AT | TA | Madling | Papierfabrik Ramingstein | um 1930

Ansichtskarte [1] der Papierfabrik Ramingstein in Madling, wohl aus den frühen 1930er Jahren. Am reich ornamentierten Kamin im Vordergrund sind mit Kalk zwei fast mannhohe Kürzel der Heimwehr [2, Tafel XXII] angebracht.

Die Papierfabrik Ramingstein wurde 1900 [3], laut anderer Quelle 1901 [4] gegründet und nach mehreren Stilllegungen anno 1925/26 schließlich bis zum 2. Weltkrieg betrieben. [3]

1925 wurde das Unternehmen wie folgt charakterisiert:

Ramingsteiner Papierfabrik Ges.m.b.H., Sitz in Wien I, Strauchgasse 1 (1901 respektive 1907) […] 250 Arbeiter, Wasser- und elektrische Kraft 1500 PS, 6 Pappenmaschinen, 1 Kartonpapiermaschine 200 cm Arbeitsbreite, 7 Holzschleifer. Spez.: Maschinenpappen, Duplex- und Triplexpappen, weiß, braun, grau und in allen Farben, Zuckerpapier, nasser und trockener Holzstoff, braun und weiß. Dreigattriges elektr. Sägewerk […]. [4]

Teile der Werksanlagen werden derzeit von der Firma Iso Span nachgenutzt; dazu wurden alte Gebäude, die bereits am Foto [1] erkennbar sind, neu adaptiert. [5]

Quellen:

[1]…Ansichtskarte Madling bei Ramingstein i/Lungau (Salzburg) – Pappenfabrik, Kunstverlag A.G. Schöllhorn, Innsbruck, Colingasse 6, ungelaufen. Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…zobodat.at, Seite 7, 29.02.2024

[3]…https://www.sn.at/wiki/Papierfabrik_Ramingstein, 29.02.2024

[4]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, I. Band, S. 1364 ff.

[5]…Google Streetview, 29.02.2024, baulicher Vergleich mit Quelle [1]

AT | 1030 Wien | Ehem. neues Schweineschlachthaus St. Marx – Arena Wien

Verwaltungsgebäude, damals wie heute. Quelle: Privatarchiv cccschlot

Das ehem. neue Schweineschlachthaus St. Marx (heutige Arena Wien) – Bau- und (Um-)Nutzungsgeschichte

Adresse: Baumgasse 80, 1030 Wien

Aus dem Vortrag zur Historikertagung „Industriekultur“ der Donau-Uni Krems, Dezember 2023

1. DIE BASIS – Das Areal

    1. Stadtteil- und Industriegeschichte
    2. Die Anfänge der Schlachthöfe
    3. Das ehemalige städtische Schweineschlachthaus

2. DIE BESETZUNG – Der Widerstand

    1. Die Kontumazanlage – die „alte Arena“ – erste Umnutzungsideen
    2. Konzepte für einen autonomen Kulturplatz
    3. Industrieanlagen im Wandel

3. DER VEREIN – Der Neubeginn

    1. Einzug in die „neue“ – die heutige – Arena
    2. Moderne Adaptierungen
    3. Denkmalschutz und eigener Antrieb

1. DIE BASIS – Das Areal – 1.1. Stadtteil- und Industriegeschichte

Die Erschließung des Areals hängt stark mit der Entwicklung der Donau Auen zusammen.

Die Donau vor der Regulierung, Festschrift, S. 128
Die Donau vor der Regulierung, Festschrift, S. 128
Die Donau nach der Regulierung, Festschrift, S. 129
Die Donau nach der Regulierung, Festschrift, S. 129

Jahrhundertelang wies die Donau stark “schwankende Wasserstände” auf, die im Wiener Becken” ein ganzes Netz an wechselnden Wasserarmen ausbildete”.
Bereits 1832 konnten durch den Donaukanaldurchstich einige Gebiete in Erdberg trockengelegt und parzelliert werden.1 1884 war die Donauregulierung schließlich abgeschlossen, wodurch eine längerfristige Bebauung des Gebietes ermöglicht wurde.

Erdberg

In Erdberg wurde ab der der zweiten Türkenbelagerung Obst und Gemüse angebaut (auch Milchwirtschaft und Weinanbau betrieben),2 wodurch die Haupterwerbsbauern mit ihren sog. Erdberger Küchengärten einen wichtigen Teil zur Versorgung Wiens beitrugen. Fuhrwerker3 ließen sich nieder und vor allem auch die Gerber, Abdecker oder Wasenmeister, Leimsieder und die Fleischhauer mit ihren öffentlichen Schlagbrücken, siedelten wegen der Unreinlichkeit ihrer Gewerbe am Rande der Stadt.4

Plan der K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, CarlLoos, Wien1895 Osten. Privatarchiv: cccschlot
Plan der K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, CarlLoos, Wien1895 Osten. Privatarchiv: cccschlot


Durch die spätere Eingemeindung der Vororte rückten diese Gewerbe und weitere im 19. Jahrhundert folgende Betriebsansiedelungen wie eine Teerfabrik, Tierkörperverwertung, die Simmeringer Waggonfabrik, die Zünderhütte, Fleischselcher und natürlich Schlachthöfe und einige mehr, an die Außengrenzen.

St. Marx

Die ursprüngliche Kapelle der Kirche St. Marx stand an einer alten Römerstraße, der späteren St. Marxer Linie (der heutigen Simmeringer Hauptstraße), die als Reise- und Handelsroute diente.

In dem höher gelegenen Gebiet St. Marx entstand auf Grund der Stadtgrenzen und des Reiseverkehrs im Laufe von Jahrhunderten einer der größten Viehmärkte und Schlachtstätten Europas – der 1884 eröffnete Central-Viehmarkt.5

Franziszeischer Kataster, 1829, St. Marx. Quelle: maps.arcanum.com, am 09.01. 24 um 16:15
Franziszeischer Kataster, 1829, St. Marx. Quelle: maps.arcanum.com, am 09.01. 24 um 16:15

1.2. Die Anfänge der Schlachthöfe

Die Kirche und das St. Marxer Tor entwickelten sich nicht nur zur Zoll- und Einlassstelle an der östlichen Stadtgrenze, sondern auch bald vom Siechenhaus (Infektionskrankenhaus) zur vergrößerten Spitals- und Versorgungshausanlage.

Die immer öfter in die Stadt mitgebrachten Nutztiere mussten versorgt, untersucht und eventuell geschlachtet werden. Durch diese Kette an Notwendigkeiten entstand ein (1797 gegründeter) Viehmarkt mit Notstallungen6 und einem Ochsenstand7 knapp außerhalb der östlichen Stadtgrenze.8

Der erste Schweineschlachthof in St. Marx. Druck einer kolorierten Radierung, o.D., Mitte 19. Jh. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Der erste Schweineschlachthof in St. Marx. Druck einer kolorierten Radierung, o.D., Mitte 19. Jh. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Der erste Schweineschlachthof in St. Marx. Druck eines Aquarells, dat. 1845Quelle: cccschlot
Der erste Schweineschlachthof in St. Marx. Faksimiledruck einer kolorierten Kreidelithografie, dat. 1845 Quelle: cccschlot

Mitte des 19. Jahrhunderts (1846-48) entstand der erste, größere Schlachthof an der Hohlweggasse und wurde durch spätere Erweiterungen zb. den noch heute stehenden und alternativ genutzten Rinderhallen (1878-1884) stark vergrößert.

In den 1860er Jahren wurde die Kirche demoliert und das Spitalsareal an den bisherigen Pächter der Spitalsbrauerei Adolf Ignaz Mautner verkauft.9

Lageplan des Zentralviehmakrtes in der Situation um 1910. In: Technischer Führer durch Wien, herausgegeben vom österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul, Stadtbauinspektor, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien 1910, S. 236Quelle: Privatarchiv cccschlot
Lageplan des Zentralviehmakrtes in der Situation um 1910. In: Technischer Führer durch Wien, herausgegeben vom österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul, Stadtbauinspektor, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien 1910, S. 236 Quelle: Privatarchiv cccschlot

Durch die Eingemeindung der Vorstädte und starkem Bevölkerungszuwachs10 stieg der Schlachtviehbedarf rasant an. Im Besonderen war der Bedarf an Schweinefleisch durch die zu klein gewordene Schweineschlachtabteilung am Zentralviehmarkt erhöht.

Ebenso wurden erweiterte tierärztliche Untersuchungen hinsichtlich zahlreicher Haus- und Nutztierseuchen11 und die Umsetzung neuer Hygienemaßnahmen durch „[..] die Erfolge [..] bakteriologischer Forschung [..]“ benötigt.12

1.3. Das ehemalige städtische Schweineschlachthaus

Für den Bau des neuen Schweineschlachthauses kam ein freigebliebenes, abschüssiges Areal an der projektierten Erweiterung des Landstrasser Gürtels am Ende der Gesamtanlage des Zentralviehmarktes zur Verwendung.
Hier war ursprünglich ein dringend benötigter Seuchenhof geplant, der Bau des neuen Schweinschlachthauses musste vorgezogen werden.

Ing. Max Fiebiger war bereits seit 1900 mit Erweiterungsbauten am Zentralviehmarkt und vielen kommunalen Anlagen in Wien13 betraut und leitete, für das Wiener Stadtbauamt, den Bau des neuen Schweineschlachthauses in den Jahren 1908-10 an der Ecke Baumgasse und heutigem Franzosengraben.

Ab April 19081415 wurde das Terrain (teils mit Ziegeln) aufgeschüttet16 und am Ende der Schweineausladerampe der Schlachthausbahn der neue Schweineschlachthof für 1500 Schweine errichtet.

Lageplan des neuen Schweineschlachthauses in einer etwas verfälschten Situation um 1910. In: Technischer Führer durch Wien, herausgegeben vom österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul, Stadtbauinspektor, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien 1910, S. 238Quelle: Privatarchiv cccschlot
Lageplan des neuen Schweineschlachthauses in einer etwas verfälschten Situation um 1910. In: Technischer Führer durch Wien, herausgegeben vom österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul, Stadtbauinspektor, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien 1910, S. 238
Quelle: Privatarchiv cccschlot

Der sog. Schlachthauszwang17 wurde zuvor per Gesetz verordnet und die bis dahin üblichen Notstechbrücken oder privaten Schlachtstätten nicht mehr benötigt.18

Die Anlage wurde nach dem deutschen System errichtet. Das heißt, dass Arbeitshallen und -räume nicht baulich voneinander getrennt sind – im Gegensatz zum französischen System19 Üblicherweise wurden Schlachthöfe in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur nach hygienischen Grundsätzen „sondern auch nach betriebstechnischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten geplant; die Verwaltungsgebäude wurden meist an eine öffentliche Straße gelegt.“20

Im hinteren Bereich des Schlachthofes befanden sich die Stallungen, die an die Schlacht-und Arbeitshalle mit Stechbuchten, Brüh- und Enthaarungsplätzen angeschlossen waren. Die Kadaver konnten durch das neuartige21 Schwebebahnsystem transportiert werden, ohne sie abnehmen und umladen zu müssen. Die neuen Kühlanlagen und die Fortschritte der Kältetechnik stellten eine bedeutsame Neuerung zur sicheren Versorgung der Bevölkerung dar.22

Die Gebäude

Das damalige wie heutige Verwaltungsgebäude beherbergte Büros, Küchen und vor allem Wohnungen für Schlachthausleiter und Tierärzte, die ständig vor Ort waren.

Die sog. Sterilisierungsanstalt unterteilte sich in diverse Arbeitsräume, Selch-, Pökel- und Kühlkammern sowie eine Freibank. Die Pökel- und Kühlanlagen befanden sich im Keller, der ebenfalls mit einem Schwebebahnsystem und 2 Lastenaufzügen ausgestattet war. Beides ist heute noch erhalten.

In diesem Trakt wurde Fleisch, das schwachfinnig25 war oder von seuchenverdächtigen, kranken oder verunfallten Tieren stammte, sterilisiert und gesondert in der Freibank, der Verkaufsstelle, verkauft.

Der übliche Schlachtbetrieb kam mit der Sterilisierungsanstalt nicht in Berührung.

Das Kessel- und Machinenhaus, die heutige Große Halle. In: Das neue Schweineschlachthaus im III. Bezirke, Wien Magistrat, 1910, S. 19, Abb. 10Foto: Privatarchiv cccschlot, Quelle: ONB
Das Kessel- und Machinenhaus, die heutige Große Halle. In: Das neue Schweineschlachthaus im III. Bezirke, Wien Magistrat, 1910, Abb. 10 Foto: Privatarchiv cccschlot, Quelle: ONB

Die heutige große Konzerthalle (links der ursprünglichen Kühlhalle) beherbergte das sehr großzügig angelegte Kessel- und Maschinenhaus sowie Lager- und Arbeitsräume. Bereits bei der Bauplanung wurde eine mögliche Vergrößerung der Maschinenräume, sowie auch des gesamten Geländes angedacht.26

Rechts der Kühlhalle befanden sich Räume für Meister, Gesellen und Aufseher, und Nassräume. Das heutige „Beisl“.

Die Kühlhalle, die heute nicht mehr vorhanden ist,27 bestand aus zwei Hallen, die abwechselnd mit Brunnenwasser und durch eine CO2-Kältemaschine vorgekühlt und gekühlt wurden. Das Kühlwasser, der Abdampf und das Kondensationswasser wurden dem Betrieb wieder zugeführt.

Der Schornstein/Schlot wurde bauzeitlich von der renommierten Wiener Firma Ludwig Gussenbauer28 errichtet.

Kunstgeschichte

Verwaltungsgebäude, damals wie heute. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Verwaltungsgebäude, damals wie heute. Quelle: Privatarchiv cccschlot

Das Gebäudeensemble besteht aus ein- und mehrgeschossigen, profanen Sichtziegelbauten als vereinfachte Ausläufer der romantisch historistischen kommunalen und Industriebauten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Hoffront des Verwaltungsgebäudes zeigt einen 3-geschoßigen Sichtziegelbau mit stark vorspringendem, zweiachsigen Mittelrisalit mit Segment– und Rundbogenfenstern und „betont giebelartiger Überhöhung29 mit kaminkopfartigen Eckpfeilern in der Attikazone.

Der Arena-Fries, der durch 45° über Eck gestellte Ziegel in 3 Reihen ein stilisiertes Blumen- oder Kreuzmuster zeigt, befindet sich in der Frieszone unter der Dachkante.

Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle, heutige Eingangsfront. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle, heutige Eingangsfront. Quelle: Privatarchiv cccschlot

Das Kessel- und Maschinenhaus zeigt an der heutigen Eingangsfront, den sakralen Charakter einer Basilika, einer mehrschiffigen, profanen Halle, die europaweit häufig an Kommunalbauten, Industriebauten, auch Schlachthöfen, zu finden ist. Der Arena-Fries und zinnenartige Aufsätze sind hier besonders markant.

Original-Schriftzug am Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Original-Schriftzug am Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Original-Schriftzug am Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Original-Schriftzug am Kessel- und Maschinenhaus, heutige große Halle. Quelle: Privatarchiv cccschlot

Die Original-Schriftzüge „Kesselhaus“ und „Maschinenhaus“ sind heute noch erhalten.

Verwaltungsgebäude des Zentral-Pferdeschlachthauses. In: Verlag des Magistrates der Reichs-Haupt- und Residenzsdtadt Wien, Das neue Zentral-Pferdeschlachthaus des X. Bezirkes in Wien, Wien 1908. Foto: Privatarchiv cccschlot, Quelle: ONB
Verwaltungsgebäude des Zentral-Pferdeschlachthauses.
In: Verlag des Magistrates der Reichs-Haupt- und Residenzsdtadt Wien, Das neue Zentral-Pferdeschlachthaus des X. Bezirkes in Wien, Wien 1908.
Foto: Privatarchiv cccschlot, Quelle: ONB
Der Arena-Fries. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Der Arena-Fries.
Quelle: Privatarchiv cccschlot

Vorbilder lassen sich vor allem in dem fast zeitgleich erbautem Pferdeschlachthaus in Favoriten erkennen, auch wenn sich hier der besagte Arena-Fries, der dem Kreuzverband von Klinkermauerwerken ähnlich ist, nicht wiederfinden lässt.

Vergleiche in BrüggeQuelle: Privatarchiv cccschlot
Häuserfassaden, Brügge
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Vergleiche in GentQuelle: Privatarchiv cccschlot
Häuserfassade, Gent
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Vergleiche in HamburgQuelle: Privatarchiv cccschlot
ehem. Maschinenfabrik Lübeck & CO, Hamburg
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Vergleiche in WienQuelle: Privatarchiv cccschlot
Volksschule, Stolberggasse, 1050 Wien
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Vergleiche in WienQuelle: Privatarchiv cccschlot
Gasometer D, 1110 Wien
Quelle: Privatarchiv cccschlot

Trotz des Variantenreichtums von Ziegelfriesen ließ sich der vergleichbar einfache Arena-Fries bislang noch nicht nachweisen. Beispiele: Brügge, Gent, Hamburg und Wien.
Das Wiener Stadtbauamt war verantwortlich für die Entwürfe, deren Planung und Bauablauf. Oft nicht namentlich genannte, angestellte Architekten30 und weitere Positionen wie Bauinspektoren, -ingenieure, -leiter, -meister waren an dem Bau beschäftigt.

Einige Hinweise31 schreiben den Gesamtentwurf Max Fiebiger zu, der nicht als Modernist32 bekannt war.

Die Gebäude erlitten Bombentreffer im 2. Weltkrieg und wurden anschließend wieder aufgebaut bzw. teilweise durch einfachere Gebäudeabschnitte ersetzt.

2. DIE BESETZUNG – Der Widerstand

2.1. Die Kontumazanlage – die „alte Arena“ – erste Umnutzungsideen

Die Kontumaz- bzw. Quarantäneanlage an der Döblerhofstraße (schräg gegenüber des Schweineschlachthofes an der heutigen Autobahnauffahrt) wurde 1916-22 ebenfalls vom Wiener Stadtbauamt errichtet und bestand aus einer großen Zahl an einzelnen Gebäuden.

Besetzung der Festwochen-Arena 1976

Das später als Auslandsschlachthof bezeichnete Areal wurde bereits 1975 und 1976 für das Jugendprogramm34 der Wiener Festwochen genutzt.

Am letzten Tag der Veranstaltungen – am 27. Juni 197635 wurde das Gelände mit einer Forderung zur Errichtung eines selbstverwalteten, subventionierten36, permanenten und ganzjährigen Kulturbetriebes für Alle besetzt. 37 38 39

Zahlreiche Proteste, Unterschriftensammlungen und Verhandlungen mit der Stadt Wien begleiteten die 3monatige, letztlich erfolglose Besetzung. Das Gelände war verkauft und abgerissen worden.

Zum Verkauf des Auslandsschlachthofes und zum Ende der Schlachthöfe

Bereits ab Mitte der 60er gingen die Lebendanlieferungen stark zurück und durch neue Vorschriften die „Lebensmittel- und Schlachthygiene“ betreffend, wurden beide Schlachthöfe40 bereits Mitte der 70er Jahre geschlossen. 1997 wurden dann auch die Schlachtungen am Zentralviehmarkt beendet.41

Alternativpläne wurden mit der Stadt Wien ausgearbeitet42 und nach 2 abgelehnten Angeboten (darunter das Schloss Neugebäude), nahmen die Besetzer und Besetzerinnen das vorgeschlagene Areal der heutigen Arena mit der Bedingung der Übernahme der Umbaukosten der desolaten Anlage an.43

Plan der "alten" und der "neuen" Arena. Quelle: Bruno-Kreisky-Archiv
Plan der “alten” und der “neuen” Arena. Quelle: Bruno-Kreisky-Archiv


2.2. Konzepte für einen autonomen Kulturplatz

Sehr rasch entstand ein umfassendes Konzept für ein ganzheitliches, soziales, integratives Kulturzentrum mit dem Ziel der Demokratisierung der Kultur44, mit Beteiligung verschiedener Personen- und vor allem sozialer Randgruppen.

In der kurzen Zeit der Besetzung, im Sommer 1976, wurde das Areal in einen kulturell und sozial vielseitigen Ort mit dorfähnlichem Charakter verwandelt.

Zahlreiche Einrichtungen wie Theater, Frauencafé, Teehaus, Küche, Galerie, Kinderhaus etc. wurden schnell installiert.

Alle, ob obdachlose Kinder oder kunstinteressierte Jugendliche, wurden aufgenommen.
Ein umfassendes Konzept für das neue, vorgeschlagene Areal wurde erarbeitet und beinhaltete Einrichtungen zur kulturellen und sozialen Versorgung Wiens.
Heute steht nur noch ein kleiner Teil des ursprünglich zu adaptierenden Gebietes.

2.3 Industrieanlagen im Wandel

Vor allem in Deutschland gibt es seit den 1960er und va. 1970er Jahren zahlreiche Beispiele an kulturellen Umnutzungsforderungen historischer, stillgelegter Industrieanlagen.45 Nach den Wirtschaftskrisen 1966/67 und 73/74 hatten „aufgegebene Industriebauten das Stigma des wirtschaftlichen Versagens“46, doch die sozialen Bewegungen – oft durch Bürgerinitiativen47 – erkannten darin das Potential zur Definierung eines neuen Kulturbegriffes48 mit Symbol- und Vorbildcharakter.

In den USA gibt es diese Bewegung bereits seit den 50er Jahren.49

In Deutschland finden ab den 1990er Jahren häufiger Unterschutzstellungen mit anschließenden Umnutzungen statt, „[..], um spezifische stadträumliche und kunsthistorische Qualitäten eines Industriebaus zu erhalten und damit die Identität ihres Quartiers oder Stadtteils zu wahren“50. Diese Tendenzen lassen sich auch aktuell und europaweit beobachten.

Auch für das heutige Arena-Areal wurden rasch ähnliche Ideen zur Umnutzung entworfen.

Graffiti "Arena 77"Quelle: Privatarchiv cccschlot
Graffiti “Arena 77”
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Erstes Nutzungskonzept für die "neue" Arena. Quelle: Bruno-Kreisky-Archiv
Erstes Nutzungskonzept für die “neue” Arena. Quelle: Bruno-Kreisky-Archiv

3. DER VEREIN – Der Neubeginn
3.1. Einzug in die „neue“ – die heutige – Arena

Die Schlüsselübergabe und der Einzug in die „neue“ Arena fand 1 Jahr nach der Besetzung, 1977 statt.

Dr. Dieter Schrage, der damalige Direktor des 20er Hauses wurde erster engagierter Obmann des neuen Vereins Forum Wien Arena.

Zahlreiche Umbauten und Instandsetzungen wurden durchgeführt, einige Gebäude abgerissen und der hintere Teil des Geländes an eine Kühlfirma vergeben.51 52

1980 begann der regelmäßig und durchgehend bis heute geführte Veranstaltungsbetrieb.53 Bereits zu Beginn engagierten sich nationale und internationale Künstler und Künstlerinnen 54.

Umbau der Durchfahrt. Quelle: Arena Archiv
Umbau der Durchfahrt.
Quelle: Arena Archiv
Umbau des Open Air Geländes, dem früheren Platz der Kühlhalle(n). Quelle: Privatarchiv cccschlot von Arena Archiv
Umbau des Open Air Geländes, dem früheren Platz der Kühlhalle(n). Quelle: Privatarchiv cccschlot von Arena Archiv


3.2. Moderne Adaptierungen

Der Umbau der Großen Halle (des ehem. Kessel- und Maschinenhauses ) und des Open Air Geländes (dem Platz der ehem. Kühlhalle) wurde vom Wiener Architekturbüro Rataplan 1994-2004 konzipiert und umgesetzt.

Das Open-Air-Gelände wurde abgegraben, eine moderne, große Bühne gebaut und mit technischen Einrichtungen und Publikumsinfrastruktur versehen.

Modellfotos Architekturbüro Rataplan. Quelle: Rataplan
Modellfotos Architekturbüro Rataplan. Quelle: Rataplan
Vor dem Umbau.Quelle: Rataplan
Vor dem Umbau.
Quelle: Rataplan
Nach dem Umbau.Quelle: Rataplan
Nach dem Umbau.
Quelle: Rataplan
Modellfotos Architekturbüro Rataplan. Quelle: Rataplan
Modellfotos Architekturbüro Rataplan. Quelle: Rataplan

Zahlreiche Veranstaltungen im sozialen und kulturellen Bereich wurden in der Arena initiiert. Zum Beispiel:
– Das Arena Open Air Kino gibt es seit 1990 als das erste Wanderfreiluftkino „Volxkino“ ins Leben gerufen wurde. Bis 2012 kamen dafür zwei Filmprojektoren aus den 1920er Jahren zum Einsatz.56
Benefizfestivals wie „Bock auf Kultur“ und „Nacht gegen Armut“ mit Patti Smith von der Volkshilfe Wien
Deutschkurse des Vereins „You are welcome“
Sportveranstaltungen (Red Bull Parcourlauf, Blue Tomato Snowboard Event)

– Verwendung als Drehort
Lehrlingsausbildung im Bereich Veranstaltungstechnik
Ausstellungen, Theater, Konzerte, Lesungen

Eine schmiedeeiserne Laterne im Originalbestand. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Eine schmiedeeiserne Laterne im Originalbestand.
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Altes und neues Eingangstor. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Altes und neues Eingangstor.
Quelle: Privatarchiv cccschlot


3.3 Denkmalschutz und eigener Antrieb

Das gesamte Gelände wurde auf Grund von gegebenem öffentlichen Interesse vom Bundesdenkmalamt Wien 1997 unter Schutz gestellt und einige Besonderheiten im Bescheid festgehalten. Nicht nur die wirtschaftshistorische Bedeutung, sondern auch die Industriebauweise mit ihren weitgehend vollständig erhaltenen Sichtziegelfassaden werden darin betont.

„Die Gebäude des ehem. Schweineschlachthofes stellen mit ihren typischen und weitgehend vollständig erhaltenen Sichtziegelfassaden eine bereits selten gewordene Form dieser Industriebauweise aus dem Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien dar und sind daher architekturgeschichtlich von besonderer Bedeutung. Der Schweineschlachthof dokumentiert [..] einen bedeutenden Bereich der Wirtschaftsgeschichte Wiens um die Jahrhundertwende.“ Auszug aus dem Feststellungsbescheid nach §2 von  1997

Beeteinfriedung neu. Der typische Arena-Fries wurde auch hier zum maßgeblichen Gestaltungselement.Quelle: Privatarchiv cccschlot
Beeteinfriedung neu. Der typische Arena-Fries wurde auch hier zum maßgeblichen Gestaltungselement. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Alter Aufzugsmotor über der Dreiraum-Bar.Gestaltung der Bar von https://www.finkenstedt.at/ Quelle: Privatarchiv cccschlot
Alter Aufzugsmotor über der Dreiraum-Bar.
Gestaltung der Bar von https://www.finkenstedt.at/
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historischer Mauerhaken. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historischer Mauerhaken. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historische Fleischhaken. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historische Fleischhaken.
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historische Luftbahngleise. Quelle: Privatarchiv cccschlot
Historische Luftbahngleise.
Quelle: Privatarchiv cccschlot
Ansicht der im Bau befindlichen neuen Wohntürme gegenüber der heutigen Arena, auf dem Areal der "alten Arena". Quelle: Privatarchiv cccschlot
Ansicht der im Bau befindlichen neuen Wohntürme gegenüber der heutigen Arena, auf dem Areal der “alten Arena”.
Quelle: Privatarchiv cccschlot

Das Gelände des ehem. neuen Schweineschlachthauses ist kein (Freilicht-)Museum, sondern ein lebendiges Denkmal zur Stadtgeschichte, das ganzjährig benützt wird. Der Verein ist bestrebt so weit als möglich den Ensemble-Charakter des ehem. Industriegeländes, auch in seinen Einzelteilen zu bewahren und in den Betrieb zu integrieren. Beispielsweise wird nachts die fehlende Pförtnerhausuhr an ihre Originalstelle projeziert, ein alter Aufzugsmotor durch Beleuchtung in den Gastraum integriert oder neue Beeteinfriedungen mit dem Arena-Fries versehen.

Die Besonderheit und Notwendigkeit des Fortbestands des Areals und des Vereins zeigt sich auch durch die gelungene Integration in das gesellschaftliche Leben, die Anerkennung der Bevölkerung, sowie (mittlerweile) aller politischen Parteien57.

Seit einigen Jahren bemüht sich der Verein auch verstärkt um Vermittlung seines eigenen industriekulturellen Erbes durch Ausstellungen und Führungen, die teilweise in Zusammenarbeit mit dem österreichweiten Tag des Denkmals, organisiert vom Bundesdenkmalamt Wien, veranstaltet wurden.

Der breiten Öffentlichkeit ist nur die Geschichte der Besetzung und tw. die Entstehung des heutigen Areals geläufig. Auch das Forschungs-, Ausstellungs58– und Publikationsinteresse59 bezieht sich zur Zeit ausschließlich auf die ereignisreiche Protestbewegung. Das Interesse des Publikums an der gesamten Geschichte ist allerdings vorhanden. Genauso wie die Bereitschaft des Vereins seine Geschichte zu wahren, weiter zu forschen und zu vermitteln.

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Anmerkung der Redakteurin:
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Der Artikel stellt einen sehr kleinen Auszug aus bisher 11-jähriger Forschungsarbeit dar.

Fußnoten/Quellen:

1 Festschrift, 100 Jahre Wiener Stadtbauamt, 1835-1935, Wien 1935, S. 126 f.
2 Geschichte derVorstädte und Freygründe Wien, Wien 1812, S. 21
3 https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Erdberg_(Vorstadt), am 09.01.24 um 13:51
4 Geschichte derVorstädte und Freygründe Wien, Wien 1812, S.12
5 https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zentralviehmarkt
6 Geschichte derVorstädte und Freygründe Wien, Wien 1812, S. 30
7 Festschrift, 100 Jahre Wiener Stadtbauamt, 1835-1935, Wien 1935, S. 173
8 https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/St._Marx, am 08.04.24
9 https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Brauhaus_St._Marx, am 09.01.24 und 1857, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/St._Marx, am 09.01.24
10 Bevölkerungsentwicklung lt. Statistik Austria, in:http://www.carookee.de/forum/Kleeblattforum.carookee.com/33/21583648-0-01105?p=1
11 Milzbrand, Roßwurmkrankheit, Räude, Wutkrankheit, Schweinerotlauf, Schweinepest und Geflügelcholera, in: Stadt Wien, Die Gemeindeverwaltung der k.u.k. Reichhaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1908 VVII., Bericht des Bürgermeisters Dr. Karl Lueger, Verlag Gerlach und Wiedling, Wien 1910, S.249 – im WSTLA
12 Walter, Uli, Schlachhof und öffentliche Gesundheit. Zur Kultur- und Baugeschichte von Schlachthäusern seit dem Mittelalter, in: Jahrbuch der bayerischen Denkmalpflege, Band 54/55, 2000/2001, München 2006, S.73-79, hier S. 77
13 Ab 1912 wurde er zum städtischen Baurat und zum Leiter der Hochbauabteilung ernannt, von 1920-25 war er als Stadtbaudirektor tätig und baute zahlreiche Schulhäuser und Kindergärten, Schweinemastanstalten, Kühlhallen, Schlacht- und Seuchenhöfe, Straßen, Kanäle, erweiterte die Hochquellenwasserleitung. Übriggeblieben Gasbeleuchtung wurde durch elektrische Lampen modernisiert. Ebenso war er an Bauprogrammen zur Schaffung von Kleinwohnungen beteiligt. In: Festschrift 1935, S. 52/53
14 Stadt Wien, Die Gemeindeverwaltung der k.u.k. Reichhaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1908 VVII., Bericht des Bürgermeisters Dr. Karl Lueger, Verlag Gerlach und Wiedling, Wien 1910, S.254 – im WSTLA
15 Die Entwurfsphase begann bereits einige Jahre zuvor, Auftragserteilung 1905, in: WSTLA, Inhaltsverzeichnis für das Amtsblatt der k.u.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, XIV. Jahrgang, Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen, Nr. 51 am 28. Juni 1910, Wien 1905; S.1056, Protokoll 5420 und S. 1358 Protokoll 7591(tgl. 600 Schlachtungen)
16 Stadt Wien, Die Gemeindeverwaltung der k.u.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1908 VVII., Bericht des Bürgermeisters Dr. Karl Lueger, Verlag Gerlach und Wiedling, Wien 1910, S. 254 – im WSTLA
17 In Wien 1873, in: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schlachtbetriebe, am 12.11.23, 13:02 – auch in Deutschland übrigens → in Walter, Uli, Schlachthof und öffentliche Gesundheit, 2006, S. 75
18 Wiener Zeitung, 15.06.1910, S. 7
19 Walter, Uli, Schlachthof und öffentliche Gesundheit, 2006, S. 73-79, hier S. 78
20 Ebenda
21 Seit 1903 laut: Ebenda
22 Ebenda
23 Wasch-, Umkleide-, Koch, Desinfektions-, Zerteilungs- und Untersuchungsraum
24 mit Warte- und Verkaufsraum und eine Kanzlei
25 = mit Bandwurmlarven besetztes Fleisch, das aber „genusstauglich“ gemacht werden kann.
26 Das neue Schweineschlachthaus im III. Bezirke, Wien Magistrat, 1910
27 Bombentreffer 2. WK, Wiederaufbau, 1977 noch vorhanden
28 Dampfrauchfang und Kesseleinmauerung L. Gussenbauer und Sohn“, in: Das neue Schweineschlachthaus im 3. Bezirke in Wien, Verlag des Magistrates der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, 1910; ohne Seitenangabe
29 Bescheid Bundesdenkmalamt Wien
30 Magistratspublikation Schweineschlachthaus 1910, keine Nennung des Architekten.
31 Technischer Führer durch Wien, herausgegeben vom österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul, Stadtbauinspektor, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien 1910, S. 237
Martin Paul war Stadtbauinspektor und hatte keinen aktuellen Bauplan als Abbildung verwendet.
32 www.architektenlexikon.at/de/135.htm, 16.11.23
33 https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?people=p16477, 24.11.23
34 In: Gustav Ernst, Arena Dokumentation, Wespennest, Zeitschrift für brauchbare Texte Nr. 23, Wien, Juni 1976, S. 4
35 Rosemarie Rauscher, Politik im Underground, Wien 1998, S. 28
36 Arbeiterzeitung, 29.06.1976, S. 9
37 Einer der Studenten war wohl Leiter des Wiener Architekturzentrums. In: http://derstandard.at/2492068, 22.04.24
38 Verena Kövari, Die Arena, Alternativkultur im Wien der 1970er Jahre, Wien 1997, S. 40
39  Kövari, S. 25
40 damalige Auslands- und Inlandsschlachthöfe – Schweineschlachthaus am 21.6.76, in: Magistrat der Stadt Wien [Hrsg.], Die Verwaltung der Stadt Wien 1976, Wien 1977, S. 218
41 Magistratsabteilung 53, Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.12.1997 – Letzte Rinderschlachtungen in St. Marx
42 Rauscher, S. 49 f.
43 Kövari, S. 64
44https://www.schlachthof-kassel.de/das-zentrum/geschichte, 16.11.23
45 Winkelmann, Arne, Kulturfarbiken, Zeichenwandel der Fabrik in der freien Kulturarbeit, Berlin 2006, S. 33f
46 Winkelmann, S. 16
47 Winkelmann, S. 77
48 Winkelmann, S. 8
49 Ebenda
50 Winkelmann, S. 77
51 Vermutlich die Schweineschlachthalle, Pläne Stadtarchiv Wien
52 Rauscher, S. 107 und 104
53 Rauscher, S. 116f.
54 In den ersten 10 Jahren: Peter Turrini, Peter Weibel, Harry Stojka, Drahdiwaberl, Lukas Resetarits, Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Hans Thessink, Hubsi Kramar, Willi Resetarits, Johnny “Guitar” Watson, Nazareth, Bad Religion, Van Morrison, George Clinton, Nick Kamen, John Lee Hooker (1991), Little Richard (1991 etc. später dann Nirvana (14.11.1991) etc Theater von Oskar Kokoschka, Gottfried Helnwein Ausstellung bei der Besetzung: auf dem Arena-Plakat 10.07.1976
55 http://www.rataplan.at/
56 Von “Kino-Alfred”
57 Rathauskorrespondenzen
58 Ausstellung Wien Museum – Katalog „Nussbaumer, Martina, Schwarz, Werner Michael [Hrsg.], Besetzt!, Kampf um Freiräume seit den 70ern, Wien 2012“
59 keine Publikationen, nur div. universitäre Arbeiten, wie Diplomarbeiten, Dissertationen etc

F | 62 | Lens | Zerstörte Steinkohlen – Mine | 1917

Pressefoto (BUFA) [1] aus Nordfrankreich: Im Zuge der zweiten Aisne-Schlacht 1917 durch englisches Feuer zerstörte Zeche bei Lens, heute Département 62. Man beachte die stilistisch ausgewogene, streng vertikal gegliederte Backsteinarchitektur unter dem zerschossenen und verkippten Fördergerüst.

Die mittlerweile regional bedeutungslose Steinkohlenindustrie hat die Gegend um Lens durch ihre Industriearchitektur nachhaltig geprägt [2].

Es ergeht das höfliche Ersuchen, etwaige Erkenntnisse über den genauen Standort dieses Fotos als Kommentar anzufügen.

BUFA (1917)

Quellen:

[1]…Pressefoto #2738 der BUFA (165 x 120mm), kostenlos zitiert publizierbar; Eigentum schlot.at (2021)

[2]…Kohlenminenarchitektur von Lens, 10.12.2021

AT | 1160 Wien | SOWITSCH Aufzüge

Am gegenständlichen Gelände befand sich vor der Ansiedlung der Fa. SOWITSCH laut Angaben der ARGE Wien eine Sargfabrik [1].

Das Unternehmen SOWITSCH wurde 1914 gegründet und firmierte 1925 als Aufzügefabrik Ing. Sowitsch Stefan noch in Wien 18., Scheidlstraße 26. Damals wurden mit 50 Arbeitern Personen- und Lastenaufzüge, Transmissionen und Bestandteile hergestellt sowie die Reparatur von Elektromotoren vorgenommen [2].

1959 ist das gegenständliche Gelände bereits von der SOWITSCH Stefan, Ing.& Co KG. Wien 16., Adressangabe Wiesberggasse 14-18, genutzt. Es wurde mit 420 Arbeitern Aufzüge, Elektrozüge, Rolltreppen (Fahrtreppen), und Getriebe erzeugt [3].

1970 wurde die SOWITSCH Stefan, Ing.& Co KG. in den finnischen KONE-Konzern integriert [4].

1978 ist das Unternehmen als Sowitsch AG (innerhalb von Sowitsch/Kone) bereits in Wien 23, Forchheimergasse 34, ansässig. Es bestehen zwei Zweigbetriebe:

  1. Scheibbs, Sowitschstraße (Aufzugswerk)
  2. Vöcklabruck, Wagrainer Straße 31 (Kranwerk).

Die Erzeugnisse Ende der 1970 er Jahre waren: Aufzüge jeder Art, Elektroflaschenzüge, Krane, Autoparkanlagen, Fahrtreppen [5]

Bis 1999 agierte das Unternehmen als SOWITSCH AG, dann kurz als KONE-SOWITSCH AG, ab 01.01.2000 verschwand der Name SOWITSCH aus dem Firmennamen. Die Firma KONE Österreich firmiert derzeit in Wien 23, Lemböckgasse 61 [4]

Am gegenständlichen Standort ist seit den 1980 er Jahren der gemeinnützige Verein ARGE Wien angesiedelt, der sich Räumungen und dem Altwarenverkauf widmet und so Arbeitsplätze schafft [6].

Das ehemalige Industriegelände in Wien 16, Maroltingergasse 64, Wiesberggasse 14 bzw. Lorenz Mandl-Gasse 33, ist in vielerlei Hinsicht eine architektonische Bereicherung für das Stadtbild.

Betritt man von der Lorenz Mandl-Gasse aus den Innenhof des Areals, zeugen hier Werksbauten aus Backstein und imposante Krananlagen sowie ein Aufzugsprüfturm von der ehemaligen Aufzugsfabrik SOWITSCH.

Der am Gelände befindliche Prüfturm für Aufzüge wurde laut Angaben der ARGE Wien eigens für den Aufzug des 1964 errichteten Donauturmes errichtet und nachher nicht mehr zweckmäßig verwendet [1].

Der Hauptverkaufsraum der ARGE Wien besteht aus einer in den 1950er Jahren aufgestockten [1] Halle aus Ziegelmauerwerk, welche ein hölzernes Tonnengewölbe trägt. Darin befindet sich ein mittlerweile stillgelegter Lastenkran, der die ganze Halle bedienen konnte und von der Manipulation innerhalb der Maschinenfabrik zeugt.

schlot.at bedankt sich bei der Geschäftsführung der ARGE Wien für die Erlaubnis, die hier verwendeten Fotos anfertigen zu dürfen.

Quellen:

[1]…Freundliche Auskunft ARGE Wien-Geschäftsleitung (2018)

[2]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26 Seite 596-597

[3]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, Seite 835

[4]…KONE Österreich, abgefragt am 11.10.2018

[5]…COMPASS VERLAG (1978): Industrie-Compass Österreich 1978/79, Seite 814

[6]…ARGE Wien, abgefragt am 11.10.2018

DE | ZI | Zittau | Kraftwerk Hirschfelde | historisches Luftbild

Das Kohle – Kraftwerk Hirschfelde ist das älteste sächsische Großkraftwerk und wurde von 1911 – 1992 betrieben [1]. Die Bauarbeiten begannen bereits 1909 [2].

Die Leistung des Kraftwerks über die Jahrzehnte wird wie folgt angegeben:

  • 1914: 14,1 MW [2]
  • 1916: 25,5 MW [2]
  • 1929: 145,4 MW [2]
  • 1937: 156 MW [2]
  • 1960: 330 MW [1]

Nach Stillegung des in DDR-Zeiten als “Kraftwerk Friedensgrenze” [1] bezeichneten Kohlekraftwerks wurden 1992 das Maschinenhaus Werk II mit seinen technischen Anlagen und das Verwaltungsgebäude “Kopfbau” unter Denkmalschutz gestellt [2].

Am Standort wird durch die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde ein industriegeschichtlich aufschlußreiches Museum betrieben [2].

Eine gute technische Zusammenstellung der wichtigsten Daten findet sich hier [3].

Das Luftbild aus dem schlot.at – Archiv [4]  ist über polnischem Luftraum aufgenommen und zeigt zwei um 2010 noch erhaltene Gebäud [5], die in der zweiten Abbildung markiert sind.

Gut erkennbar sind die historische Bahnanlagen, fünf Kamine und zwei Kühltürme. Das Kraftwerk verfügte um 1938 über 4 Kühltürme, wie diese Abbildung [3] belegt. Die baulichen Reste oder Grundformen für die beiden im Bild fehlenden Kühltürme sind am Luftbild gute ersichtlich (achteckige Aushubformen).

Am rechten mittleren Bildrand ist eine nicht mehr erhaltene Brücke nach Polen zu erkennen, welche die Neiße in Richtung der Nordgrenze des Tagebaues Turów überspannt [5], abgebildet.

Luftbild Archiv schlot.at
Luftbild Archiv schlot.at

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Relikte um 2010 und deren Lage am alten Luftbild

Quellen:

[1]…Wikipedia: Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[2]…Stiftung Kraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[3]…ostkohle.de – Großkraftwerk Hirschfelde, abgefragt am 10.01.2014

[4]…Schrägluftbild Kraftwerk Hirschfelde “Ruinen Zittau” 275 x 217 mm, archiviert seit 04.01.2014, im Eigentum von schlot.at

[5]…google maps, abgefragt am 10.01.2014

CH | LU | Kriens | Werkhof / S.A.F., 1899

Wunderschöne Schweizer Industriearchitektur in Kriens, Ecke Obernauerstraße/Schmiedgasse [1]:

Das ehemalige Heizhaus trägt eine Gedenktafel “S.A.F. 1899”. Das Gelände wird heute von der Stadtgemeinde und der Feuerwehr Kriens nachgenutzt. Rechts der Einfahrt in den Werkhof befindet sich an das Heizhaus angeschlossen die oktogonale Basis eines abgetragenen Kamins, der – wie auf dem Luftbild [2] ersichtlich – weiß abgedeckt wurde.

CH-Kr-Werkhof-001 CH-Kr-Werkhof-002 CH-Kr-Werkhof-003 CH-Kr-Werkhof-004 CH-Kr-Werkhof-005

 

Quellen:

[1]…Fotos MM (2013).

[2]…Google maps, 07.01.2013

HR | PU | Pula | Kalkwerk


Schön rostig und vermutlich stillgelegt zeigt sich dieses Kalkwerk oder dessen Südteil im Norden von Pula.

Fotos MM (2011).

Verortung folgt.

HR | GS | Otočac | Pivovara

Altes Brauereigebäude in Otočac, Kroatien. Darre als kurzer Kamin mit Blechhut. Genaueres über die Geschichte und die Betriebsdauer würde uns interessieren.

Verortung folgt.

Fotos MM (2011)

 

DO | Ingenio Consuelo, fábrica de azúcar,~1956

Die hier im Zustand 1956 abgebildete Zuckerfabrik im Osten der Dominikanischen Republik wurde 1881 gegründet und gehört heute zum CENTRAL AZUCARERA CONSUELO der  Republik.  Die Tageskapazität liegt bei ca. 4.600 Tonnen Zuckerrohrverarbeitung. Die Fotos zeigen 2 Schlote der Fabrik (heute 3), einen Einblick ins Innenleben und die Werksbahn bzw. die Feldbahn (Schmalspur auf breiten Holzschwellen), welche von den Zuckerrohrplantagen zur Zuckerfabrik führt.

Quelle der aktuellen Infos und Verortung hier.

Google Maps-Verortung folgt.

DE | Wilhelmshaven | Apart – Hotel Seenelke, 1962

Colorierte Luftbild-Ansichtskarte des heutigen Apart-Hotels Seenelke in Wilhelmshaven, Südstrand 120, beim Ems-Jade-Kanal. Entweder war der heute verschwundene Schlot bereits 1962 der Wäscherei des Hotels zugehörig oder – und das halten wir für wahrscheinlicher – es war an dieser Adresse einmal eine Fabrik. Wer etwas darüber weiß, bitte melden.

Foto-AK von Cekade-Luftbild, Cramers Kunstanstalt K.G., Dortmund, gelaufen 04.08.1962. AK138x86mm im Eigentum des schlot_archivs.

Verortung folgt.

A | St | LE | Gaswerk Leoben

Historische Aufnahme des nicht mehr bestehenden Gaswerkes Leoben in der Otto-Glöckl-Straße, das 1884 errichtet wurde. Bis 1961 wurde hier Stadtgas erzeugt, danach erfolgte eine Umstellung auf Mischmethanproduktion. Ab 1973 bis 1978 vollzog sich der Umstieg von Mischmethan auf reines Erdgas. Quelle: Stadtwerke Leoben

Auf dem Detail-Foto sind im linken Bildbereich zwei Gasbehälter zu sehen (unmittelbar über dem weißen zweigeschoßigen Haus).

Im Hintergrund des Überblicksfotos die Stadtpfarrkirche, rechts am Bildrand die Waasenbrücke, gut zu erkennen an der Eisenkonstruktion. Blickrichtung nach SSO.

Foto vm. aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Maße 133x83mm, Eigentum und Copyright schlot_archiv (2010).

Wir danken Fr. Mag. Susanne Leitner-Böchzelt, Leiterin des MuseumsCenters | Kunsthalle Leoben für die Zuordnung des Fotos und Josef Hammerle für die diesbezügliche Anfrage.

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&oe=UTF8&num=200&start=200&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=47.382871,15.089915&spn=0.001453,0.003208&z=17&output=embed&w=300&h=200]/blockquote>

DE | Zeche Sterkrade | Gute Hoffnungs-Hütte 1920 und 1939

DE-sterkrade-gute-hoffnungs-huette-1920

Historische Fotos der Gute Hoffnungs-Hütte, Zeche Sterkrade, Oberhausen (in der Nähe von Duisburg) um 1920.

Quelle: Pfeiffer, E. (1925): Das Bergwerk im Bilde. Zweite Auflage, Dieck&Co; Stuttgart, S. 89.

Update 2012: Dem schlot.at-Archiv ist ein Originalfoto vom 22.11.1939 zugegangen.

Foto vom 22.11.1939, anonym. Foto Schambach, Ostwall 160

 

Die Zeche oder vielmehr die darin beschäftigten Kumpel lieferten gute Steinkohle. Der Förderturm besteht noch und ist mittlerweile ein Industriedenkmal. Weitere Infos und Fotos hier.

DE | Dresden | Heizhaus und Remise Bahnhof DD Neustadt

Wunderschönes Heizhaus samt Remise und mächtiger Drehscheibe (siehe schlot_map) an der Nordwestseite des Bahnhofes DD-Neustadt. Foto MM (2009). Danke an MP für den Tip! 🙂

schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=51.067038,13.741107&spn=0.000674,0.001604&z=18&output=embed&w=300&h=200]

NK | Neunkirchen | Stadtplan 1926 + Luftbild 1928 (!) historische Industriebetriebe

Historischer Stadtplanausschnitt von Neunkirchen (ca. 1926) und Schrägluftbild 1928 mit allen wichtigen Industriebetrieben der Stadt sowie dem damaligen Schleppbahnnetz innerhalb der Stadt:

  • 1 | Brevillier-Urban Schraubenfabrik Werk 1 (Zukunftsfläche, teils mit denkmalgeschütztem Baubestand, Polytechnikum im Verwaltungsgebäude)
  • 2 | Brevillier-Urban Schraubenfabrik Werk 2 (bis 1990er Jahre Konsum, heute Spar Roessli)
  • 3 | Ultramarinfabrik (alter Standort beim Stadtpark, heute Keramik-Atelier)
  • 4 | Druckfabrik (heute teils Reifen Peter)
  • 5 | Spinnfabrik Eltz (heute VW-Händler, nur im Plan)
  • 6 | Neunkirchner Harzprodukten Ges.m.b.H. (heute Zirkusplatz, nur im Plan)
  • 7| Papierhülsenfabrik M.Pams Söhne (heute Zufahrt Auzeile, nur im Plan)

Der Kartenausschnitt dient als historische Verortung der damaligen Betriebe (Doku auf www.schlot.at oder bei vollständiger Abtragung des Betriebes hier im Forum).

Vollständiges Kartenzitat:

ORTSPLAN VON NEUNKIRCHEN. Gezeichnet nach der Katastermappe im Maßstabe 1:5000 v. Fritz Lybal. Verlag: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft Neunkirchen Gruppe 7 – Alle Rechte vorbehalten.

Plan im Besitz des schlot-Teams.

Schrägluftbild: 

Stadtarchiv Neunkirchen, Dir. Albert Hirsch (†)

1210 Wien | Aktiengesellschaft für Tiefbohrtechnik, vormals Trauzl & Co

Compass 1925/26, Band I Österreich, Seite 459:

“Aktiengesellschaft für Tiefbohrtechnik, vormals Trauzl & Co.: Tiefbohreinrichtungen und Motorenfabrik. Fabrik und Zentralbureau: XXI., Strebersdorf, Scheydgasse. “Trauzlwerk” gegründet 1889. 250 Arbeiter […]”

Schöner alter und gut zugänglicher Schlot von Alphons Custodis in Transdanubien. Selten sind derartige Detailfotos möglich.

Fotos MM (MMVII)

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)

[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.285399,16.374564&spn=0.000714,0.001609&z=18&output=embed&w=300&h=200]

AT | 1210 Wien | Farben- und Sodafabrik Georg Schicht 1892-2014

Schönes altes Ensemle der Farben-, Soda- und Putzfabrik Georg Schicht Ges.m.b.H. im Bereich Satzingerweg/Hans-Czermak-Gasse/Schichtweg/Angyalföldstraße (B3). Sehr interessantes Wohngebäude an südlicher Geländeeinfahrt. Die Fabrik in Leopoldau datiert mit 1892 [1]. Fotos MM (MMVIII).

Andere Schicht-Standorte in Wien: Atzgersdorf, Simmering

Am 01.03.2013 beschloss der Wr. Gemeinderat die Umwidmung des ehem. Firmengeländes [3].

Zitat Beginn [3]:

–>”Am 1. März 2013 beschloss der Wiener Gemeinderat die Umwidmung des Areals der „Schicht-Werke“ zwischen B3 (Angyalföldstraße), Siedlung Tiefweg, Satzingerweg und Hans-Czermak-Gasse (Plandokument Nr. 8036).Schon vor der öffentlichen Auflage hatte das Planungsressort gemeinsam mit der Bezirksvorstehung zu einer Informationsveranstaltung am 19. Juni 2012 ins Amtshaus Floridsdorf geladen, bei der die Überlegungen für das (in Privatbesitz befindliche) Gebiet vorgestellt wurden. Über 100 AnrainerInnen kamen und brachten auch ihre Wünsche und Anregungen vor. Unter anderem wird eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr (z.B. durch eine Buslinie) gewünscht.Die Schicht-Werke wurden 1884 auf dem heutigen Standort als Sodafabrik errichtet (1910 wurde z.B. ein Wasserglasofen errichtet) und stellten dort unter anderem die bekannte „Schicht-Seife“ her. Zuletzt gab es jedoch keine Produktion mehr, die Hallen wurden noch für Lager- und Verkaufszwecke genutzt.
Im Jahr 1900 ließ Georg Schicht, der 1869-73 an der Technischen Hochschule studiert hatte und die Baumeisterprüfung besaß, nach seinen Plänen eine „ans Phantastische, aber sicher ans Kuriose grenzende ‚Englische Villa‘“ (Zitat Friedrich Achleitner) erbauen.  Dieses markante Gebäude steht jedoch nicht unter Denkmalschutz, auch liegt das Schicht-Areal, eines der letzten Denkmäler der Industriegeschichte Floridsdorfs, nicht in einer Schutzzone. Die „Initiative Denkmalschutz“ schlug deshalb vor, die Villa in ihrem Bestand zu widmen, was auch der Bauausschuss der Bezirksvertretung Floridsdorf am 5. November 2012 in seiner Stellungnahme beschloss. […]” <—

Zitat Ende

Die Fabrik wird mit Jahresbeginn 2014 abgetragen [2].

Alle Fotos schlot.at (2008-2014)

Link zu spannender Firmenchronik:

[1]…http://www.biographien.ac.at/oebl_10/105.pdf

[2]… Prajo-Abbruchhinweise am Areal, eigene Wahrnehmung schlot.at (2014)

[3]…Grünraum donaufeld, abgefragt am 01.02.2014

Für große Bildansicht bitte auf ein Bild klicken und dann und wie folgt verfahren:
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z_google_maps_01012014
Luftbild google maps (2014)
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24.03.2014

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)

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Knorr Bremse | MD | Mödling

Fotos

Über den Betrieb

Branche:
Betriebsdauer:
Produkte:
Status:
Literatur: COMPASSVERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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1230 Wien | Legat Spülkastenfabrik

kein Schlot, aber eine postmoderne Fassade im 60er-Jahre -Stil.  Adresse: 1230, Charausgasse 1. Fotos MM (MMVIII).

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Rechte Maustaste –>Grafik anzeigen.

Kartenansicht: schlot_map (bei Google Maps)

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