PE | Talara | Raffinerie und Industriebahn | um 1930

Die Raffinerie Talara wurde anno 1917 durch die International Petroleum Company (IPC) gegründet. Sie verfügte ursprünglich über eine Kolonne mit 4 Destillationsanlagen und war auf eine Produktionsmenge von 10.000 Barrels pro Tag ausgelegt [1].

Für die Raffinerie wurde eine bis in die südliche Nachbarstadt Negritos reichende Industriebahn mit 762 mm Spurweite und einer ursprünglichen Streckenlänge von 130 km installiert. Sie wurde bis etwa 1950, im Hafenbereich von Talara bis etwa 1965 betrieben [2].

1926 wurden vier thermische Crackanlagen installiert, 1929 wurde die Schmierstoff- und 1938 die Asphaltproduktion aufgenommen. 1954 wurde eine zweite Destillationskolonne eingerichtet [1].

Bis 1965 wurde die Kapaziät durch laufende Modernisierungen auf 65.000 Barrels pro Tag gesteigert. Die Raffinerie wurde schließlich verstaatlicht, der 1969 gegründeten PETROPERÚ S.A. unterstellt und später eine eigene Düngemittelproduktion auf Harnstoff- und Ammoniakbasis eingerichtet [3].

Im Mai 2014 wurde das spanische Unternehmen Técnicas Reunidas, S.A. (TRSA) mit einer umfassenden Sanierung der kompletten Raffinerie beauftragt (Auftragsvolumen 2,7 Milliarden US $). Weitere 765 Millionen US $ wurden von diversen Unternehmen für die Errichtung und den Betrieb neuer Anlagenteile investiert. Die Emissionswerte der Anlagen wurden durch die Maßnahmen drastisch reduziert – Schwefelemissionen von 1.800 ppm auf 50 ppm [3].

70% der Arbeitsplätze werden von der lokal ansässigen Bevölkerung gestellt. Seit 2014 wurden umfassende Ausbildungsprogramme wie etwa 110 Stipendien und 200 Ausbildungsplätze für Frauen in Führungspositionen geschaffen. Als breitenwirksame Maßnahmen wurden in der strukturschwachen Wüstenregion um Talara 63.000 “educational kits” vergeben und mehr als 3.000 Menschenrechtsschulungen durchgeführt [3].

Die hier gezeigten Fotos der Raffinerie [4] sind größtenteils undatiert und aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit zumeist den 1930er- und 40er Jahren zuzuordnen. Sie zeigen das Verwaltungsgebäude, Tank- und Destillationsanlagen, Bohrtürme, einen undatierten Raffineriebrand, Werksarbeiter beim Schichtende sowie mehrere äußerst seltene Ansichten der Industriebahntrasse Talara im Werk und im Hinterland Richtung Negritos.

Das erste Bild verortet einige wiederholt abgebildete Objekte auf einem Schrägluftbild aus 1944, das mit Blickrichtung Westen (Pazifik im Hintergrund) aufgenommen wurde.

Quellen:
[1]…petroperu.com (14.05.2023)
[2]…wiki – Industriebahn Talara (14.05.2023)
[3]…bus-ex.com (14.05.2023)
[4]…10 Fotopostkarten (Agfa, AZO, EKC, Gevaert und ohne Bezeichnung), Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)

RO | CS | Reșița | Combinatul Siderurgic Reșița | Reșița Steel Works

In Reșița, Rumänien, wird seit dem späten 18. Jahrhundert Eisenerz verarbeitet [1]. Die uns vorliegenden Fotos [2,3] zeigen den Bereich der Hochöfen und eines mutmaßlichen Walzwerkes um 1960.


Eine Verortung des Walzwerkes auf einem alten Luftbild konnte erfolgen – siehe unten.
Bearbeitung schlot.at
Bearbeitung schlot.at

Reșița gehört heute aufgrund der jahrhundertelangen einschlägigen Nutzung der Eisenindustrie zu einer der meistkontaminierten Gegenden in Osteuropa. Eine kurze Geschichte des Standortes findet sich hier [1].
Quellen:
[1]…Combinatul Siderurgic Reșița, abgefragt am 02.11.2015
[2]…AK 142×88 mm, Vedere din Reșița, REPUBLICA POPULARA ROMINA, Editura Meridiane, C.P.C.S., gelaufen am 23.08.1963
[3]…AK 142×91 mm, Reșița – Peisaj industrial, Editura Meridiane, C.P.C.S., ungeiaufen

AT | 1120 Wien | Lackfabrik O. Fritze

Keine Schornsteinbilder, aber einen schönen Musterbogen [1] der Wiener Lackfabrik O. Fritze aus 1965 zeigt dieser Artikel. Das Traditionsunternehmen O. Fritze (Standort Wien seit 1876 [2]) zeigt hier seine damalige Palette an "Superiol" – Kunstharz-Emaillacken.

1925 firmierte die Fabrik als "Hetzendorfer Farben-, Lack- und Firnißfabrik O. Fritze" und war an der Adresse Wien XII/2, Stachegasse 16, angesiedelt. Es bestand um 1925 ein Zweigwerk in Bodenbach a.d.E. [3].

Die Adresse Meidling, Stachegasse 16, wurde bis in die Nachkriegszeit als Produktionsstandort genutzt [1,4]. Einen Überblick über die bewegte Geschichte der Lackfabrik gibt die Geschichtsseite der Firmen-Website [2].

Wir danken Fr. Leitner für die Publikationserlaubnis der gescannten Lackmusterkarte [5].

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Quellen:

[1]…Lackfabrik O. Fritze (1965): Musterbogen über Superiol-Lacktöne 1/65, 161 x 105 mm. Mc Corquodale, 6S, davon 3 mit Lackmustern. Eigentum Archiv schlot.at

[2]…Fritze-Lacke Online – Geschichte, 03.12.2022

[3]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien. 895

[4]… COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959; Wien. 1571

[5]…Freundliche Mitteilung Fritze Lacke, Fr. Leitner. Email vom 14.01.2013

 

IT | Alte Fabrik Gabicce Mare – Luftbild

Alte AK aus dem Bereich Rimini, Gabicce Mare. Die im linken oberen AK-Bereich erkennbare Fabrik dürfte aufgrund der länglichen Form mit Transmissionswellen  durchzogen gewesen sein. Die Ansichtskarte kann man  mit etwa 1960-1965 datieren. Der Standort der ehemaligen Fabrik läßt sich gut ermittelt.
AK 147×103 mm im Eigentum schlot_archiv.

schlot_map (bei Google Maps)
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