ET | Assuan | Kom Ombo | Zuckerraffinerie | 1928

Zuckerfabrik Kom Ombo, Schwarz/Weiß-Aufnahme aus dem Jahr 1928 zeigt eine Übersicht der Fabrik mit Werksgleisen und Güterwagons, ein eingerüsteter Bauteil deutet auf eine Erweiterung oder Modernisierung hin, Archiv schlot.at

Die 1912 gegründete [1] Zuckerfabrik Kom Ombo ist eine der größten Fabriken in Ägypten und im Nahen Osten zur Zuckerrohrverarbeitung. Die Produktion pro Saison erreicht etwa 200.000 Tonnen Zucker. Die Gesamtkapazität der Fabrik für gepresstes Schilf als Nebenprodukt beträgt etwa zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Die Fabrik befindet sich auf einer Fläche von 75 Hektar im Zentrum von Kom Ombo / Distrikt Assuan und beschäftigt 2024 etwa 2000 Personen. Die Fabrik erhält die Zuckerrohrernte zu 80 % durch Zuckerrohrtraktoren und zu 20 % am Schienenweg. Die Anlage ist von Dezember bis Mai 6 Monate lang ununterbrochen in Betrieb. Nebenprodukte sind Melasse, Diesel und Spanplatten [2].

Aktuelle Fotos von Ernte und Produktion (2024) sind hier abrufbar.

Die vorliegenden Fotos aus 1928 [3] zeigen offenbar eine Modernisierung oder frühe Erweiterung der Anlage. Neben einem in Konstruktion befindlichen 91 x 25 m messenden Mühlengebäude [3] zum Pressen von Zuckerrohr werden die umfassenden Gleisanlagen zum Antransport des Zuckerrohres sowie die Kraftzentrale gezeigt.

Quellen:

[1]…siicegypt.com (24.06.2024)

[2]…elwatannews.com (24.06.2024)

[3]…3 Fotografien, ca. 178 x 128 mm, beschriftet. Eigentum schlot.at (2024)

CZ | Hlubočky | Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“

Drei Werksansichten des 1920 von der Firma Pittel und Brausewetter errichteten Elektrizitätswerks der „Moravia“ in Hlubočky [1].
In der Gemeinde wurden bereits 1827 eine Eisenhütte und 1854 eine Nagelfabrik gegründet. Durch Fusion entstand 1870 aus diesen die Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“ [2].

1902 wurde mit der Fertigung des patentierten „Meteor“-Feststoffbrennofens begonnen. 1908 wurde die Produktpalette um größere Geräte wie Industrieback- und Räucheröfen erweitert [3].

Später – laut den vorliegenden Werksfotos [1] anno 1920 – wurde ein werkseigenes Elektrizitätswerk errichtet [2].
2005 wurde das Unternehmen – nun als MORA Moravia s.r.o. – der Gorenje-Gruppe eingliedert [4].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II- Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1920). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Hlubočky (08.06.2023)
[3]…yale.com (08.06.2023)
[4]…emis.com (08.06.2023)

AT | 1190 Wien | Gräf&Stift AG, Prototyp Colonia-Triebwagen, 1926/1928

Die 1904 in Wien-Döbling, Weinberggasse 70 gegründete [1] Firma GRÄF&STIFT, ab 1907 als Wiener Automobilfabrik A.G., vorm. Gräf & Stift geführt [2], wurde 1971 mit der anno 1907 in Floridsdorf gegründeten FIATWERKE AG zur ÖSTERREICHISCHEN AUTOMOBILFABRIK ÖAF-GRÄF&STIFT – AG vereinigt [2] und anschließend durch den deutschen Konzern MAN übernommen [1].

Ursprünglich wurden durch die Gräf&Stift AG in Döbling vor allem Limousinen und Busse erzeugt [1]. 1925 wurden 750 Arbeiter beschäftigt und folgende Fahrzeugarten hergestellt: 4- und 6-Zylinder-Luxus- und Tourenautos, Lastautos, Traktore, Motorboote [3].

Das uns vorliegende Foto [4] zeigt laut freundlicher Auskunft von Werner Neuwirth [5] den Prototyp eines in den 1920er Jahren seitens der MA30 in Auftrag gegebenen GRÄF&STIFT-Zugwagens für das Müllentsorgungssystem “Colonia”. 1928 waren 63 Triebwagen mit 114 Anhängern für die Abfallsammlung fertiggestellt [6]. Laut Auskunft [5] lieferte die 1926 gegründete Voran-AG [7] die zugehörigen Patente für den verbauten Vorderradabtrieb. Der abgebildete Triebwagen ist vor 1931 in Wien zugelassen (Kennzeichen AII 727, Systematik 1905-1930, vgl. [8]). Somit ist das Foto auf wenige Jahre genau datierbar.

Quellen:

[1]…Gräf&Stift – Geschichte, 08.03.2020
[2]…SEPER, H.: Von Austro-Fiat zur Österreichischen Automobilfabrik ÖAF-Gräf & Stift AG, Werdegang – Personen – Kraftfahrzeuge. Welsermühl, Wels 1994, ISBN 3-85339-206-7, Seite 280
[3]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26 1. Band, S 539
[4]…Foto 82×58 mm, Kontaktkopie, Eigentum schlot.at

[5]…Freundliche Auskunft Werner Neuwirth, 08.03.2020

[6]…Colonia-System, 09.03.2020

[7]…Voran-AG, 09.03.2020
[8]…Österreichische KFZ-Kennzeichensystematik 1905-1930, 08.03.2020

 

CZ | Brno | Palast für Handel und Industrie | ~ 1940

In unser Archiv haben per Juni 2018 zwei frühe Fotos des 1927-1928 errichteten Industriepalastes Brünn Einzug gefunden [1]. Da die aus dem 2. Weltkrieg stammenden Fotos mit “Prag” benannt waren, wurde unsererseits beim Stadtarchiv Prag diesbezüglich nachgefragt.

Herr PhDr. Jiří Smrž vom o.a. Archiv wies uns auf die wahre Örtlichkeit des außergewöhnlichen Gebäudes hin, wofür ihm unser Dank gebührt [2].

Auf der sehr gut organisierten Website des BAM Brno ist zu dem Palast am Messegelände Folgendes zu lesen [3]:

“Das Gebäude des Palastes für Handel und Industrie ist ein wichtiger Bestandteil der urbanistischen Komposition des gesamten Messegeländes. Sein Grundriss in Form des Buchstabens V, der durch die Kurven der Seitenflügel durchschnitten ist, bestimmt die Richtung der zwei wichtigsten Kompositionsachsen der Verbindungswege des Geländes. Der Bau besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion mit den charakteristischen parabolischen Trägerbögen und verglasten Wänden, die eine ideale Beleuchtung der Ausstellungen mit Tageslicht ermöglichen.
Im ursprünglichen Entwurf des Architekten Kalous war eine waagrechte Balkendecke vorgesehen, die durch halbkreisförmige Bögen gestützt werden sollte. Aufgrund der zu hohen Belastung der Trägerbögen veränderte jedoch Jaroslav Valenta deren Profil, gab ihnen eine parabolische Form und ersetzte die Decke durch ein walzenförmiges mit Längsverstrebungen versehenes Gewölbe. Der Bau des Pavillons dauerte insgesamt 230 Tage und erforderte 50 Güterwagons Material. Die Ausstellungsflügel, die im repräsentativen Raum der Eingangs-Rotunde zusammenlaufen, waren ursprünglich lediglich durch Gänge mit einem überdachten Innenhof verbunden. Im Jahre 1976 wurde an deren Stelle nach Entwürfen der Architekten Ivan Ruller, Zdeňek Müller und Peter Uhlíř ein Anbau mit administrativen Räumlichkeiten errichtet, dessen Glasfassade nun die Hauptflügel des Pavillons miteinander verbindet.
In den 80er Jahren wurde eine Sanierung des gesamten Gebäudes durchgeführt. Im Zuge dessen wurden in die Ausstellungssäle Galerien und eine Heizanlage eingebaut, sodass der Betrieb auf das ganze Jahr ausgeweitet werden konnte. Zur Vervollkommnung des ganzjährigen Nutzungskomforts des gesamten Ausstellungsareals trugen auch die Passerellen von Miroslav und Dagmar Velehradský bei. Einer dieser walzenförmigen Verbindungsgänge, die auf einer Fachwerkkonstruktion angelegt wurden und von einem spiralenförmigen Mantel umgeben sind, entstand auch zwischen den Pavillons A und C. Heute ist der Pavillon immer noch in Benutzung; durch die Installation zusammengedrängter Ausstellungskojen werden seine großzügigen räumlichen Möglichkeiten jedoch nicht mehr genutzt.”

Quellen:

[1]…2 Kontaktkopien von Rollfilm 6×9 auf Agfa Lupex , Eigentum schlot.at-Archiv (2018)

[2]…Email vom 12.06.2018, PhDr. Jiří Smrž, Stadtarchiv Prag

[3]…BAM Brno, Architektonische Besonderheiten von Brünn, Industriepalast, abgefragt am 14.06.2018

AT | 1100 Wien | Amalienbad, Heizungsanlage

Das 1923-1926 errichtete Amalienbad verfügte ursprünglich über einen Kamin, der im Hof am Nordflügel des vierkantigen Gebäudes installiert war [1]. Das Bad mit der Adressse 1100 Wien, Reumannplatz 23 wird derzeit bis 12/2012 renoviert [2].

Die Postkarte zeigt die Westfront des Bades 2 Jahre nach dessen Eröffnung [3].

Der Kamin ist nicht mehr vorhanden, er ist jedoch auf dem Modell des Bades, das in dessen Aula ausgestellt ist, deutlich zu erkennen [4].

Quellen:

[1]…Amalienbad auf WEB, 27.07.2012

[2]…Bäder Wien (MA 44), 27.07.2012

[3]…AK 24182 (Wien X., Reumannplatz Städtisches Amalien-Bad), P. Ledermann, Wien 1928 (137 x 87 mm). Eigentum schlot-Archiv.

[4]…Eigenerhebung schlot.at (2012)

AT | 1210 Wien | LOFAG – Wiener Lokomotiv-Fabriks-Actien-Gesellschaft

Die Lokomotivfabrik Floridsdorf bestand 1869 – 1969 [1] und war neben Krauss Linz und Sigl Wr. Neustadt eine der legendären Lokomotivfabriken in Österreich.

Wir zeigen an dieser Stelle mehrere firmenrelevante Dokumente [2].

  • Fabriksansicht um 1925
  • Historischer Abzug einer Glasplatte mit der LOFAG Nr. 442/1882
  • Werksskizze und t der legendärden Schnellzuglok BBÖ 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 214.01
  • Auftragsschreiben zur Produktion der 214.01
  • Historisches Foto der BBÖ 429.917

[1] Bahn-Austria.at, 05.11.2011

[2] Archiv schlot.at, 2015 – 2023

Laufendes Industriegeschichte – Projekt | Steyr Waffenrad – Datierung

schlot.at bietet ab sofort eine Datierungshilfe für Ihr altes Steyr Waffenrad an. Sie haben ein richtig altes echtes Waffenrad mit Holzgriffen oder viel Rost und wollen wissen, wie alt das Rad ist und wo es gebaut wurde? Hat es vielleicht solch einen Metallschriftzug oder diesen Schriftzug als Aufkleber am oberen Rahmenrohr?

Kein Problem:  Seit meiner Publikation:

Markus Mráz: Zur Erkennung und Datierung von Steyr-Waffenrädern von 1918 bis 1940. In: Der Knochenschüttler: Zeitschrift für Liebhaber historischer Fahrräder und Hilfsmotoren. – Leipzig: Maxime Verlag – Bd. 39 (2007), S. 8-12; ISSN 1430-2543

hat sich der Bestand meiner Rahmennummernsammlung bis 1942 deutlich erweitert und ich sehe mich in gewissen Zeitbereichen in der Lage, über Interpolation von Rahmennummern zum Baujahr des zu beforschenden Steyr Waffenrades zu gelangen.

Ferner habe ich selbst mehrere weitere valide Datierungskriterien entwickelt und kann daher auch Aussagen über Fahrräder treffen, die in schlechtem Originalzustand vorliegen (falsche Felgen etc, Fehlen der Freilaufnabe etc.) .

Gerne erarbeite ich mit Ihnen persönlich im Mailkontakt eine möglichst genaue Datierung Ihres alten Steyr-Waffenrades und berate Sie in puncto Wert des Rades und allfälliger nötiger Renovierungsschritte oder -strategien.

Senden Sie mir Ihre Anfrage, am besten mit Foto des Rades von links und Mitteilung der Rahmennummer. Die Rahmennummer finden Sie bei den hier behandelten Rädern links an der Sattelmuffe – siehe Foto – oder bei älteren Damenrädern am Oberende des Sattelrohres (Vorderseite, siehe ebenfalls Foto).

Freundliche Grüße

Markus Mráz

NK | Neunkirchen | Stadtplan 1926 + Luftbild 1928 (!) historische Industriebetriebe

Historischer Stadtplanausschnitt von Neunkirchen (ca. 1926) und Schrägluftbild 1928 mit allen wichtigen Industriebetrieben der Stadt sowie dem damaligen Schleppbahnnetz innerhalb der Stadt:

  • 1 | Brevillier-Urban Schraubenfabrik Werk 1 (Zukunftsfläche, teils mit denkmalgeschütztem Baubestand, Polytechnikum im Verwaltungsgebäude)
  • 2 | Brevillier-Urban Schraubenfabrik Werk 2 (bis 1990er Jahre Konsum, heute Spar Roessli)
  • 3 | Ultramarinfabrik (alter Standort beim Stadtpark, heute Keramik-Atelier)
  • 4 | Druckfabrik (heute teils Reifen Peter)
  • 5 | Spinnfabrik Eltz (heute VW-Händler, nur im Plan)
  • 6 | Neunkirchner Harzprodukten Ges.m.b.H. (heute Zirkusplatz, nur im Plan)
  • 7| Papierhülsenfabrik M.Pams Söhne (heute Zufahrt Auzeile, nur im Plan)

Der Kartenausschnitt dient als historische Verortung der damaligen Betriebe (Doku auf www.schlot.at oder bei vollständiger Abtragung des Betriebes hier im Forum).

Vollständiges Kartenzitat:

ORTSPLAN VON NEUNKIRCHEN. Gezeichnet nach der Katastermappe im Maßstabe 1:5000 v. Fritz Lybal. Verlag: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft Neunkirchen Gruppe 7 – Alle Rechte vorbehalten.

Plan im Besitz des schlot-Teams.

Schrägluftbild: 

Stadtarchiv Neunkirchen, Dir. Albert Hirsch (†)