DE | Dresden| Saxoniawerk | 1914/15 und um 1920

Saxoniawerk Arbeiterporträt, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Arbeiterporträt, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Arbeiterporträt, Fotokarte, 1914/15. Quelle: schlot.at-Archiv

Das Saxoniawerk von Paul Heuer in Dresden gehört womöglich zu den weniger bekannten Industriestandorten in Sachsen. Zahlreiche Produkte wie Reduktions-Kupplungen, Leitspindel-Drehbänke, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Lochstanzen oder Blechscheren und später vor allem Getriebe (“Heuer-Getriebe”) wurden hergestellt.(1) In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde das Werk offenbar zum Bau von Granaten verschiedener Kaliber umgerüstet.

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

Der 50-seitige Prospekt bzw. die Produktliste des “Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden”  mit Maßen und Preisen(2) wurde auf um 1920 datiert. Die Vermutung erfolgte auf Grund des exakten Wortlautes der Firmenbezeichnung auf einem Brief(3), publiziert in dem Online-Archiv: www.altesdresden.de, kann aber auch später sein.
1925 hatte das Werk auch eine Firmenniederlassung in 1070 Wien, Lindengasse 32.(4)

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

 

 

 

 

 

 

 

Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv
Saxoniawerk Paul Heuer Dresden, um 1920. Quelle: schlot.at-Archiv

 

(1) https://sachsen.digital/werkansicht?tx_dlf[id]=290098&tx_dlf[page]=1, am 28.09.24, um 14:20 und Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287
(2) Saxoniawerk Paul Heuer Werkzeugmaschinenfabrik Dresden, um 1920, o.S.
(3) https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=fied034, am 28.09.24, um 14:28
(4) Zeitschrift: Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1925, S. 287

AT | 1040 Wien | Ludwig Gussenbauer & Sohn | Dampfschornsteinbau | 1899-1926

Prospekt, Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
36-seitiges Prospekt, Gussenbauer, Wien 1897, schlot.at-Archiv
Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897. Quelle: schlot.at-Archiv

Der Maurermeister Ludwig Gussenbauer (1853 – 1923) gründete seine Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln als offene Gesellschaft am 1. August 1891,(1) nachdem er sich bereits seit 1873 damit beschäftigte. 1898 tritt der Sohn Ferdinand Gussenbauer (Bautechniker) als Gesellschafter in die Firma ein und übernimmt sie 1914 vollständig nach dem krankheitsbedingten Rücktritt des Vaters.(2) Am 1.11.1923 stirbt Ludwig Gussenbauer im Alter von 70 Jahren.(3) Sein Enkelsohn Ferdinand Gussenbauer Jun. trat 1919 in die Firma ein.(4)

1926 wurde die Firma nach Liquidation gelöscht.(5) Im Firmenbuchakt von 1993 wird die „Spezialunternehmung für Fabriksschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkesseln L. Gussenbauer & Sohn“ mit dem Datum 27.11.1991 als Ersteintrag und mit Löschungsdatum 16.01.1993 verzeichnet.(6) Die Firma besteht heute noch unter dem Namen L. Gussenbauer & Sohn Spezialbauunternehmung GmbH und beschäftigt sich u.a. mit dem Schornsteinbau in der Karolinengasse in Wieden. Bereits 1906(7) findet man den Unternehmenssitz und die Wohnung der Familie an der heutigen Adresse in einem 1874 erbautem Gebäude in Besitz Ludwig Gussenbauers.(8) Zur vorigen Adresse Schönburgstraße 26 (die des vorliegenden Prospekts) kam am 01.05.1903 ein Standort in der Wimmergasse 29, 1050 Wien, hinzu.(9)

Das „älteste“ Unternehmen „dieser Spezialbranche in Österreich-Ungarn“(10) war der führende Dampfschornsteinbauer mit renommierten Aufträgen „für industrielle Betrieb[e] des Staats-, Kommunal- und Privatbesitzes“(11).

„Hiermit erlaube ich mir, mich zur Ausführung meiner Specialarbeiten höflichst zu empfehlen -Dampfschornsteinbau – rund und eckig – inclusive Material-Lieferung, erstere mit radialen Formsteinen unter dauernder Garantie für Stabilität bei allen Witterungsverhältnissen. Desgleichen Reparaturen als: Höherbauen, Einbinden mit Eisenringen, Ausfugen, Geraderichten, Abtragen etc. Sämmtliche Arbeiten auch während des Fabriksbetriebes. Uebernahme von Kessel- und Maschinenhausbauten, Fundamente für Maschinen und ganzer Fabriksanlagen aus Stampfbeton. Einmauerung von Dampfkesseln jeden Systems und Braupfannen mit Regulierfeuerung.“

„Ich empfehle daher vorliegendes Prospect, welches die Vor- und Nachtheile, die bei Errichtung von Kessel und Schornsteinbauten zu berücksichtigen sind, [..], anführt.“
Vorteile einer „guten Feuerungsanlange sind“ zb.: dichte, trockene und leicht zu reinigende Feuergänge, „möglichst rauchfreie Verbrennung“, bequeme Regulierung und „Schonung des Kessels“.

„Der Schornstein bildet das belebende Element der Feuerungsanlage und hat die Bestimmung, in erster Linien die zur Verbrennung erforderliche Luft [..] zuzuführen, in zweiter Linie die Verbrennungsproducte und schädlichen Gase [..] abzuführen, [..].“

Der „zweckmäßigste Quer- und Längenschnitt“ des Schlotes, die obere lichte Weite und die angepasste Höhe sind für eine funktionierende Anlage von besonderer Bedeutung.
Der runde Querschnitt, also Dampfschornsteine aus „radialen Formsteinen mit verticaler Lochung“ sind am geeignetsten, da sie weniger Wärme nach Außen abgeben und weniger Gewicht und Materialnutzung aufweisen. Der Rauchabzug erfolgt dadurch auch schneller als bei vier- oder achteckigen Schloten, die nur dann zur Verwendung kommen, wenn die Fracht der Formsteine zu teuer wäre und versierte Maurer nicht verfügbar sind. Außerdem können sie Stürmen besser widerstehen, da sie aus dichten und glatten Steinen bestehen. „Meine Steine werden nicht wie Lehmziegel mit Sand und Handstrich angefertigt, sondern mit Wasser durch hiezu geeignete Maschinen aus einem guten, consistenten Materiale erzeugt [..]“.

Die Lochung der Formsteine hilft eine gleichmäßigere Temperatur des Schlotes zu erhalten, in dem die Löcher mit Mörtel ausgefüllt werden und so ein „inniger Verband (Ringverband)“ entsteht.
Die Ziegel werden fast nur in den großen Wiener Ziegelwerken angefertigt und eine immerwährende Stabilität garantiert.

Gussenbauer betont immer wieder (zb. auch in diversen Werbeanzeigen), dass er seine Schornsteine ohne Gerüst baut und nur speziell geschulte Maurer/Fachkräfte beschäftigt.
Quelle. Ludwig Gussenbauer, 36-seitiges Prospekt, Wien 1897, o.S.

Auszug bestätigter Aufträge:

Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrication, Klein-Neusiedl
Ad. Ig. Mauthner & Sohn, Spiritusfabrik, Wien-Simmering
Brünner Kammgarn-Spinnerei
Siemens & Halske, für Ungarn
Berndorfer Metallwarenfabrik
Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie
Wiener Elektrizitätsgesellschaft
Gebrüder Böhler & Comp., für Kapfenberg
St. Egyder Eisen- und Stahl-Industrie-Gesellschaft
K.K. pr. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Elektr. Centralstation, Nordbahnhof
Rannersdorfer Chem. Producten-Fabrik
Nussdorfer Bierbrauerei
Hütteldorfer Bierbrauerei
Josef Manner, Chocoladefabrik, Wien, Hernal. 1 runder Schornstein 40 Meter hoch, 0,55 obere lichte Weite
Wiener Neustädter Papierfabrik
Papierfabrik-Gesellschaft „Steyrermühl“, Oberösterreich
Vinc. Panhans’ Hotel Semmering
Mödlinger Gaswerke
Brauerei Melk
Schloss Schönbrunn
K.K. Artillerie-Zeugsfabrik Wien-Arsenal
K.K. Luftschifferabteilung in Fischamend
Gaswerk Leopoldau
Schweineschlachthaus in Simmering
Elektrizitäts– und Gaswerke in Simmering

Elektritzätswerk Simmering, Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335
Elektrizitätswerk Simmering. Quelle: Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, S. 335
Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Papierfabrik Klein-Neusiedl. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Ostrauer Mineralöl-Raffinerie. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897.  schlot.at-Archiv
Berndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. Quelle: schlot.at-Archiv
Berndorfer Metallwaren-Fabrik. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Erste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Erste Favoritner Dampftischlerei. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Leopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv
Leopold Abeles & Co, Watta-Fabrik, 1100 WIen. Quelle: Prospekt Ludwig Gussenbauer, 1897. schlot.at-Archiv

Fußnoten/Quellenverzeichnis:

1 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 03.07.1900, S. 153, Zahl 106/1.
2 Das neue Städtewerk, Wien, Band 3, 1927, S. 335.
3 WSTLA: aus dem Verzeichnis der Verstorbenen, 2022.
4 Städtewerk
5 WSTLA: Handelsregister-Auszug, 1900.
6 WSTLA: Akt: 2.3.3.A49/1.FN002328z, vom 16.01. 1993.
7 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1859-1922, Protokollierte Firmen, 1906, S. 411
8 Lenobel, Josef: Häuser-Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Wien, 1911-12, S. 174.
9 Lehmann, Protokollierte Firmen, 1903, S. 470.
10 Werbeanzeige, angegeben mit 1914
11 Städtewerk

DE | Berlin | Walter Enderlein | Toilettartikel en groß

Industriedesign, Originalfotografie einiger Zahnbürstenständer-Modelle, 1930er/40er Jahre, Pressebildagentur Schostal mit Sitz in Wien. Rückseitig bezeichnet.
2 Orignalrechnungen über Toilettartikel-Lieferungen 1935 und 1943.

 

Industriedesign-Modell: Walter Enderlein Zahnbürstenständer
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Rückseite der Fotografie mit Bezeichnung des Modells, der Fotonummer
und dem Aufkleber der Pressebildagentur in Wien.
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Vorderseite einer Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1943
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Rückseite einer Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1943
Schlot.at Privatarchiv cccschlot
Originalrechnung der Firma Walter Enderlein für eine Drogerie, 1935
Schlot.at Privatarchiv cccschlot

Quellen:

  1. https://www.dhm.de/archiv/magazine/fotografen/schostal.html
  2. Berliner Adreßbuch, 1930, Band 1, Einwohner Berlins, S. 643

AT | BM | Kapfenberg | Gußstahlfabrik BÖHLER

Ansichtskarte der Kapfenberger Gußstahlfabrik Gebrüder BÖHLER&Co AG Wien, um 1925 [1].

Damalige Werkseinrichtungen (1925) waren [2]

  • Tiegelgußstahlhütte
  • Martin- und Elektrostahlanlage
  • Stahlformgießerei
  • Preß- und Dampfhammerwerk
  • Walzwerke mit Grob-, Fein- und Blechstrecke
  • Federnfabrik
  • Etc.

Aus dem 1914 liegt uns ein Katalog vor, der die Kapfenberger Werksanlagen kriegsbedingt etwas anders beschreibt [3]:

  • Tiegelstahlhütte: Umschmelzen des Roheisens mithilfe der Legierungsmetalle Cr,, Wo, Ni, V u.a. in Tiegeln für kleine Mengen an Spezialstahl. 1914 auch Belieferung der werkseigenen Artilleriewerkstätten
  • Werkstätten für Kriegsbedarf/Artilleriewerkstätten: Erzeugung von Hohlkörpern, Geschoßkörper für Schrapnells, Granaten, Dreadnoughts und Festungsgeschütze, Hohlachsen für Lafetten und Rohrrücklaufgeschütze, Lafettentröge, Bremszylinder, Federspannrohre etc.
  • Martinwerk: Zur Erzeugung von Konstruktionsmaterial für den Maschinen- und Automobilbau sowie zur Herstellung von Formguß und Stahl für Massenartikel. Errichtung des ersten Martinofens in Kapfenberg bereits 1868
  • Elektrostahlanlage: 1908 errichtet. Moderne Martinstahlerzeugung mit 0,15 – 0,75 % C-Gehalt in mehr als zwanzig verschiedenen Sorten je nach Verwendungszweck für Sensen, Sicherln, Messer etc.
  • Formgießerei
  • Herdfrischhütten
  • Elektrische Kraftzentrale
  • Hammerwerk mit Zentralkesselanlage (3000 m² Heizfläche). Mehr als 40 Dampfhämmer mit einem Bärgeweicht bis zu 20t, teilweise als Schwanzhämmer mit Wasserkraftantrieb ausgeführt
  • Preßwerk
  • Walzwerk
  • Zieherei
  • Eisengießerei
  • Glüherei: 13 Doppelöfen
  • Materialprüfungsanstalt mit Zerreißmaschinen, Pendelschlagmaschinen, Kugeldruckpressen, Biegeapparaten, metallographischem Labor für Gefügeuntersuchungen und Erstellung von Rekalescenzkurven, Apparaten zur Dichtebestimmung und Erfassung der magnetischen Eigenschaften
  • Putzerei
  • Lager
  • Verladestellen
  • Werkssiedlung
  • Werksspital

Derzeit (2018) ist für den Standort Kapfenberg seitens der voestalpine BÖHLER Edelstahl GmnbH & Co KG der Neubau des weltweit modernsten Edelstahlwerkes geplant [4].

Quellen:

[1]…Echtfotopostkarte, Fotograf Fr. Pachleitner, Kapfenberg, gelaufenam 02.11.1927, Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Band I Österreich 1925/26. Wien, Seite 422

[3]…GEBR. BÖHLER & Co. AG Wien/Berlin  (1914): Die Erzeugungsweise von Böhler-Stahl und die Betriebsverhältnisse in den gesellschaftlichen Werks-Anlagen mit einer Schilderung der Erzeugnisse und der geschäftlichen Organisation, 5. Auflage. 100 S und Anhang

[4]…Böhler Edelstahl, abgefragt am 11.10.2018

 

CZ | Chomutov | Tischlerei Franz Moltré | Möbelentwürfe | Art Déco

Von einem gewissen Franz Moltré, Beethovenstraße 24, Komotau (heute Chomutov) sind 8 Art Déco-Möbelskizzen und ein Briefumschlag aus der Zwischenkriegszeit ins schlot.at-Archiv gelangt [1].

Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung ergab folgende Auskunft:

+++Aus dem Adressbuch der Stadt Chomutov geht ervor, dass Franz Moltré von etwa Mitte der  1920er Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg eine Tischlerei im Haus Nr. 948 an der Ecke Školní und Beethovená betrieb. Er ist nicht im Verzeichnis der im Zuge der Beneš-Dekrete vertriebenen Deutschen verzeichnet. [2]+++

Ein Vergleichsstück des unten erstabgebildeten Art-Déco-Entwurfes (allerdings von  Jindřich Halabala) fand Constanze C. Czutta (schlot.at) hier [3].

Wer hat weitere Informationen zu Franz Moltré und seiner Existenz nach 1938?

Quellen:

[1]…Acht Pauspapier-Skizzen von Franz Moltré bzw. dessen Werkstatt und ein Briefkuvert. Eigentum schlot.at-Archiv (2017)

[2]…Email der Stadtverwaltung der Statutarstadt Chomutov vom 13.04.2017

[3]…theoldcinema London, 03.12.2017.

 

 


	

DE | BBG | Schornsteinbau EBELING | 1891

Annonce [1] anno 1892 eines 2017 nicht mehr bestehenden sächsischen Schornsteinherstellers und -sanierers, nämlich der Gebrüder EBELING in Bernburg/Anhalt . Glaubt man dem Inserat, so konnte der “Schornsteinkünstler” “Reparaturen jeder gefährlichsten Art, als: Einbinden, Höherbauen, Geraderichten, Ausfugen, Ausbessern, Abtragen oder Umwerfen etc. bei Besteigung von aussen mit Kunstgerüst fachgemäss, schnell und billigst während des Betriebes” bewerkstelligen.

Wie in vielen Annoncen dieser Zeit wird geradezu Unmögliches beworben. Wie das Umwerfen eines Kamines bei Besteigung mit Kunstgerüst von außen bei laufendem Betrieb funktionieren soll, fragt sich der Autor dieser Zeilen – und wohl auch die beiden armen Figuren in der Annonce. “Fachgemäss” und “schnell” sowie “Fachgemäß” und “billigst” schließen sich nach bisheriger Lebenserfahrung der hier schreibenden Redakteure ebenfalls aus.

Eine Nachfrage beim Hersteller muss unterbleiben, existiert doch kein Schornsteinbauer-Unternehmen dieses Namens mehr [2].

Quellen:

[1]…Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 40. Jg. 1892, Verlag der Manz‘schen k.u.k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien. S 254e, schlot.at freundlich zugeeignet von Mag.theol. Rochus HETZENDORFER (2016)

[2]…google.com, 05.02.2017

AT | 1020 Wien | Rotunde | Innenansicht Sektor Nord | ESKA-Werk Karl SCHULZ | um 1930

Das vorliegende Foto [1] wurde als Aufnahme eines Verkaufsstandes der Firma ESKA-Werk Karl SCHULZ, Waagenfabrik, Wien 15., Sechshauser Straße 60, erworben. Abgebildet sind zwei Repräsentanten in einem Verkaufsstand samt einer Vielzahl an Waagen unterschiedlicher Bauart und Größe. Der Verkaufsstand liegt – wie sich im Zuge der Recherche herausstellte – innerhalb des Rondeaus der Wiener Rotunde, Pfeiler 15, Sektor Nord [A]. Großformatige scharfe Aufnahmen aus dem Inneren der Rotunde sind nicht allzu häufig.

Die Wiener Rotunde, ein monumentales Ausstellungszelt mit 108 m Durchmesser und 84 m Höhe, wurde anläßlich der Wiener Weltausstellung 1873 erbaut und diente danach bis zu ihrer Vernichtung durch Brand am 17.09.1937 immer wieder als Ausstellungsgelände, u.a. für diverse Gewerbeschauen, unter denen in der Zwischenkriegszeit die Wiener Messe eine wesentliche Rolle spielte [B]. Vgl. dazu bzw. zum nächtlichen Aussehen der Rotunde zur Messezeit einen Werbeprospekt [C] für die Wiener Messe der Radio- und Glühlampenfabrik Johann KREMENEZKY, dessen Einband hier abgebildet wird.

An der Stelle der ehemaligen Rotunde befindet sich heute ein Neubau der Wirtschaftsuniversität Wien. Siehe Stadtplanvergleich 1912/2016 [D].

Einen guten Überblick über die Baulichkeit in ihren letzten Bestandsjahren bietet das Luftbild in Quelle E.

 


Über das fotorelevante ESKA-Werk Karl SCHULZ konnte folgende kleine Chronologie erhoben werden:

1925 [2] Waagen-, Gewichte- und Metallwarenfabrik Karl SCHULZ (ESKA-Werk) (1865): 200 Arbeiter, 200 PS-Elektromotor, 80 Betriebsmaschinen. Erzeugnisse: Balance-, Küchen-, Fleischer-, Goliathwaagen, Dezimal-, Laufgewichts-, sowie alle Arten von Magazins- und Viehwaagen, Fuhrwerks- und Brückenwaagen, Handels-, und Präzisionsgewichte in Eisen und Messing.

1959 firmiert die Fabrik unverändert an derselben Adresse [3].

1969 folgte eine Neugründung des Unternehmens, 1979 war es als Waagenfabrik Karl Schulz Gesellschaft m.b.H. in Wien 23., Atzgersdorf, Gatterederstraße 11-15 ansässig [4].

Quellen:

[1]…Foto 210 mm x 156 mm, Innenansicht der Wiener Rotunde, Sektor Nord, Stand der Fa. Schulz Universalwaagen, Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, 593

[3]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, 1001

[4]…Compass Verlag (1979): Industrie-Compass Österreich 1989/80, 1017

[A]…Grundriß der Rotunde, 04.08.2016

[B]…Rotunde Wien, 04.08.2016

[C]…Joh. KREMENEZKY (o.J.): METALLUM / Elektrische Glühlampen, Sockel und Armaturen, 88 Seiten, Druck bei J. Gerstmayer, Wien XIV. Eigentum schlot.at (2013); Deckblatt

[D]…wien.gv.at – Kulturportal: Stadtplan 2016 hinterlegt mit Generalstadtplan 1912, 04.08.2016

[E]…Luftbild 7077 “Wien Rotunde”, Postkartenverlag “Donauland”, Wien III./40, Eigentum schlot.at – Archiv

DE | Frankfurt/Main | IG Farben – Textilfarben-Musterbuch um 1935

Analog zu dem Musterbuch aus 1930 legt schlot.at nunmehr ein Musterbuch der I.G. Farben aus dem Zeitraum um 1935 vor [1]. Auffällig ist die hochwertige buchbinderische Verarbeitung, die tadellose Ausstattung mit je einer Zelluloid-Schutzfolie über den Farbmustern und der Erhaltungsgrad nach ca. 80 Jahren. Die Farben strahlen, als wäre das Buch druckfrisch. Wer glaubt, dass die (Nichtfarbe) Schwarz bloß schwarz sein könne, der möge den entsprechenden Colour-Chart ansehen.

Dies alles kann und soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Chemiekonzern I.G. Farben durch seine Produkte und Zwangsarbeiter in unglaublich tiefe Kriegsschuld geriet [2]. Farbmusterkarte im Eigentum schlot_archiv.

Quellen:

[1]…Färbungen auf Kunstseide (Viskosekunstseide-Agfa), I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Frankfurt a. Main, o.J, letzte im Buch zitierte Norm: 1935. 65 Seiten. Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Artikel über die Kriegsgeschichte von I.G. Farben, englisch, 23.07.2016

 

 

DE | HO | Lichtenberg | Papierfabrik H. H. ULLSTEIN | Musterbuch um 1935

Neuzugang 05/2016:

Musterbuch der Papierfabrik H. H. ULLSTEIN, Lichtenberg, Oberfranken, um 1935 [1]. Es werden zwei verschiedene Papiersorten in je 35 damals modischen Farbnuancen abgebildet. Je 22 dieser beiden Papiersorten liegen in einer geringeren Grammatur (28 kg je 1000 Bogen 50×70 cm) vor, der Rest liegt bei 35 kg/1000 Bogen). Ein schöner Einblick in die geschmackvolle Farbenwelt der Zwischenkriegszeit. Die Scans wurden unsererseits selbstverständlich ohne jegliche Farbkorrektur durchgeführt.

Die Verwaltung der Fabrik war in Leipzig, Dörrienstraße 15, angesiedelt [1], die Fabrik befand sich im Ortsteil Blechschmidtenhammer der Kleinstadt Lichtenberg [2].

Weitere Musterbücher auf schlot.at:

Quellen:

[1]…Musterbuch “FARBIG”, H. H. ULLSTEIN, Leipzig, o. J., 70 S, 190 x 159 mm. Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…http://www.thueringer-oberlandbahn.de, 08.05.2016

 

AT | 1020 Wien | Donauwerk Ernst KRAUSE & Co

Anbei eine kurze illustrierte Firmengeschichte für das Donauwerk Ernst KRAUSE & Co, [1-3], später die Ernst KRAUSE & Co AG [4-5] in Wien – Leopoldstadt, heute als Krauseco Werkzeugmaschinen GmbH [10] in Wien 12 etabliert.

Laut Compass 1925 [4] wurde das Unternehmen 1905 gegründet. Es wurden Präzisions-Werkzeugmaschinen und –werkzeuge erzeugt, importiert und exportiert [3]. Im schlot.at-Archiv befindet sich ein Katalog von importierten amerikanischen Werkzeugmaschinen aus 1911 [1], der durch seine geschmackvolle Jugendstil-Typographie ins Auge sticht. Darin ist eine Zeichnung über das Firmengelände enthalten – siehe Fotos. Ferner liegt uns ein Arbeitsübereinkommen aus 1913 vor. Katalog, Arbeitsübereinkommen und ein zeitgenössischer Bezirksplan [2] belegen die ursprüngliche Adresse „Wien XX/2, Engerthstraße 165“. Für die Pionierzeit der Firma werden Niederlassungen in Prag und Budapest erwähnt [1,3].

Jüngere Nachweise aus 1925 und 1930 [4,5] geben eine Adressänderung nach „Wien  XX/2, Engerthstraße 151“, heutiges Wien – Leopoldstadt, bekannt.

1925 werden Zweig-Niederlassungen in Prag, Budapest, Berlin, Köln, Amsterdam und Warschau beschrieben. Die Firma verfügte damals über 580 Arbeiter und 660 PS Elektromotorenkraft [4].

Man widmet sich bereits seit 1926 der Herstellung von dreirädrigen Sonderfahrzeugen [11].

1930 annonciert man mit neuem elliptischem Logo „KRAUSECO“als „Hersteller hydraulischer Universal-Material-Prüfmaschinen, Baustoff-Prüfmaschinen, ferner Präzisions-Werkzeugmaschinen und –werkzeuge“ [5].

1943 findet sich ein Nachweis für „Krauseco“ am Standort Wien XX/20, Engerthstraße 151 als „Das Lastauto mit 3 Rädern“, Fabrik und Verkaufszentrale E. Krause & Co. [6].

1959 firmiert die Firma KRAUSE & Co, Werkzeugmaschinenverkauf und –fabrik (Donauwerk) am selben Standort, hat allerdings in Wien 18., Martinstraße 57-59 eine Motoreninstandstetzungs- und Feinbohrwerkstätte etabliert. Als Zweigbetriebsstätten werden Linz und Graz genannt [7].

1979 finden sich betreffen die Standorte unveränderte Angaben zu 1959. Als Branchenangabe wird „Werkzeugmaschinenfabrik und –handel. Donauwerk: Präzisions-Werkzeugmaschinen (Feinbohrmaschinen, Sondermaschinen, Transferstraße“ genannt. Ein „Zweigbetrieb für Motorinstandsetzung und Stahlspritzen“ besteht in der Martinstraße 57-59, Wien 18, weitere Zweigbetriebsstätten befinden sich in Linz und Graz [8].

 1994 fusionieren die Unternehmen Firmen Ernst Krause & Co. und Mauser-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH zu einer internationalen Unternehmensgruppe [9].

2016 hat das Unternehmen KRAUSECO Werkzeugmaschinen GMBH seinen Sitz in Wien 12., Wolfganggasse 58-60 [10] und widmet sich der Fertigung von Werkzeugmaschinen und Sonder-Werkzeugmaschinen für die spanabhebende Fertigung von Werkstücken des gesamten automotiven Antriebsstrangs [11].

 

Quellen:

[1]…Donauwerk Ernst KRAUSE & Co Wien – Prag – Budapest (1911):. Sonder-Katalog Nr. 61, Umschlag und Vorsatz. Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Artaria & Co (o.J.): Wien 20. Bezirk / Brigittenau, Maßstab 1:4000. Nach Angaben des Städtischen Feuerwehrkommandos und nach dem General-Regulierungsplane des Wiener Stadtbauamtes revidiert im Institute der Verlagshandlung (Dr. K. Peucker). Eigentum schlot.at-Archiv

[3]… Donauwerk Ernst KRAUSE & Co (1913): Arbeitsübereinkommen vom 22.09.1913

[4]…COMPASS-VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Wien. 558

[5]…TGM Wien (1930): Technisch-gewerbliche Bundeslehranstalt Wien I 1880-1930. Festschrift, Selbstverlag. Annonce der Firma Ernst Krause & Co, Anhang-Seite XIV

[6]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943, Wien.262

[7]… COMPASS-VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, Wien. 825

[8]… COMPASS-VERLAG (1979): Industrie-Compass Österreich 1979/80, Wien. 802

[9]… http://www.krause-mauser.com/de/unternehmen/firmengeschichte/   10.04.2016

[10]… http://www.krause-mauser.com/de/unternehmen/konzernstruktur/krause/   10.04.2016

[11]… https://de.wikipedia.org/wiki/Krauseco_Werkzeugmaschinen   10.04.2016

 

DE | KN | Singen | Aluminiumwerke Singen

Die Aluminiumwerke Singen wurden 1912 als Zweigwerk des Schweizer Aluminium-Industriellen Robert Victor Neher gegründet [1]. Das Unternehmen belieferte bereits zu seiner Gründungszeit die Lebensmittelindustrie mit Aluminiumfolien aller Art und Muster [1], welche nach und nach die damals üblichen Stanniolfolien (lat. stannum – Zinn) ablösten.

Die Singener Aluminiumfolienerzeugung ist bis heute eine Erfolgsgeschichte [1]. Am ehemaligen Werksgelände befinden sich noch anno 2013 mehrere Aluminium verarbeitende Betriebe [4].

schlot.at präsentiert einen undatierten Musterkatalog der Aluminium-Walzwerke Singen Dr. Lauber-Neher-Co GmbH Singen/Hohentwiel [2]. Der wohl um 1925-1930 entstandene [3] Katalog “Kaschiert weiss und gefärbt, geprägte Ausführung” enthält eine Fülle von Aluminiumpapiermustern von 20 g/m²  bis 500 g/m² bzw. von 0,03 mm bis 0,7 mm Dicke. Vorab finden sich technische Angaben, Hinweise zu verschiedenen Formaten und Materialqualitäten sowie eine Abbildung eines der Walzwerke. Die Proben sind voneinander durch dünne durchscheinende Papiere getrennt.

Al_001 Al_002 Al_003 Al_004 Al_005 Al_006 Al_007 Al_008 Al_009 Al_010 Al_011 Al_012 Al_013 Al_014 Al_015 Al_016 Al_017 Al_018 Al_019 Al_020 Al_021 Al_022 Al_023 Al_024 Al_025 Al_026 Al_027 Al_028 Al_029 Al_030

Quellen:

[1]…Firmengeschichte AMCOR auf berufsstart.de, 14.01.2013

[2]…Musterkatalog Aluminium-Walzwerke Singen: Kaschiert weiss und gefärbt, geprägte Ausführung, 165 x 92 mm, Eigenverlag, Singen. Eigentum schlot.at-Archiv

[3]…Schätzung schlot.at aufgrund orthographischer, typografischer und materialkundlicher Beschaffenheit des Musterbuches. Firmenwortlaut-Hinweise Hinweise ferner aus [4].

[4]…Aluminiumwerk Singen auf wikipedia, 14.01.2013

AT | 1100 Wien | Abadie Papiergesellschaft AG

Die 1783 in Frankreich gegründete Spezialpapierfabrik [1] betrieb ab 1909 in der Wiener Davidgasse 92 eine Österreich-Filiale [2], die sich der Produktion von Zigarettenhülsen und Zigarettenpapierbücheln [2] sowie der allgemeinen Lithographie [3], speziell dem Plakatdruck [2] widmete.

1925 verfügte die Fabrik, die etwa 400 – 500 Arbeiter beschäftigte, über 200 Pferdestärken Maschinenleistung  [2].

Vom Beginn der 1930er Jahre stammen mehrere Innenansichten der Fabrik:

Büchelerzeugung:

Hülsenerzeugung:

Gummierung:

Ferner liegt eine interessante  Beschreibung der Produktionsschritte und der Anforderung an Zigarettenpapier vor:

1938 wurde das Unternehmen arisiert [4].

1941 übernahm die Z.P.A. Zigaretten-Papier-Kommanditgesellschaft Behr, Jaux & Co. [5] die Agenden der Abadie. Die Produktpalette wurde auf Servietten und Toilettenpapier erweitert [6].

Das Unternehmen wurde 1955 von Hans Behr alleine übernommen und mit dem Konkurrenzunternehmen “Altesse” verschmolzen [4].

Der Compass 1959 gibt für die beiden Unternehmen Z.P.A. Zigaretten-Papier-Kommanditgesellschaft Behr, Jaux & Co. und “Altesse” Hans Behr und Co. dieselbe Adresse (Davidgasse 92) an. Letzteres erzeugte 1959 insbesondere die Marke “Olleschau”[6].

Diese Papers sind bereits in der 1918 gegründeten Altesse-Fabrik in Wien III. hergestellt worden und lehnten sich nach der Übernahme der Abadie durch Altesse sehr am uralten Abadie-Design (Paper RIZ Abadie No. 460) an. Grundfarbe und Heftformat sind identisch.

1972 wurde Altesse/Abadie von den Austria Tabakwerken übernommen [4].

Mittlerweile kommen die Abadie-Papers wieder aus Frankreich [7].

Schließlich noch einige Abadie-Produktfotos:

  • Büchel RIZ Abadie No. 175bis (100er Packung ) mit Steuerstempel Z.P.A. (daher nach 1941)

  • Hülsen RIZ Abadie No.2 (100er Packung) – Papers RIZ Abadie No. 460 (schmal) – Papers RIZ Abadie No. 175bis (alt links, etwas neuer rechts)

  • Packungsinhalt alte RIZ Abadie No. 175bis: Büchel, bedruckter Grundkarton, Paper mit Wappen und Wasserzeichen

  • Altesse und Abadie werden eins (um 1955): Ex-Konkurrenzprodukt Altesse-“Olleschau” ändert Farbe und Format und kommt auf Abadie No. 460 -Linie.

alle Papers und Hülsen im schlot-Archiv.

Quellen:

[1]…Abadie Papiergesellschaft A.G. Wien (um 1930): Flaggen und Wappen der Welt. 2. Band. Eigenverlag, Wien; 8

[2]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I 1925/26 Österreich. 1374

[3]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Band I 1925/26 Österreich. 1422

[4]…wiki Davidgasse, 18.04.2012

[5]…Amtliches Fernsprechbuch Wien 1943. 591

[6]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. 1471 bzw. 1472

[7]…wiki Abadie, 18.04.2012

AT | 1190 Wien | Papierfabrik Schnabl/Samum

Die chemische Produkten- und Zigarettenpapiererzeugung Jacob  Schnabl& Co. wurde 1859 gegründet [1].

Die Fabrik erzeugte und vertrieb vorerst Tinte, Schuhwichse und Nachtlichter und nahm bald die Produktion von Zigarettenpapierhülsen und – bücheln auf. 1869 wurde ein Haus in Wien-Wieden (4. Bezirk) als Produktionsstätte ausgewählt. 1880 wurde zur Qualitätssteigerung die Papierstreicherei aufgenommen. Um 1890, als die Fabrik bereits an die 500 Arbeiter beschäftigte, wurde  das Werksgelände auf das Nachbarhaus in Wien IV ausgedehnt. Um 1900 wurden ca. 700 Arbeiter beschäftigt. Nach der Zerstörung beider Fabriksgebäude durch Feuer im Oktober 1907 wurde der Neubau einer modernen Fabrik in Wien XIX beschlossen. 1909 wurde am Standort Döbling, Kreilplatz 1, mit etwa 1000 Arbeitern die Produktion unter der Leitung von Josef Schnabl (Sohn des Jacob Schnabl) aufgenommen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Produktpalette auf  Servietten und Toilettenpapiere erweitert. [2]

Die Chromo- und  Buntpapierproduktion wurde ab der Zwischenkriegszeit forciert, wobei diese spätestens ab 1946 nach Breitenau am Steinfeld, Bezirk Neunkirchen, ausgelagert wurde [3].

Der Firmenname “Samum Vereinigte Papierindustrie KG” wurde erst mit Übernahme des Werkes durch die Creditanstalt nach Machtübernahme Hitlers in Österreich eingeführt [2].

1959 wurden folgende Produkte hergestellt: Bunt- und Chromopapiere (Breitenau), Zigarettenpapier und -hülsen der Marken “Samum” und “Awafi”, Photopapiere “Austron”. [4]

Eine Festschrift zum 100jährigen Firmenjubiläum wurde 1959 publiziert [2].

Das ehemalige Hauptgebäude steht heute unter Denkmalschutz [5] und wurde in den Komplex des Einkaufszentrums Q19 integriert.

Anbei eine kleine Übersicht über die Wiener Produktion:

1954: Werksansicht Döbling, Kreilplatz 1, heute Q19.
1954: Werksansicht Döbling, Kreilplatz 1, heute Q19.

1954: Fotopapiere der Sorte "Austron": Technische Eigenchaften
1954: Fotopapiere der Sorte "Austron": Technische Eigenschaften von "Bromaton", "Atelier" und "Tonsaro". Flugblatt.

1954: Herstellungsschema von Fotopapier auf Barytbasis
1954: Herstellungsschema von Fotopapier auf Barytbasis

1954: Fotopapierherstellung: Emulsions-Aufbereitung und Applikation auf Papier
1954: Fotopapierherstellung: Emulsions-Aufbereitung und Applikation auf Papier

Zigarettenhülsen "AWAFI"
Zigarettenhülsen "AWAFI"

Samum - Papers: Heftchen
Samum - Papers: Heftchen

Samum - Paper: Einzelblatt mit Wasserzeichen
Samum - Paper: Einzelblatt mit Wasserzeichen

Quellen:

[1]… COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich Band I 1925/26; Wien. 910+1384

[2]…biographien.ac.at, J. Schnabl, 05.04.2012

[3]…Lehrerarbeitsgemeinschaft Neunkirchen (Hrsg, ca. 1967): Mein Heimatbezirk Neunkirchen. Heimat- und wirtschaftskundliche Arbeitsblätter des Bezirkes Neunkirchen. Franz Feilhauer OGH, Neunkirchen. 102 ff.

[4]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959. Compass Verlag,  Wien. 1481

[5]…Website Schmidt Reuter, 05.04.2012

Ausstellung: Lehm – Glas – Wasser, Industriekultur in Brunn

Die Gruppe Schlot/schlot.at lieferte erstmals seit der Gründung (2007) Objekte an eine Industrieausstellung. Die Ausstellung fand im Rahmen der Ausstellung “Industrie-Utopie” des Brunner Kulturclubs für das Viertelfestival NÖ “Industrieviertel 2011” statt.

Im Brunner Heimathaus (Gliedererhof, Leopold Gattringer Straße 34) wurden von schlot.at  an den 4 Juliwochenenden 2011 (9., 16., 23., 30.07.2011) von 10-13 Uhr eine ganze Reihe verschiedener Glasrelikte aus der stillgelegten Brunner Glasfabrik gezeigt. Andere Glasobjekte aus Meßtechnik, Medizin und Alltagsleben gaben einen kleinen Einblick in die mannigfaltigen Anwendungsgebiete dieses zeitlosen Werkstoffes.

Als Erinnerung gab es für alle Besucher originale Brunner Glasscherben, eigenhändig von schlot.at vom Gelände geborgen.

Weitere Infos siehe: Industrieviertel 2011 | Viertelfestival NÖ

Anbei die offizielle Objektliste von schlot.at zur Ausstellung: Weiter…

CZ | Ostrava-Vitkovice | Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft Gussstahlfabrik | Vítkovické železárny , 1903

Katalog der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft (Vítkovické železárny), ca. 1903. Darin wird die 1828 gegründete Gussstahlfabrik mittels unglaublich breitem Produktportfolio und Fotos näher vorgestellt.

Vorab jedoch eine Darstellung der Gesamt-Gewerkschaft aus ebendiesem Katalog.

Haupt-Erzeugnisse:

  1. Roheisen für Gießereizwecke – für Puddel- und Martinprozeß: Hartgusseisen weiß, grau, Zylindergusseisen, Hämatit-Coquilleneisen, Puddel-Roheisen, Stahl-Roheisen, Spiegeleisen, Siliziumeisen, Chrom-Eisen, Silikospiegel, Ferromangan
  2. Eisengussware im Sandguß, Lehmguß, Masseguß: Rohre bis 1.500 mm lichte Weite, Destillierblasen, Rundkessel, Spitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen für chemische Fabriken, Schalen, Pfannen, Härtetöpfe
  3. Hartguß: Walzen, Kollergang-Platten, Gesenke für Pressen
  4. Stahlfassonguß: Maschinen-Frames (Rahmen), Steuerungsteile und Kreuzköpfe, Exzenter, Kurbeln, Coulissen, Lager, Lagerböcke, Dynamogehäsue, Polschuhe
  5. Spezialartikel: Schiffsschrauben, Ruder, Anker, Vordersteven, Hintersteven
  6. Walzware: Blöcke, Brammen, Knüppel, Luppeneisen, Strips, Stabeisen, Faconeisen, Flacheisen, Breiteisen, Universaleisen, Bauträger, U-Eisen, Konstruktionseisen, Eisenbahnschienen, Grubenschienen, Rillenschienen, Kanalschienen, Laschen, Schwellen für Normalspurbahnen und Schmalspurbahnen, Bleche von 2 mm Stärke aufwärts, Rippenbleche, kugelsichere Schutzschirme aus Nickelstahl, Kesselbleche aus Nickelstahl für Lokomotivfeuerboxen. Stahl für Bohrwerkzeuge und Maschinenwellen
  7. Schmiedestücke: Maschinenwellen, Schiffskurbelwellen
  8. Kriegsmaterial: Küstenbefestigungen, Landbefestigungen und Kriegsschiffarmierungen, Panzerplatten, Panzertürme, Panzerbleche, Geschützrohre, Geschosse, Lafetten, Torpedo – Luftreservoire und Lancier – Rohre
  9. Tiegel- und Martinstahlblöcke
  10. Dampfkessel: Tischbeinkessel, Fairbairnkessel, Meunierkessel, Wasserrohrkessel, System Dürr. Kesselböden, Reservoire für Wasser, Petroleum, Spiritus, Tanks. Destillationsapparate, Brauerei – Pfannen, Kühlschiffe, Hütteneinrichtungen, Zellulosekocher, Rohe für Dampfleitungen, Luftleitungen und Turbinenleitungen, Blecharbeiten, Gasometer in allen Größen
  11. Brückenkonstruktionen: Hoch- und Fabriksbauten, Getreidespeicher, Bahnhofshallen. Eisenbahnbrücken, Straßenbrücken, Caissons für Brückenpfeilerbauten
  12. Eisenbahnbedarf: Stahlguß-Räder, Räderpaare, Transportwagen, Güterwaggons, Stahlgußherze und Kreuzungsstücke fürWeichen und Schienenkreuzungen, Weichenstücke und Herzstücke für Straßenbahnen, Drehscheiben, Drehplatten, Schiebebühnen, Stahlachsen, komplette Gleisanlagen, Kastenwagen, Kippwagen für Grubenbahnen, Wasserstationsanlagen
  13. Rohre: aus verschiedenen Stahlsorten, Fittings, Rohrschlangen, Rohrmaste
  14. Blechwaren vermittelst Wassergas geschweißt: Abdampfpfannen, Verzinkpfannen, Dampfdome, Feuerspritzenkessel, Lokomotivkessel, Retorten, Windkessel, Zargen
  15. Blechwaren elektrisch geschweißt: Blechfässer, Barrels für Petroleum, Benzin, Spiritus etc.
  16. Blechschmiede-Arbeiten: Lokomotivkesselteile wie: Türwände, Krebswände, Rohrwände, Kropfwände. Schiffskesselteile wie: Frontplatten, Rauchkammern, Umkehrkammerwände. Kesselstutzen, Dommäntel
  17. Gepresste Blechwaren: Lafetten, Pressteile für Munitionswagen und Waggons, Frames
  18. Einrichtungen für Bergwerke: Fördermaschinen, Fördergerüste, Förderschalen, Wasserhaltungsmaschinen, Kompressoren, Gruben- Ventilatoren, Förderwagen
  19. Einrichtungen für Hüttenwerke: Walzenstraßen
  20. Einrichtungen für Koksanstalten: Stampfapparate, Koksausstoßmaschinen, ganze Koksofenanlagen
  21. Einrichtungen für Gasanstalten
  22. Schamotteware: Feuerfeste Ziegel, Winderhitzer, Koksöfen, Gasöfen, Schweißöfen, Glühöfen, Schachtsteine und Gestellsteine für Hochöfen, Dinas – Steine für Kupolöfen, Bessemer-Konverter und Martinöfen, säurefeste Steine

Die Gussstahlfabrik besteht aus folgenden Werksteilen:

  1. Martin- und Tiegelhütte:
    • 5 Martinöfen mit je 13 t Fassung
    • 6 Tiegelöfen
    • mehrere Schmelz- und Zusatzöfen
    • Lokomotivgusskrane zum Flüssigstahltransport
    • Tiegeltrockenräume für 40.000 Stahlgußtiegel
    • Hydraulische Anlage mit 5 Dampfpumpen
    • Hydraulische Drehkrane
    • Elevatoren
    • Dampfmaschinen
  2. Stahlformerei, Gießerei und Putzerei
    • 5 Trockenöfen
    • elektrisch betriebene Lazfkranke von 7-35 t Tragkraft
    • hydraulische Drehkrane
    • Kaltsäge-, Fräs- und Bohrmaschinen zur Befreiung von Aufgüssen
  3. Hammer- und Presswerke
    • 6 Dampfhämmer mit Oberdampf mit 1.700 kg bis 20.000 kg Bärgewicht
    • 2 hydraulische Schmiedepressen von 400 bzw. 2.000 t Druck
    • 1 Lufthammer
    • 14 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • 2 elektrische Laufkrane mit 75 t Tragkraft
    • 2 Dampfdrehkranke (6 t und 35 t Tragkraft)
  4. Bandagenwalzwerk (Radscheiben- und Tyreswalzwerk)
    • 4 Glühöfen
    • 1 Rollofen
    • Dampfdrehkranke
    • Hydraulische Handdrehkrane
    • 4 Dampfmaschinen
    • 9 Dampfpumpen
    • Akkumulatoren
    • 1 Dampftreibapparat
    • 1 liegende Röhrenpresse
    • Ventilatoren
    • Gebläse
  5. Appreturwerkstätten
    • 70 Drehbänke von 200 – 1.500 mm Spitzenhöhe | bis 22m Spitzenweite
    • 7 Shapingmaschinen
    • 16 Hobelmaschinen
    • 8 Fräsmaschinen
    • 10 Bohrmaschinen
    • 4 Stoßmaschinen
    • Achsenrichtmaschinen
    • Schraubenschneidmaschinen
    • Schmirgelschleifapparate
    • Kurbelzapfendrehapparate
    • Elektrische Kleinbohrmaschinen (transportabel)
    • 2 Dampfmaschinen
    • Dampfhämmer
    • Ventilatoren
    • Pumpen
    • 3 elektrisch betriebene Laufkrane mit 10 t, 30 t bzw. 40 t Tragkraft
  6. Tischlerei
    • elektrisch betriebene Holzbearbeitungsmaschinen
    • Zentral-Modelltischlerei
  7. Panzerplattenwerk
    • 5 große Gasglühöfen
    • hydraulische Biegepresse mit Arbeitsdruck von 8.000 t
    • Härtevorrichtung
    • 18 große Werkzeugmaschinen mit elektrischem Einzelantrieb
    • Montierungsgerüste für Panzerplatten
    • 4 elektrisch betriebene Laufkrane mit 25 t, 30 t bzw. 50 t Tragkraft
    • Gangspils
    • Hilfsvorrichtungen
  8. Geschoßfabrik (Presserei und Härterei)
    • Hydraulische Pressen, doppeltwirkend
    • Mehrere Gasglühöfen zum Anwärmen der Rohstahlblöcke
    • 15 Härteöfen
    • 5 Härtebassins
    • div. Härtevorrichtungen
  9. Blechpresswerke
  10. Kesselbödenpresserei für Kesselböden bis 3.000 mm Durchmesser
    • 3 hydraulische Pressen von 200 t, 400 t und 700 t Arbeitsdruck
    • Werkzeugmaschinen mit elektrischem Gruppen- oder Einzelantrieb
    • Gasglühöfen
    • Hebe- und Transportmittel
    • Hilfsvorrichtungen
  11. Schießplatz
    • Artilleristische Messinstrumente
    • Geschütze von 47 mm bis 150 mm Kaliber

Die einzelnen Werksteile waren durch ein ausgedehntes Netz an Schmalspur- und Normalspurgleisen untereinander und mit den übrigen Betrieben des Eisenwerkes sowie mit der k.u.k. Nordbahn verbunden. Hier eine planliche Werksübersicht 1873, 1890 und 1907. Tschechische Kurzinfo über das Werk hier.

Alles Weitere steht im Prospekt…

Das Stahlwerk bestand bis 1998, Nachnutzung erfolgen als privatisierte Maschinenbau- und Bauplanungsunternehmen [1]. Eine Konservierung von wichtigen Werksteilen wie Hlubina-Zeche [2] wird derzeit in Angriff genommen [1].

Quellen:

[1] ERIH

[2] schlot.at-Forum: Dul Hlubina 2003

AT | MT | Fohnsdorf, Braunkohlebergbau | Werkszeitung 1931, Foto 1938

Von 1670 – 1980 [1] wurde im steirischen Fohnsdorf mit Unterbrechungen -erst im Tagebau, dann konventionell unter Tage – Braunkohle gefördert – ab 1881 von der ÖAMG, aus dem Wodzicki-Schacht und dem Karl August-Schacht (1884-1887 abgeteuft) [1]. Wir haben für unsere geehrten Bergbaufreunde die betreffende Werkszeitung der ÖAMG, Sondernummer Fohnsdorf vom 24.04.1931 ausgegraben und gescannt. Ferner liegt per 09/2016 ein Foto der Förderanlage vor [4].

werkszeitung.pdf (etwas Geduld, ca. 4MB)

Darin enthalten: Jede Menge technische Einblicke in den Grubenbetrieb und zeitgenössische gepfefferte sozialpolitische Stellungnahmen in mannigfaltiger Form. Viel Spaß beim Schmökern wünscht das Schlot-Team.

[1] Bergbaumuseum Fohnsdorf

[2] Wiki Fohnsdorf

[3] Wiki ÖAMG

[4]…AK 131 x 81 mm Belichtungsfläche, Frank-Verlag Graz Nr. 549-25, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

DE | Berlin | Werkzeugmaschinenfabrik NILES

Auszug aus dem Hobelmaschinen-Katalog der in “Ober-Schöneweide bei Berlin” ansässigen Fabrik, o.J. (ca. 1905). Interessant sind die Angaben zum Werk:

“Das Werk arbeitet mit:

  • ca. 500 Arbeitsmaschinen
  • 23 elektrischen Kränen
  • 200 Elektromotoren
  • Eigene Kai – Anlage (Lage an der Spree)
  • Eisenbahn – Gleisanschluß”

Trotz der vielen Elektromotoren mußte ein Kesselhaus samt Schlot betrieben werden, welches in der Werksskizze verortet ist.

Die 1898 gegründete Fabrik besteht heute noch unter anderem Namen, vgl. hier.

Katalog (42S) im Eigentum des schlot_archives.

schlot_map (bei Google Maps)
Weiter…

B | OP | Bgld. Holzwarenfabrik Johann Braun, Lockenhaus 1932

Auszug aus dem 40seitigen Musterbuch der burgenländischen Holzwarenfabrik Johann Braun in Lockenhaus, Bezirk Oberpullendorf, 1932.  Schutzmarke war das Logo und der Schriftzug “Burg-Marke”, gewählt aufgrund des Bestandes der Burg Lockenhaus. Des Weiteren als Scan: Auszug aus der 8seitigen Preisliste. Die Artikelpreise schwankten zwischen etwa 2 Schilling für einen einfachen Sessel und mehr als 50 Schilling für einen 12hakigen Kleiderständer.

Erzeugt wurden 1932:

  • Sessel
  • Bänke
  • Fauteuils
  • Tische
  • Parkmöbel
  • Stockerl
  • Schemel
  • Liegestühle
  • Kleiderständer
  • Schirmständer
  • Kindermöbel

Versendet wurde ab der heute abgetragenen Bahnstation Rattersdorf-Liebing (Staatsgrenze zu Ungarn).

Der Katalog 1932 (231×151 mm)  ist für die Zeit der großen Wirtschaftkrise sehr aufwendig gestaltet und wurde von der renommierten Anstalt Chwala’s Druck, Wien VII, ausgeführt (Hochglanzpapier, Fadenbindung). Er ist seit 2009  im Eigentum des schlot_archives.

Die Firma besteht heute noch: Braun Lockenhaus. Es werden u.a. Möbelentwürfe der Wiener Werkstätte (Josef Hoffmann) nachgebaut. Verortung folgt.

1030 Wien | Heilmittelwerke Wien 1949

Scans aus der Festschrift “30 Jahre Heilmittelwerke Wien”, die ein gutes Bild über einzelne Produktionsbereiche und die damalige Verfahrenstechnik geben. Die Fabrik bestand am Rennweg 12, wurde 1919 gegründet. An gleicher Stelle war bereits seit 1794 der Sitz der damaligen “Militärmedikamentendirection”.

1919 als “Österreichische Heilmittelstelle Gemeinwirtschaftliche Anstalt” gegründet, trug die Anstalt wesentlich zur notdürftigen sanitären und medikamentösen Versorgung der Bevölkerung der 1. Republik und des Ständestaates bei. 1940 wurde der Betrieb in “Heilmittelwerke Wien” umbenannt.

Bis 1947 befanden sich sämtliche Labors und Produktionsstätten am Rennweg 12. Kriegsschäden und die nötige Expansion zwangen das Unternehmen, einen Teil der Produktion nach Wien-Favoriten auszulagern.  Festschrift im Eigentum des schlot_archives.

Verortung folgt.

Klassisch: Noch 1949 kam alles aus einer Hand:

  • Arzneipflanzenanbau und -ernte
  • Impfstoff- und Serumproduktion
  • Medikamentenproduktion
  • Medikamentenverpackung
  • Verbandstoffproduktion