Zwei Amateur-Fotos [1] aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Zu sehen sind Aufräumarbeiten durch Trümmerfrauen [2] im verbauten zerbombten Stadtgebiet.
Im Zuge dieser Arbeiten wurden Schuttberge beseitigt und noch brauchbare Ziegel und andere Baumaterialien aussortiert.
Dass trotz dieser Schwerstarbeit, der durchlebten Kriegszeit und der gerade erlebten bitterarmen Nachkriegstage am Foto gelacht wird, offenbart den gefährlichsten Feind autoritärer Regime und entbehrungsreicher Zeiten: Den Humor.
Literaturtipp: Frauen der ersten Stunde 1945-1955, Europaverlag Wien-München-Zürich (1985), 234S; ISBN 3-203-50924-5
Quellen:
[1]…Kontaktkopien 6 x 9 cm auf RIDAX (Hochformat) bzw. ungelabelt (Querformat), Eigentum schlot.at-Archiv (2022)
Das 1863 [1] bzw. 1854 [2] gegründete und mehrmals fusionierte Unternehmen hatte Ende der 1950er Jahre zwei Werke im 22. Wiener Gemeindebezirk, eines in Vösendorf und eines in Graz. Die Stadlauer Werke (Verortung hier) hatten folgende Aufgaben:
Erzherzog Karl-Straße 127 (heute Hornbach): Stahl- und Maschinenbau
Genochplatz 1 (gegenüber): Stahl- und Graugießerei
Daten 1959 [2]: […] Herstellung: Stahlbrücken, Stahlhochbauten, Krane und Lagerplatzbrücken, Schrägaufzüge, Standseilbahnen, Fördermaschinen, Universalbagger, Lokomotivdrehscheiben, maschin. Theater- und Bühneneinrichtungen, Stahlwasserbauten, Apparate- und Behälterbau für Zuckerfabriken sowie chemische und Brauindustrie. Druckrohrleitungen für Wasserkraftwerke, Dampfkesselanlagen aller modernen Systeme und für alle Drücke, Feuerungsanlagen, Entstaubung- und Gasreinigungsanlagen, Stahlguß, Grauguß sowie Sondererzeugnisse aus feuerbeständigem und hochlegiertem Chromguß.
Die alten Hallen der Traditionsfabrik Waagner-Biró sind heute teils als Baumarkt genutzt. Der Stadlauer Genochplatz, ehemals Standort der Metallwarenfabrik, ist heute Teil der Stadterneuerung. Wir bieten hier zwei Fotos des Unternehmens aus unserem Archiv:
1. Aufnahme der R. Ph. Waagner Act. Ges. aus 1905, als das Unternehmen noch klein war.
2. Aufnahme eines Schaugießens vom 30.04.1948 der Stahl- und Graugießerei, Genochplatz.
Ferner eine aktuelle Aufnahme eines in Wien befindlichen und intakten Waagner-Biró-Einlaufschachtdeckels aus 1907 nach der Fusionierung mit Kurz.
[1]…Industrie-Compass Österreich 1925/26 Band I, Compass Verlag Wien, .
[2]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, 1010.
Ansicht von Bad Schallerbach und der dortigen Ziegelei Faßl anno 1930. Gut zu erkennen der Lehmschlag links des Hauptgebäudes. Sowohl online als auch in unseren analogen Quellen sind derzeit nur wenige Nachweise über die Ziegelei zu finden:
Bei der Gründung des ÖTB Bad Schallerbach 1924 spielte der Ziegeleibesitzer Franz Faßl eine wichtige Rolle [1]
In einem geologischen Forschungsbericht aus 1934 wird der Ziegeleiverwaltung für die Überlassung von Fossilfunden gedankt [2].
Am 09.03.1948 ist seitens der FF Bad Schallerbach ein Großbrand in der Ziegelei Faßl dokumentiert [3].
1959 betrieb Franz Fassl [sic] eine Ziegelei und ein Sägewerk, ferner eine Bau- und Möbeltischlerei. [4]
Gründungs- und Schließungsdatum des Betriebes konnten noch nicht eruiert werden – kein Nachweis im Industrie-Compass 1925/26. – wir bitten unsere Besucher um Hilfe.
Anno 2011 weisen nur noch eine verwachsene Fläche (ehemaliger Lehmabbau) sowie der Name “Ziegeleistraße” auf die ehemalige Grundstoffindustrie Bad Schallerbachs hin [5].
Drei gigantische Schlote an der mediterranen Küste Hadera, Israel. Es handelt sich hier um ein kohlebetriebenes Kraftwerk der israelischen Energiegesellschaft IEC [1].
Der Bau des Kraftwerks wurde 1973 begonnen und 1981 begann die Arbeit der ersten Einheit [2].
Mit seinen 2590 MW Leistung deckt es 23% der Gesamtkapazität der ICE ab [3].
18.000 Tonnen Kohle werden täglich verbraucht [4] .
Die dabei entstehenden Abgase werden durch die etwa 300 Meter hohen Schlote abgeleitet [5] . Der höchste Schornstein des Bildes ist das zweithöchste Bauwerk Israels (nach der Dimona Radaranlage mit 400m) [6].
Ehemaliges Semperit – Werk Linz (Industrie- und Schaumstoffwerk Linz), gezeigt als Schrägluftbild (ca. 1970-1974) von OSO.
Das Gelände, auf dem sich bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg Heeresgaragen befanden, wurde von Semperit 1948 in das Industrie- und Schaumstoffwerk Linz umgewandelt und bis 1989 betrieben. In den 70er Jahren umfaßte die Produktionspalette:
Akkumulatorenkasten
Schaumstoff-Erzeugnisse
Sempollan-Erzeugnisse
Hartgummiauskleidungen
Weichgummiauskleidungen
1974 kam es zu einer Intensivierung der Hartschaumproduktion für die Bauindustrie.
Quelle:
[1]: SEMPERIT AG (1975): 150 Jahre Österreichische Kautschukindustrie 1824-1974. Molden Reihe Industriemonografien 1/Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich. 93ff
Ansichtskarte: Julius Seiser, Neunkirchen, No. 5074, 1913/14; gelaufen 1914.
Motiv: Ansicht von Gloggnitz, deutlich zu erkennen ist das damals noch bestehende Braunkohlebergwerk Hart, in welchem sich am 26.06.1924 ein verheerendes Grubenunglück ereignete. Zu erkennen sind (siehe Detailansicht 1-3 bzw. Überblicksbild 4, 5)
1. Kohle-/Abraumhalde
2. Der Förderturm
3. Die Kraftzentrale – der Schlot
4. Materialseilbahn – siehe 1. Kommentar unten, Übersichtsbild
5. Verladestation für Braunkohle-siehe 1. Kommentar unten, Übersichtsbild
Der Braunkohlebergbau in Hart wurde mit Unterbrechungen von 1840-1949 betrieben. [Quelle: montanhistorik.de, Abschnitt “Das Bergbau- u. Heimatmuseum in Enzenreith”].
Ein Foto vom Förderturm und dem 1907-1910 bestehenden “Gute-Hoffnung”-Schacht anbei. [Quelle: GLOGGNITZER, J. (1972): Die Ortsgemeinde Enzenreith | Ein Heimatbüchlein. Gemeinde Enzenreith. Anhang]
Postkarte zum Zustand 1940 anbei.
Link zum sehenswerten Bergbaumuseum Enzenreith: BBM Enzenreith
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Kohleanalytik aus dem Bereich Hart und vergleicht die Werte mit Braunkohle aus Zillingdorf (schlechter), Fohnsdorf (besser) sowie mit den Werten der Grünbacher Steinkohle (natürlich viel besser).