2 weitere Schlote in Wien-Alsergrund. Diesmal am Gelände der Universität Wien, Institut für Chemie. Im Hof (Zufahrt in der Boltzmanngasse) sieht man einen sehr gut getarnten, weil über mehrere Stockwerke ins Gebäude integrierten achteckigen Schornstein sowie einen aus dem Dach an der Währinger Straße Ragenden. Eventuell Verwendung als Abzüge. Gutes Luftbild hier. Es sind hier im Gegensatz zu Google Maps beide Schornsteine sehr deutlich zu sehen.
Alte Möbelfabrik in der Münzwardeingasse 2. Aus Industrie-Compass 1925/26, 1249: "Ludwig, Bernh., VI., Münzwardeingasse 2. Kgl. rumänischer Hofkunsttischler […][1867] […] Ca. 200 Arbeiter, Dampfmaschine 100 PS […]
Der achteckige Schlot ist anno 2009 am besten von der Esterhazygasse 7 aus zu betrachten. Er ist mit Mobilfunkanlagen bestückt und schemenhaft bereits gut von der Pilgrambrücke aus zu sehen. Das Inserat stammt aus oben zitiertem Compass, 1248/VI. Fotos MM 2009.
Schön renovierter Schlot mit völlig neuen Bändern in der Linzer Straße 104-106 gegenüber von GEBE. Fotos MM 2009. Unser 3. Salesianer – Standort nach 1160 Wien und Wr. Neustadt (dieser auf schlot.at).
Altes Fabriksareal in der Linzer Straße 141/143. Gründungsdatum gemäß COMPASS 1959: 1913 bzw. 1929. 1959: 300 Arbeiter, ca. 100 Maschinen. Vor allem der Westteil der Fabrik ist in desolatem Zustand (eingeschlagene Fenster, Vandalismus etc.) Fotos MM (2009 und 2014).
“Seit Jahren zieht die leere GEBE-Fabrik in Wien-Penzing Künstler und Obdachlose an. Jetzt startet der Abriss des Industriedenkmals. Bis Sommer 2015 sollen Wohnungen und ein Supermarkt entstehen. Ein Teil der Fabrik bleibt aber erhalten.
Rund 4.300 Quadratmeter Fläche hat das Areal der GEBE-Fabrik in Penzing zwischen Linzer Straße, Ameisgasse und Westbahnstrecke. 1897 wurde das rund 90 Meter lange und 15 Meter hohe Fabriksgebäude erbaut […].
Anfang der 1990er-Jahre wurde die Herdfabrik geschlossen, seither zog das Gebäude Obdachlose, Graffiti-Künstler und Fotografen an. Jetzt muss die Fabrik einem Wohnprojekt weichen. Der denkmalgeschützte Trakt neben der Westbahn bleibt aber erhalten. 36 der insgesamt 92 Wohnungen werden in diesem Trakt entstehen. Der Hochofen in dem Gebäude wird ebenfalls nicht abgerissen.”
Versteckter, schlecht einsehbarer Schlot in der Braunhubergasse 11, Wien Simmering. Danke an einen anonymen gemütlichen Simmeringer Hausmeister vom alten Schlag, der mich in einen Hinterhof ließ, um wenigstens zwei – wenn auch dunkle – Detailaufnahmen zu machen. Fotos MM 2009.
Traditionsreiche Süßwarenfabrik in der Aspangstraße 27, 1030 Wien. Allein der Schriftzug ist wert, als hochwertiges Industriedesign angesehen zu werden. Der in die Gebäudeflucht integrierte Schlot ist ebenfalls außergewöhnlich. Fotos MM 2009.
In diesem Betrieb entstehen die österreichischen Cent- und Euromünzen. Die Münzprägestätte besteht seit mehr als 800 Jahren. Ein wunderschöner Schlot verleiht dem Ambiente etwas Bodenständiges. Am Heumarkt 1, 1030 Wien. Fotos MM 2009.
Alter Standort in der Fritz Henkel-Gasse an der Erdberger Lände. Schlot mit PERSIL-Schriftzug, abgetragen 2011, Repro-Werbung.
Nach einem Hinweis, daß der Schlot per 07.07.2011 bereits abgetragen sein soll, machte sich die Gruppe Schlot am 09.07.2011 auf den Weg zum Standort und erhielt die Genehmigung, die Reste des Kamins fotografisch festzuhalten. Der technisch/statisch noch intakte Schornstein mit dem berühmten PERSIL-Schriftzug wurde im Zuge der Kesselhausabtragung (07/2011) in ca. einwöchiger Arbeit maschinell rückgebaut. Per 09.07.2011 bestanden noch Reste der Basis. Darum herum lagen Schornsteinziegel vieler Dimensionen und aus mindestens zwei Materialien. Danke für den Tip (tazman) und den Zutritt am Samstag (Fa. Henkel). Somit haben wir vorher-nachher-Fotos vom Kesselhaus und Kamin (2009-2011).
Ferner hat die Gruppe Schlot im Archiv ein Päckchen Sil-Waschmittel der Persil Gesellschaft m.b.H Wien aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, das auch abgebildet ist.
Versteckter hoher Schlot (ca. 35m) in der Währinger Straße 92, am besten von der Kreuzung Canongasse/Währinger Straße einzusehen. Vielleicht der einzige Schlot im 18. Es handelt sich um einen früheren Standort der Bäckerei Karl Haag (Website der Bäckerei).
Dieser schöne Schlot bzw. sein Kesselhaus dient vermutlich zur Beheizung der Glashäusern im Westen des Schönbrunner Schloßparks. Zumindest legen das die aktuellen Luftbilder nahe. Danke an der Bildautor Rochus Hetzendorfer. Von ihm stammen die Fotos 01 bis 03.
Die weiteren Fotos (04 bis 06): CS, 2009.
Fotos der parkseitigen Ansicht (07 & 08): HAQ, 2010
Beachtenswert ist die Veränderung des Kranzaufbaus im Vergleich mit Bild 03.
Sehr altes Industrieareal Ecke Grillgasse/Leberstraße in Simmering. 2 bestehende Schlote. Die “Erste österreichische Seifensieder-Gewerksgesellschaft APOLLO Ges.m.b.H.” wurde gem. Industrie-Compass Österreich (1925/26) 1839 resp. 1911 gegründet. 1943 als Oesterreichische Schicht AG Werk Simmering im Amtlichen Wiener Telfonbuch, Seite 443, verzeichnet. Adressangabe dort Grillgasse 51.
Wunderschöner schlanker Schlot einer mutmaßlichen alten Textilfabrik (Angaben heutiger Nutzer “No Problaim”). Eine Zugehörigkeit der Industrieanlagen zur ehemaligen Handschuhfabrik Zacharias kann nicht ausgeschlossen werden.
Fotos MM 2007 (1 u 2), CS 2009 (3-5, Ansicht vom Donaukanal).
Wunderschöner schlanker Schlot einer mutmaßlichen alten Textilfabrik (Angaben heutiger Nutzer “No Problaim”). Interessant die aufgesetzte Drahthalbkugel am Schornstein. Wer etwas über den Betrieb weiß, bitte melden.
Fotos MM 2007 (1 u 2), CS 2009 (3-5, Ansicht vom Donaukanal).
Plan- und Bildquelle: Städtische Gaswerke Wien (Hrsg., 1911): Das städtische Gaswerk Leopoldau. Eigenverlag. 43S.
Werksplan und Fotos vom Gelände und den Betriebsstätten des 1911 eröffneten Gaswerkes Leopoldau, welches als Ergänzung für das Gaswerk Simmering konzipiert war. Da Ende 1911 bestehende Verträge mit den damaligen privaten Gasgesellschaften ausliefen und die Kapazität des Werkes Simmering nicht mit dem ständig wachsenden Gasbedarf Wiens mithalten konnte, war die Gemeinde Wien gezwungen, das Gaswerk bis Ende 1911 betriebsbereit herzustellen. Dies gelang im Dezember 1911. Die Gaserzeugung lief bis 1969. Heute ist das Gelände eine in Sicherung begriffene Altlast mit teils massiven Verunreinigungen des Untergrundes.
Der Zusammenhang des Gaswerkes Leopoldau mit dem Gasbehälter Brigittenau (1911-1985) und dem Gaswerk Simmering wird hier dargestellt.
Informationen zur Altlast W 20 – Gaswerk Leopoldau finden Sie auf der Website des Umweltbundesamtes. Hier auch viele technische und historische Infos.
Ausschnitt aus Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt A.G., Wien (1929): Gesamtplan von Wien 1:25.000. Bearbeitet von Karl Kaplan.
.: Mit freundlicher Genehmigung von Freytag & Berndt, 1230 Wien :.
Quelle des Planes: Graßberger et al. (1932): Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Hygiene | Heft 8 | Über das Odorieren von städtischem Leuchtgas. II. Mitteilung. Bericht über die vom hygienischen Institut der Universität Wien mit Unterstützung und im Einvernehmen mit der Gemeinde Wien, städtische Gaswerke, in den Jahren 1930-1931 ausgeführten Versuche. Franz Deuticke, Leipzig und Wien. S.2
Der gescannte Gasverteilungsplan zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gaswerk Leopoldau, dem Gasbehälter Brigittenau und dem Gaswerk Simmering samt dem Hauptleitungssystem der damals bestehenden Hoch- und Niederdruckrohrstränge. Weiters sind diverse Gasregelstationen eingezeichnet und benannt. Sehr seltene Darstellung, die die Gasverteilung im Wien der Zwischenkriegszeit verständlich macht und auf die bei weiteren Beiträgen über alte Wiener Gaswerksstandorte verlinkt werden wird.
Heutige Nutzung: ABC Autohandel, Gänsbachergasse 2 . Das Areal ist bereits in den 1930er Jahren in seiner heutigen Form (inkl. Werkshallen und Villa) kartographisch dargestellt. Auf einer amtlichen Karte aus 1946 ist es als “Avisostation der städtischen Wagenmeisterei” beschrieben.
Foto MM (2009). Der Schlot ist direkt neben der A23.