Ansichtskarte des Eisen- und Stahlwerkes Hoesch in Dortmund um 1930- mittlerweile eine Industrieruine. Blick auf die Hochofenanlage. Gut erkennbar sind diverse Werksbahnen/Industriebahnen sowie Förderseilnahnen für Koks oder Kohle zur Befeuerung der Hochöfen.
Foto einer Abraumhalde, um 1940. Es dürfte sich der Form und der Struktur nach zu urteilen um eine Schlackenhalde handeln, wie sie früher in der Nähe von bedeutenden Stahlwerken und Hochöfen angelegt wurden. Im Hintergrund beeindruckt ein (mutmaßliches) Stahlwerk am Rande einer größeren Stadt, die in eine Mittelgebirgslandschaft eingebettet scheint.
Im Vordergrund finden sich bogenförmige schwarze homogene Schüttungen, die links im Bild in eine stark geböschte Schlackenhalde unterschiedlicher Körnung und Farbe übergehen. Deutlich erkennbar sind fünf teils planengedeckte LKW (vier an der Haldenbasis, einer auf der schwarzen Schüttung in Vordergrund), ein Aufseher und mehrere Arbeiter oder Soldaten in Uniform. Es dürften gerade Abladearbeiten stattfinden.Ein LKW scheint im Mittelgrund des Bildes gerade die Abladestelle zu verlassen. Die Darstellung einer Zwangsarbeitssituation kann bei diesem Foto nicht ausgeschlossen werden.
Wir ersuchen um Mithilfe bei der Klärung dieses Standortes und der abgebildeten Aktion.
Foto 86×54 mm (Photopapier nicht deklariert) im Eigentum des Schlot.at – Archives.
Alte Postkarte des 1889 fertiggestellten und bis heute höchsten Ziegelschlotes Europas in Halsbrücke, Mittelsachsen, Ex-DDR. Seine Höhe wird mit 140m angegeben. Er wurde von 1888-1890 von der Firma H.R. Heinike, Standort Chemnitz, errichtet. Diverse Angaben zur Menge der eingesetzten Baumaterialien und den Baukosten finden sich auf der AK.
Geschichte: Der Gründung des Hüttenwerkes Halsbrücke geht eine jahrhundertelange Entwicklung des Freiberger Bergbau- und Hüttenwesens voraus. Am 25. Mai 1612 genehmigte der Landesherr den Gewerken auf dem Halsbrücker Spat den Bau einer eigenen Schmelzhütte. Bereits 1614 wurde die Hütte erweitert und trug den Namen “Gewerken Hütte an der Halsbrücken”, der Betrieb wurde jedoch 1661 wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Im Jahr 1663 gingen die Betriebsanlagen in landesherrlichen Besitz über, seit 1678 nannte sich das Werk “Halsbrücker Schmelzhütte”. Zusammen mit den Muldner Schmelzhütten behauptete sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Monopolstellung im Freiberger Raum. Die Oberaufsicht über die sächsischen Hütten übte das 1555 gegründete Oberhüttenamt aus. Die 1710 gegründete Generalschmelzadministration verstärkte die technisch–betriebliche Aufsicht über die Hütten. 1924 erfolgte die Umbenennung des Oberhüttenamtes in Generaldirektion der staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke. Die Halsbrücker Schmelzhütte wurde umbenannt in Staatliche Halsbrücker Hüttenwerke. Bahnbrechende Entwicklungen sind mit dem Hüttenstandort Halsbrücke verbunden. Das am 9. August 1791 eröffnete Amalgamierwerk machte die Hütte Halsbrücke überregional bekannt. Nach einem Brand im Jahre 1792 vernichtet, wurde es 1794 wieder aufgebaut und war ununterbrochen bis 1857 in Betrieb. Eine der größten Sehenswürdigkeiten bildete das 1796 zur Erhöhung der Brandsicherheit der Halsbrücker Hütte errichtete Wasserdruckwerk, welche durch Aufschlagwasser vom „Roten Graben“ betrieben wurde. Mit der Inbetriebnahme des ersten Gaswerkes auf dem europäischen Kontinent in der Hütte Halsbrücke durch den Freiberger Professor Wilhelm August Lampadius 1816, wurde sie über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Dem durch heiße Rohschlacken erwärmten Wasser schrieb man heilende Wirkung gegen Lähmungen, Rheuma und Gicht zu. So kam es 1796 zum Bau eines Schlackenbades, welches bis 1872 erfolgreich als Kurbad betrieben wurde. Durch die Verbesserung eingeführter Prozesse und die Aufnahme neuer Produktionszweige verbesserte sich das Produktionsprofil u.a. durch die Erbauung einer Bleiwarenfabrik 1853, einer Kupfervitriolanlage 1859, einer Goldscheideanstalt 1861 und einer Schwefelsäurefabrik 1865. Durch die Weiterentwicklung der Hüttentechnik und den Anstieg der Produktion wurden viele technische Neuerungen eingeführt. 1838 wurde der erste mechanische Röstofen eingeführt. Das Pattinsonverfahren zur Silberanreicherung in den Schachtöfen wurde entwickelt. Die Bleiproduktion wuchs durch die aufkommende chemische Industrie an, Muffelröstofen und Bleiraffinieröfen wurden eingesetzt. Seit 1866 wurden im Schwefelsäure – Bleikammerprozeß Gay –Lussac–Türme eingesetzt, 1885 die Plattnerische Goldextraktion mit Chlorgas. 1888/1889 wurde der 500 m lange Rauchgaskanal und die „Hohe Esse“ errichtet. Der 140 hohe Meter Schornstein galt als der höchste der Welt und diente der Abführung giftiger Rauchgase der Schwefelsäureproduktion. 1903 wurde die Goldelektrolyse nach Wohlwill und 1909 die Silberelektrolyse nach Moebius in Betrieb genommen. Begünstigt durch die Vielfalt der im Erzgebirge geförderten Rohstoffe und die beginnende Verarbeitung außersächsischer und überseeischer Erze sowie der Anschluss der Werke an das Eisenbahnnetz verbesserten sich die Handelsbeziehungen mit dem In- und Ausland. Die Verkaufsprodukte der Halsbrücker Hütte waren in der ganzen Welt bekannt. Halsbrücker Bleilötmonteure bauten Anlagen für die chemische Industrie des Inlands, sowie in Russland, Holland und auf Sumatra. Seit den 20er Jahren wurden neue Produktionszweige aufgenommen. Es wurden Edelmetallsalze, wie Silbernitrat, Chlorgold und Glanzgold produziert. Aber auch in großen Mengen Halbfertigfabrikate, besonders für die Schmuck- und Uhrenindustrie, für elektrotechnische und zahnärztliche Zwecke. Bedeutend war auch die Produktion von Kupfervitriol, das hauptsächlich zur Pflanzenschädlingsbekämpfung und zur Herstellung von Kupferkunstseide benutzt wurde. In der Bleiwarenfabrik wurde die Herstellung von Apparaturen aus Blei (Pumpen, Ventilatoren, Ventile) forciert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hüttenwerk Halsbrücke der Industrieverwaltung 5 unterstellt. 1949 erfolgte die Umbenennung in VEB Hüttenwerk Halsbrücke. Mit Auflösung der Industrieverwaltung ging die Verwaltung der Betriebe an die zentralgeleitete VVB(Z) Buntmetall über. Infolge von Umstrukturierungen wurde 1952 die VVB Buntmetall aufgelöst und als VVB Nichteisenmetall Industrie weitergeführt. 1956 wurde die Hütte Halsbrücke gemeinsam mit der Hütte Muldenhütten zum VEB Freiberger Bleihütten zusammengefasst und ging 1961 im VEB Bergbau- und Hüttenkombinat “Albert Funk” auf. Heute haben sich auf dem ehemaligen Gelände des Hüttenwerkes die Feinhütte GmbH Halsbrücke (Legierungsbetrieb für Blei- und Zinnlegierungen) und die Saxonia Edelmetall GmbH Halsbrücke (Produktion von Münzrohlingen) etabliert.”
Historische Ansicht des 1930 in Betrieb genommenen und 1964 gesprengten Zahlbruckner-Schachtes in Leoben. Über den Schacht ist auf der Website des Tourismusverbandes Leoben Folgendes zu erfahren [1]:
Zitat Anfang
“Am 30. März 1930 wurde der Zahlbrucknerschacht in Betrieb genommen. Er war benannt nach August Zahlbruckner, dem damaligen Vorstandsmitglied und Technischen Zentraldirektor der Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft. Der 172 m tiefe Hauptschacht des Reviers war mit einer elektrischen Turmförderanlage ausgestattet. Die Betriebsanlagen stellten den neuesten Stand der Bergbautechnik in den 30er Jahren dar. Unter Tag gab es eine 1500 m lange Förderverbindung mti dem Wartinbergschacht. Am 28. März 1964 rollt er letzte Hunt mit Seegrabner Glanzkohle über die Förderbrücke. Prominzent aus Politik und Bergbau und eine vielhundertköpfige Menschenmenge bildeten den würdigen Rahmen. Damit endete die 238jährige Geschichte des ältesten österreichischen Kohlenbergbaus. Die Sprengung des Schachtturmes erfolgte am 27. August 1964.”
Das derzeit brachliegende Areal in Klein Schwechat, Innerberger Straße 28, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1871 bis 1873 errichtete die Innerberger AG hier eine Kokshochofenanlage zur Versorgung des Wiener Raumes mit Rohstahl [1] Der Nachweis der Lagerichtigkeit erfolgt durch ein gescanntes Aufnahmeblatt aus 1873 [2].
Ab 1909 wurde am selben Standort – nach Stillegung der Hochöfen 1901 [4] – die erste Fabrik der Hammerbrotwerke errichtet, was infolge der Lage außerhalb der Stadt eine strategische Fehlentscheidung war. [3]
Von 1670 – 1980 [1] wurde im steirischen Fohnsdorf mit Unterbrechungen -erst im Tagebau, dann konventionell unter Tage – Braunkohle gefördert – ab 1881 von der ÖAMG, aus dem Wodzicki-Schacht und dem Karl August-Schacht (1884-1887 abgeteuft) [1]. Wir haben für unsere geehrten Bergbaufreunde die betreffende Werkszeitung der ÖAMG, Sondernummer Fohnsdorf vom 24.04.1931 ausgegraben und gescannt. Ferner liegt per 09/2016 ein Foto der Förderanlage vor [4].
Darin enthalten: Jede Menge technische Einblicke in den Grubenbetrieb und zeitgenössische gepfefferte sozialpolitische Stellungnahmen in mannigfaltiger Form. Viel Spaß beim Schmökern wünscht das Schlot-Team.
Sehr seltene Aufnahmen aus der Steiermark | Eisenerz-Münichtal, welche die dort 1901 und 1913 errichteten Hochöfen (ÖAMG) und den noch immer bestehenden Schlackenkegel (Abraummaterial der Eisenverhüttung) anno 1901 (Hochofen I im Bau),1929 bzw. um 1937 zeigen. Des Weiteren zwei Fotos des Gaskraftwerkes Eisenerz aus 1925 und 1930. Beide Fotos wurde vom Schlackenberg aus in Richtung Südosten geschossen. Das ältere Foto zeigt Schlackeverfuhrgleise auf den Kegel, das jüngere ist in der Werkszeitung der ÖAMG vom 14.08.1930 publiziert. Der Text der Kraftwerksbeschreibung stammt ursprünglich aus 1925 und wurde 1930 in zweiter Auflage publiziert.
Die Werksaufnahmen aus 1929 entstammen einer heimatkundlichen Schrift und erklären die einzelnen Teile der beiden Koks-Hochöfen. Beide Öfen wurden 1945 ausgeblasen.
Spannend ist der Vergleich des Schlackekegels (1929-1937) mit dem heutigen – er ist gegenüber 1937 zum Kegelstumpf geworden. Die gewaltigen Dimensionen sind aus dem aktuellen Luftbild ersichtlich.
Nordwestlich der Hochöfen befand sich ab 1922-24 (Errichtung) ein Gaskraftwerk, dessen Hauptgebäude noch in Grundzügen besteht. Der im Hintergrund des Fotos erkennbare Gasometer ist mittlerweile abgetragen.
schlot_map (bei Google Maps). AK auf Kodak-Papier (um 1937), Werkszeitungen (1930+1934) und Büchlein (1929) im Besitz von schlot.at