Ansicht des Gaswerkes Floridsdorf von Süden [1]. Da der Fotostandort noch als “Floridsdorf, Niederösterreich” angegeben ist, kann von einem Aufnahmedatum vor 1905 ausgegangen werden. Der große Gasometer (Teleskopbauweise, Skizzenfarbe rot) im rechten, also östlichen Bildrand wurde 1902 errichtet [2].
Weiters sind westlich davon ein kleinerer Teleskopgasbehälter (Skizzenfarbe grün) und ein alter, gemauerter Gasbehälter (Skizzenfarbe blau) zu erkennen.Ebenfalls sichtbar sind zwei verfahrenstechnisch genutzte große Gebäude (Skizzenfarbe orange und violett) und ein niedriges Nebengebäude (Skizzenfarbe schwarz).
Die Aufnahme ist von Bedeutung, da das Gaswerk Floridsdorf, welches von der englischen Firma Imperial-Continental-Gas-Association (ICGA) betrieben wurde und ab 1902 über einen Bahnanschluss an die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn verfügte, nur bis 1911 in Betrieb stand und in den 1920er Jahren dem Bau des Schlingerhofers weichen mußte [2]. Seine Funktion übernahm das damals neu errichtetete (städtische) Gaswerk Leopoldau.
Die genaue Verortung war durch den Stadtplan der Gemeinde Wien – Bereich Kulturgut möglich, der die Zuschaltung historischer Pläne unterstützt [3].
Quellen:
[1]…Glasplattenabzug/zeitgenössische Kontaktkopie 170×123 mm, Eigentum und Copyright schlot.at-Archiv
[2]…Gaswerk Floridsdorf auf wikipedia.org, abgefragt am 30.08.2015
[3]…wien.gv.at, Stadtplan, abgefragt am 30.08.2015
PL | Łódź | Südosten der Stadt | 1931
Echt-Photokarte von Łódź [1] anno 1931.Laut Beschriftung ist die Südostseite der Stadt zu sehen. Das Foto zeigt relativ schöne Industriearchitektur im rechten Mittelgrund und einen hohen Kamin am rechten Rand, der zur Häfte beschnitten ist.
Das Foto vermittelt einen relativ unverblümten Einblick in die Tristesse einer Industriestadt der Zwischenkriegszeit. Riesige Brachflächen, unzusammenhängende Verbauung, hunderte Meter lange Mauern und Zäune, deutlich merkbare Emissionen der vielen Schornsteine.
Quellen:
[1]… AK Łódź. Południowo-wschodnia strona miasta. 136x87mm. Gelaufen 06.09.1931 nach Wien 1. Eigentum schlot-Archiv
DE | TR | Trier | Weinbrennereien Leopold Loeb A.G. | 1921
Echtfoto-Ansichtskarte [1] aus Trier, gelaufen 1921. Das abgebildete Gelände gehört zur Leopold Loeb Aktiengesellschaft, einer Weinbrennerei und Wein- sowie Spirituosengroßhandlung. Im Hintergrund sind neben klassischer Industriearchitektur auch großvolumige Weinfässer zu erkennen.
Seitens schlot.at wurde eine Anfrage an das Stadtarchiv Trier betreffend näherer Unterlagen gestellt.
In zeitgenössischen Adressbüchern [2,3] wurden von den Archivmitarbeitern [4,5] zwei Einträge der Fabrik gefunden. Demnach dürfte der Firmenstandort (Leopold Loeb, Wein- und Spirituosengroßhandlung) bis etwa 1920 in Trier, Johannisstraße 10 gelegen haben. 1923/24 firmierte die Leopold Loeb AG, Weinbrennereien, Wein- und Spirituosengroßhandlung in der Luxemburgerstraße. Nach 1924 sind keine entsprechenden Einträge mehr vorhanden.
Quellen:
[1]…Foto von M. Bätz, Trier. AK im Eigentum schlot.at (Archivbestand seit 2015)
[2]…Adreß und Geschäfts – Handbuch der Stadt Trier; Verlag der Lintzschen Buchhandlung Fried. Val. Lintz, Trier. Ausgaben 1881-1920 , ohne Seitenangabe
[3]…Adreß und Geschäfts – Handbuch der Stadt Trier; Verlag der Lintzschen Buchhandlung Fried. Val. Lintz, Trier. Ausgabe 1923/24 , 140
[4]…Vielen Dank an Arnold Fusenig, Stadtverwaltung Trier – Stadtbibliothek/Stadtarchiv
[5]…Vielen Dank an Herbert Koenen, Stadtarchiv Trier
CZ | Šatov | Poštorenské keramické závody n.p., závod 2
Kurze Keramikgeschichte von Šatov:
Die Ortschaft Šatov nahe der tschechischen Grenzstadt Znojmo weist eine sehr lange Tradition in der Erzeugung von hartgebrannten Keramikerzeugnissen wie Klinkern und Bodenfliesen auf. In den Großstädten der Monarchie, in den südmährischen Dörfern und den Ortschaften des Weinviertels finden sich vielerorts noch heute die ockerfarbigen Klinker, die zur oftmals zur Straßenbefestigung und noch häufiger als Auskleidung für den Übergangsbereich zwischen Gehsteig und Straße genutzt wurden. In kaum einem Wiener Gründerzeithaus fehlen die charakteristischen Bodenfliesen aus der Gegend von Šatov, die es in und Formen und mit teils bunten, kunstvoll gestalteten Jugendstil-Ornamenten gibt.
Lokalaugenschein:
schlot.at (wh/mm) war auf der Spurensuche in Šatov und hat außer zwei verfallenden hölzernen Trockenhütten aus der Urzeit der Schattauer Ziegel- und Keramikproduktion nur noch verfallende Hallen eines nach dem Krieg neu errichteten kommunistischen Klinkerwerkes (Poštorenské keramické závody n.p.) vorgefunden. Nach höflicher Anmeldung beim Portier (das alte Direktionshaus ist noch bewohnt) durften wir ins Gelände.
Baulichkeiten:
Die Fabrik besteht im Wesentlichen aus vier der längs aneinander gefügten Hallen A-D von je 20m Breite. Die Hallen A-D haben – von Ost nach West gesehen – in etwa folgende Längen: A-70m, B-210m, C-150m, D-60m. Die Dachhöhe kann mit etwa 8m angegeben werden.
Nördlich an die Hallen A-C angrenzend liegt der zweigeschossige Verwaltungstrakt V.
Halle A beinhaltet einige Autowracks sowie einen Steuerungsraum mit einem Werksplan (siehe Fotos).
In der Mitte der Hallen verlaufen Gleise. Die Produktion dürfte mittels maschinellem Durchschieben von vorgefertigten Keramikstücken durch stationäre Öfen erfolgt sein. Auf dem bereits erwähnten Plan sind eine Vielzahl von Be- und Entlüftungen und unterschiedliche Profile am Produktionsstrang eingezeichnet.
Am Nordende der leeren Halle B ist die Dachhöhe mit ca. 20m anzugeben. Hier war laut einem schematischen Maschinenplan der Fa. Industrieofenbau Ludwig Riedhammer, Nürnberg, ein Ofen mit weit über die Produktionsstrecke hinausreichendem Blechkamin angebracht. Da das Dach in diesem Teil der Halle B zwei runde, abgedeckte Ausnehmungen von je ca. 5 m Durchmesser ausweist, darf das frühere Vorhandensein von zwei Kaminen angenommen werden. In diesem erhöht gedeckten Teil der Halle B sind mächtige Maschinenfundamente unterbracht. Allem Anschein nach war in der Halle B/Nordteil die Hauptfeuerung für die Keramikproduktion untergebracht.
In der Mitte der Halle C liegt offensichtlich Rohmaterial für die Klinkerproduktion in Form eines Lehmberges.
In Halle C und Halle D ist eine Unterkellerung zu erkennen, an Halle D grenzt nördlich ein dreigeschossiger Verwaltungstrakt an.
Am Südrand der Halle B liegt im Freien eine Vielzahl an Schamottsteinen, die offenbar aus der ehemaligen Ofenauskleidung stammen. Sie tragen teils italienische Firmenstempel (wh).
Im Freigelände lagern teils halbfertige Klinker, die noch nicht hartgebrannt und in ihrem aussehen gewöhnlichen Ziegeln ähneln. Ferner sind zwei kleine Ziegelaufzüge und die erwähnten feuerfesten Steine gelagert. Um die Hallen herum bestehen teils befestigte Wege. Das Gelände liegt unmittelbar westlich des Bahnhofes von Šatov.
Unternehmen – Details:
Den im devastierten Verwaltungstrakt vorgefundenen und teilweise angebrannten Unterlagen zufolge dürfe diese Fabrik nach dem 2. Weltkrieg als „Fabrik 2 – Šatov“ im Werkbund der Poštorner Keramikfabriken (Poštorenské keramické závody n.p.) geführt worden sein. Weitere Standorte waren laut den vorort gesichteten Unterlagen Břeclav-Poštorná und Znojmo-Lechovice.Projektunterlagen über eine neues Keramikwerk in Šatov (offenbar der hier dokumentierte Fabriksbau) datieren mit Ende der 1960er Jahre.
Die meisten aufgefundenen Belege (Stechkarten, diverse Arbeitslisten) stammen aus den 1970er Jahren, die jüngste Stechkarte datiert mit 1992. Vorort ausgewertete Unterlagen (Lohnlisten, Stechkarten) vom August 1972 weisen 97 Arbeiter, davon 26 weiblich aus. Im Februar 1988 waren 122 Personen, davon 53 weiblich im Beschäftigungsstand des Werkes Šatov.
AT | SP | Lendorf an der Drau | Ringofenziegelei Karl Kapeller, Feiertagsziegel
Seltener Urlaubsfund aus Petschnitzen, Bezirk Villach Land. Bei dem abgebildeten Dachziegel [1] handelt es sich um einen sogenannten Feiertagsziegel. Zu besonderen Anlässen verewigten sich Ziegelarbeiter mit mehr oder weniger orthographischen Kenntnissen im noch weichen Ton, also im Zuge der Lagerung der geschlagenen Ziegel in den Trockenhütten vor dem Brand. Es wurde üblicherweise mit Draht oder Ästen geschrieben.
Am hier gezeigten Exemplar, das wohl die Rückkehr eines Gesellen von der Walz dokumentieren soll, steht in Schreibschrift vermerkt:
„Nach langen Reisen kehr ich zurük in die Lendorfer Ziegelfabrik – Jakob Färber“.
Laut Angabe des Eigentümers Johann MIKL [2] kamen dieser und noch mehrere „nicht jugendfrei“ beschriftete Dachziegel aus den frühen 1920er Jahren bei der Neudeckung eines Schuppens am eigenen Bauernhof in Petschnitzen, Bezirk Villach Land, zu Tage. Der Lehm für die „sehr bruchsicheren“ [2] und gut gebrannten Ziegel stammt aus der unmittelbaren Umgebung des Bauernhofes von MIKL. Gemäß mündlicher Tradierung wurde von seinem Großvater die Verbringung in das Ziegelwerk Lendorf zum Brennen veranlasst [2].
Die zeitgenössische Literatur [3,4] weist für Lendorf an der Drau eine Ringofenziegelei Karl KAPELLER aus:
Daten 1925:
- Lendorf im Drautal / Karl KAPELLER, Holzhandel, Ringofenziegelei [3].
Daten 1959:
- Lendorf im Drautal / Karl KAPELLER, Ringofenziegelei, Möllbrücke 242, 21 Arbeiter [4]
Quellen:
[1] Foto schlot.at (2015)
[2] Freundliche Information von Johann MIKL, A-9581 Petschnitzen, Panoramaweg 28
[3] COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, 296
[4] COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, 408
AT | 1170 Wien | Kohlerutschen Hernals | um 1930, abgetragen 2015
Sehr seltene Ansicht [1] der Hernalser Kohlerutschen in Wien 17., Heigerleinstraße/Paletzgasse. Das leider schwer beschädigte Foto wurde aus dem heute noch hier bestehenden architektonisch bestechenden Eckhaus aufgenommen und zeigt das vielschichtige Hernals der 1930er Jahre:
- Im Vordergrund die Liegenschaften der Kohlenhändler BACHMANN (Holz/Kohle/Koks, Rutschen 1,2,3,4,5,6) und HALLER (Eckgrundstück; Kohlen, Cokes, Holz). Dahinter zum Mittelgrund ansteigend die mittels Ziegel- uind Betonwänden voneinander angetrennten Kohlerutschen zur Lagerung der aus den Waggons herausgeschütteten Kohle
- Im Mittelgrund das von der Vorortelinie (heute S45) im Bereich Meinl-Fabrik abzweigende Kohlegleis mit Güterwaggons. Im rechten Mittelgrund übersetzt dieses Gleis die Paletzgasse, das Widerlager dieser heute abgetragenen Brücke ist anno 2015 noch erkennbar – siehe Foto
- Im Hintergrund das neu errichtete Kongreßbad (1928), dahinter der Sandleitenbau mit dem Kamin der dortigen Wäscherei
Die Kohlerutschen bestanden bis Sommer 2015, die vorgelagerten Grundstücke wurde extensiv zur Lagerung von Kfz-Wracks u.ä. genutzt.
Die Fotostrecke von 2011-2015 mit Planmaterial [2] soll die heutige Örtlichkeit mit dem Stand 1930 vegleichen und eine Spurensuche ermöglichen.
Quellen:
[1]…Silbergelatine-Kontaktabzug im schlot.at-at. Archiv (Bestand seit 07.02.2013)176×128 mm
[2]…wien.gv.at, Vienna GIS, ferner: alter Stadtplan, Zitat im Foto
INT | Suchanfrage | Raffinerie | vermutlich Österreich um 1930/35
AT | NK | Schwarzau am Stfd. | Holzstofffabrik der Akt.-Ges. der Pittener Papierfabrik
Ruinenfoto [1] der Holzstofffabrik Schwarzau aus ca. 1944.
Die Fabrik war eine von zwei Holzstofffabriken der Akt.-Ges. der Pittener Papierfabrik und wies 1925 folgende Einrichtungen auf:
* 556 HP Wasserkraft
* 2 Schleifapparate
* 1 Saugsiebmaschine
* 2 Pappenmaschinen
* 45 Arbeiter [2]
Am Foto ist deutlich der Durchlass eines Werkskanales zu erkennen, an dem die Wasserkraft mittels Turbine gewonnen wurde.
Weitere Standorte der Akt.-Ges. der Pittener Papierfabrik waren: Wien (Zentrale), Pitten, Wampersdorf, Buntpapierfabrik Breitenau, Holzstofffabrik Olbersdorf bei Edlitz [3]
Quellen
[1] Foto 109×85 mm, schlot-Archivbestand seit 2015. Beschriftung rückseitg: „Fabrik in Schwarzau ca. 1944“
[2] Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Wien. 1366
[3] Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Wien. 1368
AT | BM | St. Barbara im Mürztal | Veitscher Magnesitwerke AG | um 1950
Zwei neue Foto-Postkarten im schlot-Archiv [1] [2] zeigen Aufnahmen der Ortschaft Veitsch, Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Die alte Bergbaugemeinde Veitsch [3] erfuhr ihren Aufschwung durch die Etablierung der Veitscher Magnesitwerke AG (kurz VMAG) anno 1899 [4].
Der Industrie-Compass Österreich 1926 enthält betreffend den Standort Veitsch folgende Eintragungen betreffend der maschinellen Ausstattung [5]:
- 14 Schachtöfen
- 1 Rotierofen
- 5 Mendheimöfen
An den Standorten Veitsch, Breitenau, Trieben (Stmk.) und Eichberg (NÖ) wurden Rohmagnesit, Magnesit kaustisch, sintergebrannt, Magnesitmehl, Magnesitmörtel, Magnesitsteine für Mischer, Magnesitziegel, Konverterdüsen und Bauplatten erzeugt [4]. Noch 2015 besteht unter der RHI ein Magnesit-Verarbeitungswerk mit weltweiten Kunden [3].
Die Fotos [1] und [2] zeigen die Anlagen der VMAG und Teile des 1968 eingestellten [3] Bergbaues um 1950.
Quellen:
[1]…Foto-Postkarte P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20, 36204, gelaufen am 07.08.1952
[2]…Foto-Postkarte P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20, 36198, gelaufen am 27.08.1953
[3]…Veitsch-Industrie auf wiki, abgefragt am 22.06.2015
[4]…COMPASS VERLAG (1926): Industrie-Compass 1925/26, Band I Österreich, 436
[5]…COMPASS VERLAG (1926): Industrie-compass 1925/26, Band I Österreich, 431
DE | AC| Eschweiler | Arbeiterportait IX – XI | Kohlegrube des E.B.V. | 31.12.1927
schlot.at zeigt vier äußerst seltene Aufnahmen [1] aus dem Aachener Steinkohlenrevier bei Eschweiler. Die Aufnahmen stammen vom Silvestertag 1927 und wurde in einer Grube des Eschweiler Bergwerks-Verein (E.B.V.) Tiefe von 490 m unter Tage aufgenommen. Sie zeigen Knappen und Steiger bei der Arbeit und geben Aufschluss über die harten Arbeitsbedingungen unter Tage. Man beachte die niedrige Arbeitshöhe im Flöz und die starken Wassereintritte.
Sohle 4, 490 m Tiefe, Durchgänge zu den Kohlelagern
Quelle:
[1]…vier Kontaktabzüge vom 31.12.1927, Eigentum schlot.at seit 05/2015
DE | AC | Eschweiler | Walz- und Puddelwerk "Pümpchen" | 1927
Historische Aufnahme [1] vom sogenannten “Pümpchenwerk” in Eschweiler. Es handelt sich um ein Walz- und Puddelwerk und somit um einen eisenverarbeitenden Betrieb, der Rohmaterial aus der nahen Concordiahütte in Eschweiler bezog. Gut erkennbar ein holzverkleideter Kühlturm mit quadratischem Grundriß.
[1]…Amateur-Kontaktkopie, rückseitig datiert mit 08.08.1927
RU/UA | Sewastopol/Tscherkes-Kermen | Sägewerk | 1942-1944
Foto eines Sägewerkes, laut Angaben des Foto-Vorbesitzers aus dem Bereich des Dorfes Tscherkes-Kermen, Oblast-Grenze Sewastopol/Krim. Foto [1] im schlot-Archiv seit 04/2015.
[1]…Kontaktkopie mit 93×63 mm Belichtungsfläche, Foto vom UdSSR-Feldzug 1942-1944
AT | 1160 Wien | Ottakringer | Schlot-Sanierung und Schlot-Abtrag
Ein lachendes und ein trauriges Auge hatte schlot.at im Dezember 2014 wegen der Ottakringer Brauerei.
Der südliche Kamin wurde abgetragen, der nördliche saniert. Letzterer ist weiterhin in Betrieb.
AT | 1140 Wien | GEBE – Schlot-Sanierung
Vorher-Nachher! Kein Vergleich. Sanierung des Kamines als Vorbereitung für das Wohnbauprojekt GEBE 2015. Näheres zur ehemaligen Fabrik siehe hier.
AT | 1140 Wien | Cewepharm GesmbH / Carmine GesmbH
1952 wurde die Firma “Cewepharm” pharmazeutisch-chemische Fabrik Gesellschaft m.b.H. gegründet. Während der Firmensitz in Wien 4., Schwindgasse 14, gemeldet war, war die Fabrik in der gegenständlichen Adresse Wien 14., Matznergasse 10 angesiedelt. [1]
Die Alois Carmine KG wurde 1955 gegründet und war ursprünglich am Loquaiplatz 7, Wien 6., ansässig [2].
In den 1970er Jahren wurde die Liegenschaft Matznergasse 10-12 von der Firma Alois Carmine KG Kessler & Co Druckfarben erworben [3].
Heute ist am selben Standort die Carmine GesmbH registriert. Die Familie Carmine ist seit 1878 dem graphischen Gewerbe verpflichtet. Hugo Carmine betrieb ab diesem Jahr in Wien 7., Burggasse 62, eine Maschinenfabrik und Großhandlung für die graphischen Gewerbe [4].
Das Kesselhaus wird nach wie vor für Heizzwecke benutzt, der Kamin ist außer Betrieb [3].
Vielen Dank an Fr. Dr. E.Carmine [3] für den Hinweis auf die “Cewepharm” und die Publikationserlaubnis!
Quellen:
[1]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich, 1565
[2]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich, 1862
[3]…Freundliche Auskunft von Fr. Dr. Eleonore Carmine am 23.02.2015 vorort.
[4]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass 1959 Österreich, 816
AT | Wien | schlot-Projekt: –> urban fonts <—
schlot.at dokumentiert den Zustand und Verfall historischer Geschäfts- und Reklameschriftzüge im Stadtgebiet von Wien. Der Bestand der Sammlung sind digitale und gescannte analoge Fotos sowie erhaltene Schriften in Form von Einzellettern oder Schriftzügen.
Ziele des Projektes:
- Stilistische Dokumentation von Gewerbeschriftzügen im Stadtgebiet
- Dokumentation der ästhetischen Wertminderung der Gebäude durch Entfernung der Schriftzüge
- Erfassung und Kartierung alter Gewerbebetriebe
- Erhalt bedrohter Schriften in situ oder off-site
Initialzündung war die Überlassung des historischen Kino-Schriftzuges der Zentraltheater-Lichtspiele in Wien-Ottakring, Johann Nepomuk Berger-Platz, an schlot.at durch den Nachfahren des letzten Betreibers anno 2012. Das Kino wurde von 1912-1966 als eines der größten Lichtspieltheater der Stadt betrieben.
AT | 1050 Wien | Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik | 1880-1974
- Christoph Cloeter Blech- und Metallwarenfabrik; Gründung 1880 [1,2]
- Wien V., Wiedner Hauptstraße 146 […] 100 Arbeiter, Dieselmotor mit 80 PS […][2]
- Bestand der Fabrik: 1880-1974 [1,7,8]
- Löschung aus dem Handelsregister: 23.05.1975 [4]
- Abriß der Fabriksgebäude um 1980. [4]
Im Hause V., Siebenbrunnengasse 7, begründete Christoph Cloeter samt Gattin eine Tassenerzeugung […] In den Seitentrakten und dem Hoftrakt waren die Werkstätten. Guter Geschäftsgang. 1885 erfolgte ein Umzug nach Wien V., Matzleinsdorferstraße 68.
1889 erfolgte die Übernahme der Einrichtung der liquidierten Blechwarenfabrik Sig. Eisler (Wien II. Untere Donaustraße 41 [5]) und der Umzug in die Wiedner Hauptstraße 146. Im selben Jahr wurde ein 60m langer Fabrikstrakt ausgeführt, bei welcher Gelegenheit ein altes Gebäude, das „Schlösserl“ – abgetragen werden musste.
Nun wurden außer Tassen auch andere Haus- und Küchengeräte erzeugt und von der Handarbeit teilweise zur Maschinenarbeit übergegangen. Eine 4PS-Dampfmaschine und ein kleiner Heizrohrkessel betrieben eine Friktionspresse und einen Ventilator für die Löterei und einige Druckbänke. 1899 zeigte sich die Notwendigkeit, weitere Räumlichkeiten für Fabrikation und Lager zu schaffen und wurde auf dem Grundstück No. 148 ein 4stöckiger Quertrakt [6] ausgeführt […][7].
Das Wohnhaus Ecke Spengergasse wurde 1900 erbaut. [8]
1939-45 war die Firma Rüstungsbetrieb. Nach Ende des Krieges im Jahr 1945 änderte sich die Lage entscheidend. Vom Kriege her hatten wir große Materialbestände, die wir für die Herstellung von Gegenständen des täglichen Gebrauches verwenden konnten. […] Ab 1965 änderte sich die Situation. Die Ertragslage ging schnell zurück. Das Aufkommen von Plastik verdrängte uns vom Markt. Ab 1969 hatten wir nur noch Verluste. 1974 wurde die Firma liquidiert und der Fundus an die Firma Weigl-Wels verkauft […] [9]
Wir danken dem Sohn des letzten Firmeneigentümers, Herrn Dr. Ernst Cloeter, für die Publikationserlaubnis der Fotos und Informationen sowie für die Bereitstellung weiterer Scans aus seinem privaten Bestand [10].
Quellen:
[1]…Fotos und Dokumente aus dem Nachlass Emil / Otto Krause, Eigentum schlot.at-Archiv
[2]…Compass-Verlag: Industrie-Compass 1925/26 Österreich, 525
[3]… Compass-Verlag: Industrie-Compass 1959 Österreich, 958
[4]…Beglaubigte Abschrift aus dem Handelsregister, Abteilung A, Nr. 8106
[5]… www.digital.wienbibliothek.at – Lehmann 1888 online, S. 1216, abgefragt am 12.01.2015
[6]…Danke für die Entzifferung an Mag. Christa Paulin, Graz
[7]…Emil Krause, Zum Entwicklungsgang der Firma Christoph Cloeter, unpublizierte Handschrift vom 12.12.1942 im Eigentum Archiv schlot.at
[8]…Fotobeschriftungen des Nachlasses von Otto Krause
[9]…Otto Krause, Entwicklung der Firma für die Zeit bis 1974, unpublizierte Handschrift vom 11.09.1977, im Eigentum Archiv schlot.at
[10]…Korrespondenz mit Dr. Ernst Cloeter, Salzburg, 01/2015
AT | WZ | Weiz | Elin-Werk
Abbildung der Elin-Werke Weiz [1]. Die Abbildung stammt von der gravierten Kupferplatte auf dem Deckel einer lederbezogenen Prachtschatulle, die wohl an verdiente Werksmitarbeiter zu besonderen Anlässen übergeben wurde.
Anbei ein kurzer geschichtlicher Abriß des Standortes Weiz:
- 1892: Gründung der E-Werke F. Pichler [2][3]
- 1897: Umbenennung in Weizer Elektrizitätswerke Franz Pichler & Co [3]
- 1908: Umbenennung in ELIN [2]
- 1914-18: Rüstungsproduktion [3]
- nach 1929: Produktionsbeginn für Elektroherde [3]
- 1939-45: Rüstungsproduktion [3][4]
- 1946 Verstaatlichung [3]
- 1959: Zusammenlegung mit AEG-Union zur ELIN-UNION AG für elektrische Industrie [3]
- 1989: Teilung des Konzernes, Motorenwerk bleibt im Bereich ELIN Energieanwendung GmbH [2]
- 2008 Neubau eines Motorenwerkes in Weiz-Preding [2]
- 2009 Umbenennung in ELIN Motoren GmbH [2]
Link zum Elin-Standort Wien-Stadlau hier, Werksgleise ebendort auch rechts in diesem Bild der benachbarten Calmon-Gummiwerke.
Quellen:
[1]…Schatulle im Eigentum Archiv schlot.at (2015)
[2]…elinmotoren.at – Geschichte, abgefragt am 12.01.2015
[3]…Elin-Werke auf wikipedia, abgefragt am 12.01.2015
[4]…Geheimprojekte.at – ELIN, abgefragt am 12.01.2015
DE | HH | Hamburg-Barmbek | New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie | um 1912
Wir zeigen an dieser Stelle eine historische Aufnahme [1] und einen historischen Werksplan [2] des seit 1873 genutzten Fabriksgeländes der New York-Hamburger Gummiwaaren Compagnie (kurz NYH) in Hamburg-Barmbek [3], Lage zwischen Osterbekkanal im Vordergrund und der Maurienstraße rechts.
Die Aufnahme wurde von einem ehemaligen Angestellten der Fabrik [4] auf ca. 1912 datiert und ist damit die älteste bekannte fotografische Darstellung dieser Fabrik, welche als Abzug sowohl im Hamburger Museum der Arbeit als auch im schlot.at-Archiv vorhanden ist [5]. Einige Gebäude sind heute noch als Museum der Arbeit (Gründungsjahr 1980 [6]) erhalten.
Zum Foto selbst wird seitens des Museums der Arbeit berichtet:
“Die Schlote im Bild waren die Schornsteine der Kesselhäuser, mit denen Dampf für die Vulkanisation (Erhitzen der mit Schwefel versetzten Kautschukmasse unter Druck) und die Energieerzeugung (zunächst direkt über Transmissionswellen in die Gebäude, dann durch Umwandlung in der Kraftzentrale – mit dem Kühlturm?) erzeugt wurde.” [3]
“Der “A. Müller” auf der Südseite des Osterbekkanals war ein Kohlenhändler, über den auch die NYH einige Zeit Kohlen bezog.” [5]
“1954 verließ die NYH das Gelände in Barmbek und zog mit der Produktion nach Harburg in das noch ältere Fabrikationsgebäude der Harburger Gummi-Kamm, dann Traun & Söhne von 1856.” [3]
Für das Veröffentlichungsrecht des mit 1932 datierten Werksplanes [2] sei Dr. Jürgen Bönig in Vertretung für das Museum der Arbeit Hamburg herzlich gedankt. Der Plan wurde zur besseren Orientierung nach dem Standpunkt des Fotografen (unterer Planrand, noch südlich der Kreuzung und des Kanals) eingerichtet.
Quellen:
[1]…Echtfoto-Ansichtskarte ohne Hersteller, gelaufen 1962, Archiv schlot.at (2014)
[2]…Lageplan I.052 des Werkes Hamburg der New York Hamburger Gummiwaaren Compagnie Maßstab 1:500, 1932, aus dem Archiv des Museums der Arbeit. Publikationsrecht auf schlot.at (2015)
[3]…Freundliche Zuordnung und Auskunft von Dr. Jürgen Bönig, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[4]…Datierung Eugen Boenkendorf senior
[5]…Freundliche Auskunft von Jürgen Ellermeyer, Museum der Arbeit | Stiftung Historische Museen Hamburg (2014)
[6]…Museum der Arbeit online, abgefragt am 08.01.2015
AT | BM | ÖAMG – Eisenwerke Neuberg an der Mürz, 1926
AK [1] der ÖAMG-Eisenwerke Neuberg an der Mürz, um 1925. Möglicherweise ist auch ein Teil der damals bestehenden Fabrik für feuerfeste Steine abgebildet. Ein Bild eines 1913 in Betrieb befindlichen Martinofens aus Neuberg findet sich hier [2].
Wie tief der Eingriff solcher Industriebetriebe auf die regionale Landschaft ist, ist aus den mächtigen Anschüttungen im linken Bildbereich ersichtlich.
Links zu anderen auf schlot.at erfassten historischen ÖAMG-Betrieben:
Eisenproduktion:
Stahlwerk Donawitz
Hütte Krems
Schwechater Eisenwerke
Hochöfen und Gaskraftwerk Münichthal
Hochofen Aschbach
Hochofen Hieflau
Bergwerke:
Schutzengelschacht Leoben-Seegraben
Braunkohlebergbau Fohnsdorf
Braunkohlebergbau Köflach
Zahlbruckner-Schacht Leoben
Quellen:
[1]…AK K. Glantschnigg, Graz, No. 853, 1926
[2]…Neuberg auf wikipedia, abgefragt am 02.01.2015