AT | WU | Strombad Kritzendorf | Donau gegen GEVAERT-Film

Ein interdisziplinärer Versuch: Was ist auf einem achtzig Jahre alten Film zu sehen, den die Donau an Land gespült hat?

Die kurze Vorgeschichte:

schlot.at (MM) hat am 08.12.2015 bei Donau-Niederwasser am Strand des Strombades Kritzendorf einen im Sediment steckenden 8mm-Film der Traditionsmarke GEVAERT gefunden. Der Film war auf einer schwarz lackierten Blechspule mit der Stanzung “GEVAERT   MADE IN BELGIUM” aufgewickelt und fast vollständig mit feinkörnigem Fluss-Sediment umgeben. Aus reiner Neugierde wurde der Film geborgen und mit dem Filmmuseum Wien Kontakt aufgenommen.

Bereits am 09.12.2015 meldete sich Paolo CANEPPELE, Leiter der Sammlungen des Filmmuseums, und bekundete Interesse an einer Sichtung des Filmmateriales. Nach Trocknung des Filmes wurde die Sichtung für 19.01.2016 vereinbart. Für den sehr erfahrenen Herrn Raoul SCHMIDT war die Arbeit mit derartigem Filmmaterial laut eigenen Angaben eine Premiere. Auf einem Sichtungstisch wurde der Film mit Spatel und Pinsel sorgfältig vom gröbsten Sediment befreit und nach und nach abgerollt. Die äußersten paar Meter trugen keinerlei belichtete Emulsion, weiter innen konnten verschwommene belichtete Teile des Filmes, jedoch ohne klares Bild, gefunden werden.

Für schlot.at und und das Filmmuseum Wien war die Sichtung eine interessante Premiere. Immerhin schaffte die Donau nicht, sämtliche belichtete Teile des ca. 80 Jahre Filmes auszuschwemmen. Im Folgenden findet sich eine kleine Dokumentation der Fund- und Aufarbeitungssituation.

Vielen Dank an Paolo CANEPPELE und Raoul SCHMIDT für die Aufgeschlossenheit und die Kooperation!

Ein Ersuchen des Filmmuseums: Wenn Sie obsoletes analoges Filmmaterial zu Hause haben, setzen Sie sich bitte mit dem Filmmuseum Wien in Verbindung.

INT | Schlackenhalde und ?Stahlwerk

Foto einer Abraumhalde, um 1940. Es dürfte sich der Form und der Struktur nach zu urteilen um eine Schlackenhalde handeln, wie sie früher in der Nähe von bedeutenden Stahlwerken und Hochöfen angelegt wurden. Im Hintergrund beeindruckt ein (mutmaßliches) Stahlwerk am Rande einer größeren Stadt, die in eine Mittelgebirgslandschaft eingebettet scheint.

Im Vordergrund finden sich bogenförmige schwarze homogene Schüttungen, die links im Bild in eine stark geböschte Schlackenhalde unterschiedlicher Körnung und Farbe übergehen. Deutlich erkennbar sind fünf teils planengedeckte LKW (vier an der Haldenbasis, einer auf der schwarzen Schüttung in Vordergrund), ein Aufseher und mehrere Arbeiter oder Soldaten in Uniform. Es dürften gerade Abladearbeiten stattfinden.Ein LKW scheint im Mittelgrund des Bildes gerade die Abladestelle zu verlassen. Die Darstellung einer Zwangsarbeitssituation kann bei diesem Foto nicht ausgeschlossen werden.

Wir ersuchen um Mithilfe bei der Klärung dieses Standortes und der abgebildeten Aktion.

Foto 86×54 mm (Photopapier nicht deklariert)  im Eigentum des Schlot.at – Archives.