PL | Industriebezirk Wałbrzych | 1937

Interessanter Fund einer mit 1937 datierten deutschen Karte des Industriebezirkes Waldenburg, auf polnisch Wałbrzych. [1]

Die Stadt ist eine seit der frühen Neuzeit bekannte Fundstätte für Steinkohle [2]. 1937 sind am Stadtplan [1] noch 38 Schächte kartiert, 2014 besteht nur noch eine Kohlegrube als Museumsbergwerk [2]. Traurigerweise dürften große Mengen an Giftstoffen in neuen, illegal erstellten Schächten illegal deponiert worden sein [3].

Die Stadt und deren Umgebung ist 2015 als mögliches Versteck eines Nazi-Goldzuges bekannt geworden [4,5]. Der Stadtplan aus 1937 [1] zeigt ein sehr dichtes Eisenbahnnetz mit mehreren Tunneln und Stichgleisen zu mehreren vorhandenen Schächten bzw. Gruben. Es sind folgende Fabriken, Gewerbebetriebe und Schächte verzeichnet, welche sich in den Stadtplanfotos in den angegebenen Suchfeldern wiederfinden:

21 Fabriken am Plan 1937 – bitte Links beachten!

  1. Porzellanfabrik OHME (L1)
  2. Maschinenfabrik WOLFGRAMM GmbH (M1)
  3. Porzellanfabrik PRAUSE (M2)
  4. Drahtfabrik KÖRNER (M2)
  5. Wilhelmshütte (K2-L2)
  6. Spiegelhütte (M2-M3)
  7. Flachsspinnerei (K4)
  8. Carlshütte (K4-K5)
  9. Glashütte (F6)
  10. Porzellanfabrik C. TIELSCH (J6-K6)
  11. Ziegelei (L7)
  12. Elektr. Werk „SCHLESIEN“ (H8-J8)
  13. Porzellanfabrik KRISTER (J8)
  14. Schlachthof (A8)
  15. Stickstoff-Werke (H9-H10)
  16. Ziegelei (O9)
  17. Ziegelei (D10)
  18. Spinnerei (K10)
  19. Ziegelei (K10)
  20. Ofen-Fabrik (K10-L10)
  21. Chemische Bleiche (K12)

 38 Gruben bzw. Schächte am Plan 1937 – bitte Links beachten!

  1. David-Grube/Titus-Schacht (F4-F5)
  2. Sattel-Schacht, aufgelassen (A6)
  3. Mundloch des Gustav-Stollen (Seilbahn zu David-Grube in F5)
  4. Anna-Schacht (E6)
  5. Bolko-Schacht (F6)
  6. Hans Heinrich-Schacht (F6)
  7. Bismarck-Schacht, aufgelassen (H6-J6, J7)
  8. Segen Gottes-Grube (K6)
  9. Mulden-Schacht, aufgelassen (A7-A8)
  10. Hochwald-Schacht (E7)
  11. Julius-Schacht (G7-H7,G8-H8)
  12. Schuckmann-Schacht, aufgelassen (M7)
  13. Glückauf-Schacht, aufgelassen(E8)
  14. Charlotte-Schacht, aufgelassen (F8)
  15. Hans Heinrich und Marie-Schacht, Tiefbau (H8)
  16. Hermann-Schacht, aufgelassen (K8-L8)
  17. Erbstolln-Schacht (F9)
  18. Guibal-Schacht (G9)
  19. Schwester-Schächte, aufgelassen (G9)
  20. Bahn-Schacht (H9) mit Seilbahn zum Hans Heinrich und Marie-Schacht in H8
  21. Jda.-Schacht, aufgelassen (K9)
  22. Cäsar-Grube/Theresien-Schacht, aufgelassen (O9-O10)
  23. Wrangel-Schacht (F10-F11)
  24. v.d.Heydt-Schacht (F10)
  25. Viktoria-Schacht (F10)
  26. Egmont-Schacht, aufgelassen (C11)
  27. Victor-Schacht, aufgelassen (C11)
  28. Ost-Schacht, aufgelassen (D11)
  29. Hedwig-Schacht, aufgelassen (E11)
  30. Sprotte-Schacht (G11)
  31. Graf Hochberg-Schacht (E11)
  32. Eugen-Schacht (J11)
  33. Melchior-Schacht (K11) mit Seilbahn zum Eugen-Schacht in J11
  34. Wetter-Schacht, aufgelassen (L11)
  35. Bertha-Schacht, aufgelassen (C12)
  36. Mayrau-Schacht, aufgelassen (C12)
  37. Ernestine-Stollen (H12)
  38. Kriegs-Schacht, aufgelassen (O12)

Quellen:

[1]…POSTULKA, E. (1931): Waldenburger Industriebezirk, ungef. Massstab 1:16.000; G.W. KNORRN-Verlag, überarbeitet 1937 durch Verlag Helmut SCHAL, Norden. Eigentum schlot.at-Archiv seit 2012

[2]…Waldenburg auf wiki, abgefragt am 07.01.2016

[3]…spiegel.de, abgefragt am 07.01.2016

[4]…Irish Times, abgefragt am 07.01.2016

[5]…Wikipedia, abgefragt am 07.01.2016

RO | AB | Ocna Mureș | Uzinele de produce sodice | Fabrik für chlorosodische Produkte

Foto-Ansichtskarte aus Ocna Mureș, Kreis Alba, Rumänien [1], um 1960.
RO-Ocna-Mures-Uzinele-Sodice-schlot
Abgebildet ist die seit 01.07.1896 [2] bestehende Fabrik für chlorosodische Produkte, deren Aussehen sich im Laufe des letzten Jahrhunderts stark verändert hat. Dies dokumentiert diese Website [3].
Anno 2006 wurden 42 Millionen Dollar für eine technische Generalüberholung der Anlagen avisiert [2].
[1]…AK 141×91 mm, Ocna Mureș | Uzinele de produce sodice, Editura Meridiane, REPUBILCA POPULARA ROMINA, gelaufen am 02.08.1963
[2]…hotnews.ro, abgefragt am 14.10.2015
[3]…dinocnamures.wordpress.com, abgefragt am 14.10.2015

AT | 1170 Wien | Kohlerutschen Hernals | um 1930, abgetragen 2015

Sehr seltene Ansicht [1] der Hernalser Kohlerutschen in Wien 17., Heigerleinstraße/Paletzgasse. Das leider schwer beschädigte Foto wurde aus dem heute noch hier bestehenden architektonisch bestechenden Eckhaus aufgenommen und zeigt das vielschichtige Hernals der 1930er Jahre:

  • Im Vordergrund die Liegenschaften der Kohlenhändler BACHMANN (Holz/Kohle/Koks, Rutschen 1,2,3,4,5,6) und HALLER (Eckgrundstück; Kohlen, Cokes, Holz). Dahinter zum Mittelgrund ansteigend die mittels Ziegel- uind Betonwänden voneinander angetrennten Kohlerutschen zur Lagerung der aus den Waggons herausgeschütteten Kohle
  • Im Mittelgrund das von der Vorortelinie (heute S45) im Bereich Meinl-Fabrik abzweigende Kohlegleis mit Güterwaggons. Im rechten Mittelgrund übersetzt dieses Gleis die Paletzgasse, das Widerlager dieser heute abgetragenen Brücke ist anno 2015 noch erkennbar – siehe Foto
  • Im Hintergrund das neu errichtete Kongreßbad (1928), dahinter der Sandleitenbau mit dem Kamin der dortigen Wäscherei

Die Kohlerutschen bestanden bis Sommer 2015, die vorgelagerten Grundstücke wurde extensiv zur Lagerung von Kfz-Wracks u.ä. genutzt.
Die Fotostrecke von 2011-2015 mit Planmaterial [2] soll die heutige Örtlichkeit mit dem Stand 1930 vegleichen und eine Spurensuche ermöglichen.
Kohlenrutschen KohlenrutschenArbeit Kohlenrutschenb2wien.gv.at-vienna-gis Kohlenrutschenb3Wien 1946_1_15000_BEV ku_001 ku_002 ku_002a ku_003 ku_004 ku_005 ku_006 ku_006a ku_006b ku_007 ku_012 ku_012a ku_013 ku_014
Quellen:
[1]…Silbergelatine-Kontaktabzug im schlot.at-at. Archiv (Bestand seit 07.02.2013)176×128 mm
[2]…wien.gv.at, Vienna GIS, ferner: alter Stadtplan, Zitat im Foto

AT | 1050 Wien | Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik | 1880-1974

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Klischee mit Schrägansicht der Fabrik von der Ecke Wiedner Hauptstraße/Spengergasse aus
  • Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik; Gründung 1880 [1,2]
  • Wien V., Wiedner Hauptstraße 146 […] 100 Arbeiter, Dieselmotor mit 80 PS […][2]
  • Bestand der Fabrik: 1880-1974 [1,7,8]
  • Löschung aus dem Handelsregister: 23.05.1975 [4]
  • Abriß der Fabriksgebäude um 1980. [4]

Im Hause V., Siebenbrunnengasse 7, begründete Christoph Cloeter samt Gattin eine Tassenerzeugung […] In den Seitentrakten und dem Hoftrakt waren die Werkstätten. Guter Geschäftsgang. 1885 erfolgte ein Umzug nach Wien V., Matzleinsdorferstraße 68.
1889 erfolgte die Übernahme der Einrichtung der liquidierten Blechwarenfabrik Sig. Eisler (Wien II. Untere Donaustraße 41 [5]) und der Umzug in die Wiedner Hauptstraße 146. Im selben Jahr wurde ein 60m langer Fabrikstrakt ausgeführt, bei welcher Gelegenheit ein altes Gebäude, das „Schlösserl“ – abgetragen werden musste.
Nun wurden außer Tassen auch andere Haus- und Küchengeräte erzeugt und von der Handarbeit teilweise zur Maschinenarbeit übergegangen. Eine 4PS-Dampfmaschine und ein kleiner Heizrohrkessel betrieben eine Friktionspresse und einen Ventilator für die Löterei und einige Druckbänke. 1899 zeigte sich die Notwendigkeit, weitere Räumlichkeiten für Fabrikation und Lager zu schaffen und wurde auf dem Grundstück No. 148 ein 4stöckiger Quertrakt [6] ausgeführt […][7].
Das Wohnhaus Ecke Spengergasse wurde 1900 erbaut. [8]
1939-45 war die Firma Rüstungsbetrieb. Nach Ende des Krieges im Jahr 1945 änderte sich die Lage entscheidend. Vom Kriege her hatten wir große Materialbestände, die wir für die Herstellung von Gegenständen des täglichen Gebrauches verwenden konnten. […] Ab 1965 änderte sich die Situation. Die Ertragslage ging schnell zurück. Das Aufkommen von Plastik verdrängte uns vom Markt. Ab 1969 hatten wir nur noch Verluste. 1974 wurde die Firma liquidiert und der Fundus an die Firma Weigl-Wels verkauft […] [9]
Wir danken dem Sohn des letzten Firmeneigentümers, Herrn Dr. Ernst Cloeter, für die Publikationserlaubnis der Fotos und Informationen sowie für die Bereitstellung weiterer Scans aus seinem privaten Bestand [10].

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Wohnhaus Wiedner Hauptstraße/Spengergasse, erbaut 1900

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Verortung im Fabriksareal

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Fabrikseingang Wiedner Hauptstraße 146 um 1935

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Verortung im Fabriksareal

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Fabrikseingang Wiedner Hauptstraße 146 um 1910. Foto aus dem Bestand von Dr. Ernst Cloeter

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148 vor Adaptierungsarbeiten zur Fabrikserweiterung

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148 nach Adaptiertungsarbeiten, um 1935. Siehe Glasoberlichten im Mittelgrund.

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 148, neue Glasoberlichten über Fabrikstrakt, um 1935

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Verortung im Fabriksareal

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Hof Wiedner Hauptstraße 146, Blickrichtung Süden

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Verortung im Fabriksareal

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Belegschaft anno 1965 in einem der Höfe, vermutlich Wiedner Hauptstraße 148

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Beleg der Firma aus 1932

  Quellen:
[1]…Fotos und Dokumente aus dem Nachlass Emil / Otto Krause, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Compass-Verlag: Industrie-Compass 1925/26 Österreich, 525
[3]… Compass-Verlag: Industrie-Compass 1959 Österreich, 958
[4]…Beglaubigte Abschrift aus dem Handelsregister, Abteilung A, Nr. 8106
[5]…  www.digital.wienbibliothek.at – Lehmann 1888 online, S. 1216, abgefragt am 12.01.2015
[6]…Danke für die Entzifferung an Mag. Christa Paulin, Graz
[7]…Emil Krause, Zum Entwicklungsgang der Firma Christoph Cloeter, unpublizierte Handschrift vom 12.12.1942 im Eigentum Archiv schlot.at
[8]…Fotobeschriftungen des Nachlasses von Otto Krause
[9]…Otto Krause, Entwicklung der Firma für die Zeit bis 1974, unpublizierte Handschrift vom 11.09.1977, im Eigentum Archiv schlot.at
[10]…Korrespondenz mit Dr. Ernst Cloeter, Salzburg, 01/2015
 
 

DE | HH | Hamburg-Barmbek | New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie | um 1912

Wir zeigen an dieser Stelle eine historische Aufnahme [1] und einen historischen Werksplan [2] des seit 1873 genutzten Fabriksgeländes der New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie (kurz NYH) in Hamburg-Barmbek [3], Lage zwischen Osterbekkanal im Vordergrund und der Maurienstraße rechts.

DE-New_York_Hamburger_Gummiwaaren-Compagnie_1912
Werksgelände der NYH Gummiwaaren-Compagnie, um 1912 [1]
Lageplan NYH 09-12-1932 MAA 2008-010-001
Werksplan der NYH Gummiwaaren-Compagnie, 1932 [2]
Die Aufnahme wurde von einem ehemaligen Angestellten der Fabrik [4] auf ca. 1912 datiert und ist damit die älteste bekannte fotografische Darstellung dieser Fabrik, welche als Abzug sowohl im Hamburger Museum der Arbeit als auch im schlot.at-Archiv vorhanden ist [5]. Einige Gebäude sind heute noch als Museum der Arbeit (Gründungsjahr 1980 [6]) erhalten.
Zum Foto selbst wird seitens des Museums der Arbeit berichtet:
“Die Schlote im Bild waren die Schornsteine der Kesselhäuser, mit denen Dampf für die Vulkanisation (Erhitzen der mit Schwefel versetzten Kautschukmasse unter Druck) und die Energieerzeugung (zunächst direkt über Transmissionswellen in die Gebäude, dann durch Umwandlung in der Kraftzentrale – mit dem Kühlturm?) erzeugt wurde.” [3]
“Der “A. Müller” auf der Südseite des Osterbekkanals war ein Kohlenhändler, über den auch die NYH einige Zeit Kohlen bezog.” [5]
“1954 verließ die NYH das Gelände in Barmbek und zog mit der Produktion nach Harburg in das noch ältere Fabrikationsgebäude der Harburger Gummi-Kamm, dann Traun & Söhne von 1856.” [3]
Für das Veröffentlichungsrecht des mit 1932 datierten Werksplanes [2] sei Dr. Jürgen Bönig in Vertretung für das Museum der Arbeit Hamburg herzlich gedankt. Der Plan wurde zur besseren Orientierung nach dem Standpunkt des Fotografen (unterer Planrand, noch südlich der Kreuzung und des Kanals) eingerichtet.
Quellen:
[1]…Echtfoto-Ansichtskarte ohne Hersteller, gelaufen 1962, Archiv schlot.at (2014)
[2]…Lageplan I.052 des Werkes Hamburg der New York Hamburger Gummiwaaren Compagnie Maßstab 1:500, 1932, aus dem Archiv des Museums der Arbeit. Publikationsrecht auf schlot.at (2015)
[3]…Freundliche Zuordnung und Auskunft von Dr. Jürgen Bönig, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[4]…Datierung Eugen Boenkendorf senior
[5]…Freundliche Auskunft von Jürgen Ellermeyer, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[6]…Museum der Arbeit online, abgefragt am 08.01.2015

H | Győr | Ölwerke Adolf Kohn / Kohn Adolf és társa

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Foto der 1851 gegründeten Ölwerke Adolf Kohn und Co in Győr, Ungarn. Die Firma hatte Niederlagen in Wien und Budapest [1].Interessant sind der gemauerte Wasserturm am Kamin und die Pose des Mannes auf demselben sowie die modernen gebogenen weißen Blechlettern mit dem Firmennamen.

Quellen:

[1]…Foto 282 x 217 mm imEigentum des schlot.at-Archives

[2]…COMPASS VERLAG: Industrie-Compass Österreich 1925/26, S.1000

DE | NE | Neuss | Fabriksbrand um 1925

DE-neuss_1925

Postkartenfoto [1], einen Fabriksbrand in “Neusses” (wohl Neuss) zeigend. Alter um 1925 [2]. Bitte um nähere Informationen über die genaue Örtlichkeit!

Quellen:

[1]…AK 138x38mm, Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Datierung schlot.at über interne Typographiekartei

AT | 1170 Wien | Wolfhose

Im Bereich Veronikagasse 30 bis 32 ist in einer derzeit (03/2014) bestehenden Baulücke der Kamin der Liegenschaft Ottakringer Straße 20/Stiege 2 zu erkennen [1]. Er ist in ein ehemaliges Fabriksgebäude integriert und überragt dieses um einige Meter.

Laut Angaben einer Anrainerin [2] und einer ehemaligen Angestellten [3] war an der oa Adresse die Firma Wolf angesiedelt.

Die Firma Herta Wolf Fabriksmäßige Erzeugung von Herren- und Knabenoberbekleidung (ab 1958, im Folgenden lit. A) bzw. Wolfhose Bekleidung GmbH (ab 1982, im Folgenden lit. B), werden 1994 wie folgt charakterisiert [4]:

lit.A – Herta Wolf, Ottakringer Straße 20 [4]

  • Gründung 1958
  • Beschäftigte: 200
  • Umsatz: ATS 160.000.000
  • Import: 60%
  • Export: 10%
  • Tätigkeit: Betrieben wird die Herstellung von Herren- und Knabenoberbekleidung, vorwiegend die Anfertigung von Hosen, welche unter der geschützten Bezeichnung “Wolfhose” in den Handel gelangen

lit.B. – Wolfhose, Ottakringer Straße 20 [4]

  • Gründung 1982
  • Beschäftigte: 140
  • Umsatz: ATS 163.000.000
  • Export: 10%
  • Tätigkeit: Betrieben wird die Herstellung von Herren- und Knabenbekleidung

2014 dient die Liegenschaft Ottakringer Straße 20 u.a. der Vinzenzgemeinschaft als eines ihrer Notquartiere für Obdachlose (VinziBett).

Quellen:

[1]…Freundliche Mitteilung Ass.Prof.Mag. Dr. Robert Peticzka, 03/2014

[2]…Freundliche Auskunft Fr. B., 03/2014

[3]…Freundliche Auskunft Fr. O., 03/2014

[4]…Kredit-Reform Wirtschaftsauskunftei (1994): Österreichs Unternehmen 1994/95 | Die Wirtschaftsdaten der größten 20.000. Wien; 462

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Ansicht von der Veronikagasse 30 – 32 aus
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Detailaufnahme Kamin

AT | 1190 Wien | Zacherl – Fabrik

Wohl eines der interessantesten Industriegebäude Wiens ist die ehemalige Insektizidfabrik von Johann Zacherl in der Nußwaldgasse 14, 1190 Wien. Die Fabrik liegt in einem weitläufigen Gartenareal am Max-Patat-Weg.

Das analog zur Dresdner Yenidze im Stil des orientalisierenden Historismus gehaltene Hauptgebäude stammt aus den 1870er Jahren [1]. Die übrigen erhaltenen Fabriksgebäude stammen aus den Jahren um 1890 [2].

In der Fabrik wurden ab 1933 auch Skibindungen hergestellt [1].

Aus 1944/45 liegen im schlot.at – Archiv zwei Dokumente der Firma ein, die eine Teppicheinlagerung vom 03.07.1944 und die Vernichtung des Teppichs durch Brand am 17.04.1945 beschreiben [3/4].

1949 legte der letzte Betreiber seinen Gewerbeschein zurück [1].

Von 2006 – 2013 konnte das Areal nach jahrzehntelanger Brache erfolgreich für Kunstprojekte genutzt werden [1].

Quellen:

[1]…Zacherl-Fabrik auf wikipedia, abgefragt ab 27.02.2014

[2]…Zacherlfabrik.at, abgefragt am 27.02.2014. Dort auch historische Fotos!

[3]…Bestätigung der Mottenfraß-Versicherungsanstalt “Zacherl” über Einlagerung eines Teppichs, datiert 03.07.1944. Eigentum schlot.at-Archiv (2020)

[4]…Brief der Mottenfraß-Versicherungsanstalt “Zacherl” an Kundschaft in Wien 9, gelaufen am 11.10.1945. Eigentum schlot.at-Archiv (2020)

Fotos MM (2013)

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AT | G | Graz-Gösting | Brevillier-Urban Bleistiftfabrik A.G.

Info über den Betrieb auf austria-forum.org [1]:

Zitat Beginn:

Brevillier Urban & Sachs ein österreichisches Unternehmen mit langer Tradition.

Im Jahr 1800 wurde von Ignaz Urban eine Schmiede in Wien eröffnet und 1823 gründete Carl Wilhelm von Brevillier eine Schraubenfabrik. Die beiden Unternehmen fusionierten und übernahmen 1925 die ehemaligen Zeus-Werke in Graz Gösting. Somit war der Grundstein für die Brevillier-Urban Schreibwarenfabrik gelegt.

Mit dem damals bekanntesten Produkt dem Cullinanbleistift, nach dem Cullinan-Diamanten benannt, wurde die Produktion von Bleistiften aufgenommen. Die Schreibwarenherstellung blieb jedoch ein Nebenzweig. Größtenteils wurden weiterhin Metallwaren und Schrauben hergestellt.

Während des Zweiten Weltkriegs mussten in den Fabriken Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie arbeiten. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Angebotspalette der Schreibwaren stark erweitert. Es wurden Buntstifte und zeitweise auch Kosmetika im Werk in Graz –Gösting hergestellt.

Die Marke Jolly wurde 1965 gegründet. Mit den Jolly-Bleistiften wurde Brevillier und Urban österreichweit bekannt. Die Familie Urban zog sich bald zurück und die bayrische Schraubenfirma RIBE wurde Haupteigentümer. Sie eröffnete eine Produktionsstätte in Argentinien. 1983 musste das Unternehmen Konkurs anmelden. Die Kirchdorfer Gruppe kaufte die Brevillier-Urban Schreibwarenfabrik GmbH in Graz.

2007 wurde ein neuer Eigentümer, Heinrich Sachs KG (Cretacolor), mit Sitz in Hirm (Bgld) gefunden und die Schreibwarenfabrik wurde in die Firmenstruktur eingegliedert. Das Unternehmen trägt seit 2008 den Namen Brevillier Urban & Sachs GmbH & Co KG. Bis heute werden die Marken JOLLY, SAX, Brevillier´s Cretacolor und BIBA erfolgreich vertrieben.

Der Eigentümer heißt mittlerweile BREVILLIER URBAN & SACHS GMBH & CO KG [2].

Details aus der noch vorort durchgeführen Farbstiftproduktion sind auf diesem Video von JOLLY [3] zu sehen.

Die gezeigten Stifte, Minen, Farben und anderen Schreibwaren entstammen dem Archiv schlot.at. Fotos MM (2014)

Vielen Dank für Hinweise und Material ergeht an W. Paulin und A. Schwaiger.

Quellen:

[1]…austria-forum.org, abgefragt am 20.02.2014

[2]…brevillier.com, abgefragt am 20.02.2014

[3]…jolly auf youtube.be, abgefragt am 20.02.2014

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Alte Fabriksfassade 2014
brevillier_001
Alte Fabriksfassade 2014
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Werksansicht von Südosten 2014
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Modernes Design “Jolly” 2014
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Eingang Verwaltung 2014
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Zeus – Kopierstifte vor 1925
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Blei- und Kopierstiftminen “Cullinan” 2,00 mm und 1,18 mm
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Bleistift “Cullinan” in Blechschatulle, Härte B
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Bleistift “Cullinan” in Blechschatulle, Härte B
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Bleistiftverpackungen “Cullinan” (1 Dutzend) im Laufe der Zeit
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Zimmermannstifte
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ältere Büro- und Poststifte “BU”/”Medora”/”De Luxe” rot/blau
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Bleistifte “Cäsar” Härten 2/3
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Stenographiestifte “breviscript” HB – 2B, stenohärte
brevillier_017
Bleistifte “Jollygraph”, nach 1965, Härte 2
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Österreichische Schulstifte Härte 1-4 , teilweise achteckig (!), ab 1965 Jolly
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Bleistifte “Cullinan 1990 / 5000”, Härten 9H – 5B
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Tintenstifte “Cullinan”
brevillier_021
Bleistifte “Tizian”, Härte 2
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Kopierstifte “Ariosto”, diverse Härten und Farben
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Bleistift “Komet”, Härten HB – B
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Diverse Bleistifte
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“Styria”, “Kosmos”, “Phalanx”, “Inka”, “Artaban”, “Consul”, Radierstifte
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Farbstifte Serie BU 160, “Styria”, “Tizian”, “Consul”, “Cullinan”, “Jolly Kinderfest”, “Jolly McFine”, “Jolly Supermine”
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Holzgefaßter Kugelschreiber “Journal” mit B+U-“Juwel”- Mine, grün und schwarz
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Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
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Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
brevillier_031
Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
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Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
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Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
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Deckfarben-Kasten NOS, nach 1965
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Radierer “Jolly”, nach 1965

AT | GR | Neumarkt i. H. | Lederfabrik Gustav Wurm

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Luftbildaufnahme um 1970 von der Leder- und Extraktfabrik Gustav Wurm Ges.m.b.H. in Neumarkt/Bezirk Grieskirchen/Oberösterreich. Das Foto zeigt das Werk samt Gleisanschluß an den Bahnhof Neumarkt i.H./Kallham, Blickrichtung Norden [1].

1925 ist die Fabrik im Industrie-Compass verzeichnet. Damals bestand eine Zweigniederlassung in Ried im Innkreis. Als Gründungsjahr wurde 1720 angegeben. Erzeugt wurden damals Sohlen- und Oberleder.  Die Produktion erfolgte mit 15 Arbeitern und elektrischer Kraft im Ausmaß von 12,5 Pferdestärken [2].

1959 wurde die Produktionspalette um “Rahmen der Marke LINDWURM” und “Hausruck-Gerbe-Extrakt” erweitert. Daten zu Beschäftigtenstand und maschineller Ausstattung 1959 fehlen im betreffenden Compass [3].

Die mittlerweile nicht mehr produzierende Fabrik, die heute für das Wurmfestival  bekannt ist, geriet in den 1990er Jahren durch die jahrzehntelange ungesicherte Ablagerung von chrombelastetem Klärschlamm aus der Gerberei in die Schlagzeilen [4].  Die südlich der Ortschaft gelegene Gerbereischlammdeponie Grubhof, die von 1960 bis 1985 betrieben wurde, wurde 1994 als Altlast O20 ausgeweisen und bis 2004 saniert [5].

Markant und noch 2013 erhalten ist das Hauptgebäude mit dem großlettrigen Schriftzug “WURM“. [6]

Quellen:

[1]…Werbekalender der Fabrik mit Schrägluftbild (1971), Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass 1925/26, Band 1 Österreich; Wien. 1276

[3]….Compass Verlag (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich; Wien. 1240

[4]…IFS/TU Wien, 02.08.2013

[5]…Altlast O20 – Umweltbundesamt, 02.08.2013

[6]…staedte-fotos.de – Wurmfabrik, 02.08.2013

AT | WT | Groß Siegharts | Seidenbandweberei Adensamer & Cie

In der Stadt Groß Siegharts besteht noch der Kamin der ehemaligen Seidenband- und Seidenstoffweberei Josef ADENSAMER & Cie. Das Unternehmen, das 1959 seinen Sitz in Wien VII, Schottenfeldgasse 29 hatte, wurde bereits 1820 gegründet [1], der Stadtort im Waldviertel bestand ab 1847 [2].

Heute erinnert der Kamin der ehemals großen Fabrik (550 Beschäftigte um 1900 [2] ) an bessere Zeiten der Waldviertler Textilindustrie.

Danke für die Fotos an Stud. theol. Rochus Hetzendorfer und für die Standortklärung an Othmar Ableidinger.

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Quellen:

[1]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1332-1333

[2]…Groß-Siegharts auf waldviertelakademie.at, 29.07.2013

AT | GM | Ebensee | Alte Saline Ebensee, 1926

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Ansichtskarte [1] des Traunsee-Südufers im Bereich von Ebensee, um 1926.

Der Blick fällt auf die alte Saline , die in den 20er Jahren noch direkt am Seeufer westlich der Traun lag, später östlich des Flusses errichtet und in den 1970er Jahren schließlich ca. 5 km südlich des Ortes am bis heute (2013) betriebenen Standort neu errichtet wurde [2].

Die Saline Ebensee wurde 1925 mit folgenden Basisdaten beschrieben [3]:

  • Gründung der Sudhütte Ebensee 1604
  • Betreiber: Österreichischer Bundesstaat
  • Betriebsleiter: HR Ing. Kamillo Rieger
  • 770 Arbeiter
  • Dampf- und elektrische Kraft
  • Erzeugnisse: Speise-, Vieh-, Fabriks- und Dungsalz
  • Produktion 1923: 240.313 Zentner, 4.236 Zentner Abfallsalz

Quellen:

[1]…AK (141 x 91 mm) Nr. 5045-Salzkammergut Ebensee, Verlag F.E. Brandt, Gmunden 1926.

[2]…Tourismusbüro Ebensee, Email vom 31.05.2013. Vielen Dank für die freundliche Auskunft.

[3]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 416

INT | Zerstörte Fabrik, 1914-1918 | Heizhaus, Transmissionsanlagen

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Abbildung einer unbekannten zerstörten Fabrik [1], um 1918 [2]. Auffällig ist die für textilverarbeitende Betriebe typische hohe und mehrgeschoßige Fabrikshalle, deren Seitenmauern noch teilweise stehen. Die Mauer in Bildmitte zeigen neben den Fensterstöcken je drei kleine rechteckige Löcher, die wohl als Aufnahme für die Deckenbalken der einzelnen Geschoße gedient haben. Die Wand rechts im Bild weist mehr derartige Löcher auf; diese dürften als Aufnahmen für Transmissionswellen gedient haben – im Schutt des Gebäudes (Nähe Kamin) liegen zwei mehr als mannshohe Transmissionsräder, was diese These untermauert. Die Größe der Räder qualifiziert sie als übergeordnete, langsam drehende Räder, die kleinere Räder in dem zerstörten Gebäude angetrieben haben dürften. Diese kleineren Räder und die daran starr montierten Deckenwellen liefen daher um einiges schneller als die langsamen großen Räder. Die Deckenwellen verliefen üblicherweise längs durch das Gebäude und eigneten sich daher als Antriebe für sämtliche mechanischen Einzelmaschinen in dem betreffenden Gebäude. Die Übersetzung Deckenwelle/Maschine steuerte man durch kleine Antriebsräder an den Maschinen und der Welle, die durch Treibriemen aus Leder verbunden waren.  Benötigte man an einer bestimmten Maschine eine “verkehrte” Drehrichtung , legte man den Riemen zwischen Deckenwelle und Maschine in Form einer 8 aus. Treibriemen stellte etwa die Firma Hirsch in Schottwien, Niederösterreich, her.

Links im Bild – logischerweise nahe der großen Transmissionsräder – findet sich das zerstörte Heizhaus, also die Kraftzentrale; unter dem optisch intakten achteckigen Schlot finden sich Relikte der zylindrischen Heizkessel.

Hinweise betreffend die Standortklärung bitte per Mail an die Redaktion.

Quelle:

[1]…Kontaktabzug einer Glasplatte 110×83 mm auf Echtfoto-PK (#5546) 138×89 mm . Ort und Datum unbekannt. Eigentum M.Mráz

[2]…Einschätzung schlot.at aufgrund papierkundlicher, phototechnischer, photochemischer und verfahrenstechnischer Bilddetails.

AT | 1120 Wien | Lackfabrik O. Fritze

Keine Schornsteinbilder, aber einen schönen Musterbogen [1] der Wiener Lackfabrik O. Fritze aus 1965 zeigt dieser Artikel. Das Traditionsunternehmen O. Fritze (Standort Wien seit 1876 [2]) zeigt hier seine damalige Palette an "Superiol" – Kunstharz-Emaillacken.

1925 firmierte die Fabrik als "Hetzendorfer Farben-, Lack- und Firnißfabrik O. Fritze" und war an der Adresse Wien XII/2, Stachegasse 16, angesiedelt. Es bestand um 1925 ein Zweigwerk in Bodenbach a.d.E. [3].

Die Adresse Meidling, Stachegasse 16, wurde bis in die Nachkriegszeit als Produktionsstandort genutzt [1,4]. Einen Überblick über die bewegte Geschichte der Lackfabrik gibt die Geschichtsseite der Firmen-Website [2].

Wir danken Fr. Leitner für die Publikationserlaubnis der gescannten Lackmusterkarte [5].

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Quellen:

[1]…Lackfabrik O. Fritze (1965): Musterbogen über Superiol-Lacktöne 1/65, 161 x 105 mm. Mc Corquodale, 6S, davon 3 mit Lackmustern. Eigentum Archiv schlot.at

[2]…Fritze-Lacke Online – Geschichte, 03.12.2022

[3]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 895

[4]… COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1571

[5]…Freundliche Mitteilung Fritze Lacke, Fr. Leitner. Email vom 14.01.2013

 

AT | GF | Deutsch Wagram | Kunstdüngerfabrik – Kaminsprengung, um 1955

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Drei Fotos [1] von der Sprengung der Kamine der Kunstdüngerfabrik Deutsch Wagram. In der Ortschaft wurde noch 1954 eine große Schwefelsäurefabrik betrieben [2]. 1959 bestand das betreffende Werk der Donau Chemie AG noch [3]. Die Fotos stammen aus einem Konvolut, das die Eisenbahnanlagen von Deutsch Wagram zur Zeit der russischen Besatzung zeigt. Die hier gezeigte Fabrik lag unmittelbar nordöstlich der Waggonreinigungsanstalt Deutsch Wagram. Im rechten Teil dieses Fotos ist eine lange Halle der Schwefelsäurefabrik erkennbar.

Quellen:

[1]..Schlatzmüller, N. (um 1955): 3 Fotos “Sprengung Kunstdünger Deutsch Wagram”, alte Archiv-Nr. 488-490, Mimosa Kiel, 139×90 mm; seit 30.07.2012 im schlot.at-Archiv

[2]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (1954): Österreichische Karte 1:25.000, Blatt 41/3 u. 4 – Stammersdorf und Deutsch Wagram. Ausgabe 10/1954

[3]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1531

INT | Arbeiterportrait I | Schlosser um 1910

Nach einer Flut an rein architektonisch geprägten Industriefotos sollen hier in nächster Zeit vermehrt Arbeiterportaits aus diversen Gewerbesparten veröffentlicht werden.

Die Fotos sollten – unserer Intention nach – nicht voyeuristisch oder sozialpornographisch verstanden werden, sondern zum Nachdenken und Vergleichen mit heutigen Arbeitsverhältnissen anregen. Vielleicht hat es die “gute alte Zeit” nie gegeben.

Das Foto [1] zeigt eine Arbeitergruppe um eine ölverschmierte Metallbearbeitungs-Werkbank. In der offenen Werkbank lagern Schrauben, Eisenkleinteile und Schmieröl. Die Kleidung und die Mimik der abgebildeten Arbeiter sprechen für sich.

Quelle:

[1]…Echtfotokarte um 1910, 139 x 89 mm, Archiv schlot.at