an der Böschung des Meidlinger Bahnhofes entlang der Eichenstraße anno 1941. Die im Fotohintergrund erkennbare Zuckerwarenfabrik Küfferle war in Wien 12., Eichenstraße 60 etabliert [2]. Eine Adressangabe aus 1959 erwähnt “Wien 12., Eichenstraße 60/64” [3].
Die Fassade der Fabrik ist am vorliegenden Foto durch einen mächtigen gesperrten Firmenschriftzug und große, vertikal stark untergliederte Fabriksfenster gegen die südlich gelegene Eichenstraße geprägt. Eine Innenansicht aus 1953, der genau diese verikal gegliederten Fenster zeigt, findet sich im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und stammt aus US-amerikanischer Fotografenhand [2].
Die Firma Küfferle wurde 1866 gegründet. 1959 beschäftige die Küfferle Aktiengesellschaft 210 Arbeiter und 50 Angestellte [3]. 1972 wurde das Unternehmen an die Fa. Hofbauer verkauft [4] und genießt noch immer österreichweit durch Produkte wie Schokoschirmchen und Katzenzungen einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Wohl auch deshalb rührt man seitens des heutigen Schweizer Eigentümers Lindt&Sprüngli den Markennamen Küfferle nicht an.
Die Werbung [5] stammt aus einem Wiener Kochbuch aus 1937.
Quellen:
[1]…Foto 55 x 40 mm, “Abschied von Wien, 5. April 1941”, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)
[2]…bildarchivaustria.at – Zuckerwarenfabrik Küfferle, 27.04.2016
[3]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, Wien. 1762
[4]…genuin.at – Küfferle, 27.04.2016
[5]…Thomastik & Schandl (Hrs., 1937): Marsanos neues Öl-Kochbuch. Heinrich Geitner, Wien VIII., S. 191