Die im Jahr 1888 gegründete kubanische Brauerei La Tropical [1] wurde bis zur Revolution 1959 betrieben [2].
1907 wurde erweitert, 1910 die Brauerei Tivoli in Palatino übernommen und von 1913-1916 an diesem Standort eine Flaschenfabrik errichtet. Ab 1916 bestand ein Gleisanschluss, 1920 wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet [1]. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Brauerei über ein eigenes Aquädukt für Brauwasser aus den Quellen von San Jernimo.
Das gegenständliche undatierte Foto der Brauerei [3] stammt vermutlich aus den 1930er oder 1940er Jahren [4]. Im rechten Bildteil kann das möglicherweise das beschriebene Aquädukt wahrgenommen werden.
Am aktuellen Luftbild erkennt man noch Schornstein und Darre der ehemaligen Brauerei.
Die Brauerei Nussdorf wurde 1819 gegründet und bestand bis etwa 1950 (Fusionierung mit der Schwechater Brau AG) [1]. Zusammenfassende Artikel zur Brauereigeschichte finden sich in den Quellen [1] und [2]. schlot.at möchte an dieser Stelle nicht wiederkäuen, sondern einige wenig bekannte bzw. bisher unpublizierte Belege des Braugeschehens in Nussdorf zeigen.
1819 wurde im ehemaligen Jesuitenhof, Hackhofergasse 9, die Brauerei gegründet [1].
Wohl aus den frühen 1830er Jahren datiert ein tuschegezeichneter handcolorierter Fassadenplan im Maßstab 1:72 [3], der die straßenseitige Ostfront des noch erhaltenen und denkmalgeschützten Gebäudes [4] zeigt.
1860 zeigt sich das Brauereigelände bereits wesentlich erweitert, wobei die Gebäudeanordnung des obigen Fassadenplans noch exakt erhalten ist [5].
Das mit 1887 datierte Foto einer „Bierhalle Nussdorfer Brauerei/Restauration/Caffeehaus“ [6] zeigt das kurz darauf geschleifte sogenannte Lamberg-Schlössl, an dessen Stelle 1889 der Bahnhof Nussdorf errichtet wurde [7].
Um 1890/1900 datiert das folgende Foto von Darre und Malztennen 8+9 [8].
Der ehemalige Jesuitenhof, die Darre und die Malztennen 8+9 sind auf einer brauereieigenen Postkarte um 1900 gut verortbar [9].
Der bereits 1842 errichtete Nussdorfer Bockkeller [2], ein großer Biergarten mit Aussichtsturm, ist samt Brauerei auf einer 1906 gelaufenen Postkarte abgebildet [10].
Eine Postkarte aus 1909 zeigt die mächtigen Bierhallen der Nussdorfer Brauerei von Osten aus gesehen [11].
Aus der Mitte des 20. Jahrhunderts liegen uns als physische Überbleibsel eine Alka-Kapsel [12] und ein Bierdeckel der Nussdorfer Brauerei [13] vor. Auf letzterem sind die zahlreichen Bierlager in der Umgebung Wiens abgebildet – Klosterneuburg, St. Andrä, Stockerau, Absdorf, Heiligeneich, Königstetten, Tullnerbach, St. Pölten, Obergrafendorf, Mariazell, Krems, Ottenschlag, Gföhl, Ziersdorf, Hollabrunn, Zellerndorf, Eggenburg, Vitis, Gmünd, Heidenreichstein, Litschau.
Bemerkenswert ist, dass nach der Schließung der Nussdorfer Brauerei nach der Fusion mit der Schwechater Brau AG 1950 [2] die am Standort befindliche Mälzerei als eigene juristische Person betrieben wurde: „Nußdorfer Mälzerei Aktiengesellschaft“, Wien XIX, Hackhofergasse 9 (1819). Pächter: Brauerei Schwechat AG [14].
1965 wurde ein Großteil der eigentlichen Brauerei mit Ausnahme des Hauses Hackhofergasse 9 geschleift und neu verbaut [2].
1984 bis 2004 wurde von einem Nachfahren der Brauereidynastie noch „Nussdorfer Bier“ in kleinem Rahmen erzeugt [2].
An der Luzerner Brauerei Eichhof führt – für den Industriefotografen – praktischerweise ein Wanderweg vorbei, dem die direkte Sicht zum Kamin und zur ehemaligen Eisenbahndrehscheibe am Areal zu verdanken ist. Die seit 1834 laufende Geschichte der Brauerei ist hier [2] nachzulesen.
Die heute verfallende Brauerei in Fillmannsbach wurde ab 1921 von der Familie König geleitet [1]. Gründungsjahr des Unternehmens ist 1848 [2].
1923/24 erzeugte die Dampfbrauerei von Franz-Josef und Katharina König 4.475 hl Bier [3].
1956/57 wurden mit ca. 40 Arbeitern und 60 PS Elektro- und Dampfkraft 5.000 hl Bier produziert. Das Unternehmen firmierte damals als “F.J. König, Brauerei und Gutsbesitzung Fillmannsbach” [2].
1970 wurde die mittlerweile unter Denkmalschutz stehende [4] Brauerei geschlossen [1].
Danke für die Fotos des eingehüllten Kamins und den Hinweis auf das Brauhaus an Andrea-Patrizia Bauchinger.
Foto [4] der in einer Murschlinge gelegenen Brauerei Murau, die auf eine mehr als 500 jährige Geschichte zurückblickt [1].
1910 wurde schließlich die richtungsweisende Obermurtaler Brauereigenossenschaft gegründet [1].
Baulich bemerkenswert scheint der äußerst anmutige schlank konstruierte Kamin der Brauerei.
[1]…Murauer, 20.02.2012
[2]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26; Wien. 835ff
[3]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1715
[4]…Foto MM (2012) aus der Murtalbahn, 18.02.2012
Kolorierte Ansichtkarte der Brauerei Wildshut, St. Pantaleon, Bezirk Braunau. Am neuzeitlichen Luftbild links ist das Fabriksensemble ohne Kamine zu erkennen. Der Braugasthof – mittlerweile unter Stiegl‘scher Führung – besteht bis heute. Wildshut dürfte ein gesegneter Fleck Erde für Brauereigetreide sein, da Stiegl dort Dinkel, schwarzen Hafer und Emmer anbaut. Verortung folgt.
AK 140x90mm von Albert Landertinger in St. Panaleon, gelaufen am 10.10.1909 von Wildshut nach München. AK im Eigentum des schlot_archives.
1925 wurde gemäß Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass-Verlag Wien, 834, mit 84 Arbeitern produziert. Die damals installierte Dampfmaschine leistete 150 PS. 1923/24 wurden nach derselben Quelle 31.000 hl Bier produziert. Inhaber Franz Kühtreiber.
1959 war gemäß Industrie-Compass Österreich 1959, Compass-Verlag Wien, 1714, Ing. Franz Kühtreiber Braumeister. Es wurde eine Brauerei und eine Mälzerei betrieben, in der Diastasemalz erzeugt wurde. Die Brauerei hatte 70 Arbeiter und eine Dampfmaschine mit 400 PS. Die Jahresproduktion wurde 1959 mit 60.000 hl Bier angegeben.
Die Produkte dieser Brauerei, der zweitgrößten in der Tschechischen Repubilk [1], dürften nicht nur vielen Prag-Reisenden ein Begriff sein. Im Stadtteil Smichov gelegen, präsentieren sich mehrere frisch renovierte Gebäudekomplexe, die einen markanten Schlot, sowie drei kleinere Mini-Schlote, die am besten von den Aussichtsplattformen des “Tschechischen Eiffelturms” auf dem Petřín zu erkennen sind, umfasst.
Ein kurzer geschichtlicher Abriss zur Brauerei, der das Gründungsjahr 1869 und den Start der Produktion im Jahr 1871 beinhaltet, lässt sich ebenfalls unter [1] nachlesen.
Das derzeit brachliegende Areal in Klein Schwechat, Innerberger Straße 28, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1871 bis 1873 errichtete die Innerberger AG hier eine Kokshochofenanlage zur Versorgung des Wiener Raumes mit Rohstahl [1] Der Nachweis der Lagerichtigkeit erfolgt durch ein gescanntes Aufnahmeblatt aus 1873 [2].
Ab 1909 wurde am selben Standort – nach Stillegung der Hochöfen 1901 [4] – die erste Fabrik der Hammerbrotwerke errichtet, was infolge der Lage außerhalb der Stadt eine strategische Fehlentscheidung war. [3]
Aus dem schlot.at-Archiv stammt dieses Foto der Brauerei Beck in Bremen. Infos zum Braukonzern Anheuser-Busch InBev, zu dem die Marken Beck’s, Stella Artois und Budweiser gehören, finden sich hier.
Schöner Altbestand an Schornsteinen im oberösterreichischen Sierninghofen, Steyr-Land, bei der Brauerei Jäger, die seit 1699 besteht. Klassisch die winddrehbare Abdeckhaube des Abzuges.
Gruppenfoto vor der Ankara birası, handschriftlich datiert 07/1934. Hinweise auf die genaue Lage und die Geschichte dieser Brauerei werden gerne entgegengenommen.
Foto 111x81mm auf Velox, der kursiv geschriebene Firmenschriftzug mit Ellipse (12x6mm) umgeben. Eigentum schlot_archiv.
Offenbar das nunmehr einzige Relikt der Strangeways Brewery stellt dieser äußerst markante dunkle Schornstein dar, der inmitten eines Parkplatzes in unmittelbarer Nähe der Victoria Railway Station steht.
Bis 2006 wurde an diesem Standort noch Bier gebraut, danach wurde die Brauerei noch als Party-Location genutzt, bevor mit dem Abbruch begonnen wurde.
Quelle: en.wikipedia.org
Bleibt zu hoffen, dass dieses historische Monument – auf dem Schlot ist “August 1881” zu lesen, was eventuell auf dessen Errichtungsjahr schließen lässt – weiterhin erhalten bleibt. Darauf deutet die folgende Quelle hin:
The site is still awaiting redevelopment with shops, houses and a new hotel planned – the only surviving vestige of the former brewery will be the chimney stack, which remains as a permanent memorial, though currently the iconic Boddingtons logo is over-draped with other advertising material. The site still awaits development and exists now, typically, as a car park.
Architektonisch wertvolles (siehe Kommentar) Fabriksareal in alter Industriegegend – Atzgersdorf. Adresse: Ecke Gastgebgasse/Breitenfurter Straße 176. Großes Areal mit Wasserturm und Schornstein. Eigenes Werksgleis, welches von Westen her ins Gelände zieht.
Info nach Hinweis aus Kommentar (Industrie-Compass 1925/26):
“Maschinen-, Kisten- und Holzwarenfabrik M. Koffmahn, A.-G., Wienerstraße 475, [Atzgersdorf] Eigene Sägewerke (1882) […] 250 Arbeiter […] Erz.: Bahn- und Postkisten jeder Art, Kistenteile, Küchenmöbel, Manipulationskisten für Brauereien, Bier-, Siphon-, Kracherlkisten etc., Massenartikel aus Holz. Spez.: Kisten mit Firma- und Embleme-Aufdruck, Patentbeschläge”
Heute krisensicheres Gewerbe: Sargerzeugung Atzgersdorf. Somit dem Kistengewerbe treu geblieben.