DE | B | Berlin | Potsdamer Platz, Staatsgrenze DDR/BRD

Berlin-DDR, 1971-1976

Unbekannter Kamin in Ostberlin, Potsdamer Platz, nach 1971 und vor 1976. Die Ruine rechts im Bild (das Haus Vaterland) kam 1971 durch Gebietstausch an die BRD und wurde 1976 wegen Baufälligkeit abgerissen [1] – hier ist es bereits auf der westdeutschen Seite zu erkennen.

Interessant die antiimperialistische Malerei am Haus mit dem Kamin (“Halt”).

Durch die völlige Umgestaltung des Platzes ist das Gebäude nicht mehr bestehend. Die durch Panzersperren geteilte Straße ist die Stresemannstraße, Blickrichtung hier Südwesten. Die Straße im rechten Vordergrund mit Panzerfahrzeug ist die Alte Potsdamer Straße. Im linken Vordergrund beginnt der Potsdamer Platz. Durch die Kenntnis des Kamerastandortes ist eine genaue Verortung möglich. Es handelte sich um ein Gebäude, das unmittelbar nördlich an das Bundesministerium für Umwelt (markant durch sein Stiegenhaus, das sowohl auf google maps als auch auch am alten Bild erkennbar ist) angebaut war – dort verläuft heute die Erna-Berger-Straße. Wer Infos zu dem verschwundenen Gebäude hat, möge uns bitte mailen!

[1] potsdamer-platz.org, 20.11.2011

Furtenbach GmbH , vormals Harz- und Terpentinölraffinerie | WN | Wiener Neustadt

Fotos

Über den Betrieb

Branche: Chemische Industrie
Betriebsdauer: 1857 [2] – laufend [3]
Produkte: Chemikalien, heute vor allem kunstharzbasiert [3]
Status: Schlot 2007 abgetragen!

Eintragungen Compass 1925/26 [1]

Erste Wr. Neustädter  Harz-, Terpentinölraffinerie und Extraktion, Fabrikation chemiasch-technischer Produkte und Druckfarben Franz von Furtenbach:

  • Ca. 40 Arbeiter
  • Dampfmaschine 30 PS […]

Eintragungen Compass 1959 [2]:

Erste Wr. Neustädter  Harz-, Terpentinölraffinerie und Extraktion, Papierleimfabrik Franz von Furtenbach:

  • Betrieb I: Wr. Neustadt, Neudörfler Straße 121
  • Betrieb II: Wr. Neustadt Neunkirchner Straße 88
  • Betrieb III: Hohenems, Vorarlberg, Lustenauerstraße 110

100 Arbeiter und Angestellte. Produkte 1959:

  • Firnisse und Anstrichmittel “Furtolin”
  • Kernbindemittel “Furtol”
  • desinfizierende Anstrichmittel
  • Bodenpasta und Lederfett “Burg”
  • Kellereiartikel “Vinofurt”
  • Brauereiartikel
  • Terpentinöle
  • Harze
  • Holländerleim für die Papierfabrikation
  • Kunstharzleim “Colamin” […]

Die vorliegende Geschäftspostkarte (Schrottplatzfund schlot.at 2007) vom Oktober 1961 dokumentiert die Zulieferung von Rinnpech und Scherpech aus Berndorf anno 1961 an die Raffinerie. Die Region NÖ Süd war eine traditionelle Pechergegend, der Betrieb der Harzraffinerie hier nur logisch. Weitere Betriebe der Harzverwertung gab es in Neunkirchen, Piesting und Pottenstein.

Literatur:

[1] COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass 1925/26 Band I Österreich; Compassverlag, Wien. 2312S

[2] COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich; Wien. 1602ff

[3] Website Furtenbach 2010 – Geschichte

[4] Geschäftspostkarte Erste Wiener Neustädter Harz- und Terpentinölraffinerie Franz v. Furtenbach, Format A6, gelaufen am 19.10.1961 von Wien 75 nach Wr. Neustadt. Eigentum schlot-Archiv.

Kartenansicht

schlot_map (bei Google Maps)