AT | SB | Gresten | Schaltanlage/Umspannwerk | 1925

Nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie 1918 und den Verträgen von St. Germain mußte die Energieversorgung Österreichs, die bis dahin vor allem durch die Verstromung tschechischer und polnischer Kohle gewährleistet wurde, neu überdacht werden. Der Ausbau der Wasserkraft war dazu ein richtungsweisender Schritt.
Bereits 1924 wurde in Opponitz seitens der Stadt Wien ein Wasserkraftwerk errichtet [1].
Der erzeugte Strom wurde zur ebenfalls neu errichteten Schaltanlage Gresten geleitet. Dieses Umspannwerk empfing auch den Strom aus dem nahen Kraftwerk Gaming und versorgte ab 14.12.1924 die neu errichtete 110 kV-Stromleitung Gresten-Wien [2].

Die folgenden Fotos zeigen die Außenbereiche der Schaltlage Gresten anno 1925 [3].

Dass derartige technische Bauwerke bereits damals einen Teil der kritischen Infrastruktur darstellten, zeigen die Schilderungen aus den politischen Krisenjahren 1933 und 1934 [2]:

“[…] Im geschichtlichen Rückblick gab es zwei Ereignisse, die mit den politischen Turbulenzen der Zwischenkriegszeit und der Stromversorgung in Wien engstes zusammenhängen. So sprengten in den Nacht zum 11. Juni 1933 Mitglieder der verbotenen NSDAP bei Rogatsboden (Purgstall) einen Masten dieser Starkstromleitung. Die Täter flohen ins Deutsche Reich…
In der Chronik des Gendarmeriepostens von Gresten kann man über die verhängnisvollen Ereignisse des 12. Februar 1934 folgendes nachlesen: „Die Arbeiter und Angestellten des Schaltwerkes Gresten der Gemeinde Wien – mit Ausnahme des Betriebsleiters Ing. Ludwig Mertens – traten bereits um 11:45 Uhr in den Streik…“. In Wien brach die Stromversorgung zusammen. […]” [2]

Quellen:

[1]…wienenergie.at, 25.02.2024 – Kraftwerk Opponitz

[2]…gresten-land.gv.at, 25.02.2024

[3]… 6 Kontaktkopien ca. 80 x 60 mm, Wasserkraftwerke A.G. Wien, Schaltwerk Gresten, handschriftlich datiert mit Weihnachten 1925. Eigentum Archiv schlot.at (2024)

TZ | vm. Tansania | Sisal-Plantage der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (1909/18)

Die vorliegenden sechs Fotos [1] aus Deutsch-Ostafrika, mutmaßlich heutiges Tansania, zeigen eine Sisal-Plantage der 1885 gegründeten [2] Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft.

Sisal ist eine Pflanzenfaser, die aus Agaven gewonnen wird. Sie wird u.a. für Teppiche, Taue, Seile, Garn, als Füllstoff für Matratzen oder als Poliermittel für technische Zwecke genutzt [3].

Zu ihren technischen Eigenschaften gibt Quelle [4] Auskunft.

1893 wurde die ursprünglich aus Südamerika stammende Sisal-Agave erstmals in der Kolonie Deutsch-Ostafrika angebaut [5].

Die Fotos zeigen die wesentlichen verfahrenstechnischen Schritte der Fasergewinnung:

  • Anlieferung der geschnittenen Agavenblätter
  • Maschineller Aufschluss der Fasern durch 90° zur Faserrichtung erfolgende Quetschung der Blätter
  • Wässerung der Faserbündel zur Entfernung von Pektin und Chlorophyll
  • Trocknung der Faserbündel
  • Verpackung bzw. Weiterverarbeitung zu Flachgewebe

Die Fotos dokumentieren ungeschminkt die Arbeitsverhältnisse der lokalen Bevölkerung. Die aneinander gekoppelten Feldbahnwaggons, die zum Transport der Agavenblätter verwendet werden, verfügen augenscheinlich über keine Lokomotive, sondern werden von Hand verschoben. Die Frau, die mit der Quetschung der Agavenblätter betraut ist, hantiert ohne jeglichen Schutz gegen Erfassung der Hände direkt an dem über schwere Metallrollen laufenden Treibriemen. Die Wässerung unter der Aufsicht eines Aufsehers in Tropenuniform erfolgt in Betonbecken ohne mechanische Hilfsmittel wie etwa Hebevorrichtungen. Im Bereich der Verpackung zu Pressballen (hier liegt eine Blechschablone der DOAG) ist andeutungsweise Kinderarbeit zu erkennen.

Quellen

[1]…6 Kontaktkopien, 165×123 mm Belichtungsfläche. Photocentrale der Kolonial-Kriegerdank G.m.b.H, Berlin N.W.G., nach 1909, [6], vor 1919 [7]. Eigentum schlot.at (2020)[2]…wiki – DOAG: , 12.10.2020
[3]…baunetzwissen.de, 12.10.2020
[4]…materialarchiv.ch, 12.10.2020
[5]…wiki – Sisalfaser, 12.10.2020
[6]…Kolonialkriegerdank: , 12.10.2020
[7]… wiki – Deutsch-Ostafrika: , 12.10.2020

AT | GM | Ebensee | Alte Saline Ebensee, 1926

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Ansichtskarte [1] des Traunsee-Südufers im Bereich von Ebensee, um 1926.

Der Blick fällt auf die alte Saline , die in den 20er Jahren noch direkt am Seeufer westlich der Traun lag, später östlich des Flusses errichtet und in den 1970er Jahren schließlich ca. 5 km südlich des Ortes am bis heute (2013) betriebenen Standort neu errichtet wurde [2].

Die Saline Ebensee wurde 1925 mit folgenden Basisdaten beschrieben [3]:

  • Gründung der Sudhütte Ebensee 1604
  • Betreiber: Österreichischer Bundesstaat
  • Betriebsleiter: HR Ing. Kamillo Rieger
  • 770 Arbeiter
  • Dampf- und elektrische Kraft
  • Erzeugnisse: Speise-, Vieh-, Fabriks- und Dungsalz
  • Produktion 1923: 240.313 Zentner, 4.236 Zentner Abfallsalz

Quellen:

[1]…AK (141 x 91 mm) Nr. 5045-Salzkammergut Ebensee, Verlag F.E. Brandt, Gmunden 1926.

[2]…Tourismusbüro Ebensee, Email vom 31.05.2013. Vielen Dank für die freundliche Auskunft.

[3]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 416

CH | LU | Kriens | Werkhof / S.A.F., 1899

Wunderschöne Schweizer Industriearchitektur in Kriens, Ecke Obernauerstraße/Schmiedgasse [1]:

Das ehemalige Heizhaus trägt eine Gedenktafel “S.A.F. 1899”. Das Gelände wird heute von der Stadtgemeinde und der Feuerwehr Kriens nachgenutzt. Rechts der Einfahrt in den Werkhof befindet sich an das Heizhaus angeschlossen die oktogonale Basis eines abgetragenen Kamins, der – wie auf dem Luftbild [2] ersichtlich – weiß abgedeckt wurde.

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Quellen:

[1]…Fotos MM (2013).

[2]…Google maps, 07.01.2013

CH | LU | Kriens | Pulvermühle

In der Stadt Kriens bei Luzern wurde bereits ab dem 16. Jhdt. eine Pulvermühle betrieben [1]. Bauwerk und Kamin (Adresse Pulvermühleweg) sind augenscheinlich jüngeren Datums.

Fotos MM (2013)

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Quelle: [1]…Historisches Lexikon der Schweiz: Kriens, 07.01.2013

CH | LU | Brauerei Eichhof

An der Luzerner Brauerei Eichhof führt – für den Industriefotografen – praktischerweise ein Wanderweg vorbei, dem die direkte Sicht zum Kamin und zur ehemaligen Eisenbahndrehscheibe am Areal zu verdanken ist. Die seit 1834 laufende Geschichte der Brauerei ist hier [2] nachzulesen.

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Quellen:

[1]…Fotos Brauerei Eichhof MM (2013)

[2]…Brauerei Eichhof online, 07.01.2013

INT | Arbeiterportrait I | Schlosser um 1910

Nach einer Flut an rein architektonisch geprägten Industriefotos sollen hier in nächster Zeit vermehrt Arbeiterportaits aus diversen Gewerbesparten veröffentlicht werden.

Die Fotos sollten – unserer Intention nach – nicht voyeuristisch oder sozialpornographisch verstanden werden, sondern zum Nachdenken und Vergleichen mit heutigen Arbeitsverhältnissen anregen. Vielleicht hat es die “gute alte Zeit” nie gegeben.

Das Foto [1] zeigt eine Arbeitergruppe um eine ölverschmierte Metallbearbeitungs-Werkbank. In der offenen Werkbank lagern Schrauben, Eisenkleinteile und Schmieröl. Die Kleidung und die Mimik der abgebildeten Arbeiter sprechen für sich.

Quelle:

[1]…Echtfotokarte um 1910, 139 x 89 mm, Archiv schlot.at

AT | 1030 Wien | Milchindustrie- und Agrargesellschaft (MIAG), um 1930

Die MIAG wurde 1906 [1] in Wien und Prag gegründet.
Der Wiener Fabriksstandort war Landstraße, Lechnerstraße 4. Neben einer Großmolkerei wurde 1959 eine Speiseeiserzeugung und ein Schmelzkäsewerk betrieben. Das Kapital der MIAG m.b.H. betrug 1959 ATS 32.562.000.-. Es wurden von 400 Beschäftigten mithilfe von 850 PS Dampf- und Elektrokraft  täglich 150.000 l Milchprodukte be- und verarbeitet. Vom Unternehmen wurden 135 Filialen und 500 Milchgeschäfte beliefert [2] .

Die Fabrik wies einen hohen Kamin auf [1, 3] und wurde 1977 zugunsten eines Wohnbauprojektes demoliert. Durch Fusion verlor die MIAG im selben Jahr ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit [1].

schlot.at zeigt ein Übersichtsfoto des Werks um 1930 [3] sowie ein Exkursionsfoto aus 1929 [4].

[3]

[4]
Quellen:

[1]…MIAG-Wien Wiki – 05.04.2024

[2]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. Wien, 1699

[3]…Foto-AK 323, Fritz Grifkowski Kunstanstalt, Wien II, Feuerbachstrasse 5, Eigentum schlot.at (2024), ex Sammlung Marschner Gießhübl.

[4]…Weiss, L. (1929): Gruppenfoto MIAG vom 13.Mai. Wien – Hernals

AT | 1020 Wien | Dampfkraftwerk Engerthstraße | Eisstoß 1929 und 1940

Zwei alte Ansichten der Kamine des Städtischen Elektrizitäts – Werkes (auch Dampfkraftwerk Engerthstraße), Fotostandorte auf der Donau und an deren Ufer. Die Aufnahmen sind datiert mit 24.02.1929 bzw. 1940 und wurden zur Zeit der damaligen Eisstöße gemacht.

Erkennbar sind mehrere verortungsrelevante Objekte, die in den mehreren der folgenden Abbildungen – sofern erkennbar  – aufsteigend numeriert sind:

1. DDSG-Station Wien Praterkai: markantes Aufnahmegebäude.

2. längliches dreigeschossiges Gebäude am Donaukai mit Giebelspitz und Zwanzigfensterfront.

3. schmäleres, eingeschoßiges Gebäude, parallel südwestlich hinter [2] liegend, mit [2] an dessen schmaler NW-Front durch eine Art Förderband verbunden

4. Elevatoren (in Karte und auf Eisstoßfoto erkennbar)

5. Städtisches E-Werk Wien II (Dampfkraftwerk Engerthstraße).

[A]
[A]: DDSG- Station Praterkai und Kraftwerks-Kamine 1929
[B]
[B]: Verortungsnachweis
[C]
[C]: Karte um 1933
[D]
[D]: Kraftwerk und Franz-von-Assisi-Kirche 1940
Das E-Werk profitierte von der Lage an der Donau und wurde von der Donauuferbahnaus mit Brennstoff versorgt [C]. Die Elevatoren [4] entlang des Handelskais dienten der Löschung der Frachtschiffe.

Das Kraftwerk bestand von 1890 – 1966 und wich schließlich einem Wohnbauprojekt [E]. Näheres zu der spannenden Kraftwerkgeschichte in der eben zitierten Quelle.

Den letzten vorliegenden Nachweis der Baulichkeit erbringt Freytag – Berndt u. Artaria anno 1972 [F].

Quellen:

[A]…Foto “W2” vom 24.02.1929, 136 x 85 mm auf Wellington. Eigentum schlot-Archiv

[B]…Vergleichsansicht zur Verifizierung von www.zeit-maschine.at, 02.08.2012

[C]…Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1933): Plan des II. Wiener Gemeindebezirkes Leopoldstadt, Maßstab 1:15.000, Ausschnitt

[D]…Foto Eisstoß 1940, ohne Verlag. 139 x 90 mm. Eigentum schlot-Archiv

[E]…Dampfkraftwerk Engerthstraße auf wikipedia, 02.08.2012

[F]…Freytag-Berndt u. Artaria (1972): Großer Buchplan Wien, berichtigte Auflage, Eigenverlag, Wien. 36

AT | 1100 Wien | Schmidtstahlwerke AG

1892 wurde in Wien-Favoriten die Feilenfabrik Rudolf Schmidt & Co gegründet und ebendort mit 15 Arbeitern produziert. Per 09.10.1899 lag eine Baugenehmigung für eine neue Fabrik am späteren Standort (Favoritenstraße 213) vor. Die ursprüngliche Ausstattung des Werkes umfaßte eine Shedhalle mit Schmiede,  Schleiferei und Feilenhauerei, ein Kesselhaus (mit Gussenbauer-Kamin) und ein Maschinenhaus. Entlang der Straße waren die Büro- und Wohngebäude, eine Tischlerei, Magazine sowie die Härterei untergebracht [1].

1905 errichtete man eine neue Tiegelgußstahlhütte, 1910/11 ein großes Stahl-, Walz- und Hammerwerk, in dem u.a. ein 10t – Martinofen untergebracht war [1].

1914 wurde das Unternehmen in eine KG umgewandelt. Der erste Weltkrieg brachte eine Umstellung auf kriegswichtige Produkte mit sich. 1924 wurde als Gesellschaftsform des neu benannten Unternehmens “Oesterreichische Schmidtstahlwerke” eine AG definiert.

1925 stellte sich das Unternehmen den potentiellen Kunden wie folgt dar:

“Fabriken Wien und Steinabrückl, NÖ. Erzeugung von Edelstählen für alle Verwendungszwecke, Marke “Revolver”, Feilen Marke “Hufeisen”, Werkeuge [sic!] sowie Ajac [sic!]-Blattfederhämmer. Handel  mit Werkzeugen, Maschinen und Stahlwaren […] Spezialitäten: Schnelldreh-Revolverstahl, Werkzeugstahl, Qualitäts-Martinstähle, Konstruktionsstahl, Steinbohrerstahl, Schlangen- und Hohlbohrerstahl, Feilen Marke “Hufeisen”, Präzisionsfeilen, Werkzeuge aller Art, “Ajax”-Blattfederhämmer […]. [2]”

Es bestand ein Gleisanschluß an die Ostbahn, dessen nördlicher Anfang mit der Ankerbrotfabrik geteilt wurde. Für etwa 1933 sind zwei getrennte Werksgleise (von Osten her einmündend) nachgewiesen [3].  Freytag & Berndt [4] gibt 1936 und 1965 [5] ebenfalls 2 Werksgleise an.

Aus 1935 liegt ein werksinternes Foto [6] des Betriebes vor:

1937 patentierte man einen eisensparenden Beton-Sonderstahl (Torstahl) [1], [6].

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs erlitt das Werk zahlreiche Bombenschäden, das Walzwerk wurde erst 1953 wieder in Betrieb genommen. 1984 wurde noch produziert [1].

Mittlerweile ist das Fabriksensemble dem modernen Wohnbau gewichen.

Quellen:

[1]…WEHDORN, M., GEORGEACOPOL-WINISCHHOFER, U. (1984):
Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Band 1: Niederösterreich, Burgenland. Böhlau, Wien. 40ff.

[2]… COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 425

[3]…Kartographisches, früher militärgeographisches Institut in Wien (um 1933): Plan des X. Wiener Gemeindebezirkes Favoriten 1:15.000. Wien

[4]…Kartographische Anstalt G.Freytag& Berndt A.G. Wien (1936): Gesamtplan von Wien, 1: 25.000. Wien

[5]…Freytag-Berndt u. Artaria-Wien (1965): Gesamtplan von Wien, 1: 25.000. Wien

[6]…Oesterreichische Schmidtstahlwerke AG (1935): Werksfoto 150×105 mm “Glück auf” vom 03.04.1935. Eigentum M.Mráz

[7]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. Wien. 397

AT | LE | Leoben-Göss | Gösser Brauerei

Foto [3] der 1860 gegründeten [2] Gösser Brauerei.

  • Jahresproduktion 1923/24: 320.446 hl Bier [1]
  • Jahreskapazität 1957/58: 650.000 hl Bier [2]

Quellen:

[1] COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 832

[2] COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1714

[3] Foto MM (2011)

WU | Fischamend | Gaswerk Fischamend, um 1910

Copyright www.schlot.at (2012)

In Fischamend war bis zum Ende des ersten Weltkrieges ein Gaswerk in Betrieb. [1]

Im Zusammenhang mit dem Gaswerk bzw. dessen Rückständen sind mehrere Grundstücke als Verdachtsfläche “Gaswerk Fischamend” ausgewiesen [2].

Am Foto [3] sind ein Teleskopgasometer, ein Kamin und Teile von Betriebsgebäuden zu erkennen. Die ins Bild retuschierten Fluggeräte sind in Zusammenhang mit der bis 1918 in Fischamend beheimateten “Militär-Aeronautischen Anstalt” zu deuten.

[1]…Luftfahrt Fischamend, 01.02.2012

[2]…Enviroportal.sk, Seite 73. 01.02.2012

[3]… AK “Fischamend, N.-Oest. – Gaswerk” 137 x 88.5 mm, Verlag Ludwig Biermann, Fischamend, No. 17660. Eigentum schlot-Archiv.

AT | L | Linz | Werft Linz, 1934

Copyright www.schlot.at (2012)

Schrägluftbild [0] der Werft Linz um 1934. Das Hafenbecken besteht noch fast unverändert.

Die noch bestehende Werft Linz wurde 1840 gegründet und erlangte in der Zwischenkriegsgzeit durch den Bau von “Climax”-Motoren einen hohen Bekanntheitsgrad [1].

1925 wurde im Compass [4] inseriert: “Schiffswerft Linz A.G. – Rohölmotoren für Land- und Schiffsbetrieb. Schiffe, insbesondere Motorschiffe, Flußfahrzeuge aller Art. Eiserne Behälter, Eisenkonstruktionen, genietete Rohrleitungen aller Art. Grauguß. Zentrale Wien I., Wollzeile 12.” Im Textteil wurde das Werk Linz wie folgt dargestellt [5]: Schiffswerft, Maschinenfabrik und Gießerei in Linz (1840). 800 Arbeiter. [Ausstattung] Rohölmotoren, 1400 PS. Erzeugnisse: Fluß- und Binnenseedampfer, Tankdampfer, Motorschiffe, Motortankschiffe und Motorboote, Schleppkähne, Rettungsboote, Schwimmkrane, Rohölmotoren für stationäre Zwecke und für Schiffsantrieb, Krane, Turbinenrohre, Behälter, Eisenkonstruktionen, Grauguß […].

Im Zuge der Februarkämpfe 1934 war die Werft ein heißumkämpfter Brennpunkt, an dem sich 250 Schutzbündler und Kommunisten verteidigten [7]. Aus dieser Zeit stammt auch das vorliegende Foto [0], auf der Rückseite wie folgt beschrieben: “Austrian government again in control here – A general view of a factory section of Linz, Austria, where the Austrian government again gained full control of the city Feb.14, after some of the bloodiest fighting of the present conflict. The estimates of the dead ran from 20 to 50. In the middle background may be seen a motor factory, while beyond are the workers’ buildings. The waters of the Danube river are in the foreground.”

Das Unternehmen wurde 1938 in die Hermann Göring-Werke eingegliedert [8]. Während des Zweiten Weltkrieges wurde u.a. ein U-Boot der deutschen Kriegsmarine teilmontiert [2].

1959 zeigte der Compass [6] ein erweitertes Produktportfolio: “Flußschiffe und kleine Seeschiffe, Schwimmbagger, Schwimmkrane, Pontons, Fähren, Schiffsdampfkessel, Schiffsaufzüge, Stahlkonstruktionen, Behälter- und Apparatebau, Brückenbau, Maschinenbau, Zementsilos, Müllwagenaufbauten (Lizenz “Haller”), Waggonreparaturen und Fahrzeugbau, Schiffsreparaturen. [Ausstattung] Zwei elektrische Schiffsaufzüge, ein 30t – Cantileverkran.”

Bis 2012 wurden fast 1.500 Schiffe unterschiedlichster Dimensionen gebaut [1]. Das erhaltene Geschäfts- und Bürogebäude wurde 1912 errichtet [3].

[0]…Luftbild 231 x 177 mm Associated Press Photo, gestempelt FEB 15 1934, Eigentum  www.schlot.at (2012)

[1]…Werft Linz online, 14.01.2012

[2]…U9 auf de.wikipedia.org, 14.01.2012

[3]…Linz Kultur, 14.01.2012

[4]…Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich. Compass Verlag, Wien. 608/V

[5]…Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich. Compass Verlag, Wien. 590

[6]…Industrie-Compass 1959 Österreich. Compass Verlag, Wien. 816/1

[7]…KPÖ OÖ, 14.01.2012, pdf-Seite 6

[8]…Werft Linz auf de.wikipedia.org, 14.01.2012

RO | Arad | Kraftwerk Arad

schlot.at goes up in space: Durch die dicke Wolkensuppe über Rumänien ragten am 26.12.2011 um 09:16 zwei Kamine des Kraftwerkes Arad. Der Kühlturm raucht, ragt aber nicht durch die Wolkendecke. Flughöhe ca. 11.000m. Dem Satellitenphoto nach zu schließen ist es ein Kohlekraftwerk.

10 Minuten oder 120km weiter gegen Südosten folgte der Karpatenbogen, was die Verortung ermöglicht.

Fotos MM auf dem Flug TK 1890 von Wien nach Istanbul am 26.12.2011.

DE | B | Berlin | Potsdamer Platz, Staatsgrenze DDR/BRD

Berlin-DDR, 1971-1976

Unbekannter Kamin in Ostberlin, Potsdamer Platz, nach 1971 und vor 1976. Die Ruine rechts im Bild (das Haus Vaterland) kam 1971 durch Gebietstausch an die BRD und wurde 1976 wegen Baufälligkeit abgerissen [1] – hier ist es bereits auf der westdeutschen Seite zu erkennen.

Interessant die antiimperialistische Malerei am Haus mit dem Kamin (“Halt”).

Durch die völlige Umgestaltung des Platzes ist das Gebäude nicht mehr bestehend. Die durch Panzersperren geteilte Straße ist die Stresemannstraße, Blickrichtung hier Südwesten. Die Straße im rechten Vordergrund mit Panzerfahrzeug ist die Alte Potsdamer Straße. Im linken Vordergrund beginnt der Potsdamer Platz. Durch die Kenntnis des Kamerastandortes ist eine genaue Verortung möglich. Es handelte sich um ein Gebäude, das unmittelbar nördlich an das Bundesministerium für Umwelt (markant durch sein Stiegenhaus, das sowohl auf google maps als auch auch am alten Bild erkennbar ist) angebaut war – dort verläuft heute die Erna-Berger-Straße. Wer Infos zu dem verschwundenen Gebäude hat, möge uns bitte mailen!

[1] potsdamer-platz.org, 20.11.2011

INT | Unbekannte Fabrik

Wer kennt diese Fabrik? Läßt sich anhand der Bergformationen und dem Geländeabbruch im rechten Bildhintergrund eine Zuordnung treffen?

Mails bitte an die Redakteure. Foto 239×179.5mm im  Eigentum des Schlot-Archives.

Fabrik vor Geländeabbruch und Bergen

MD | Brunn am Gebirge | Linoleumfabrik Brunn 1938, Kaminsprengung 2002

 

Schöne Doku der Sprengung des Schornsteines der ehemaligen Linoleumfabrik Brunn, vorbereitend zur Altlastensanierung. Die Fabrik, die wie die Wachstuchfabrik Traiskirchen zur ÖLW AG gehörte, lag unmittelbar nördlich der ehemaligen Brunner Glasfabrik und ist wie diese anno 2011 einer Brachfläche gewichen- siehe Fotos. Vor der Nutzung als Linoleumfabrik wurden am Standort teerhältige Stoffe hergestellt.

Fotografiert wurde mit einer Nikon FG 20 mit 400er Tele auf Film. Danke an Raimund Eschig aus Brunn, 08-09/2002.