CZ | Oslavany | Elektráreň | Wärmekraftwerk | 1929

Foto des damals 16 Jahre alten Wärmekraftwerks Oslavany in Südmähren [1].

Kraftwerk, 1929

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Industrieboom in Brünn zu Beginn dieses Jahrhunderts zwang die Industrie dazu, eine billigere und wirtschaftlichere Energiequelle als Dampf zu nutzen. Da das Kraftwerk im nahen Brünn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichte, um den Stromverbrauch zu decken, wurde nach anderen Quellen gesucht. Der geeignetste Vorschlag war der Bau eines leistungsstarken Kraftwerks in Oslavany. Kohle aus dem südlichen Teil der Region (Jihomoravský kraj) war von minderwertigem Wert und nahezu unverkäuflich; sie eignete sich jedoch zur Feuerung der Kraftwerkskessel. Für den Betrieb war auch ein größerer Wasserbedarf erforderlich. Auch diese Bedingung erfüllte der Standort Oslavany – das Kraftwerk liegt am gleichnamigen Fluss.

Der Bau wurde von 1911–1913 durchgeführt. Planungen, Materiallieferungen und der Bau des Kraftwerks wurden von der Berliner Firma AEG Union für die OELAG – das Unternehmen für die Stromverteilung in Wien – durchgeführt. Es wurden sechs Kessel mit einem Betriebsdruck von 15 Atmosphären und einer Dampftemperatur von 375 °C installiert. Im Maschinenraum wurden zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,4 MW in Betrieb genommen.

Obwohl bereits früher Strom nach Brünn geliefert wurde, wurde das Kraftwerk offiziell erst am 1. April 1913 in Betrieb genommen. Der Strom wurde nach Černovice und von dort zu Kunden in Brünn und Umgebung transportiert. 

Bereits beim Bau des Kraftwerks ging man davon aus, dass die projektierte Stromproduktion nicht ausreichen würde; so wurden bald zwei weitere Kessel und ein Satz mit einer Leistung von 4,5 MW bestellt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt. Da die Anforderungen an die Stromversorgung immer weiter stiegen und das Kraftwerk überlastet war, entschloss man sich zum Bau einer weiteren Anlage. 1918 wurde ein weiterer Generator in Betrieb genommen, der als einzige Maschine im Kraftwerk nur 1.500 U/min hatte (die anderen hatten 3.000 U/min). Im Jahr 1919 wurden weitere sechs Kessel mit beweglichen Rosten in Betrieb genommen. Dennoch stiegen die Leistungsanforderungen an das Kraftwerk stetig. Eine weitere 16-MW-Maschine wurde 1922 gebaut; 1929 erhöhte sich die Leistung um weitere 14 MW. Insgesamt wurden 49,8 MW installiert. Im Kesselhaus wurden 1929 zwei Granulierkessel mit einer Leistung von 2×30 Tonnen Dampf pro Stunde errichtet. Die Gesamtleistung des Kesselhauses betrug damals 182 Tonnen Dampf pro Stunde.

In den 1930er Jahren beschloss der Vorstand von Západomoravské elektráren, einen kompletten Neubau durchzuführen. 1941 wurden auf dem Gelände des alten Kesselhauses zwei Pulverkessel mit Mahlwerken mit einer Leistung von 2×60 t/h errichtet, 1944 ein Kessel mit einer Leistung von 120 t/h und 1948 der letzte Kessel dieses Umbaus mit einer Kapazität von 150 t/h. Auch der Maschinenraum wurde neu ausgestaltet. Zwischen 1942 und 1950 wurden drei Turbogeneratoren mit einer Gesamtleistung von 63 MW in Betrieb genommen. 1964 wurde ein moderner 50-MW-Block gebaut. Der Kessel hatte einen Betriebsdruck von 140 Atmosphären bei einer Dampftemperatur von 560 °C mit Zwischenüberhitzung. Die Turbine war dreistufig. Die maximale Leistung des Kraftwerks betrug 115 MW.

Am 30. Mai 1993 wurde das Kraftwerk Oslavany aufgrund der Verlangsamung und Einstellung der Kohlelieferungen aus der Region abgeschaltet. Kurz darauf wurden der technische Teil und einige Gebäude abgerissen. Das Kraftwerk, beschäftigte in seiner Blütezeit bis zu 450 Mitarbeiter [2].

Quellen:

[1]… Ansichtskarte “Oslavany/Oslavan, O. Knoll, Osl., 1929, Eigetum Archiv schlot.at (2024)

[2]…rosicko-oslavansko.cz 06.03.2024

MD | Brunn am Gebirge | Linoleumfabrik Brunn 1938, Kaminsprengung 2002

 

Schöne Doku der Sprengung des Schornsteines der ehemaligen Linoleumfabrik Brunn, vorbereitend zur Altlastensanierung. Die Fabrik, die wie die Wachstuchfabrik Traiskirchen zur ÖLW AG gehörte, lag unmittelbar nördlich der ehemaligen Brunner Glasfabrik und ist wie diese anno 2011 einer Brachfläche gewichen- siehe Fotos. Vor der Nutzung als Linoleumfabrik wurden am Standort teerhältige Stoffe hergestellt.

Fotografiert wurde mit einer Nikon FG 20 mit 400er Tele auf Film. Danke an Raimund Eschig aus Brunn, 08-09/2002.

 

AT | MD | Brunn am Gebirge | Brunner Glasfabrik/Irma-Hütte


Aktuelle Info – 07/2011

schlot.at-Exponate bei der Ausstellung: Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn


Fotos

Über den Betrieb

Erste Österreichische Maschinglasindustrie Aktiengesellschaft

Branche: Glaserzeugung
Betriebsdauer: 1928 – >1959
Produkte 1959: Fensterglas und Gußglas aller Art, feuerpoliertes Opakglas, Sicherheitshartglas
Status: aufgelassen
Literatur:  COMPASSVERLAG (1959): Industrie-Compass 1959; Compassverlag, Wien. 3232S

 

Glasfabrik | WU | Moosbrunn

Fotos

Über den Betrieb

WU-Moosbrunn
Moosbrunner Glasfabriks-AG

Branche: Glaserzeugung
Betriebsdauer: 1860-1978 (*)
Produkte: Glas; zusätzlich Gaserzeugung bis ca. 1950 (*)
Status: Altlast N30 (*), teils abgerissen
Höchstzahl gleichzeitig bestehender Schlote: 1 (2007)

(*) siehe Umweltbundesamt-Altlastenkataster

Literatur:

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)

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