NK | Thomasberg | Papierfabrik H. Walli KG / Paul Hartmann Ges.m.b.H.

1878 wurde am Standort Grimmenstein 73 an der heutigen B54 eine Spezialpapierfabrik gegründet [1]. Seit 1879 wird am Standort Papier erzeugt [3].

1925 wird die Fabrik im Compass erwähnt [1]:
“H. Walli, Pappenfabrik (1878).
50 Arbeiter. 220 PS – Wasserturbine und 40 PS Lokomobil.
1 Schleifapparat, 4 Pappenmaschinen, 3 Holzkocher.
Jahresproduktion: 100 Waggons.
Erzeugnisse: Patent-, Holz- und Graupappen, Holzstoff.
Spezialität: Falt- und Flachschachteln, bedruckt und unbedruckt.”

1935 wurde mit der Produktion von Zellstoffwatte begonnen [3]

1959 wird sie im Compass folgendermaßen beschrieben [2]:
“H. Walli KG – Papier-, Zellstoffwatte- und Filtrierpapierfabrik (1878).
130 Arbeiter. Wasser-, Dampf- und elektrische Kraft.
3 Papiermaschinen 140 cm und 180 cm Breite.
Jahresproduktion: 2500 t Zellstoffwatte (Marke “Molett”) und Papier.”

1986 erfolgte die Übernahme des Betriebes durch die Paul Hartmann Ges.m.b.H., die derzeit (2012) mit etwa 70 Mitarbeiten und 2 Papiermaschinen hochwertige Zellstoffprodukte für die Wundbehandlung, die Patienten- und Inkontinenzhygiene sowie für die gewerbliche und industrielle Anwendung herstellt [3].

Die AK [4] zeigt das Werk anno 1964 in Blickrichtung Edlitz.

[1]…Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass Verlag. Wien, 1367
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag. Wien, 1462
[3]…Hartmann online, 01.02.2012
[4]…Ansichtskarte 139 x 89 mm “Sommerfrische Grimmenstein, N.Oe geg. Edlitz” (1964) Verlag P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20: Eigentum schlot-Archiv

AT | 1110 Wien | Teerfabrik Wagenmann / TEERAG AG / TEERAG ASDAG Simmering

Die Teerfabrik am Donaukanal weist eine lange und abwechslungsreiche Geschichte auf:

1861 wurde an Ing. Wagenmann die Konzession “Steinkohlenteer zu verarbeiten und daraus flüssige Brennstoffe zu erzeugen” vergeben. Die Fabrik bestand nachweislich bereits 1869 [1] und wurde nach anfänglichen (durch die Konkurrenz der Firma Rütgers bedingten) Schwierigkeiten von Ingenieur Polley und später von Eduard Pilhal übernommen. 1894 übernahm die Firma Schalit&Abelmann die Anlage in Simmering.

Nach dem Tod von Eduard Pilhal wurde das an der Donauländebahn, Haltestelle Teerfabrik gelegene [4] Unternehmen in “E. Pilhal’s Nachfolger Th. Abelmann” umbenannt und fusionierte im Dezember 1914 mit der damals in Brunn ansässigen Firma Paul Hiller zur Teerag AG [8].
1920 wurde mit der ASDAG eine eigene Bauabteilung in den Konzern integriert [2,6,7] und der Konzernsitz in den 3. Bezirk, Marxergasse 25, verlegt. 1925 lautete der Firmenname “Teerag AG für Teerfabrikate, Asphalt, Russ und chemische Produkte”. Es wurden in der Teerag-Fabrik XI., Simmeringer Lände 88 (siehe Foto), und den ASDAG-Standorten Brunn am Gebirge und XXI., Erzherzog Karl-Straße Konskr. Nr. 270 sowie XII., Am Schöpfwerk 27 Asphalt, Dachpappe, Isolierplatten, Ruß, technische Öle und Teerprodukte erzeugt [7].

Der Standort der Teerfabrik an der Simmeringer Lände 88 (siehe Foto und Angaben [11]) wurde sukzessive gegen Osten erweitert. 1945 wurde das Werksareal durch alliierte Bombentreffer zu einem Drittel zerstört und zu einem Drittel schwer beschädigt. Der Teil mit den maschinellen Einrichtungen blieb unversehrt. Nach Wiederaufbau und Gründung mehrerer Zweigstellen in den Bundesländern wurde am 20.11.1964 die Teerag-Asdag AG gegründet [8]. Der Geschäftszweck des seit mindestens 1933 mit Werksgleisen ausgestatteten Betriebes war die  Übernahme von Rohteer der nahe gelegenen Wiener Städtischen Gaswerke und die Weiterverarbeitung desselben zu Teerfabrikaten, Asphalt und chemischen Produkten. In weiterer Folge trat die Anwendung der hergestellten Produkte im Straßenbau in den wirtschaftlichen Vordergrund [9].
Teeröl wurde am Standort bis Ende 1969 destilliert, die Holzschwellenimprägnierung wurde bis 1989 betrieben. Per 28.11.2000 wurde das Areal als Altlast W21 “Teerag Asdag Simmering” ausgewiesen. Die Altlast wurde vorab als saniert in das Altlastenverzeichnis des Umweltbundesamtes aufgenommen [9].
Seit 2000 ist die Allgemeine Baugesellschaft – A.Porr – Aktiengesellschaft Mehrheitseigentümer [10].

[1] K.u.K. Militärgeographisches Institut (1869): Umgebung von Wien. Massstab der Wiener Zoll zu 200 Klafter. Archiv www.schlot.at
[2] R. Lechner’s k.u.k. Hof- und Universitätsbuchhandlung (Wilhelm Müller) / Stadtbauamt Wien / Carl Loos (1891): Plan der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Masse 1:25.000. Archiv www.schlot.at
[3] Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt AG (1933): Gesamtplan von Wien 1:25.000.
[4] Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1930): Plan des XI. Wiener Gemeindebezirkes Simmering 1: 15.000
[5] Freytag – Berndt u. Artaria (1976): Wien. Großer Buchplan 1:20.000. F-B&A, Wien. 46. Archiv www.schlot.at
[6] Technisch-gewerbliche Bundeslehranstalt in Wien I (1930): Festschrift zur 50 Jahr-Feier der techn.-gew.Bundeslehranstalt Wien I. Wien. VI. Archiv www.schlot.at
[7] Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Compass Verlag, Wien. 1003. Archiv www.schlot.at
[8] althofen.at – Geschichte der Teerag Asdag 23.12.2011
[9] Umweltbundesamt,  23.12.2011
[10] Website TEERAG-ASDAG,  23.12.2011

[11] Fotopostkarte Teerag AG, gelaufen 15.06.1930 im Eigentum Archiv www.schlot.at

DE | NRW | Stickstoffwerke Rauxel, Gewerkschaft Victor – 1929

Foto 220×170 mm, datiert 1929, von einem Werksbesuch der 1927 gegründeten Stickstoffwerke Rauxel. Die Werke wurden durch die Klöckner – Werke und die Wintershall AG gegründet. Das Werk steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Kohle- bzw. Koksverarbeitung.

Das Gelände im Hintergrund ist als Gaswerk bzw. Raffinerie erkennbar. Deutlich erkennbar ist ein Gasbehälter im linken Hintergrund sowie die Gerüste eines zweiten Gasometers; ferner mehrere für Raffinerien typische Fraktioniertürme rechts hinter der eingeschossigen Backsteinhalle; auch die Industriegleise am Gelände und der werkseigene Güterwaggon samt Aufschrift sind gestochen scharf auszumachen.

Foto im Eigentum Schlot-Archiv.

Anwesende Personen am Foto von links nach rechts:

  1. Russell, Bergwerksdirektor
  2. Schmalfeldt
  3. Hammergreen
  4. Stirner
  5. Prentzel jun.
  6. v. Krogh
  7. Prentzel sen. (Geheimrat)
  8. Grauenhorst
  9. Lierke (Ökonomierat)
  10. Nirrnheim
  11. Schoppelrey
  12. Jantzen
  13. Bernodat

schlot_map (bei Google Maps)

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1210 Wien | Gaswerk Leopoldau 1911

Plan- und Bildquelle:  Städtische Gaswerke Wien (Hrsg., 1911): Das städtische Gaswerk Leopoldau. Eigenverlag. 43S.

Werksplan und Fotos vom Gelände und den Betriebsstätten des 1911 eröffneten Gaswerkes Leopoldau, welches als Ergänzung für das Gaswerk Simmering konzipiert war. Da Ende 1911 bestehende Verträge mit den damaligen privaten Gasgesellschaften ausliefen und die Kapazität des Werkes Simmering nicht mit dem ständig wachsenden Gasbedarf Wiens mithalten konnte, war die Gemeinde Wien gezwungen, das Gaswerk bis Ende 1911 betriebsbereit herzustellen. Dies gelang im Dezember 1911. Die Gaserzeugung lief bis 1969. Heute ist das Gelände eine in Sicherung begriffene Altlast mit teils massiven Verunreinigungen des Untergrundes.

Der Zusammenhang des Gaswerkes Leopoldau mit dem Gasbehälter Brigittenau (1911-1985) und dem Gaswerk Simmering wird hier dargestellt.

Informationen zur Altlast W 20 – Gaswerk Leopoldau finden Sie auf der Website des Umweltbundesamtes. Hier auch viele technische und historische Infos.

Ausschnitt aus Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt A.G., Wien (1929): Gesamtplan von Wien 1:25.000. Bearbeitet von Karl Kaplan.
.: Mit freundlicher Genehmigung von Freytag & Berndt, 1230 Wien :.

Ausschnitt 240x180
Ausschnitt 240x180

© FREYTAG-BERNDT u. ARTARIA KG, 1230 VIENNA, AUSTRIA, EUROPE

schlot_map (bei Google Maps)

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Lafarge-Perlmoser | BL | Mannersdorf

Fotos

Lafarge-Perlmoser | BL | Mannersdorf

Über den Betrieb

BL-Mannersdorf
Lafarge-Perlmooser GmbH

Branche: Grundstoffindustrie
Betriebsdauer: 1894-laufend
Produkte: Zement
Status: aktiv
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2007)

Link: Werk Mannersdorf

Literatur:

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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