Die Lumber Mill Longview (Washington) wurde vom 1875 gegründeten Sägewerk-Unternehmen Long Bell als zweiteiliges Projekt anno 1924-1926 am Columbia River errichtet und war seinerzeit das weltgrößte Sägewerk. Die Geschichte des Unternehmens, welches durch eine Fusion anno 1956 seine Eigenständigkeit verlor, ist in Quelle [1] zusammengefasst. Noch 2024 besteht in Longview ein bedeutendes Sägewerk. (Link zu Google Maps/extern)
Das vorliegende Foto [2] stammt aus den 1940er Jahren [3] und zeigt neben den ausgedehnten Manipulations- und Lagerplätzen Elevatoren, Frachtschiffe und zwei mächtige Schornsteine unter Volllast.
Im Zuge der rüstungsbedingten Buntmetallknappheit im ersten Weltkrieg gründete der Industrielle Bernhard Wetzler am Südrand des heutigen Wiener Gemeindegebiets eine mittels Werksgleis an die Badner Bahn angeschlossene [1] Kupferraffinerie [2].
Die Kapazität der Raffinerie lag zur kurzen Blütezeit (Schließung bereits anno 1923 dokumentiert) bei 10 t Kupfer täglich [3].
In den Fabrikshallen wurden konfiszierte Buntmetallgegenstände wie etwa Messinghausrat gelagert und aufgeschmolzen. Ein großer Teil der Anlage – die Halle mit dem Tonnengewölbe – diente allerdings der elektrolytischen Darstellung von Kupfer aus dem wohl zerkleinerten Schmelzgut. schlot.at zeigt dazu 30 großformatige Scans des elektrotechnischen Ausstatters (Siemens-Schuckert-Werke) und ein mutmaßliches Belegschaftsfoto. Die Bilder geben Einblicke in Architektur, Lagerung und Aufschmelzung von Buntmetall, Galvanik, Appretur der Reinkupferplatten, Kraftzentrale, Schaltraum und die Laboratorien [4].
Der Standort der Kupferraffinerie befand sich im Bereich der 1923 gegründeten Zinkhütte Neu Erlaa [5], möglicherweise einer Rechtsnachfolgerin oder Nachnutzerin der verfahrenstechnischen Anlagen.
Quellen:
[1]…Lokalbahn Wien-Baden, 21.07.2024
[2]…ww1.habsburger.net/, 21.07.2024
[3]…MÜLLER, R. (1932): Allgemeine und technische Elektrometallurgie, Springer Verlag, Wien. S 632
[4]…Kupferraffinerie Neu Erlaa. Fotomappe/Baudokumentation der Siemens-Schuckert-Werke in Schuber der Siemens-Halske-Werke, 30 Stk. plus zugehöriges Belegschaftsfoto, ohne Jahr. Eigentum Archiv schlot.at (2024)
[5]…Zinkhütte Neu Erlaa, 21.07.2024
Nicht verortetes Amateurfoto einer Straßen-Oberbauplanierung [1]. Der Grader ist anhand eines Fotovergleichs [2] wohl ein amerikanischer Caterpillar Diesel No. 12 Auto Patrol, BJ 1938/39. Die Geschichte der Baufahrzeuge von Caterpillar zu jener Zeit beleuchtet Quelle [3].
Quellen:
[1]…Foto 84 x 49 mm, unbeschrieben, Eigentum Archiv schlot.at (2024)
Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].
Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen.Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht.Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany.Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel.Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich.Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.
Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt.Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt.Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert.Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.
Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert.
Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt.Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage.1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min).Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig.Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut;1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW.Insgesamt wurden 49,8 MW installiert.Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet.Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.
In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen.1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h.Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet.Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen.1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut.Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung.Die Turbine war dreistufig.Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.
Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet.Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].
Gut zu erkennen sind neben den Hochofenanlagen ein mächtiger Teleskop-Gasbehälter, ein holzverkleideter Kühlturm sowie ein Werkskanal.
Die Werke wurden 1839 gegründet und liegen strategisch perfekt – nahe an schlesischen Steinkohlevorkommen und an slowakischen Erzlagern. Heute wird etwa ein Drittel des tschechischen Stahls in diesen Werken erzeugt [2].
Ein geschichtlicher Abriss (tschechisch) ist in Quelle [3] zu finden.
Quellen:
[1]…Fotopostkarte auf Bromografia-Papier, gelaufen am 26.01.1926, Eigentum Archiv schlot.at (2024)
Ansichtskarte [1] der Papierfabrik Ramingstein in Madling, wohl aus den frühen 1930er Jahren. Am reich ornamentierten Kamin im Vordergrund sind mit Kalk zwei fast mannhohe Kürzel der Heimwehr [2, Tafel XXII] angebracht.
Die Papierfabrik Ramingstein wurde 1900 [3], laut anderer Quelle 1901 [4] gegründet und nach mehreren Stilllegungen anno 1925/26 schließlich bis zum 2. Weltkrieg betrieben. [3]
1925 wurde das Unternehmen wie folgt charakterisiert:
Ramingsteiner Papierfabrik Ges.m.b.H., Sitz in Wien I, Strauchgasse 1 (1901 respektive 1907) […] 250 Arbeiter, Wasser- und elektrische Kraft 1500 PS, 6 Pappenmaschinen, 1 Kartonpapiermaschine 200 cm Arbeitsbreite, 7 Holzschleifer. Spez.: Maschinenpappen, Duplex- und Triplexpappen, weiß, braun, grau und in allen Farben, Zuckerpapier, nasser und trockener Holzstoff, braun und weiß. Dreigattriges elektr. Sägewerk […]. [4]
Teile der Werksanlagen werden derzeit von der Firma Iso Span nachgenutzt; dazu wurden alte Gebäude, die bereits am Foto [1] erkennbar sind, neu adaptiert. [5]
Die Leipziger DUX-Werke bestanden von 1904 bis 1926 [1]. Neben Personenkraftwagen wie den Typen E12, D12, G21, F6, K24, G10, S und R [2] wurden auch die von Gustav Schürmann konstruierten Lastkraftwagen L.T, L.I, L.O. und A.L.Z., unter anderem für das deutsche Heer, gefertigt [3].
Das vorliegende Foto [4] zeigt einen bisher nicht zuordenbaren Dux-LKW mit deutschem Armeekennzeichen MK XIX 393 in der 1914-1919 üblichen Form [5].
Die 1854 gegründete Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer war bis 1935 in Betrieb [1].
Sie erzeugte 1925 mit 2000 Arbeitern und einer Maschinenleistung von 2500 PS [2]: Waggons aller Art, elektrische Lokomotiven, Straßenbahn- und Eisenbahnmotorwagen (auch Schmalspur), Militärfuhrwerke, ortsfeste und Schiffsdieselmotore, Dieselmotorlokomotiven mit hydraulischem Lentzgetriebe, Kompressoren,div. Maschinenbau [2].
Die vorliegenden Fotos [3] und [4] zeigen die 1913 in ebendieser Fabrik erzeugten Elektrolokomotiven DRB 72.003 und BBÖ 1005.08 [5]. Die nicht bezeichneten Amateuraufnahmen dürften beide aus dem Zeitraum 1938-1947 stammen. 1005.08, noch mit der BBÖ-Kennung, trägt Verdunkelungsvorrichtungen an den Scheinwerfern.
Die beiden Lokomotiven wurden erstmals als EWP 3 bzw. EWP 8 auf der Überlandstrecke der Lokalbahn Wien-Preßburg eingesetzt. 1921 ging diese Strecke in den Besitz der Bundesbahnen Österreich (BBÖ) über [6].
Ab dieser Übernahme erfolgte die Neubezeichnung als BBÖ-Reihe 1005. Unter der Nummer 72.003 bzw. 72.008 wurden die Lokomotiven anno 1938 in das System der Deutschen Reichsbahn (DRB) integriert. DRB 72.003 wurde am 17.10.1945 außer Dienst gestellt, DRB 72.008 versah ab 1947 bei den ÖBB unter der neuen Nummer 1072.08 ihren Dienst bis zum 15.03.1973 [5].
Seltenes Luftbild von Havanna, aufgenommen nach 1970 [2].
Zu sehen sind analog zur roten Numerierung im Übersichtbildsbild:
Hauptbahnhof (Estación Central de Ferrocarriles)
Bahnhof La Coubre
das alte, 1914 errichtete Heizkraftwerk Tallapiedra (Termoeléctrica Tallapiedra), noch in Betrieb
Neubau von Block 7 des Heizkraftwerks (Central Termoeléctrica Comandante Otto Parellada), in Betrieb seit 1971 [2]
Gaswerk mit markantem Gasometer
Das alte Wärmekraftwerk Tallapiedra (Station 6) – heute Otto Parellada (Station 7) – versorgt das nationale Elektroenergiesystem nur von seinem modernsten Bereich aus. Das älteste, neoklassizistische Bauwerk stammt aus dem Jahr 1914. Viele seiner Räume sind derzeit ungenutzt und gelten als einsturzgefährdet. Der bestehende Teil richtet durch seine Emissionen schwere gesundheitliche Schäden bei den Anrainern an [3].
Aufgrund der mangelnden Kapazitäten wurden bis August 2022 insgesamt 7 türkische Schiffskraftwerke für die Stromversorgung nach Kuba verlegt [4]. Mehrere davon liegen bzw. lagen in unmittelbarer Nähe der alten E-Werke [5].
Eine Fotoquelle zeigt die Verbindung eines dieser Schiffe (Irem Sultan) mit dem Kraftwerkkomplex [6].
Quellen:
[1]…Luftbild 2677-0, 242 x 188 mm, Organización Fotomartin La Habana, Stempel “REPUBLICA DE CUBA”. Maschinschriftlicher Vermerk: “Vista de otro ángulo las mantanas que se van derrumbar en la Habana Vieja. Puede observarse el Gobierno Provincial a la izquierda y derecha.” Eigentum Archiv schlot.at (2023)
schlot.at zeigt fünf wesentliche Ausschnitte und einige Primärinformationen aus der 1903 erschienenen Monographie über die ersten beiden Elektrizitätswerke der Stadt Wien [1].
Die beiden unmittelbar nebeneinander situierten Kraftwerke wurden aus strategischen Gründen (Bahnanbindung, Kühlwasser) am unteren Donaukanal an der Simmeringer Lände errichtet. Sie dienten der Erzeugung von Lichtstrom (Lichtwerk, kleinerer östlicher Block) und der Energie für den damals neu eingeführten Betrieb der elektrischen Straßenbahnen (Bahnwerk, größerer westlicher Block).
Da das auf etwa 157,5 m Seehöhe gelegene Terrain hochwassergefährdet war, wurde der Werkplatz vor Kraftwerkserrichtung ca. 2 m hoch angeschüttet.
Das Areal wurde durch eine ca. 1300 m lange Schleppbahn an die Schlachthausbahn angeschlossen, auf welcher im Zuge der Errichtung die Maschinen und Kessel, später die zum Betrieb nötige Kohlenmengen transportiert wurden.
Die wesentlichen Einrichtungen am Gelände waren:
Bahnzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
Lichtzentrale (Maschinenhalle, Kohlenschuppen und Kesselhaus mit zwei Schornsteinen)
zwei Pumpenstationen
Werksverwaltungsgebäude
zwei Wohnhäuser
Kantine
Die Kohle wurde auf den zwischen den Zentralen verlaufenden Werksgleisen angeliefert. Die Waggons wurden einzeln über eine nördlich der Anlage gelegene Schiebebühne zu einem der Blöcke transportiert und mittels Waggonaufzug über den jeweiligen Kohleschuppen gehoben.
Mit der Verbrennungswärme der Kohle wurde das aus dem Donaukanal gepumpte Wasser erhitzt und der daraus entstehende Dampfdruck über Dampfmaschinen auf Drehstromgeneratoren geleitet. Die im Bahnwerk verbauten fünf Dampfmaschinen leisteten je 3400 – maximal 4200 PS. Die Leistung der installierten Drehstromgeneratoren betrug je 2000 – 2500 kW.
Die je 65m hohen Schornsteine wurden aufgrund ihres hohen Gewichtes von je 3806 t und den daraus zu erwartenden Setzungen nicht in den Gebäudeverbund integriert. Sie standen 12 m vor der Stirnseite der Kesselhäuser entfernt. Die Rauchkammern in den Sockeln hatten Durchmesser von 4,78 m und waren auf 9 m Höhe mit Schamotteziegeln ausgekleidet. Die Schäfte der Kamine waren aus mehrfarbigen Ziegeln ausgeführt. Die Mündungen der Schlote hatten Durchmesser von 3,8 m.
Der ehemalige Kraftwerksstandort wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts modernisiert und bedeutend erweitert, ab anno 1970 wurde die Kohlefeuerung beendet [2].
Die hier beschriebenen Kraftwerksblöcke sind abgetragen; das Werksverwaltungsgebäude im Nordwesten des Areals besteht noch [3].
Quellen:
[1]…Stadtbauamt Wien (Hrsg., 1903): Die städtischen Elektrizitäts-Werke und die Anlagen der elektrischen Straßenbahnen in Wien; in Kommission bei Wilhelm Braumüller, Wien, 179 S.
[2]…HATZL-BANDEL , H. (1989): Wiener Stadtwerke, Compress Verlag, Wien, S. 125 ff
[3]…Stadtplan Wien, 28.10.2023
Aufnahme der Zuckerfabrik Central Céspedes, um 1920 [1].
Die Zuckerfabrik wurde von 1913 – 1915 unter der Leitung des spanischen Industriellen Antonio Perez Mier errichtet; die erste Ernte bestand aus etwa 30.000 Säcken zu je 325 Pfund Zucker. Ab 1917 begann die amerikanische Einflussnahme auf das Unternehmen in Form von Exportregulierungen seitens der Cuban Trading Company. 1924 erfolgte eine Umfirmierung auf Czarnikov Rionda Company, später auf Céspedes Sugar Company [2].
Nach der kubanischen Revolution 1959 wurde die Central Céspedes im Range einer Rohzucker produzierenden Zentrale mit der internen Nummer 505 geführt [3].
Im Jahr 2002 wurden im Rahmen des Álvaro-Reinoso-Plans viele kubanische Zuckerfabriken (z.B. die Central No 622 Manatí) geschlossen und ihre verfahrenstechnischen Anlagen auf andere Standorte verlagert [4]. Dieselbe Quelle erläutert den drastischen Rückgang der Anzahl an kubanischen Zuckerfabriken:
161 (1959), 156 (1990), 110 (2000), 71 (2002), 56 (2011). Mittlerweile werden zu den Erntenzeiten Zuckerrohrbestände aus Fremdrayonen mitverarbeitet und verbleibende Anlagen stehen saisonweise still. Die Ernte 2021/22 wurde noch von 35 Zuckerfabriken verarbeitet, 2022/23 waren nur noch 23 Fabriken beteiligt [4].
Die Central Céspedes befindet sich anno 2023 noch in Betrieb; aus kubanischer Quelle wird allerdings von technischen Schwierigkeiten an den Schneidvorrichtungen für das Zuckerrohr und den Zentrifugen berichtet [5].
Die Planleistung der Zentrale betrug 2020 etwa 35.500 Tonnen Zucker [6].
Quellen:
[1]…Fotopostkarte, AZO (1918-1930), Eigentum www.schlot.at (2023)
[2]…ecured.cu (02.07.2023)
[3]…Instituto cubano de geodesia y cartografía (1978): Atlas de Cuba, La Habana, S 65
[4]…norfipc.com (02.07.2023)
[5]….tvcamaguey.icrt.cu (02.07.2023)
[6]…acn.cu/economia/ (02.07.2023)
Ein vergleichbarer Fotodruck aus etwa 1910 [3] trägt die Übersetzung „Pozos Artesianos“ (artesische Brunnen) als „Water Works“. Möglicherweise zeigt das Foto eine Pumpstation zur Wasserversorgung des höher gelegenen Santiago de Cuba. Zu erkennen sind zwei vierfach abgespannte Blechschornsteine [1] sowie ein Dampf-Lokomobil [3].
Anfragen zur lokalen hydrogeologischen Situation und zu weiteren Informationen zum abgebildeten Standort wurden an die Wasserwerke von Santiago de Cuba [4] gestellt.
Quellen:
[1]…AZO Real Photo Post Card, 136 x 87 mm, Version 1904 – 1918, ungelaufen, ausentwickelte Beschriftung „Pozos Artesianos. San Juan. Santiago de Cuba“, Eigentum schlot.at-Archiv (2023)
[2]…Instituto cubano de geodesia y cartografía (1978): Atlas de Cuba, La Habana, S 142 ff, Eigentum Archiv www.schlot.at (2003)
Ansicht der historischen Gebäudefront der Baumwollweberei Finlayson [1].
Das 1820 gegründete Unternehmen [2] besticht durch seine jeher hohe Innovationsfreudigkeit wie etwa die Erstinstallation von elektrischem Licht in der nordischen Region (!) anno 1882 [3].
In jüngster Zeit wird Wert auf umweltschonende Projekte wie Textilrecycling (2015), den Verzicht auf Kunststoff und die Verwendung von Bio-Baumwolle [3] gelegt.
Weitere Umweltschutzmaßnahmen betreffen die ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energie an den finnischen Standorten und die Unterzeichnung eines finnischen Wasserschutzabkommens 2018 [4].
Beklemmende Fotodokumentation [1] einer fabriksinternen Luftschutzübung, um 1938. Die Übungsannahme besteht offenbar aus einem Bombardement einer Fabrik samt Gasangriff. Nach einer Einführung und der Präsentation diverser Schutzausrüstungsgegenstände wie Gummianzüge, Gasmasken, Helme und Tornister der Hersteller Degea Gasschutz Ges.b.m.H. Wien und Auergesellschaft Berlin werden folgende Aufgaben – meist unter Atemschutzbedingungen – geübt:
Annäherung zu Verletzten
Verletztenbergung
Erste Hilfe
Umgang mit Blindgängern (Splitterschutz)
Verletztenbergung aus einem Keller-Notausstieg
Dekontamination des Werksgeländes nach dem Angriff
Entlüftung des Kellers mittels Raumentlüfter
Quellen:
[1]…Konvolut an Zelluloid- und Glasnegativen, Kleinformat, teils entwickelt. Eigentum schlot.at (2022)
1979: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 4 (1974) […] 109 Beschäftigte. Erzeugnisse: chromgegerbtes Oberleder, Bekleidungsleder, Möbelleder […] [6]
1994: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 5. Gründung 1975. Beschäftigte: 95; Importquote 30%, Exportquote 85%. Umsatz: 190 Millionen Schilling; Tätigkeit: Erzeugung von Autopolsterleder (85%), weiters Bekleidungs- und Möbelleder […] [7]
Per 10/2010 wurde Insolvenz angemeldet, per 02/2011 erfolgte die Übernahme durch den slowenischen Autozulieferer Prevent [8].
Das Werk wurde 2013 geschlossen. Einen hervorragenden Überblick über die Betriebsgeschichte bietet Quelle [9], die bauliche Entwicklung von 1930 bis 2020 auf deren Seiten 33-36.
Eine 5,4 ha große Fläche nordwestlich der Fabrik ist als ehemalige Betriebsdeponie seit 10.04.2009 amtlich als Altlast O75 ausgewiesen. Es besteht der Verdacht, dass in den 1920er Jahren auf einer ca. 2.700 m² großen Teilfläche milzbrandverdächtige Kadaver deponiert wurden. Bis in die 1950er Jahre wurden die spezifischen verfahrenstechnischen Schritte ausschließlich mittels vegetabiler Gerbung betrieben. Die Abwässer der Fabrik wurden bis dahin mittels Klärteichen und Schlammbeeten („Schlammstätten“) nordwestlich des Fabriksareals behandelt. Nach der Umstellung auf Chromgerbung wurde eine mechanische Kläranlage mit drei neuen Klärteichen und 8 Absetzbecken errichtet und der Klärschlamm bis 1979 landwirtschaftlich genutzt. Danach wurden die Schlämme bis zur Inbetriebnahme einer erweiterten Kläranlage im Jahr 1991 auf der genannten Fläche nordwestlich des Fabriksareals deponiert [2].
Quellen:
[1]…Echtfoto-Postkarte mit 131×82 mm belichteter Fläche, Österreichische Fliegerschule Salzburg, Fliegeraufnahme 84, undatiert. Gelaufen am 04.08.1932, Eigentum schlot.at – Archiv (2021)
Industriedesign, Originalfotografie einiger Zahnbürstenständer-Modelle, 1930er/40er Jahre, Pressebildagentur Schostal mit Sitz in Wien. Rückseitig bezeichnet. 2 Orignalrechnungen über Toilettartikel-Lieferungen 1935 und 1943.
3 Originalfotografien, Gelatineprints, aus der Pressemappe von 1924.
Die sogenannten “Amerika Luftschiffe” LZ 126 wurden in Friedrichshafen, Deutschland zum Export nach Lakehurst, USA zwischen 1922 und 1924 hergestellt. (1)
Historische Abzüge [1+2] von Glasnegativen der BAYER AG. Gezeigt werden Teilansichten des Werkes Elberfeld der Farbenfabriken Bayer Leverkusen. Die Fotos zeigen interessante Einblicke in den industriell genutzten Bereich entlang der Wupper. Deutlich zu erkennen sind neben Werksanlagen und historischen Gasbehältern u.a. die 1901 errichtete Trasse der Wuppertaler Schwebebahn
sowie das 1900 errichtete und mittlerweile stillgelegte Heizkraftwerk Elberfeld in seinem ursprünglichen Zustand anno 1908.
Eine Verortung der Kamerastandorte glückte anhand topographischer Details über Google Maps [3].
Herzlichen Dank für die Publikationserlaubnis dieser äußerst seltenen Industriedokumente an das BAYER-Werksarchiv [4].
Quellen:
[1]…Foto 162×113 mm, gestempelt: “FARBENFABRIKEN BAYER LEVERKUSEN-BAYERWERK”. Beschriftet: “Werk Elberfeld/Ansicht von Elberfeld/Neg Schachtel 7/Platte 104g”. Glasplattenzitat BAYER AG: “Bild Nr. 0-915, Teilansicht Werk Elberfeld (ganz links), im Vordergrund das Kraftwerk der Stadt Elberfeld”. Aufnahmejahr 1908. Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…Foto 230×160 mm, gestempelt: “FARBENFABRIKEN BAYER LEVERKUSEN-BAYERWERK”. Beschriftet: “Werk Elberfeld/Teilansicht der Fabrik/Neg Schachtel 7/Platte 1138/Pförtner 2”.
Glasplattenzitat BAYER AG: “Bild Nr. 0-1019, Teilansicht Werk Elberfeld”. Aufnahmejahr 1910. Eigentum schlot.at-Archiv.
Die vorliegenden sechs Fotos [1] aus Deutsch-Ostafrika, mutmaßlich heutiges Tansania, zeigen eine Sisal-Plantage der 1885 gegründeten [2] Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft.
Sisal ist eine Pflanzenfaser, die aus Agaven gewonnen wird. Sie wird u.a. für Teppiche, Taue, Seile, Garn, als Füllstoff für Matratzen oder als Poliermittel für technische Zwecke genutzt [3].
Zu ihren technischen Eigenschaften gibt Quelle [4] Auskunft.
1893 wurde die ursprünglich aus Südamerika stammende Sisal-Agave erstmals in der Kolonie Deutsch-Ostafrika angebaut [5].
Die Fotos zeigen die wesentlichen verfahrenstechnischen Schritte der Fasergewinnung:
Anlieferung der geschnittenen Agavenblätter
Maschineller Aufschluss der Fasern durch 90° zur Faserrichtung erfolgende Quetschung der Blätter
Wässerung der Faserbündel zur Entfernung von Pektin und Chlorophyll
Trocknung der Faserbündel
Verpackung bzw. Weiterverarbeitung zu Flachgewebe
Die Fotos dokumentieren ungeschminkt die Arbeitsverhältnisse der lokalen Bevölkerung. Die aneinander gekoppelten Feldbahnwaggons, die zum Transport der Agavenblätter verwendet werden, verfügen augenscheinlich über keine Lokomotive, sondern werden von Hand verschoben. Die Frau, die mit der Quetschung der Agavenblätter betraut ist, hantiert ohne jeglichen Schutz gegen Erfassung der Hände direkt an dem über schwere Metallrollen laufenden Treibriemen. Die Wässerung unter der Aufsicht eines Aufsehers in Tropenuniform erfolgt in Betonbecken ohne mechanische Hilfsmittel wie etwa Hebevorrichtungen. Im Bereich der Verpackung zu Pressballen (hier liegt eine Blechschablone der DOAG) ist andeutungsweise Kinderarbeit zu erkennen.
Quellen
[1]…6 Kontaktkopien, 165×123 mm Belichtungsfläche. Photocentrale der Kolonial-Kriegerdank G.m.b.H, Berlin N.W.G., nach 1909, [6], vor 1919 [7]. Eigentum schlot.at (2020)[2]…wiki – DOAG: , 12.10.2020
[3]…baunetzwissen.de, 12.10.2020
[4]…materialarchiv.ch, 12.10.2020
[5]…wiki – Sisalfaser, 12.10.2020
[6]…Kolonialkriegerdank: , 12.10.2020
[7]… wiki – Deutsch-Ostafrika: , 12.10.2020