AT | 1070 Wien | Gießerei R. Geburth

1862 wurde im siebenten Wiener Gemeindebezirk (damals noch ein Vorort)  in der heutigen Kaiserstraße 71 die Gießerei Rudolf Geburth gegründet.

1925 stellt sich das an die Erben übergebene Unternehmen als “Metall- und Eisenwarenfabrik” und als “Emaillierwerk” vor. Es wurden mit 100 Arbeitern und 35 PS Kraftantrieb Öfen, Sparherde, transportable Küchenherde, Heizapparate und Dörrapparate hergestellt. Weiters wurden Emaillierungen durchgeführt und eine Lohngießerei betrieben [1].

Aus dem Jahr 1930 liegt ein ramponiertes Fabriksfoto [2] vor, das 17 Mann mit zwei Gußpfannen zeigt. Es könnte sich um Mitarbeiter der Lohngießerei handeln.

1943 ist das Werk im Wiener Telefonbuch verzeichnet. Dem Eintrag zufolge wurden am Standort Wien VII/62, Kaiserstraße 71 ein Eisenwerk und eine Graugießerei betrieben. Es wurden Dauerbrandöfen, Herde, Gasgeräte, Großkochanlagen, Zentralheizungs- und Lüftungsanlagen, Großraumheizungen, Badeöfen, Warmwasseranlagen erzeugt [3].

1949 inserierte das Unternehmen als Erzeuger von Öfen, Herden, Koch- und Kühlanlagen (Novum gegenüber 1925) [4].

1953 ist das Werk ebenfalls in der Kaiserstraße 71 nachweisbar [5].

1959 bestand neben dem Sitz in der Kaiserstraße 71 bereits ein zweites Werk von Rudolf Geburth’s Erben in Wien – Liesing, Siebenhirtenstraße 15. Die Produktpalette umfaßte nunmehr Öfen, Herde, Kochanlagen , Großraumöfen, Warmluftheizungen, Kamine, Lüftungsanlagen, Kessel und Selchen, Gasöfen, Gasherde, Gasdurchlauferhitzer, Infra-Gasstrahler und Infra-Koks-Kaminöfen. Es wurden weiters Lohnemaillierungen durchgeführt und Grauguß betrieben [6]. Es ist anzunehmen, daß die meisten der gegenüber 1943/49 neuen Produkte in Siebenhirten gefertigt wurden.

Nach der  1962 erfolgten Herausgabe der Festschrift zum 100jährigen Firmenjubiläum verschwinden die Spuren der Gießerei langsam [7].

2012 ist an der alten Adresse u.a. ein Zielpunkt-Markt eingerichtet [8]. Ein schwacher Trost zum potentiellen 150jährigen Firmenjubiläum.

Quellen:

[1]… COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 537

[2]… Werksfoto R. Geburth (1930) 184x135mm im Eigentum des schlot-Archives (2012)

[3]… Amtliches Fernsprechbuch Wien, 1943. 130

[4]…Österreichischer Maschinenmarkt und Elektrowirtschaft, IV. JG, Heft 16/17,   15.09.1949. Werbeteil

[5]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953 | II. Teil – Berufs- und Branchenverzeichnis. 319

[6]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 965

[7]…booklooker.de, 10.03.2012

[8]…oeffnungszeiten.de, 10.03.2012

1100 Wien | Räumungsklage für Ankerbrot – Fabrik

Link: orf.at

Für die Zeit nach dem aktiven Link, hier die zitierte reine Textversion:
http://wien.orf.at/stories/334712/ Abfrage vom 13.01.2009

Räumungsklage für Ankerbrot
Der Wiener Traditionsbäckerei Anker hat eine Räumungsklage am Hals. Der Pachtvertrag für den Standort in Favoriten ist mit Jahresende ausgelaufen. Doch noch will man nicht ausziehen, es gibt noch keinen Ersatzstandort.

Bis Ende 2008 durfte Ankerbrot das Areal nutzen, so die Pachtvereinbarung von 2005.
Historischer Standort veraltet
Seit bald 120 Jahren werden in Favoriten Semmeln gebacken. Zum Jahresende lief Pachtvertrag mit den Gläubigerbanken aus. Am Montag wurde die Räumungsklage eingebracht, bestätigte der Liegenschaftsverwalter ASC eine Information des “WirtschaftsBlatts”. „1100 Wien | Räumungsklage für Ankerbrot – Fabrik“ weiterlesen