CUBA | La Habana | Cervecería La Tropical | ~ 1940

Die im Jahr 1888 gegründete kubanische Brauerei La Tropical [1] wurde bis zur Revolution 1959 betrieben [2].

1907 wurde erweitert, 1910 die Brauerei Tivoli in Palatino übernommen und von 1913-1916 an diesem Standort eine Flaschenfabrik errichtet. Ab 1916 bestand ein Gleisanschluss, 1920 wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet [1]. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Brauerei über ein eigenes Aquädukt für Brauwasser aus den Quellen von San Jernimo.

Das gegenständliche undatierte Foto der Brauerei [3] stammt vermutlich aus den 1930er oder 1940er Jahren [4]. Im rechten Bildteil kann das möglicherweise das beschriebene Aquädukt wahrgenommen werden.

Am aktuellen Luftbild erkennt man noch Schornstein und Darre der ehemaligen Brauerei.

 

 

 

 

 

 

Quellen:

[1]…ecured.cu, 12.11.2024

[2]…The story of Cuba’s first beer – youtube Interview, 12.11.2024

[3]…Echtfoto auf DOPS-Papier, Eigentum Archiv schlot.at (2024), datiert über [4]

[4]…playle.com,12.11.2024

 

AT | TA | Madling | Papierfabrik Ramingstein | um 1930

Ansichtskarte [1] der Papierfabrik Ramingstein in Madling, wohl aus den frühen 1930er Jahren. Am reich ornamentierten Kamin im Vordergrund sind mit Kalk zwei fast mannhohe Kürzel der Heimwehr [2, Tafel XXII] angebracht.

Die Papierfabrik Ramingstein wurde 1900 [3], laut anderer Quelle 1901 [4] gegründet und nach mehreren Stilllegungen anno 1925/26 schließlich bis zum 2. Weltkrieg betrieben. [3]

1925 wurde das Unternehmen wie folgt charakterisiert:

Ramingsteiner Papierfabrik Ges.m.b.H., Sitz in Wien I, Strauchgasse 1 (1901 respektive 1907) […] 250 Arbeiter, Wasser- und elektrische Kraft 1500 PS, 6 Pappenmaschinen, 1 Kartonpapiermaschine 200 cm Arbeitsbreite, 7 Holzschleifer. Spez.: Maschinenpappen, Duplex- und Triplexpappen, weiß, braun, grau und in allen Farben, Zuckerpapier, nasser und trockener Holzstoff, braun und weiß. Dreigattriges elektr. Sägewerk […]. [4]

Teile der Werksanlagen werden derzeit von der Firma Iso Span nachgenutzt; dazu wurden alte Gebäude, die bereits am Foto [1] erkennbar sind, neu adaptiert. [5]

Quellen:

[1]…Ansichtskarte Madling bei Ramingstein i/Lungau (Salzburg) – Pappenfabrik, Kunstverlag A.G. Schöllhorn, Innsbruck, Colingasse 6, ungelaufen. Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…zobodat.at, Seite 7, 29.02.2024

[3]…https://www.sn.at/wiki/Papierfabrik_Ramingstein, 29.02.2024

[4]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, I. Band, S. 1364 ff.

[5]…Google Streetview, 29.02.2024, baulicher Vergleich mit Quelle [1]

CUBA | Nuevitas | Puerto de Pastelillo | Güterbahnhof | 1922

Foto des Güterbahnhofs beim cubanischen Hafen Pastelillo [1].

Die Anlage liegt an der Eisenbahnlinie Camagüey-Nuevitas [2] und kann noch nach 100 Jahren trotz fehlender Gebäude und einzelner Gleise eindeutig verortet werden [3]. Quelle [3] zeigt, dass die Anlage unmittelbar an das (laut CIA -Bericht 1980 [4] größte cubanische Öl-Tanklager Nuevitas angrenzt.

Erkennbare Waggontypen:

  • Tankwagen, markiert mit “CUBA”
  • Tankwagen „SINCLAIR OILS
  • Werkstättenwagen („Talleres“), markiert mit “CUBA”
  • offene Güterwagen, markiert mit “CUBA”, mit inhomogenem Schüttgut (Erz?)
  • geschlossene Güterwagen, markiert mit “CUBA”
  • Flachwagen

Quellen:

[1]…Foto-Postkarte, Pastelillo Oriente, AZO (Version 1918-1930), beschriftet mit „Georgina Mateos S. / Abril 1922, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…wiki/Bahnstrecke Camagüey – Nuevitas 20.01.2024

[3]…Google Maps-Pastelillo, 20.01.2024

[4]…CIA-Bericht ALA82-10017, 02/1982, geheim; entklassifiziert am 02.09.2007, S. 14, 20.01.2024

US | MN | Sleepy Eye | Midwest Canning Co plant | Del Monte | ~ 1930-1940

Frühe Werksansicht [1] der 1929-1930 errichteten Midwest Canning Company plant, später einer mehrerer Standorte des Obst- und Gemüsekonservenherstellers Del Monte. Der Schwerpunkt der Produktion in Sleepy Eye lag auf Mais und Erbsen [2].

2019 wurde die Stilllegung der Produktion verkündet [3].

Kurz vor der Schließung waren im Werk etwa 70 Personen dauerhaft, zur Erntezeit zusätzlich 200-300 Saisonarbeiterinnen und -arbeiter angestellt. Im Sommer 2021 wurde der Verkauf des Werks und die geplante Weiterführung als Hundefutterfabrik verlautbart [4].

Quellen:

[1]…Fotokarte, AZO (1926-1940), Eigentum Archiv schlot.at (2024)

[2]…nujournal.com (06.01.2024)

[3]…rrfn.com (06.01.2024)

[4]…startribune.com (06.01.2024)

INT | ?USA | unbekannte Fabrik | unknown industrial site | ~1926-1940

Unbekannte Fabrik, möglicherweise in den U.S.A.; AZO-Fotopostkarte, Ausgabe 1926-1940, Eigentum Archiv schlot.at (2024)

schlot.at ersucht höflich um Hinweise zur Standortklärung via Kontaktformular.


RPPC, ca. 1926-1940, showing an unknown industrial site, probably located in the U.S. due to the AZO label (1926-1940) on the PC.

If you happen to have a clue about this scene’s location, please do not hesitate to drop us a line.

PE | Talara | Raffinerie und Industriebahn | um 1930

Die Raffinerie Talara wurde anno 1917 durch die International Petroleum Company (IPC) gegründet. Sie verfügte ursprünglich über eine Kolonne mit 4 Destillationsanlagen und war auf eine Produktionsmenge von 10.000 Barrels pro Tag ausgelegt [1].

Für die Raffinerie wurde eine bis in die südliche Nachbarstadt Negritos reichende Industriebahn mit 762 mm Spurweite und einer ursprünglichen Streckenlänge von 130 km installiert. Sie wurde bis etwa 1950, im Hafenbereich von Talara bis etwa 1965 betrieben [2].

1926 wurden vier thermische Crackanlagen installiert, 1929 wurde die Schmierstoff- und 1938 die Asphaltproduktion aufgenommen. 1954 wurde eine zweite Destillationskolonne eingerichtet [1].

Bis 1965 wurde die Kapaziät durch laufende Modernisierungen auf 65.000 Barrels pro Tag gesteigert. Die Raffinerie wurde schließlich verstaatlicht, der 1969 gegründeten PETROPERÚ S.A. unterstellt und später eine eigene Düngemittelproduktion auf Harnstoff- und Ammoniakbasis eingerichtet [3].

Im Mai 2014 wurde das spanische Unternehmen Técnicas Reunidas, S.A. (TRSA) mit einer umfassenden Sanierung der kompletten Raffinerie beauftragt (Auftragsvolumen 2,7 Milliarden US $). Weitere 765 Millionen US $ wurden von diversen Unternehmen für die Errichtung und den Betrieb neuer Anlagenteile investiert. Die Emissionswerte der Anlagen wurden durch die Maßnahmen drastisch reduziert – Schwefelemissionen von 1.800 ppm auf 50 ppm [3].

70% der Arbeitsplätze werden von der lokal ansässigen Bevölkerung gestellt. Seit 2014 wurden umfassende Ausbildungsprogramme wie etwa 110 Stipendien und 200 Ausbildungsplätze für Frauen in Führungspositionen geschaffen. Als breitenwirksame Maßnahmen wurden in der strukturschwachen Wüstenregion um Talara 63.000 “educational kits” vergeben und mehr als 3.000 Menschenrechtsschulungen durchgeführt [3].

Die hier gezeigten Fotos der Raffinerie [4] sind größtenteils undatiert und aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit zumeist den 1930er- und 40er Jahren zuzuordnen. Sie zeigen das Verwaltungsgebäude, Tank- und Destillationsanlagen, Bohrtürme, einen undatierten Raffineriebrand, Werksarbeiter beim Schichtende sowie mehrere äußerst seltene Ansichten der Industriebahntrasse Talara im Werk und im Hinterland Richtung Negritos.

Das erste Bild verortet einige wiederholt abgebildete Objekte auf einem Schrägluftbild aus 1944, das mit Blickrichtung Westen (Pazifik im Hintergrund) aufgenommen wurde.

Quellen:
[1]…petroperu.com (14.05.2023)
[2]…wiki – Industriebahn Talara (14.05.2023)
[3]…bus-ex.com (14.05.2023)
[4]…10 Fotopostkarten (Agfa, AZO, EKC, Gevaert und ohne Bezeichnung), Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)

AT| 1170 Wien | Wickenhauser‘s Brotwerke | um 1925

Fotografie [1] der Brotwerke Wickenhauser, Hernalser Hauptstraße 125, um 1925. Beachtenswert sind die hohen, vertikal gegliederten Fenster, die einen relativ großen Eintrag von Tageslicht gewährleisten. Der geschmackvoll gestaltete Art-Deco-Schriftzug aus Versalien rundet den Industriebau architektonisch ab.
Die Aufnahme zeigt anscheinend den Innenhof der Liegenschaft, wo mehrere Fässer und Großgebinde gelagert sind.
Auffällig ist ein retuschierter Bereich links am Foto; über dem links stehenden Ölfass wurde ein schräg überdachtes Lager durch graphische Anpassung an die dahinter befindliche Wandstruktur getarnt.

Der Erstnachweis des Betriebs datiert mit 1908 [2]: Wickenhauser Johann, Bäckergewerbe und Gemischtwarenverschleiß, XVII/3, Hernalser Hauptstraße 125.

1942 ist der Eintrag auf die Bezeichnung „Bäckerei“ reduziert [3]: Wickenhauser Johann, Bäckergewerbe XVII, Hernalser Hauptstraße 125. Inhaber Josefine Doujak.

Der Letztnachweis liegt derzeit im Jahr 1953 [4]: Wickenhauser Johann, Schwarz-, Weiß- und Feinbäckerei, Wien XVII, Hernalser Hauptstraße 125.

Quellen:
[1]…Fotografie von H. KATZER, Wien XVII, Kulmgasse 43. Eigentum Archiv www.schlot.at (2022)
[2]…Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1908, Band 1, S. 447
[3]…Wiener Adreßbuch 1942 (ohne letzte Eingemeindung), 83. Jahrgang, Erster Band, Verlag August Scherl Nachfolger, Wien, S. 79
[4]…Allgemeines Telephonbuch von Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis; Post- und Telegraphenverwaltung, Wien, S. 71

CND | Port Alfred | Pulp and Paper Corporation | ca. 1935

Luftbild [1] der Port Alfred Papier- und Zellulosefabrik, Québec, Kanada.

Die ursprüngliche Fabrik wurde von 12.06.1916 bis 30.08.1917 errichtet und am 18.04.1918 eröffnet [2].

Eine Aufnahme aus 1918 [2] zeigt bereits einen wesentlichen Grundstock der am ggst. Luftbild erkennbaren Werksanlagen.

Nach diversen Umfirmierungen (ab 1924 Port Alfred Pulp and Paper Corporation) und teils jahrelangen Werksschließungen in den frühen 1930er Jahren folgten wirtschaftlich stabile Zeiten bis etwa zur Jahrtausendwende [2].

Der letzte Eigentümer – Abitibi-Consolidated Inc. – schloss das Werk anno 2003, 2006 wurden die Anlagen geschleift [3].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, 1934-38, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…La Baie Ha!Ha! (08.01.2023)

[3]…pulpandpapercanada.com (08.01.2023)

NL | Amsterdam | Flughafen Schiphol | AMS/EHAM | ca. 1930

Luftaufnahme [1] des 1916 als Militärbasis gegründeten [2] Amsterdamer Flughafens Schiphol.

Per 01.04.1926 wurde die bis dahin militärisch organisierte Flughafenverwaltung in die Hände der Stadtverwaltung Amsterdam übergeben [3].

Die Aufnahme [1] zeigt den jungen Zivilflughafen mit dem ersten, ab 1926 errichteten Terminal, dem ersten errichteten Tower [3] und vier Hangars, davon einer mit großflächiger Dachbeschriftung des damals bereits niederländischen Flugzeugherstellers „FOKKER“. Markant erscheint auch der weiße Schriftzug „AMSTERDAM“ am Rollfeld gegenüber Terminal 1.

Die Geschichte von AMS/EHAM umreißt Quelle [3].

Ein Lageplan des Airports in seiner heutigen Form finden sich in Quelle [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, nach 1925, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Schiphol auf Wikipedia (08.01.2023)

[3]…Schiphol – Geschichte (08.01.2023)

[4]…Schiphol – Orientierungsplan (08.01.2023)

UK | Bilston Steel Works | Luftbild / aerial | ~1935

Luftbild der Bilston Steel Works, um 1935 [1].

Die Eisenverarbeitung in und um Bilston ist bereits im 17. Jahrhundert dokumentiert. Im Zuge der industriellen Revolution wurden in Bilston bedeutende Stahlwerksanlagen samt Hochöfen eingerichtet [2].

Die am obigen Luftbild ersichtlichen Anlagen (langgestreckte Werkshalle mit links vorgelagerten Kaminen) sind auf einem späteren Plan der Stahlwerke relativ gut verortbar [3].

Die Bilston Steel Works wurden 1979 geschlossen [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, 1934-38, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…http://www.historywebsite.co.uk/Museum/OtherTrades/SteelWorks/steelworks01.htm (30.12.2022)

[3]…http://britishsteelbilston.com/bilston-works/maps-of-the-works/ (30.12.2022)

[4]…http://www.historywebsite.co.uk/Museum/OtherTrades/SteelWorks/steelworks12.htm (30.12.2022)

UK | Lowestoft | Fischereihafen – fishing port | < 1934

Glasdiapositiv [1] um 1930, Fischereihafen von Lowestoft, East of England.

Der Hafen wurde 1837 von der Norwich and Lowestoft Navigation Company gegründet. Die Fischereiflotte hatte bereits bald rege Handelskontakte nach Holland und Dänemark [2] und war zeitweise die bedeutendste Heringsfangflotte des Landes [3].

Die wachsende Bedeutung des Hafens ermöglichte der Stadt den Aufbau einer eigenen Werft und weiterer Industriebetriebe [2].

Die Fischerei war bis in die 1960er Jahre der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Lowestoft Maritime Museum (30.12.2022)

[3]…UK National Archives (30.12.2022)

[4]…Lowestoft – Wikipedia (30.12.2022)

 

AT | 1100 Wien | „Canada“ Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Ges.m.b.H.

Fotopostkarte [1] der in Wien Favoriten, Siccardsburggasse 4 [2-4] etablierten „Canada“ Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Ges.m.b.H. [2].

Die geschmackvoll gestaltete Fassade weist einen integrierten stilisierten Bohrturm mit Firmenschriftzug und Bergbausymbol (gekreuzte Hämmer) auf.

Erzeugnisse und Basisdaten:

1925: Bohrwerkzeuge für Rohölgruben, „Goliath“ Steinbrecher (Patent Hopf), Sandwalzwerke etc.; 90 Arbeiter, elektrischer Betrieb [2]

1959 und 1976: „Canada“ Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Ing. S. Nadel und A. Nadel; Tiefbohrgeräte für Rohölgruben, Rotary-Spezialitäten etc.. [3,4]

1994: „Canada Tiefbohrgeräte- und Maschinenfabrik Gesellschaft m.b.H.; Wien Favoriten, Doerenkampgasse 3.Erzeugung und Vertrieb von Geräten für die Erdölförderung und Erzeugung von Bohrlochanschlüssen. 69 Beschäftigte, Umsatz öS 150 Mio. [5]

Das Unternehmen befindet sich laut Quelle [6] seit 2021 in Liquidation.

Quellen:

[1]…Echtfotopostkarte, wohl verspätet gelaufen 1965, Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2022)

[2]…Compass-Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, S 525

[3]…Compass-Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, S 828

[4]…Compass-Verlag (1976): Industrie-Compass Österreich 1976, S 793ff

[5]…Creditreform (1994): Österreichs Unternehmen 1994/95. Die Wirtschaftsdaten der größten 20.000, S 1209

[6]…VAT Search, 11.10.2022

DE | BOT | Bottrop | Ziegelwerk Heiermann | um 1925/30

Historische Aufnahme [1] des Bottroper Ziegelwerkes Wilhelm Heiermann & Co. GmbH. Hinter den Arbeitern bzw. Angestellten ist ein holzverkleideter Ziegelofen mit zentralem Schornstein zu erkennen. Die Anordnung lässt auf einen Hoffmann‘schen Ringofen schließen.

Im Zuge der Recherchen konnten Nachweise des Betriebes von 1913 bis 1953 gefunden werden [2]. Die Rechtsform des Unternehmens “Co. GmbH”, die am gegenständlichen Foto ersichtlich ist, wird in der Quelle [2] anno 1930 erwähnt.

1971 wurde am mittlerweile aufgelassenen Ziegeleigelände der Fa. Heiermann (1939: Paulstraße 69a [2], 2022:Gustav-Ohm-Straße 65 [3]) der Neubau des Heinrich-Heine-Gymnasiums der Stadt Bottrop realisiert [4].

Die Lehmgrube am Ziegeleigelände war mehrmals Fundort paläontologischer Belege (Belemniten und Ammoniten) [5].

Quellen:

[1]…Echtfoto-Ansichtskarte 138 x 88 mm, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_013_(2017).pdf (16.09.2022)

[3]…https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Heine-Gymnasium_(Bottrop) (16.09.2022)

[4]…https://hhg-bottrop.de/wp-content/uploads/2016/02/HHG-Chronik.pdf (16.09.2022)

[5]…https://www.lwl.org/wmfn-download/Geologie_und_Palaeontologie_in_Westfalen/GuP_Heft_67.pdf (16.09.2022)

USA | FL | Everglades | Sugar refinery | Zuckerraffinerie | um 1930

Diapositiv um 1930 [1] einer trostlosen Szene aus den Everglades: Außenaufnahme einer Verarbeitungsstätte für Rohrzucker westlich von Miami. Die Arbeiter:innen auf dem Bild sind der damals unverblümt schlechter gestellten dunkelhäutigen Bevölkerung zuzuordnen. Die Schwellen der Zuckerrohr-Schleppbahn bieten die einzige Möglichkeit, sich am sumpfigen Werksgelände trockenen Fußes zu bewegen. Fässer, Holzplanken und Gerümpel lagern wahllos am Freigelände. Von der Schleppbahn aus bestehen schmalspurige Stichgleise zu den niedrigen Produktions- bzw. Manipulationsgebäuden. Am Rande der Szene liegt ein unbenutztes Boot und ein einfaches Lokomobil mit Waggon belegt eines der Schmalspurgleise im rechten Mittelgrund. Im Hintergrund liegen neben den Werksgleisen die endlosen Weiten der Zuckerrohranbauflächen.

Die Everglades sind noch immer Intensiv-Anbaufläche für Zuckerrohr [2].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Florida Bulldog (29.08.2022)

CR | Kaffeeplantage, Kaffeeernte | um 1930

Diapositive, Costa Rica, um 1930. Die Bilder einer Kaffeeplantage zeigen sowohl die Erntesituation – Frauen- und Kinderarbeit mit weißem, im europäischen Stil gekleideten Aufseher – als auch die flächenintensive Trocknung der Kaffeebohnen.

Einen kurzen Überblick zur 2 Jahrhunderte alten Kaffeetradition Costa Ricas gibt Quelle [2].

Quellen:

[1]…Diapositive der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://newworldtropical.com/blogs/a-deeper-dive-into-premium-coffee/history-and-tradition-of-coffee-in-costa-rica (23.08.2022)

USA | MI | Dearborn | Ford Motor Co., River Rouge Plant | ca. 1930

Diapositiv-Luftaufnahme [1] der 1917-1928 errichteten, damals weltgrößten Automobilfabrik der Ford Motor Company. Deutlich zu erkennen sind neben den langgestreckten Fertigungshallen und dem Lagerplatz für fertige KFZ das eigene Stahlwerk und die Hafen- und Gleisanlagen.

In dieser Fabrik wurde die Henry Ford zugeschriebene Idee der Fließbandarbeit zur Perfektion getrieben. In der von Albert Kahn geplanten River Rouge Plant, am Zusammenfluss des River Rouge und des Detroit Rivers gelegen, wurden Roherze verhüttet und der daraus gewonnene Stahl am selben Gelände zu fertigen Kraftfahrzeugen verarbeitet. Diese äußerst effiziente Produktionsgestaltung war Vorbild für die Konstruktion anderer Automobilwerke von Renault (F), GAZ (UdSSR) und Hyundai (KOR) [2].

Seit 1978 wird das Gelände als national historic landmark geführt [3].

Nach jahrzehntelangen Umstrukturierungen und buy-outs (u.a. Stahlwerk, nunmehr Cliffs/Dearborn Works) wurden die historische Ford-Automobilfabrik 2008 abgerissen und modernisiert. Am Standort werden nun Elektroautos und Trucks gefertigt [2].

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://en.wikipedia.org/wiki/Ford_River_Rouge_complex (21.08.2022)

[3]…https://web.archive.org/web/20121006235141/http://tps.cr.nps.gov/nhl/detail.cfm?ResourceId=1760&amp;ResourceType=District (21.08.2022)

USA | CA | Sunkist Lemons | ca. 1930

Diapositiv-Aufnahme um 1930: Zitronensortieren auf einer kalifornischen Plantage der Firma Sunkist [1]. Die Halle verfügt über eine Shed-Dach-Konstuktion für natürlichen Lichteinfall auf die ausschließlich von weiblichen Arbeitskräften genutze Sortierstraße.

1893 schlossen sich kalifornische Orangenbauern zu einer Art Genossenschaft, dem Southern California Fruit Exchange, zusammen. 1908 wurde die Marke Sunkist gegründet, die Genossenschaft änderte jedoch erst 1952 ihren offiziellen Namen in Sunkist Growers [2].

Das Unternehmen besteht bis heute und widmet sich laut Webauftritt der Erzeugung von biologischen Zitrusfrüchten [3].

Neben Früchten wurden auch Fruchtsäfte verkauft. Dazu als Beleg ein Kunststoffbecher mit zugehörigem Aluminium-Abriss, verkauft in Österreich um 1970 [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://www.sunkist.com/about-us/#cooperative-history (21.08.2022)

[3]…https://www.sunkist.com/our-story/ (21.08.2022)

[4]…Bodenfund aus Petronell-Carnuntum, ARGE Kulturschutt/schlot.at (2021)

CZ | Chomutov | Tischlerei Franz Moltré | Möbelentwürfe | Art Déco

Von einem gewissen Franz Moltré, Beethovenstraße 24, Komotau (heute Chomutov) sind 8 Art Déco-Möbelskizzen und ein Briefumschlag aus der Zwischenkriegszeit ins schlot.at-Archiv gelangt [1].

Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung ergab folgende Auskunft:

+++Aus dem Adressbuch der Stadt Chomutov geht ervor, dass Franz Moltré von etwa Mitte der  1920er Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg eine Tischlerei im Haus Nr. 948 an der Ecke Školní und Beethovená betrieb. Er ist nicht im Verzeichnis der im Zuge der Beneš-Dekrete vertriebenen Deutschen verzeichnet. [2]+++

Ein Vergleichsstück des unten erstabgebildeten Art-Déco-Entwurfes (allerdings von  Jindřich Halabala) fand Constanze C. Czutta (schlot.at) hier [3].

Wer hat weitere Informationen zu Franz Moltré und seiner Existenz nach 1938?

Quellen:

[1]…Acht Pauspapier-Skizzen von Franz Moltré bzw. dessen Werkstatt und ein Briefkuvert. Eigentum schlot.at-Archiv (2017)

[2]…Email der Stadtverwaltung der Statutarstadt Chomutov vom 13.04.2017

[3]…theoldcinema London, 03.12.2017.

 

 


	

NL | Eindhoven | PHILIPS Glühlampenfabrik | ~ 1930

Das vorliegende Foto zeigt einen Arbeiter-Schichtwechsel vor den PHILIPS Gloeilampenfabrieken in Eindhoven, Niederlande, um 1930. Die relativ groß entwickelte Aufnahme zeigt viele architektonische Details (Gebäude, Bahntrasse, Bahnschranken, Telegraphenmasten mit Isolatoren, Art-Deco-Fabriksbeschriftung). Nettes Detail am Rande: Im linken Vordergrund spielt ein Arbeiterkind neben einem Freiluft-Hühnerstall.

Ebenfalls interessant ist der Nebenschauplatz im rechten Vordergund: Die Gebäude der KESSELS&VAN HUSSEN Zigarrenfabrik mit Werbung für die Eigenmarke ABONNÉ.

Die Datierung des Fotos nach 1920 liefern der abgebildete Kamin rechts im Bild (Beschriftung PHILIPS 1909) und der 1921 vollendete sogenannte Lichttoren (Lichtturm, hochhausähnliches Gebäude am linken Bildrand), bis in die Gegenwart ein Wahrzeichen der Stadt [2].

Eine kurze planbestückte englischsprachige Zusammenfassung zum Bestand der PHILIPS-Produktionsstätten und zur deren engen Verwebung mit der Eindhovener Stadtgeschichte findet sich in Quelle [3].

Quellen:

[1]… Silbergelatine-Abzug 210 x 145mm “PHILIPS EINDHOVEN”, Eigentum schlot.at (2017)

[2]…Lichttoren auf wikipedia (NL), 28.02.2017

[3]…urbanchange.eu, 28.02.2017