Das Saxoniawerk von Paul Heuer in Dresden gehört womöglich zu den weniger bekannten Industriestandorten in Sachsen. Zahlreiche Produkte wie Reduktions-Kupplungen, Leitspindel-Drehbänke, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Lochstanzen oder Blechscheren und später vor allem Getriebe (“Heuer-Getriebe”) wurden hergestellt.(1) In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde das Werk offenbar zum Bau von Granaten verschiedener Kaliber umgerüstet.
Der 50-seitige Prospekt bzw. die Produktliste des “Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden” mit Maßen und Preisen(2) wurde auf um 1920 datiert. Die Vermutung erfolgte auf Grund des exakten Wortlautes der Firmenbezeichnung auf einem Brief(3), publiziert in dem Online-Archiv: www.altesdresden.de, kann aber auch später sein.
1925 hatte das Werk auch eine Firmenniederlassung in 1070 Wien, Lindengasse 32.(4)
(1) https://sachsen.digital/werkansicht?tx_dlf[id]=290098&tx_dlf[page]=1, am 28.09.24, um 14:20 und Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
(2) Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden, um 1920, o.S.
(3) https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=fied034, am 28.09.24, um 14:28
(4) Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
Der Maurermeister Ludwig Gussenbauer (1853 – 1923) gründete seine Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln als offene Gesellschaft am 1. August 1891,(1) nachdem er sich bereits seit 1873 damit beschäftigte. 1898 tritt der Sohn Ferdinand Gussenbauer (Bautechniker) als Gesellschafter in die Firma ein und übernimmt sie 1914 vollständig nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des Vaters.(2) Am 1.11.1923 stirbt Ludwig Gussenbauer im Alter von 70 Jahren.(3) Sein Enkelsohn Ferdinand Gussenbauer Jun. trat 1919 in die Firma ein.(4)
1926 wurde die Firma nach Liquidation gelöscht.(5) Im Firmenbuchakt von 1993 wird die „Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln L. Gussenbauer & Sohn“ mit dem Datum 27.11.1991 als Ersteintrag und mit Löschungsdatum 16.01.1993 verzeichnet.(6) Die Firma besteht heute noch unter dem Namen L. Gussenbauer & Sohn Spezialbauunternehmung GmbH und beschäftigt sich u.a. mit dem Schornsteinbau in der Karolinengasse in Wieden. Bereits 1906(7) findet man den Unternehmenssitz und die Wohnung der Familie an der heutigen Adresse in einem 1874 erbautem Gebäude in Besitz Ludwig Gussenbauers.(8) Zur vorigen Adresse Schönburgstraße 26 (die des vorliegenden Prospekts) kam am 01.05.1903 ein Standort in der Wimmergasse 29, 1050 Wien, hinzu.(9)
Das „älteste“ Unternehmen „dieser Spezialbranche in Österreich-Ungarn“(10) war der führende Dampfschornsteinbauer mit renommierten Aufträgen „für industrielle Betrieb[e] des Staats-, Kommunal- und Privatbesitzes“(11).
„Hiermit erlaube ich mir, mich zur Ausführung meiner Specialarbeiten höflichst zu empfehlen -Dampfschornsteinbau – rund und eckig – inclusive Material-Lieferung, erstere mit radialen Formsteinen unter dauernder Garantie für Stabilität bei allen Witterungsverhältnissen. Desgleichen Reparaturen als: Höherbauen, Einbinden mit Eisenringen, Ausfugen, Geraderichten, Abtragen etc. Sämmtliche Arbeiten auch während des Fabriksbetriebes. Uebernahme von Kessel- und Maschinenhausbauten, Fundamente für Maschinen und ganzer Fabriksanlagen aus Stampfbeton. Einmauerung von Dampfkesseln jeden Systems und Braupfannen mit Regulierfeuerung.“
„Ich empfehle daher vorliegendes Prospect, welches die Vor- und Nachtheile, die bei Errichtung von Kessel und Schornsteinbauten zu berücksichtigen sind, [..], anführt.“
Vorteile einer „guten Feuerungsanlange sind“ zb.: dichte, trockene und leicht zu reinigende Feuergänge, „möglichst rauchfreie Verbrennung“, bequeme Regulierung und „Schonung des Kessels“.
„Der Schornstein bildet das belebende Element der Feuerungsanlage und hat die Bestimmung, in erster Linien die zur Verbrennung erforderliche Luft [..] zuzuführen, in zweiter Linie die Verbrennungsproducte und schädlichen Gase [..] abzuführen, [..].“
Der „zweckmäßigste Quer- und Längenschnitt“ des Schlotes, die obere lichte Weite und die angepasste Höhe sind für eine funktionierende Anlage von besonderer Bedeutung.
Der runde Querschnitt, also Dampfschornsteine aus „radialen Formsteinen mit verticaler Lochung“ sind am geeignetsten, da sie weniger Wärme nach Außen abgeben und weniger Gewicht und Materialnutzung aufweisen. Der Rauchabzug erfolgt dadurch auch schneller als bei vier- oder achteckigen Schloten, die nur dann zur Verwendung kommen, wenn die Fracht der Formsteine zu teuer wäre und versierte Maurer nicht verfügbar sind. Außerdem können sie Stürmen besser widerstehen, da sie aus dichten und glatten Steinen bestehen. „Meine Steine werden nicht wie Lehmziegel mit Sand und Handstrich angefertigt, sondern mit Wasser durch hiezu geeignete Maschinen aus einem guten, consistenten Materiale erzeugt [..]“.
Die Lochung der Formsteine hilft eine gleichmäßigere Temperatur des Schlotes zu erhalten, in dem die Löcher mit Mörtel ausgefüllt werden und so ein „inniger Verband (Ringverband)“ entsteht.
Die Ziegel werden fast nur in den großen Wiener Ziegelwerken angefertigt und eine immerwährende Stabilität garantiert.
Gussenbauer betont immer wieder (zb. auch in diversen Werbeanzeigen), dass er seine Schornsteine ohne Gerüst baut und nur speziell geschulte Maurer/Fachkräfte beschäftigt. Quelle. Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897, o.S.
1 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 03.07.1900, S. 153, Zahl 106/1.
2 Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, 1927, S. 335.
3 WSTLA: aus dem Verzeichnis der Verstorbenen, 2022.
4 Städtewerk
5 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 1900.
6 WSTLA: Akt: 2.3.3.A49/1.FN002328z, vom 16.01. 1993.
7 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1859-1922, Protokollierte Firmen, 1906, S. 411
8 Lenobel, Josef: Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Wien, 1911-12, S. 174.
9 Lehmann, Protokollierte Firmen, 1903, S. 470.
10 Werbeanzeige, angegeben mit 1914
11 Städtewerk
Die Straßenbahnremise Wienzeile war von 18.07.1901 bis 30.11.1940 in Betrieb [1].
Sie befand sich in der heutigen Linken Wienzeile, Ordnungsnummern 278 und 280 [2].
Das Foto vom Dezember 1927 [3] zeigt nach derzeitiger topografischer Einschätzung den schmalen west-ost-gerichteten Innenhof mit Gleis, Blickrichtung Osten gegen die Anschützgasse.
Trotz der Qualitätsverluste durch offensichtliche mehrmalige historische Reproduktion vermittelt das Foto einen guten Eindruck des langgestreckten Straßenbahnhofes mit seinen hohen und großflächigen Bogenfenstern.
Fotodokumentation [1] der Werksanlagen der Steirischen Mineralfarben-Werke und Lackfabriken Waldemar Kjölbye & Cie [2] in Leoben-Leitendorf [1]. Die Fabrik bestand ab mindestens 1906 [1] und wurde anno 1913 durch das Unternehmen A. Zankl Söhne, Graz, erworben [2].
Die Fotos bieten einen Einblick in die lokale Industriearchitektur samt schmalspurigen Werksgleisen, aber auch in die Herstellung von Erd- und Ölfarben (Aufmahlen der Pigmente in Kollergängen und Mahlwerken mit Transmissions-Antrieb, Verwendung von Filterpressen) und zeigen die werkseigene Fassherstellung, die Abfüllung, Lagerung und Fakturierung der Produkte.
Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].
Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen.Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht.Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany.Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel.Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich.Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.
Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt.Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt.Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert.Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.
Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert.
Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt.Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage.1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min).Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig.Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut;1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW.Insgesamt wurden 49,8 MW installiert.Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet.Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.
In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen.1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h.Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet.Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen.1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut.Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung.Die Turbine war dreistufig.Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.
Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet.Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].
Fünf Gewerbefotos um 1960 [1] der 1948 gegründeten [2] Likör-und Getränkefabrik Johann Weiss, Standorte:
Zentrale Wien 3., Keilgasse 2
Filiale Salzburg, Linzer Bundesstraße 35
Auf den Wiener Portraits posiert ein offensichtlich kriegsversehrter Mann – wohl der Senior-Chef – teils mit Belegschaft vor einem Opel Blitz-Pritschenwagen (Baureihe 1952-1960) [3] und im Innenhof der Wiener Zentrale, wo hölzerne Getränkekisten und Fässer gelagert werden.
In Salzburg werden von zwei jüngeren Angestellten die Fassade und die Geschäftsauslage präsentiert: Johann Weiss – Liköre – Weine – Fruchtsäfte-Rum-Edelbrände-Weine-Sekt-Wermut
Im Folgenden die relevanten Nachweise aus einschlägigen Branchenverzeichnissen:
1953 [5]: Johann Weiss – Likör-, Fruchtsaft-, Wermut-, Dessertwein- u. Spirituosenerzeugung, III., Keilgasse 4
1972: Kein Eintrag “Johann Weiss” für Likör- [6] und Fruchtsafterzeugung [7].
Die ehemalige Zentrale in der Wiener Keilgasse zeigt sich anno 2023 kaum verändert; in Salzburg befindet sich statt der Filiale und dem Caféhaus eine Raiffeisenbank-Filiale [4].
Quellen:
[1]…4 Fotos und eine Fotopostkarte L&H, Ch.-Nr. 78744, um 1960, Eigentum Archiv schlot.at (2023)
[2]…Compass-Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, S. 1739
[5]… Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland, S. 503
[6]…Amtliches Telefonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis, Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland, S. 601
8 Werksansichten des ersten Elektrizitätswerkes in Poříčí u Trutnova/Parschnitz bei Trautenau. Die vorliegenden Fotos aus 1928 zeigen die von der Firma Pittel und Brausewetter errichtete Zentrale, das Kesselhaus, den Kohlenbunker sowie Innenansichten des Hochspannungs- und Schaltraums [1].
Die Bauarbeiten für das Kraftwerk begannen bereits im Jahr 1912 im damals selbständigen Poříčí u Trutnova. Als Feuerungsmaterial wurde per Güterzug verbrachte Steinkohle aus den Bergwerken Svatoňovick, Žacléřsk und Radvanick verwendet. Zur Kühlung wurde Wasser aus den Flüssen Ličná und Úpa verwendet. Am 23. Februar 1914 wurde das Kraftwerk mit einer Leistung von 4,5 MW in Betrieb genommen und begann mit der Stromversorgung von rund 60 Gemeinden Ostböhmens. Die Dampferzeugung erfolgte durch sechs Kessel (jeweils mit einer Leistung von 7,5 Tonnen Dampf pro Stunde), zwei weitere wurden später gebaut. Im Maschinenraum des Kraftwerks waren zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von je 4,5 MW in Betrieb. In den folgenden Jahren wurde das Kraftwerk modernisiert, wodurch seine Leistung um ein Vielfaches gesteigert wurde. Außerdem wurden drei Schornsteine hinzugefügt, die 1920, 1922 und 1929 gebaut wurden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Leistung des Kraftwerks schrittweise reduziert, bis sie 1945 von 26 MW auf etwa 6 MW sank. In den 1950er Jahren erhielt das Kraftwerk den Namen Elektrárna Poříčí I, um es vom 1957 neu errichteten Kraftwerk in Poříčí zu unterscheiden.
In den Jahren 1964–1966 wurde aus der aufgefangenen Asche des Kraftwerks Germanium zur Halbleiterfertigung gewonnen. Diese Produktionsschiene hatte kurzzeitig sogar Vorrang vor der Stromproduktion. Der Betrieb des Kraftwerks per 31. Dezember 1970 eingestellt [2].
Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II – Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1928). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Zaniklé elektrárny v Česku – Elektrárna Poříčí 1 (08.06.2023)
Fotopostkarte [1] der in Wien Favoriten, Siccardsburggasse 4 [2-4] etablierten „Canada“ Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Ges.m.b.H. [2].
Die geschmackvoll gestaltete Fassade weist einen integrierten stilisierten Bohrturm mit Firmenschriftzug und Bergbausymbol (gekreuzte Hämmer) auf.
Erzeugnisse und Basisdaten:
1925: Bohrwerkzeuge für Rohölgruben, „Goliath“ Steinbrecher (Patent Hopf), Sandwalzwerke etc.; 90 Arbeiter, elektrischer Betrieb [2]
1959 und 1976: „Canada“ Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Ing. S. Nadel und A. Nadel; Tiefbohrgeräte für Rohölgruben, Rotary-Spezialitäten etc.. [3,4]
1994: „Canada Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Gesellschaft m.b.H.; Wien Favoriten, Doerenkampgasse 3.Erzeugung und Vertrieb von Geräten für die Erdölförderung und Erzeugung von Bohrlochanschlüssen. 69 Beschäftigte, Umsatz öS 150 Mio. [5]
Das Unternehmen befindet sich laut Quelle [6] seit 2021 in Liquidation.
Quellen:
[1]…Echtfotopostkarte, wohl verspätet gelaufen 1965, Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2022)
[2]…Compass-Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, S 525
[3]…Compass-Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, S 828
[4]…Compass-Verlag (1976): Industrie-Compass Österreich 1976, S 793ff
[5]…Creditreform (1994): Österreichs Unternehmen 1994/95. Die Wirtschaftsdaten der größten 20.000, S 1209
Ansicht der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, um 1910. [1]
Das ehemalige Betriebsgelände der Firma Mobil befindet sich rund 3,5 km nordöstlich der Alten Donau in der Wiener Katastralgemeinde Kagran. Im Westen grenzt an das rund 10 Hektar große Gelände die nördliche Linie der Ostbahn, im Norden die Breitenleer Straße und im Süden der Gewerbepark Stadlau an. Die östliche Grenze bildet der Zwerchäckerweg [2].
Auf dem ehemalige Betriebsareal wurden von der Firma Mobil Oil Austria AG sowie deren Vorgängerfirmen seit dem 19. Jahrhundert Mineralölprodukte raffiniert bzw. umgeschlagen und gelagert. Durch kriegsbedingte Einwirkungen während des 2. Weltkrieges (Beschädigungen der Tankfelder der damaligen Raffinerie durch Bombardements) und Betriebsunfälle kam es insgesamt zu großflächigen Boden- und Grundwasserkontaminationen mit Mineralölprodukten [2].
In Folge von Bombentreffern im Jahr 1944, insbesondere der Tanklager im Südteil des Altstandortes, kam es zur Versickerung von rund 7.000 Tonnen Mineralölprodukt, die sich nach Erreichen der Grundwasseroberfläche entsprechend den örtlichen Grundwasserverhältnissen nach Ostsüdosten ausbreiteten. Im Rahmen der in den 90er Jahren durchgeführten Untersuchungen wurde Mineralöl in Phase am Altstandorte festgestellt. Auch konnte 1990 an Messstellen, die sich etwa 500 m grundwasserstromabwärts des Kontaminationsherdes befanden, noch Mineralöl in Phase festgestellt werden. Insgesamt wurde auf dem Grundwasser aufschwimmende Ölphase bis 500 m im Abstrom angetroffen. [2]
Der Standort ist mittlerweile als „Gesicherte Altlast W6 Mobil“ bekannt [2].
Quellen:
[1]…Briefkopf aus einem Geschäftsschreiben der Benzinfabrik Gustav KOENIG&Co, datiert 1917; Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2022)
Industriedesign, Originalfotografie einiger Zahnbürstenständer-Modelle, 1930er/40er Jahre, Pressebildagentur Schostal mit Sitz in Wien. Rückseitig bezeichnet. 2 Orignalrechnungen über Toilettartikel-Lieferungen 1935 und 1943.
3 Originalfotografien, Gelatineprints, aus der Pressemappe von 1924.
Die sogenannten “Amerika Luftschiffe” LZ 126 wurden in Friedrichshafen, Deutschland zum Export nach Lakehurst, USA zwischen 1922 und 1924 hergestellt. (1)
Der Niederland-Bote 1937 [1], ein deutschsprachiges Jahrbuch der Grenzregion Nordböhmens zu Sachsen, gibt historisch interessante Angaben zur ehemals bedeutsamen Textilindustriestadt Varnsdorf. Neben einem kompletten Häuser- und Branchenverzeichnis 1936 (!) anhand von Konskriptionsnummern findet sich im Anhang ein großformatiger Stadtplan im Maßstab 1 : 9.000 [2], verlegt beim lokalen Verlag Ed.Strache.
Der Zeitpunkt der Branchenerhebung ist mit 1936 interessant, da sich zu diesem Zeitpunkt noch auffallend viele deutsche, aber auch jüdische Namen darin finden. Die bald darauf einsetzenden ethischen Säuberungen (zuerst Juden, nach 1945 Sudentendeutsche) vernichteten neben menschlichen Existenzen auch weitgehend die wirtschaftliche Bedeutung des Gebietes.
In dem Plan sind viele der im Werk erwähnten Industrie- und Gewerbebetriebe in roter Farbe verortet und mit Werksbezeichnungen versehen werden. Diese grundrißlich relativ exakt dargestellten Industrieanlagen waren uns Grund genug, den Plan hochauflösend zu scannen und in überblickbare Segmente zu unterteilen (für volle Auflösung bitte jeweils im unteren Bildbereich “In Originalgröße betrachten” auswählen). Eine Auflistung der erfassten Betriebe findet sich im unteren Bereich dieses Artikels.
Seitens schlot.at wurde ferner versucht, die anno 1936 mehr als 110 (!) erfassten Betriebe zu Branchen zusammenzufassen und aufzulisten:
Energiegewinnung:
E-Werke Warnsdorf/Siemensstraße, Warnsdorf 1534
Vereinigte Gaswerke Augsburg, Warnsdorf 1069
Keramische Industrien, Grundstoffindustrie:
Brüder BÖTTCHER GmbH, Steinzeugröhren- und Chamottewarenfabrik, Warnsdorf 1920
EGER Franz & Co., Zementwarenerzeugung, Warnsdorf 853
Erste Warnsdorfer Dampfziegelwerke GmbH, Warnsdorf 1789
Ergänzend zu unserem Artikel über das Gaswerk Simmering liefern wir mit 5 Jahren Verspätung (!) eine als äußerst selten anzusehende Ansicht [1].
Zu erkennen sind die vor dem markanten Ofenhaus (Bildmitte) freistehenden Schrägkammeröfen samt einem Kamin (Eisenkonstruktion links im Bild, vgl. Quelle [2]) und die in Bau befindlichen Generatoren (Rohrleitung in Bildmitte, Konstruktion im rechten Mittelgrund mit Tonnengewölbe, vgl. Quelle [3]).
Das Foto stammt vermutlich aus den sehr frühen 1910er – Jahren, da ostsüdöstlich des Ofenhauses bereits Zubauten bestehen, die 1912 bereits deutlich weiter gediehen waren als am gegenständlichen Foto erkennbar [3].
Sehr schön erkennt man in Quelle [2], die das Ablöschen des verbrauchten Kokses zeigt, die am Foto ersichtlichen Baulichkeiten samt dem weißen Generatorengebäude mit Tonnengewölbe.
Quellen:
[1]…Echtfoto 112 x 85 mm, ELKO-Fotopapier, Charge #2944, falsch beschrieben als “Gas Plant Stein”, vielmehr: Gaswerk Simmering. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2017)
Skizze einer Karikatur [1] von Heinz K. STAUFENBERGER (1915-1972), einem Wiener Grafiker, der von etwa 1940-1960 österreichische Magazine illustrierte.
Gezeigt wird eine wohl fiktive Großwäscherei MORITZ&Co. [2-3], die im Zuge eines Umbaues Wäsche an der freien Luft trocknet.
Quelle:
[1]…Skizze, A5 Querformat, Heinz K. STAUFENBERGER (1915-1972), aus Nachlass. Eigentum Archiv schlot.at (2017)
[2-3]…Nachschau im Wiener Fernsprechbuch 1943 und Wiener Telephonbuch/Branchenverzeichnis 1953 negativ.
Seltene und frühe Aufnahme [1] des ehemaligen Großkraftwerkes Main-Weser der Preußen-Elektra bei Borken, umgangssprachlich auch als Kraftwerk Borken bezeichnet [2].
Das Braunkohlekraftwerk wurde 1923-1991 betrieben und verfügte über ein eigenes Kohlerevier [2]. Die am Foto aus ca. 1930 erkenntlichen Kamine sind je über 100 m hoch, einer von ihnen dient als Wasserturm, wie man an dem Ring im unteren Kaminteil erkennen kann. Das Foto zeigt gut, dass eine eigene Bahntrasse, die im letzten Bereich vor dem Werk in Viaduktbauweise ausgeführt wurde, zu einem Kohlebunker im Werk führte.
Bis 1928 wurde das erhitzte Wasser aus der Dampfproduktion in den Vorfluter, die Schalm, geleitet, dann zwei Kühltürme errichtet [2].
1932 wurde der Bau um ein zweites Kesselhaus erweitert, die Anzahl der Kühltürme stieg bis zur Endausbaustufe auf sieben [2]. Da das vorliegende Foto anhand des verwendeten Fotopapiers dem Interbellum zugeordnet werden kann und über nur drei Kühltürme verfügt, wird es auf 1932-1935 geschätzt.
Weitere Infos zum Kraftwerk und dessen Nachnutzung in Quelle [2].
Quellen:
[1]…Kontaktkopie 108,5 x 87 mm auf Agfa Lupex, “Großkraftwerk der Preußen-Elektra Borken, Bez. Kassel”, ohne Datum. Eigentum schlot.at (2016)
Das 1894 in Chemnitz durch Otto Zschimmer und Max Schwarz in Chemnitz gegründete Unternehmen übernahm 1939 in Lahnstein eine Chemie- und Gerbstofffabrik, die nach dem zweiten Weltkrieg Hauptsitz der heutigen Firmengruppe [2].
In Lahnstein werden derzeit ca. 500 Mitarbeiter beschäftigt, es werden Entwicklung, Erprobung, Herstellung und der Verkauf von chemischen Spezialprodukten betrieben. Laut Website werden mehr als zwei Drittel des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet. Der Focus liegt auf Produkten für Chemiefaser-, Leder-, Pelz-, Tensid-, Keramik- und Textilindustrien. Es werden u.a. Faserhilfsmittel, Keramikhilfsmittel, Lederhilfsmittel, Textilhilfsmittel und Phosphatone angeboten [2].
Mehr Details zur Geschichte des Unternehmens unter Quelle [2].