Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden [1]. Da der Fotostandort noch als “Floridsdorf, Niederösterreich” angegeben ist, kann von einem Aufnahmedatum vor 1905 ausgegangen werden. Der große Gasometer (Teleskopbauweise, Skizzenfarbe rot) im rechten, also östlichen Bildrand wurde 1902 errichtet [2].
Weiters sind westlich davon ein kleinerer Teleskopgasbehälter (Skizzenfarbe grün) und ein alter, gemauerter Gasbehälter (Skizzenfarbe blau) zu erkennen.Ebenfalls sichtbar sind zwei verfahrenstechnisch genutzte große Gebäude (Skizzenfarbe orange und violett) und ein niedriges Nebengebäude (Skizzenfarbe schwarz).
Die Aufnahme ist von Bedeutung, da das Gaswerk Floridsdorf, welches von der englischen Firma Imperial-Continental-Gas-Association (ICGA) betrieben wurde und ab 1902 über einen Bahnanschluss an die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn verfügte, nur bis 1911 in Betrieb stand und in den 1920er Jahren dem Bau des Schlingerhofers weichen mußte [2]. Seine Funktion übernahm das damals neu errichtetete (städtische) Gaswerk Leopoldau.
Die genaue Verortung war durch den Stadtplan der Gemeinde Wien – Bereich Kulturgut möglich, der die Zuschaltung historischer Pläne unterstützt [3].
Quellen:
[1]…Glasplattenabzug/zeitgenössische Kontaktkopie 170×123 mm, Eigentum und Copyright schlot.at-Archiv
[2]…Gaswerk Floridsdorf auf wikipedia.org, abgefragt am 30.08.2015
[3]…wien.gv.at, Stadtplan, abgefragt am 30.08.2015
DE | M | München | Gaswerk Moosach – Borstei – Flugplatz Oberwiesenfeld, um 1933
Drei Schrägluftbilder aus dem Bereich München-Moosach. Danke für die Identifizierung des Standortes an Oliver Frühschütz.
Da die Borstei 1929 eröffnet wurde und die Bäume am Foto frisch gepflanzt aussehen, bereits Fußwege bestehen, vor dem Gelände allerdings noch Bauhütten und Baumaterial gelagert wird und der hohe Gasbehälter (BJ 1930) ziemlich neu aussieht, ist das Luftbild vermutlich den frühen 1930er Jahren zuzuordnen. Für ein Alter nach 1932 spricht die bereits am Gaswerk befindliche Schrannenhalle, die 1932 in der Münchner Innenstadt abbrannte [5] und deren Eisengerüst in den 1980er Jahren am ehemaligen Gaswerksgelände als Lagerhalle wiederentdeckt wurde [6]. Das Eisengerüst war kurzerhand andernorts wiederverwendet worden.
Interessant am Foto [A] ist ferner eine südlich der heutigen Pickelstraße gelegene Grube, zu der von der Borstei her ein relativ breiter Weg führt. Eine frühere Nutzung der Grube zur Kiesgewinnung im Zuge der Borstei-Errichtung wäre denkbar. Die am Foto erkennbaren Wege zur Grube deuten auf eine frühe Form kommunaler Abfallentsorgung hin. Von der Borstei her mündet eine Art Kanalrohr in die Grube.
Quellen:
[1]…Borstei München auf borstei.de, 17.08.2012
[2]…Gaswerk Moosach auf www.gaswerk-augsburg.de, 17.08.2012
[3]…Hochbehälter des Gaswerkes auf www.albert-gieseler.de, 17.08.2012
[4]…Kokslöschwagen des Gaswerkes auf www.albert-gieseler.de, 17.08.2012
[5]…Schrannenhalle auf wikipedia, 17.08.2012
[6]…Schrannenhalle auf schrannenhalle.de, 17.08.2012
[7]…Borstei/Gaswerk auf google maps, 17.08.2012
[8]…Passive Sanierung eines ehem. Gaswerksstandortes auf hydroteam.de, 17.08.2012
[9]…Sanierung Altstandort München-Moosach auf www.ask-eu.de, 17.08.2012
[10]…Flugplatz München-Oberwiesenfeld auf wikipedia. 17.08.2012
[A-C]…Luftbilder im Eigentum des schlot-Archives
1220 Wien | Kraftwerk Donaustadt
2001 erneuertes Kraftwerk der WienEnergie mit sehr hohem Wirkungsgrad. Erzeugt werden Strom und Fernwärme. Mehr Infos hier.
Insgesamt ragen drei Schlote mit den Attributen beachtlich bis mickrig in den Himmel der Lobau. Die Zufahrt mittels Werksgleis ist mittels Gleissperrschuh gesichert.
Fotos MM (2009).
schlot_map (bei Google Maps)
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BY | Minsk | Radiatornij I
Großes Kraftwerk oder kleine Raffinerie im Bereich der S-Bahnstation Radiatornij, Frunzenskij Rajon, Minsk, Weißrußland. Die Dimension der Füchse ist beachtlich. Die Straße, von der aus fotografiert wurde, hat keinen offiziellen Namen. Fotos MM 2008.
schlot_map (bei Google Maps)
1200 Wien | Errichtung Gasbehälter Brigittenau um 1910
Fotos von der Errichtung des Gasbehälters Brigittenau (1911-1985).
Quelle: Städtische Gaswerke Wien (Hrsg., 1911): Das städtische Gaswerk Leopoldau. Eigenverlag. 43S.
Der Zusammenhang mit den damaligen Gaswerken Leopoldau und Simmering ist hier ersichtlich.
Link zu mehr Infos über den abgetragenen Gasbehälter Brigittenau hier.
schlot_map (bei Google Maps)
[googlemaps http://maps.google.at/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&t=h&msa=0&msid=114207467168440045430.00045e0378ac07fc44e68&ll=48.246054,16.372268&spn=0.001429,0.003229&z=17&output=embed&w=300&h=200]
Wien | Gasometer, Gasregelstationen und Leitungssystem 1931
Quelle des Planes: Graßberger et al. (1932): Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Hygiene | Heft 8 | Über das Odorieren von städtischem Leuchtgas. II. Mitteilung. Bericht über die vom hygienischen Institut der Universität Wien mit Unterstützung und im Einvernehmen mit der Gemeinde Wien, städtische Gaswerke, in den Jahren 1930-1931 ausgeführten Versuche. Franz Deuticke, Leipzig und Wien. S.2
Der gescannte Gasverteilungsplan zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gaswerk Leopoldau, dem Gasbehälter Brigittenau und dem Gaswerk Simmering samt dem Hauptleitungssystem der damals bestehenden Hoch- und Niederdruckrohrstränge. Weiters sind diverse Gasregelstationen eingezeichnet und benannt. Sehr seltene Darstellung, die die Gasverteilung im Wien der Zwischenkriegszeit verständlich macht und auf die bei weiteren Beiträgen über alte Wiener Gaswerksstandorte verlinkt werden wird.