Ende des 19. Jahrhunderts wurde der erste Ringofen für feuerfestes Material von Franz Endres in Betrieb genommen [1]. Noch vor 1919 wurde der gegenständliche Betrieb durch das Firmenimperium Mayr-Melnhof geführt [2]. 1920 arbeiteten in Leoben-Leitendorf 3 Mendheimöfen [3]. 1921 ging das im Volksmund „Feuerfeste“ genannte Werk an die steirische Magnesit Industrie AG. [1]
1925/26 ist das Unternehmen im Industrie-Compass als “Steirische Magnesit-Industrie AG” verzeichnet und führt als Produktpalette feuerfeste Steine, Schamottesteine, Dinassteine und Magnesitsteine an.
Das Stereobild aus dem schlot_Archiv zeigt den Versand der Fabrik – wohl um 1930 – mit Werksgleisanlagen und aufgestapelten Schamottesteinen. Das Gebäude mit dem Tonnengewölbe trägt die Aufschrift “Fabrik feuerfester Steine Leoben”.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Kriegsgefangene in der Magnesitfabrik (Work Camp 194 GW) eingesetzt [4].
1959 wurden Schamottesteine, feuerfester Mörtel und hochfeuerfeste Steine aus Edelwerkstoffen erzeugt. [5]
Die Schamotte benötigt man u.a. zum Auskleiden von Hochöfen, d.h. dieser Betrieb war ein klassischer Zulieferer der VÖEST Alpine Leoben.
Heute befindet sich in Leoben selbst noch das Technologiecenter der RHI [6].
Anmerkung vom 09.05. 2019: Laut Zeitungsbericht der “Kleine Zeitung” vom 03.05. 2019 wurden die Gebäude und der Schlot abgerissen. Siehe auch: Schlot adé! Abbrüche und Sprengungen – ohne Bild-/Videodokument
[1] wiki Leitendorf – 29.05.2011
[2] veitsch.at – 29.05.2011
[3] Industrie-Compass Österreich 1925/26 Band I Österreich, Compass Verlag, Wien. 296
[4] POW-Doku – 29.05.2011
[5] Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag, Wien. 487
[6] RHI AG – 29.05.2011
Ansicht von Bad Schallerbach und der dortigen Ziegelei Faßl anno 1930. Gut zu erkennen der Lehmschlag links des Hauptgebäudes. Sowohl online als auch in unseren analogen Quellen sind derzeit nur wenige Nachweise über die Ziegelei zu finden:
Bei der Gründung des ÖTB Bad Schallerbach 1924 spielte der Ziegeleibesitzer Franz Faßl eine wichtige Rolle [1]
In einem geologischen Forschungsbericht aus 1934 wird der Ziegeleiverwaltung für die Überlassung von Fossilfunden gedankt [2].
Am 09.03.1948 ist seitens der FF Bad Schallerbach ein Großbrand in der Ziegelei Faßl dokumentiert [3].
1959 betrieb Franz Fassl [sic] eine Ziegelei und ein Sägewerk, ferner eine Bau- und Möbeltischlerei. [4]
Gründungs- und Schließungsdatum des Betriebes konnten noch nicht eruiert werden – kein Nachweis im Industrie-Compass 1925/26. – wir bitten unsere Besucher um Hilfe.
Anno 2011 weisen nur noch eine verwachsene Fläche (ehemaliger Lehmabbau) sowie der Name “Ziegeleistraße” auf die ehemalige Grundstoffindustrie Bad Schallerbachs hin [5].
Das Gelände in 1210, Shuttleworthstraße 8, hat eine bewegte Geschichte.
Um 1905 verlagerte der bereits bestehende Konzern Clayton&Shuttleworth seine Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen an den gegenständlichen Standort [1]. Der noch bestehende Jugendstilturm dürfte aus der Gründerzeit des Standortes stammen.
1911 fusionierten Hofherr&Schranz (angesiedelt in Favoriten) mit Clayton-Shuttleworth. Dadurch wurde die gesamte Wiener Produktion an den Floridsdorfer Standort verlegt. [1]
1938 wurde das Unternehmen im Zuge des Anschlusses der Heinrich Lanz AG einverleibt. Im amtlichen Wiener Telefonbuch 1943 als landwirtschaftliche Maschinenfabrik geführt, produzierte Lanz in Wien-Floridsdorf auch Teile für die V2-Rakete [3]. An dem Standort wurden Zwangsarbeiter beschäftigt, es bestand am Werksgelände ein eigenes Konzentrationslager, das als Außenlager von Mauthausen geführt wurde.
Nach der blutigen Kriegszeit wurde 1945/46 versucht, an die wirtschaftlichen Erfolge der Gründerzeit anzuknüpfen. 1946 wurde der Betrieb nach dessen Rückbenennung verstaatlicht [1] [4]. Sinkende Mitarbeiterzahlen ab 1950 charakterisierten den weiteren wirtschaftlichen Weg, der am Standort bis 1970 dauern sollte. [1]
1959 stellt sich das Unternehmen wie folgt dar:
“Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth, Landwirtschaftliche Maschinen-Fabrik A.G., Fabrik und Zentralbureau: XXI., Shuttleworthstraße 8.
Werksabteilungen:
Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte
Traktorenbau
Verpackungs-, Zigaretten- und Spezialmaschinen
800 Arbeiter und Angestellte.
Erzeugnisse 1959:
Selbstfahrende Mähdrescher mit 190cm Schnittbreite und doppeltem Putzwerk
Altes Foto aus dem Landkreis Ahrweiler, Maria Laach. Es zeigt die 1093 gegründete Benediktinerabtei mit wohl jüngerem Nebengebäude und Schornstein um 1930. Herausgeber “Ars Liturgica”, Maria Laach.
Gemäß diesem Klosterplan handelt es sich bei dem damaligen Schlotstandort um den Westbereich des heutigen Buch- und Kunstverlages. Eine andere damalige Nutzung scheint anhand des Fotos mehr als plausibel. 2011 existieren gemäß dem zitierten Lageplan noch eine Glockengießerei und eine Kunstschmiede. Ein anderer Standort dieser klostereigenen Betriebe in früherer Zeit kann nicht ausgeschlossen werden.
Der Schornstein besteht anno 2011 nicht mehr.
Undatierte Ansichtskarte Nr. 429. Bildfläche 143x102mm, Eigentum Schlot-Archiv (2011).
Fotos des 1969-1970 errichteten [2] und 2000 um einen Block erweiterten [1] Steinkohlekraftwerkes Plomin in Kroatien. Der 340m hohe Schornstein [1] gehört zum 2000 errichteten Block 2 (Leistung 210 MW) [2]. Der graue Schlot von Block 1 (120 MW gemäß Quelle [1]) ist auch nicht klein, verschwindet aber am ersten Foto fast im Fuß des hohen Schlotes. Zwei weitere Auffälligkeiten sind
das bei Kohlekraftwerken übliche imposante und 1,5 km lange [3] Förderband, das direkt vom eigenen Hafen an der istrischen Küste zum Kraftwerk führt
das Kohlenlager neben der Kraftwerksanlage.
Von 1997 – 1999 erhielt das Kraftwerk eine Abwasserreinigungsanlage und eine Rauchgasentschwefelung [3].
Von 1899 bis 1935 wurden an diesem Standort in der Pottendorfer Straße Automobile und Motoren hergestellt [1]. Ab 1915 wurden – vorerst bis 1918 – von der ÖFFAG (Österreichische Flugzeugfabriks AG) auch Flugmotoren und anderes Kriegsgerät produziert [1].
Während des 2. Weltkrieges waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) sowohl am Flugfeld Wr. Neustadt (Werk I, Wiener Straße 120) als auch im Bereich der ehemaligen Daimler Motorenwerke in Wr. Neustadt Nord, Pottendorfer Straße (Werk II) [2] tätig. Die obigen Fotos aus dem WNF – Werk II sind historische Abzüge von Glasplatten-/Kunststoffnegativen im Eigentum des Schlot-Archives.
Ehemaliger Standort des hier 1920 (*) gegründeten Caro-Werkes Wien [1] in der Lützowgasse 12-14.
1943 erscheint die Caro-Werk Ges.m.b.H unter der oa Adresse Lützowgasse 12-14 im Wiener Telefonbuch [4]. Es findet sich der Hinweis, daß das Werk früher als “Carobronze” bezeichnet wurde. Als Produkt wurden Gleitlagerwerkstoffe angegeben.
1959 weist der Industrie-Compass Österreich [3] folgende Produkte aus:
Lagerwerkstoffe “Caro A”
kaltgeknetete Phosphorbronze
“Caro-Bühler”-Gleitmetall (Georg Bühler war ein Caro-Entwickler um 1930 [1])
Rohre in Schwer- und Leichtmetallen
Stangen in Schwer- und Leichtmetallen
Profile in Schwer- und Leichtmetallen
Massendrehteile in Schwer- und Leichtmetallen
Einbau – Gleitlager
1961 fusionierte das Werk mit der Enzesfelder Metallwerke AG zur neu gegründeten Enzesfeld-Caro Metallwerke AG [1].
Nach dem nicht genau zu eruierenden Produktionsstillstand des Caro-Werkes wird das gegenständliche Gelände durch eine Reihe anderer Unternehmen nachgenutzt. Dazu gehören im Jänner 2011:
Schlot der von Rockwool [1] übernommenen Steinwollefabrik, ehemals Prefizol [2]. Das Werk liegt ca. 15km nördlich von Ostrava [2].
Fotos MM (2010).
Adresse [3]:
ROCKWOOL S.R.O.
Bohumin, 1 Skrecon
735314
CZ
Bei der unter [3] angegebenen Website handelt es sich um eine von der EU Kommission finanzierte Plattform, die Daten von europäischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie deren Kooperationen untereinander enthält.
Aus dieser Quelle geht auch die Beteiligung an einem Projekt zur thermischen Gebäudesanierung (u.a. gemeinsam mit der Technischen Universität Prag und der TU Dresden) hervor, das 2003 abgeschlossen wurde [4].
Zuckerfabrik und Raffinerie in Chybie, Polen. Fotos MM (2010). Ein Foto mit polnischer PKP-Draisine mit Heimatbahnhof Zebrzydowice im Vordergrund.
Die Fabrik (vormals “Cukrownia Chybie S.A.”) liegt direkt an der Eisenbahnlinie Ostrava-Katowice und gehört seit dem 13.6.2008 gemeinsam mit 11 anderen polnischen Zuckerherstellern zum Unternehmen Südzucker Polska S.A. [1] und [1a].
In Chybie werden täglich 2.000 Tonnen Zucker verarbeitet [2]. Diese interaktive Flash-Karte enthält Daten der zum Südzucker-Konzern zählenden Standorte in Europa, darunter 2 Agrana-Werke in AT (Tulln und Leopoldsdorf), die jeweils eine Kapazität von 13.000 Tonnen pro Tag aufweisen.
Adresse [3]:
Cukrownia i Rafineria CHYBIE SA
ul. Cieszyńska 6
Chybie
43-520
Polen
Aufnahme vom mittlerweile sanierten Gaswerksgelände in Wr. Neustadt. Es handelt sich um einen älteren Abzug einer Glasplattenaufnahme um 1930 [A].
Die Aufnahme zeigt den Schornstein des Gaswerkes und das klassisch hohe Retortenhaus.
Die darin befindlichen Retorten (Behälter für Kohle) wurden mit Steinkohle beschickt (siehe Aufzug auf Laufschienen!). Die in die Retorten eingebrachte Steinkohle wurde mittels Koks erhitzt (siehe Kokslager im Vordergrund des Fotos) und binnen mehrerer Stunden entgast, wobei die im Verfahren aus der Kohle entweichenden flüssigen bis viskosen Ammoniak- und Teerbestandteile und das Gas getrennt abgeführt wurden [1].
Das weiße Gebäude im linken Hintergrund ist das heutige Landesgericht Wiener Neustadt, Flügel Maximiliangasse. Dies verrät die Aufnahmerichtung, nämlich von West nach Ost.
Das Gaswerk wurde im Zweiten Weltkrieg von 46 alliierten Bomben getroffen und binnen kurzer Zeit wieder instandgesetzt [B]. Ein kurzer Lagebericht zum städtischen Gaswerk anno 1950 [B] gibt einen relativ guten Überblick über die Teer- und Gasproduktion in den 1930er Jahren und deren Steigerung nach dem zweiten Weltkrieg. Ferner ist eine zeichnungsähnliche Skizze eines Werksteiles aus 1950 im Bericht [B].
Das Areal des Gaswerkes Wr. Neustadt wurde aufgrund der durch den langjährigen Betrieb bestehenden Kontaminationen des lokalen Untergrundes als Altlast N17 ausgewiesen und 2008 – 2009 einer kompletten Sanierung unterzogen [2].
Foto vom Abbruch (Pardon, Rückbau) des “Stauber-Bades” in Wr. Neustadt. Das Foto wurde gemäß der rückseitigen Beschriftung am 25.01.1959 aufgenommen.
Foto auf Agfa-Papier (135×87 mm) im Eigentum des Schlot-Archives. Verortung wird anhand eines vorliegenden Stadtplanes von 1937 an der Ungargasse/Kehrbach versucht.
Postkarte der Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik Leopold Stich, undatiert, ca. 1960. Verlag: Alpine-Luftbild Innsbruck. Fotopapier: Mimosa Kiel. Format: 148×105,5 mm.
Die Fabrik wurde 1874 gegründet [2] und beschäftigte 1925 120 Arbeiter [1].
1925 waren eine Dampfmaschine und ein Elektromotor als Energiequellen im Einsatz. Es wurden Bonbons und Schokolade erzeugt [1]. Als Firmensitz wurde Wr. Neustadt, Brodischgasse 18 angegeben.
1959 weist der Compass [2] die Brodischgasse nur noch als Verkaufsstelle aus. Die Fabrik wird mit Adresse Neuweltgasse 26 (heute Neue-Welt-Gasse 26) angegeben. Diese Adresse stimmt mit der Lage der Fabrik auf der oben gezeigten Postkarte überein.
1959 zeigte sich eine gegenüber 1925 stark erweitere Produktpalette, umfassend folgende Süßwaren [2]:
Schokoladen
Bonbons
Kanditen
Dragees
Waffeln
Lebkuchen
Bäckereien
weiche Milchkaramellen
Lypt-Eument
Ein Gebäude dürfte 2011 noch als Fragment bestehen, die Fabriksanlagen selbst sowie der Schornstein sind abgetragen und durch Einfanilienhäuser ersetzt. Nähere Informationen über die Fabrik nehmen wir dankend als Kommentar entgegen.
[1]…Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich, Compass Verlag, Wien. 1672
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag, Wien. 1765
Das Areal in der Angergasse 41-43 in Graz-Jakomini ist heute weithin als Veranstaltungszentrum Seifenfabrik bekannt.
Die ersten Gebäude entstanden um 1872 im Zuge der Errichtung einer Düngemittelfabrik, welche menschliche Fäkalien als Rohstoffe verwendete [1] – daher auch die damals etwas exponierte Lage etwas außerhalb des Stadtkernes. Ab 1889 hieß das Werk “Podewilsche Fäkalextraktfabrik” [1].
1916 wurde das Werk um einen beeindruckenden Jugendstilbau im Süden des Gelände erweitert [1].
1925 firmierte an der oa Adresse die “AG für chemische Industrie“, die nicht nur in Graz, sondern auch in Ustí nad Labem, Holleschau, Oderfurt, Praha, Ljubljana, Rannersdorf, Rehberg bei Krems und Vysočan Fabriken betrieb und zu dieser Zeit insgesamt ca. 800 Arbeiter beschäftigte [2]. Die AG erzeugte 1925 (nicht unbedingt in Graz!):
Leim
Gelatine
Knochenmehl
Schwefelsäure
Spodium
Futterkalk [2]
Nach dem 2. Weltkrieg war die Firma Lettner am Standort tätig [1].
1959 erzeugte die Firma H. G. Lettner & Söhne in Graz, Angerstraße 41-43 Seifen und Waschmittel [3]. Der in wiki am 01.01.2011 verbreitete Zweifel, ob am Standort tatsächlich Seifen für den kosmetischen Gebrauch hergestellt wurden [1], kann vom schlot.at-Team aus der Welt geschafft werden. Uns liegen Lettner-Terpentinseifen mit der bekannten Schutzmarke “Einhorn” aus Graz vor. Die Firma führte das Austria-Gütesiegel.
Die Produktionsstätte Seifenfabrik wurde in den 1990er Jahren stillgelegt [1] und dient seit ca. 2003/2004 als Veranstaltungszentrum [1], [4]. Pläne und Fotos der denkmalgeschützten [1] Örtlichkeiten finden sich auf der Betreiberwebsite. Pläne können hier downgeloadet werden. +
Der bestehende Schlot ist ca. 50m hoch [1], weist einen quadratischen Grundriß auf und ist im Kronenbereich reich ornamentiert. Er steht etwas schief.
Das derzeit brachliegende Areal in Klein Schwechat, Innerberger Straße 28, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1871 bis 1873 errichtete die Innerberger AG hier eine Kokshochofenanlage zur Versorgung des Wiener Raumes mit Rohstahl [1] Der Nachweis der Lagerichtigkeit erfolgt durch ein gescanntes Aufnahmeblatt aus 1873 [2].
Ab 1909 wurde am selben Standort – nach Stillegung der Hochöfen 1901 [4] – die erste Fabrik der Hammerbrotwerke errichtet, was infolge der Lage außerhalb der Stadt eine strategische Fehlentscheidung war. [3]
Gut getarnt, aber doch am Leben: Der Schornstein der Lackfabrik Eisenstädter in Vösendorf, Ecke Wilhelm-Hafenscher-Gasse/Ortsstraße 18. Der eher kleine Schornstein im Teilbereich West der ehemaligen Fabrik wurde mit einer seilbefestigten dreiseitigen Kunststoffverkleidung versehen.
Zur Geschichte dieser 1900 – 1971 betriebenen [1], gemäß Compass 1959 bereits 1892 gegründeten Fabrik [2] gibt das Umweltbundesamt in seinem Altlastenkataster u.a. folgende Auskunft:
Zitat Beginn, Abfrage 14.12.2010:
“Aus dem Jahr 1941 ist der Bestand folgender Anlagen im Bereich der Lackfabrik Eisenstädter bekannt.
• Farbwerk: Es wurden Trockenfarben mit Öl oder Lacken verarbeitet und abgefüllt
• Öllackabteilung: bestand aus einer Lackschmelzerei und 2 Sudhäusern mit
diversen Feuerstellen. Hier wurden Harze und Öle verkocht und zur Herstellung von Schwarzlacken, Asphalt, Pech und Bitumen eingeschmolzen. Die gewonnenen Lacke wurden der Filterstation zugeführt wo sie durch Zentrifugieren gereinigt wurden
• Kannenkocherei: Es existierten Becken, in denen gebrauchte Kannen in
alkalischen Wässern ausgekocht und anschließend mechanisch gereinigt wurden.
• Gebäude mit Werkswohnungen, Portierloge, Sanitärräume
• Lager”
Zitat Ende
Der Schornstein gehört eindeutig zum alten Fabriksbestand, wie auch aus der Lageskizze des Heizhauses im oben verlinkten UBA-Dokument hervorgeht.
1925 wurden in der “Lack-, Farben- und chemische Produktenfabrik und Lohnfärberei Gebrüder Eisenstädter” [3] produziert:
Öllacke
Spirituslacke
Metalllacke
Die Fabrik verfügte über 30 PS Antriebsenergie aus Dampfkraft und Elektromotor [3].
1959 wurden produziert:
Industrielacke
Kommerzlacke
Fußbodenanstriche [2]
Der Ostteil der Fabrik (Schlot im Westteil) wird derzeit dort aufgrund eines Heizölschadens im Grundwasserbereich als Altlast N60 geführt. Hier das pdf zum Download [1].
Quellen:
[1]…Informationen aus dem Online-Datenblatt des UBA über die Lackfabrik Eisenstädter Teilbereich Ost, Abfrage vom 14.12.2010
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1558.
[3]…Industrie-Compass 1925/26 Band Österreich, Compass Verlag Wien, 885, 892
Prominente Nährmittelfabrik in der Draschestraße im 23. Wiener Gemeindebezirk.
Stand 2009:Großes Areal mit nachgenutztem Fabriksschornstein (Mobilfunk). Erhaltenswürdige Industriearchitektur. Abbrucharbeiten beginnen ab 2010, schon hängt das Prajo-Schild am Kamin! Das Gelände machte schon anno 2009 einen etwas verlassenen Eindruck. Die Website gibt schon Maresi in 1130 Wien als Impressum an. Fotos CS 2009
Stand 2010-12: Abbruch voll im Gange, nur noch geringer Gebäuderestbestand, siehe Fotos. Am Schlot die unheilvolle Prajo – Plane.
Stand 2014: Kamin abgetragen!
Geschichte von Inzersdorfer in eigener Darstellung hier.
Alter Standort in der Fritz Henkel-Gasse an der Erdberger Lände. Schlot mit PERSIL-Schriftzug, abgetragen 2011, Repro-Werbung.
Nach einem Hinweis, daß der Schlot per 07.07.2011 bereits abgetragen sein soll, machte sich die Gruppe Schlot am 09.07.2011 auf den Weg zum Standort und erhielt die Genehmigung, die Reste des Kamins fotografisch festzuhalten. Der technisch/statisch noch intakte Schornstein mit dem berühmten PERSIL-Schriftzug wurde im Zuge der Kesselhausabtragung (07/2011) in ca. einwöchiger Arbeit maschinell rückgebaut. Per 09.07.2011 bestanden noch Reste der Basis. Darum herum lagen Schornsteinziegel vieler Dimensionen und aus mindestens zwei Materialien. Danke für den Tip (tazman) und den Zutritt am Samstag (Fa. Henkel). Somit haben wir vorher-nachher-Fotos vom Kesselhaus und Kamin (2009-2011).
Ferner hat die Gruppe Schlot im Archiv ein Päckchen Sil-Waschmittel der Persil Gesellschaft m.b.H Wien aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, das auch abgebildet ist.
1842: Georg Sigl’s Lokomotivfabrik [3]: Fabriksgründung südlich der Pottendorfer Straße
1870 Erweiterung des Werks auf Bereiche nördlich der Pottendorfer Straße [3]
1875: Umbenennung in Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Wr. Neustadt, vormals G. Sigl in Wr. Neustadt
10.07.1916: Vernichtung großer Teile des südlichen Werkes durch einen Tornado. Während des 1. Weltkrieges wird das Werk Süd als Kriegsgefangenenlager genutzt [3]
1930: Vorübergehende Stillegung des Werkes aufgrund der Wirtschaftskrise[3,4]
1942: Gründung der Rax-Werk Ges.m.b.H., Fertigung von Lokomotivtendern, Leichtern und Rüstungsprodukten, u.a. von V2-Raketenteilen [2] im Nordteil der ehem. Lokomotivfabrik Sigl.
1943: Gründung eines Außenlagers des Konzentationslagers Mauthausen in nder sogenannten Serbenhalle, einer in Kraljevo demontierten und in Wr. Neustadt aufgebauten Eisenbahnfabrikshalle [1].
1945: Auflassung Konzentrationslager, Rax-Werk wird USIA – Betrieb
1958: Anschluss an den Simmering-Graz-Pauker-Konzern [2]
1966: Stillegung des Werkes [2]
Heute finden sich als Reste der Raxwerke noch folgende Objekte: