AT | JU | Kathal | Kathalschmiede

Erbaut um 1740 [1]
1740 Hammerwerk von Karl Grießmayer [1]
1925/26: Hammerwerk Ignatz Grießmayer (seit 1882). 8 Arbeiter, 30 Pferdestärken Energie. Jährliche Produktion: 50.000 Weingartenhauen. [2]

1965 stillgelegt [1]
Umgebaut 1977/78 [1]
Heute Garage und Lager [1]

[1] Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich: Steiermark, Kärnten
von Ute Georgeacopol-Winischofer. als Google-Book am 04.09.2011 gesehen.

[2]: Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26, Compass Verlag, Wien. 482

Fotographie: MM (2011)

Verortung folgt.

AT | 1200 Wien | Metall-Industrie Winter&Adler A.-G. | Emaillierter Pin BJA

Achteckiger Messingpin vom Bund der Industrieangestellten, 21x16mm, weiß und rot emailliert, achteckig, Motiv:

Industriehalle mit rauchendem Kamin, Schriftzug “BJA” – Das interessiert uns!

Mit rückseitiger Nadel und Herstellermarke “Winter & Adler AG, Wien”.

Der Industrie-Compass 1925/26, 611, vermerkt zum Hersteller Folgendes:

“Metall-Industrie Winter&Adler A.-G., XX., Dresdner Straße 110.

Metall- und Bijouteriewarenfabrik (1876). Direktor: Ernst Adler. 500 Arbeiter, 50 Angestellte. Dampfmaschine und Elektromotor. Erzeugnisse: Chemisette- und Kragenknöpfe (feinsten Genres) sowie Bijouteriewaren in Email und Silberdoublé. Spezialität: Rasierklingen “Elisium”.

Das Werk ist ca. 1935 noch im amtlichen “Plan des XX. Wiener Gemeindebezirkes Brigittenau” als “Metall-Industrie” zwischen Rebhann-Gasse und Dresdner Straße einzeichnet.

1943 nicht im Wiener Telefonbuch, 1959 nicht im Compass.

Heute ist an der Adresse das AMS.

Eine Fabrik mit 550 Seelen wie anno dazumals wäre besser.

Danke für die Klärung der Abkürzung BJA/BIA an Christian Litschauer!

HR | ZG | Zagreb | Kraftwerk

Fernschüsse auf das mächtige Kraftwerk Zagreb Ost an der Save, die wohl oder über als  Kühlwasserspender herhalten muß.

Fotos MM (2011).

Verortung folgt.

HR | ZG | Zagreb | Buntmetallhütte, heute Metal Product

Altes Fabriksgebäude an der Save, Trnjanska cesta 111. Laut Auskunft eines nach der Nutzung befragten Anrainers handelte es sich um eine Buntmetallhütte.

Die Auskunft wurde in Ost-Esperanto erteilt (“Bronnnsss”). Alles klar, soweit kennt sich das schlot-Team aus.

Fotos MM (2011).

Verortung folgt.

HR | PU | Pula | Kalkwerk


Schön rostig und vermutlich stillgelegt zeigt sich dieses Kalkwerk oder dessen Südteil im Norden von Pula.

Fotos MM (2011).

Verortung folgt.

HR | GS | Otočac | Pivovara

Altes Brauereigebäude in Otočac, Kroatien. Darre als kurzer Kamin mit Blechhut. Genaueres über die Geschichte und die Betriebsdauer würde uns interessieren.

Verortung folgt.

Fotos MM (2011)

 

AT | TU | Tulln | Saria Bio Industries Österreich

Kleine Fotodok des Werkes von Saria Tulln, einem Abfallverwerter. Der Konzern verarbeitet biogene Abfälle und produziert daraus Biogas, Dünger, Biotreibstoffe und alternative Brennstoffe, wie hier zu erfahren ist. Der Betrieb in Tulln besteht seit 1990. Er liegt etwas außerhalb von Tulln an der Abfahrt von der Schnellstraße S5. Fotos MM (2011).

Verortung folgt.

IN | Mangalampalam | Vadakkenchery | United Interlock Bricks

Sehr interessante Fotodokumentation von stud.theol. Rochus Hetzendorfer aus einer indischen Blocksteinfabrik. Diese Steine sind keine Ziegeln im eigentlichen Sinne. Sie sehen eher wie Klinker aus und haben eine glatte Oberfläche, die entfernt an Dinassteine oder Schamotte bzw. ähnliches Feuer- oder Säurefestmaterial erinnert. In den Straßendörfern des nö. Weinviertels sind die Trottoirs gegen die Straßenfläche mit derartigen Steinen abgegrenzt.

Marchegg meets Mangalampalam…

Vielleicht kann der Fotoautor den bildlich sehr schön dokumentierten Herstellungsvorgang genauer erklären.

Fotos Copyright by. R.H.

Verortung folgt.

AT | 1030 Wien | Desinfektionsanstalt der Stadt Wien

zzz_huettenabbr
Abbruch 2013/10/29
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Abbruch 2013/10/29

Am Standort Hüttenbrennergasse 6, 1030 Wien, befindet sich die Desinfektionsanstalt der Stadt Wien, ihreszeichens Schlotstandort – vermutlich aufgrund der nötigen Dampfproduktion.

An dieser Adresse werden bei Bedarf Entlausungen durchgeführt. Am Standort arbeiteten 2007 ca. 20 Personen, zu deren Aufgaben auch Entwesungen im Bereich der Stadt Wien gehören, beispielsweise die Desinfektion von Wohnungen, in denen Faulleichen gefunden wurden oder die Beseitigung von Ungezieferbefall in Wohnungen. Im Auftrag eines Krankenhauses werden Dampfdesinfektionen von Matratzen durchgeführt – Stand 2007 [1]. Damals verfügte die Anstalt auch über eine mobile Dekontaminationseinheit, mittels derer eine Dekontamionationsstraße, wie sie für ABC-Abwehrszenarien von Bedeutung ist, errichtet und betrieben werden kann.

Zum Gebäudeaufbau wurde 2007 Folgendes konstatiert [1]:

Zitat Beginn:

“Die von der Desinfektionsanstalt genutzten Gebäude sind um einen Hof gruppiert. Auf der linken Seite  – von der Einfahrt kommend – befindet sich ein dreigeschossiger Gebäudetrakt, in dem im ersten Stock Büros und im Erdgeschoß ein permanent besetztes Dienstzimmer, eine Küche, ein Vortragsraum sowie  diverse Garderoben und Aufenthaltsräume für das Personal untergebracht sind. Im Keller des Gebäudes befindet sich eine Wärmeübernahmestation für die von der Fernwärme Wien gelieferte Wärmeenergie.
Im rückwärtig gelegenen Trakt befinden sich die Desinfektionsräume für die  Dampfdesinfektion (drei Dampfkammern) sowie eine Formaldehydkammer. Die Räume in diesem Bereich sind strikt getrennt in Räume der “reinen” und der “unreinen” Seite und durch die Desinfektionskammern bzw. die Formaldehydkammer miteinander verbunden. Material, das zu desinfizieren ist, wird von der “unreinen” Seite in die Desinfektionskammern bzw. Formaldehydkammer eingebracht und nach der Behandlung von der “reinen” Seite her entnommen. Der Dampf für die Kammern wird mittels eines öl- oder eines gasbefeuerten
Dampferzeugers hergestellt. In demselben Gebäude sind auch ein Öllagerraum sowie eine Werkstätte untergebracht. Hinter dem Gebäude ist der Aufstellungsort für das Notstromaggregat.
Im straßenseitigen bzw. im rechten Trakt befinden sich Garagen, ein Lagerraum für brennbare
Flüssigkeiten sowie diverse weitere Lagerräume.”

Zitat Ende

Aus einem gescannten Stadtplan aus 1912 [2] geht 1908 als Erbauungsjahr der ersten an der Adresse ansässigen Sanitätsstation hervor.

Die 2011 eruierbaren Öffnungszeiten sind gemäß Aushang am Eingang Hüttenbrennergasse 6:

Montag bis Freitag 7-11:30 Uhr
Jeden 1. Freitag im Monat geschlossen.

Am 29.10.2013 wurden Abbrucharbeiten am Kesselhaus festgestellt.

[1] Bericht der MA15-Kontrollamt über die Desinfektionsanastalt 2007 – 21.07.2011
[2] Kulturgut Wien- 21.07.2011

BN | Blumau | Pulverfabrik | Explosion 1922

schlot.at vefügt seit 2010 über extrem seltenes Original-Fotomaterial der Explosion in der ehemaligen K.u. K. Pulverfabrik Blumau [1]. Die Munitionsfabrik wurde im späten 19. Jahrhundert von A. Nobel gegründet und knapp vor der Jahrhundertwende vom Militär übernommen. Im 1. Weltkrieg wurde das Werk extrem ausgebaut, es gab bis zu 15 Wassertürme und ein groß angelegtes Schienennetz. Unter anderem wurden auf dem in mehrere sogenannte Betriebsinspektionen unterteilten Gelände Trinitrotoluol (TNT) und Pikrinsäure hergestellt – großteils unter elenden sozialen und hygienischen Bedingungen. Der Übergang zur Friedensproduktion war nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und den 1919 erschienenen Bestimmungen von St. Germain (weitreichendes Rüstungsverbot) sehr schwierig. 1922 war folgende Werkseinteilung aktuell [2]:

  • Betriebsinspektion 1 (Nitroglycerinfabrik), erbaut 1895
  • Betriebsinspektion 2 (Nitrozellulosefabrik), 1894 von Dynamit Nobel übernommen
  • Betriebsinspektion 3 (Pulverfabrik, 06/1891 fertiggestellt
  • Betriebsinspektion 4 (Trinitrotoluolfabrik), Dezember 1914 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 5 (Kunstsalpeterfabrik), Herbst 1915 in Betrieb genommen
  • Betriebsinspektion 6 (Pikrinsäurefabrik), 1915 fertiggestellt.
  • Erzherzogin Bianca-Spital
  • Friedhof (!)
  • Sportplatz

Aus der Aufstellung 1922 läßt sich die damals übliche Verwendung von Rüstungsabfällen zur Düngerherstellung in Betriebsinspektion 5 nachweisen [3].

1922 kam es am Gelände zu einer folgenschweren Explosion, die im Prinzip das Ende der Zwischenkriegsproduktion markierte [2].

Auf der Website der FF Blumau [3] ist der Hergang der Katastophe wie folgt beschrieben:

Zitat Beginn:

Die große Explosion… Am 25. Mai kommt es in der Betriebsinspektion I, der Dynamit- und Dynammonfabrik zu einem Brand in einem Läuferwerk. Löschversuche der anwesenden Arbeiter schlugen fehl, da bei den Hydranten vor Ort zu wenig Druck vorhanden war.
Per elektrischer Fernmeldeanlage wurde inzwischen die Berufsfeuerwehr Blumau alarmiert, welche sich sofort mit 7 Mann unter der Führung von Feuerwehrhauptmann Josef Friedrich in Bewegung setzte. In Unkenntnis der Sachlage wurden die ersten Löschversuche mit dem Hydranten durchgeführt, diese schlugen jedoch ebenfalls fehl.
Sofort nahm die Autospritze bei einem nahegelegenen Wasserbassin Aufstellung und kaum hatte man mit den Löscharbeiten begonnen ereignete sich eine kurze, dann in weitere Folge zwei große Explosionen. Die Druckwelle erfasste die Mannschaft der BF Blumau mit voller Wucht, 3 Kameraden waren auf der Stelle tot, Kommandant Josef Friedrich wurde schwerst verletzt und verstarb kurz darauf. Die Aufbauten der Autospritze sowie des Rettungswagens wurden durch die Explosion zerfetzt, die restliche Mannschaft lag verletzt unter den Trümmern.

Die weiteren Löscharbeiten wurden mit größtem Einsatz von der Berufsfeuerwehr Wien, der Betriebsfeuerwehr der Sprengstoffwerke Wöllersdorf sowie von den freiwilligen Feuerwehren in der Umgebung (wie Sollenau, Wr. Neustadt, Baden,…) sowie von der restlichen Mannschaft der BF Blumau durchgeführt.

Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Feuerwehr Blumau. Hauptmann Josef Friedrich, Karl Reiter, Franz Matejka und ein weiterer Feuerwehrkamerad starben in diesem Einsatz, ein Beispiel treuer Pflichterfüllung, den sie mit ihrem Leben bezahlen mussten. Ihre Namen stehen noch heute auf einer Gedenktafel am Friedhof Blumau. Insgesamt forderte das Unglück 24 Tote, größtenteils in der Arbeiterschaft!”

Zitat Ende

Das Werk wurde im Zuge des 2. Weltkrieges wieder aktiviert und danach stillgelegt. Heute ist ein Teil der Werkes als verwachsene Industrielandschaft, die zum Truppenübungsplatz Blumau gehört, erhalten.

Historische Fotos von Blumau sind u.a. auf der Gemeindewebsite von Blumau-Neurißhof zu finden.

 

Der Siphonflaschenverschluß – wohl ein Relikt aus der Kantine oder einem Werksgasthaus – wurde vom schlot-Team 2011 im Föhrenwald bei Wr. Neustadt gefunden

Quellen und Literatur:

[1] 2 Original-Abzüge 166x113mm,mit Rundstempel “Foto-Atelier Schiestl&Nowotny Baden, Annagasse 20 | Antonsgasse 2” im Eigentum des Archives von schlot.at. Copyright-Verletzung wird gerichtlich verfolgt!

[2]: Mulley, K, Leopold, H. (Hrsg., 1996): Österreichs Pulverschmiede | Die Rüstungsindustrie am Steinfeld/Groß Mittel | 125 Jahre Pottendorfer Linie. Eigenverlag der Gewerkschaft der Eisenbahner Ortsgruppe Ebenfurth-Pottendorf; Ebenfurth.

[3] FF Blumau, 09.07.2011

schlot.at | newsletter 003 – Ausstellung: “Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn”

Liebe schlot.at-Newsletter-AbonnentInnen!

Anlässlich eines freudigen Ereignisses wollen wir Sie kurz über unsere letzten Aktivitäten informieren.

Ab diesem Wochenende, Eröffnung ist morgen Sa, 10.00, gibt es etliche interessante Exponate aus der schlot.at-Sammlung live zu betrachten:

Glasstücke, Schmelzreste sowie Glasprodukte aus der ehemaligen Glasfabrik Brunn sind im Rahmen der Ausstellung “Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn” im Brunner Heimathaus (Gliedererhof, Leopold Gattringer Straße 34, Brunn/Gebirge) ausgestellt.

Genauere Infos dazu sowie die komplette Liste der ausgestellten Objekte finden Sie unter “Ausstellung: Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn” <http://wp.me/p3WW2-1Gr>

Neue Beträge von schlot.at:

Industrieviertel (http://schlot.wordpress.com)

WN | Daimler Motorenwerke | WNF Werk II – http://wp.me/p3jan-zV
MD | Vösendorf | “Belko” Genußmittelwerke – http://wp.me/p3jan-Bp

Schlot-Forum (http://schlotforum.wordpress.com)

Wegen der zahlreichen neuen Artikel haben wir diese nach Monaten gruppiert. Um einen bestimmten Artikel zu finden, wählen Sie bitte den jeweiligen Monatslink aus und scrollen Sie in der Liste bis zum gesuchten Beitrag nach unten.

Jänner (nach dem letzten Newsletter)

HR | Plomin | Termoelektrana Plomin – http://wp.me/p3WW2-1zz

Februar – http://schlotforum.wordpress.com/2011/04/

DE | AW | Benediktinerabtei Maria Laach, ca. 1930
AT | 1210 Wien | Maschinenfabrik Clayton&Shuttleworth

April – http://schlotforum.wordpress.com/2011/04/
Seite 2: http://schlotforum.wordpress.com/2011/04/page/2/

UK | Manchester – Clarence Hatworks
UK | Manchester – Robert St
UK | Manchester – Andersen Textiles
UK | Manchester – Sherborne St
UK | Manchester – First Impressions Printing
UK | Manchester – Hargreaves St
UK | Manchester – Crabbe St / Hargreaves St
FR | 57/Moselle | Cattenom | Centrale nucléaire
DE | Frankfurt | E-Werk
LU | Luxembourg | Brasserie Mousel
AT | 1230 Wien | Schicht AG Werk Atzgersdorf/Kunerolwerk

Mai – http://schlotforum.wordpress.com/2011/05/

AT | P | St. Pölten | Svoboda Büromöbel
AT | GR | Bad Schallerbach | Ziegelei Faßl
AT | St | LE | Leoben-Leitendorf | Steirische Magnesit-Industrie AG
AT | GF | Raasdorf-Pysdorf | „Phönixwerk“ Johann Lachout | Blitzschlag in Fabriksschlot

Juni – http://schlotforum.wordpress.com/2011/06/

CZ | Praha – Pivovar Staropramen
CZ | Praha – Masarykovo nádraží (Heizhaus, Lokschuppen)
CZ | Praha | Staré Mesto, Stríbrná 212/2
AT | WO | Schlotsprengung Papierfabrik PATRIA Frantschach, 1997
AT | LE | Leoben | Zahlbruckner-Schacht, um 1932
CH | Basel | Gesellschaft für chemische Industrie (CIBA) 1884 und 1934, Luftbilder
DE | UE | Uelzen | Asbest- und Kieselgurwerke Kliefoth & Co KG
IND | Bombay/Mumbai | Färberei Ciba India Ltd., 1936

Juli – http://schlotforum.wordpress.com/2011/07/

AT | GF | Zuckerfabrik Leopoldsdorf
AT | ME | Leiben | Geyer-Wolle, heute Pinto
DE | FG | Hohe Esse der Hütte Halsbrücke
DE | DM | Loitz | Stärkefabrik, Dübelwerk und Bahnhof
Ausstellung: Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn

Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei der Auststellung in Brunn am Gebirge und wünschen weiterhin viel Vergnüngen mit unserem Web-Angebot!

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Mráz | Christoph Schwaiger
schlot.at | http://www.facebook.com/schlot.at

Ausstellung: Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn

Die Gruppe Schlot/schlot.at lieferte erstmals seit der Gründung (2007) Objekte an eine Industrieausstellung. Die Ausstellung fand im Rahmen der Ausstellung “Industrie-Utopie” des Brunner Kulturclubs für das Viertelfestival NÖ “Industrieviertel 2011” statt.

Im Brunner Heimathaus (Gliedererhof, Leopold Gattringer Straße 34) wurden von schlot.at  an den 4 Juliwochenenden 2011 (9., 16., 23., 30.07.2011) von 10-13 Uhr eine ganze Reihe verschiedener Glasrelikte aus der stillgelegten Brunner Glasfabrik gezeigt. Andere Glasobjekte aus Meßtechnik, Medizin und Alltagsleben gaben einen kleinen Einblick in die mannigfaltigen Anwendungsgebiete dieses zeitlosen Werkstoffes.

Als Erinnerung gab es für alle Besucher originale Brunner Glasscherben, eigenhändig von schlot.at vom Gelände geborgen.

Weitere Infos siehe: Industrieviertel 2011 | Viertelfestival NÖ

Anbei die offizielle Objektliste von schlot.at zur Ausstellung: Weiter…

DE | DM | Loitz | Stärkefabrik, Dübelwerk und Bahnhof

Ansicht des Bahnhofes Loitz im Landkreis Demmin, um 1945. Das kleine Foto ist rückseitig mit “Loitz – Stärkefabrik und Dübelwerk” beschrieben.

Foto im Eigentum von schlot.at

Zur Klärung wurde seitens der schlot.at-Redaktion Mitte September 2010 eine Anfrage an DEN Kenner des Bahnhofes Loitz, Jan Triphan, gestellt. Er dringt mit seinem Digitalisierungsprojekt des Bahnhofes via CAD in völlig neue Dimensionen der Präzision vor und ermöglicht dennoch eine kostenfreie Einsichtnahme in seine Arbeiten (!).

Anbei seine per 19.10.2010 übermittelte Deutung des Fotos:

Zitat J.T.Beginn:

“Links im Bild die Stärkefabrik. Damals noch relativ klein. Trotzdem DER Vorantreiber in Frage Bahnanschluss von Loitz. Muss sich gelohnt haben. Wenig später platzte das Fabrikgelände aus allen Nähten. Konnte Kartoffeln aus ganz Norddeutschland anliefern lassen. Rechts hinten das Dübelwerk. Da als “kriegswichtig” eingestuft, dürften dort nicht nur die Holzdübel für Bahnschwellen hergestellt worden sein. Ausschlag für diese bedeutende Einstufung gab vielmehr das Gelände um den Schornstein rechts vorne. Metallbauwerke. Hier wurden Flugzeugteile hergestellt und mussten natürlich in die großen Werke transportiert werden. Allerdings kann es sich auch um die sterbende Glashütte handeln. Den Übergang kann ich bisher weder optisch noch zeitlich einordnen.”

Zitat Ende

Vielen Dank für die Deutung und amikale Grüße aus Wien!

Verortung folgt.

MM

 

AT | ME | Leiben | Geyer-Wolle, heute Pinto

Foto der ehemaligen Geyer-Wolle-Fabrik in Leiben, heute Pinto-Feuerwerks- und Sprengmittelvertrieb.

Der Standort im Weitental diente von 1792-1880 als Papierfabrik. Gründer war Josef Weber, Edler von Fürnberg (1742-1799). Die Fabrik war war zu ihrer Bestandszeit die einzige Papierfabrik in Österreich, die banknotentaugliches Papier herstellen konnte. Ab 1880 wurden die Gebäude recht erfolglos als Teppichfabrik genutzt. Die Fabrik wurde schließlich 1888 an die aus Linz stammenden Brüder Leopold und Heinrich Geyer verkauft, welche die Leibener Schafwollspinnerei & mechanische Wollwarenfabrik Geyer & Co. gründeten und das Werk ausbauten. Die Fabrik wurde bis 1993 betrieben. Auf einem Teil der ursprünglichen Fabrik hat sich an der Adresse “Am Weitenbach 2” die Firma Pinto niedergelassen, die hier ein Lager für Feuerwerke und Sprengstoffe betreibt.

Quelle und weiterführende Litertur:

  • Zwirner, M. (2010): Handwerkliche und industrielle Texilspinnerei im Bezirk Melk. Kuratorium zur Herausgabe einer Bezirkskunde für den Bezirk Melk unter dem Vositz von Bezirkshauptmann Wirkl. Hofrat Dr. Elfriede Mayrhofer. Golling, 329ff

Verortung folgt.

AT | GF | Zuckerfabrik Leopoldsdorf

Fotoserie der zweiten österreichischen Agrana-Zuckerfabrik neben der bereits dokumentierten Fabrik in  Tulln und der stillgelegten ebenfalls dokumentierten Fabrik in Hohenau, die 2006 geschlossen wurde. Der Standort der 1901 errichteten Fabrik für Industriezucker, v.a. Getränkeindustrie, liegt in Leopoldsdorf im Marchfeld.

Auf der Agrana-Website wird am 03.07.2011 Folgendes geschrieben:

Zitat Beginn

“Die Zuckerfabrik Leopoldsdorf produziert ausschließlich Zucker für die weiterverarbeitende Industrie (alkoholfreie Getränkeindustrie, Süßwarenindustrie, sonstige Lebensmittelindustrie und Fermentationsindustrie). Dieser wird lose im Silowagen, in Big Bags oder in 50 kg-Säcken ausgeliefert.”

Zitat Ende

Die große Fabrik verfügt über einen aktiven Werksbahnanschluß an den Bahnhof Obersiebenbrunn-Leopoldsdorf (Norden) und über die Jahre hinweg immer wieder über eine eigene Werkslok. Gelegentlich werden auch ÖBB-Loks angemietet. Am Gelände befinden sich Ablagerungen weißer pulvriger Produktionsreste , deren Aufschlüsse von Vögeln als Nistplätze genutzt werden (von Süden einsehbar). Das Werksgelände umfaßt mehrere mächtige Silos, eine hohen Ziegelkamin und große Freiflächen mit Abwasserbehandlungsanlagen im Osten.

Grundsätzliches zur Zuckerproduktion und zu deren Umweltproblematik hier.

Verortung folgt.