DE | HH | Hamburg | Johannes Bischoff, Harburger Kraftfutterfabrik und Mahlwerke GmbH

Ansicht der SS Siracusa im Hamburger Süderelbe-Hafen vor der Johannes Bischoff/Harburger Kraftfutterfabrik und Mahlwerke GmbH, wohl um 1930/35.

Der Standort der Fabrik wurde um 1930 von Kiel hierher verlegt [2] und am Standort werden aktuell noch Futtermittel erzeugt [3].

Quellen:

[1]… Kontaktkopie 104×75 mm, um 1930, Eigentum schot.at (2022)

[2]…Hidden Champions/HL Futtermittel, 16.06.2022

[3]…https://www.hl-futter.de/kontakt/, 16.06.2022

 

AT | Fischamend | Papierfabrik Klein-Neusiedl | vor 1896

Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896 cccschlot

Die historische Postkarte, zeigt eine Ansicht auf die ehem. Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896, der heutigen Ludwig Polsterer Vereinigte Walzmühlen Ges.m.b.H., südlich von Fischamend, mit Blick nach Norden, an der Fischa gelegen.

Im Hintergrund ist deutlich das Mansardendach mit Schopf des langgestreckten Fabriksbaus, der Kanaldurchfluss, sowie 3 große Schornsteine ersichtlich.

Papierfabrik Klein-Neusiedl, vor 1896 cccschlot
Ansichtskarte, rückseitig bezeichnet mit „Fischamend“, Privatarchiv: cccschlot

Die Bezeichnung „N.-Oe.“ bezieht sich auf das Werk im Industrieviertel zur Unterscheidung zu dem zugehörigen Werk im „Franzensthal“ im heutigen Tschechien.1

Die Quellen sind sich bei der Datierung der Fabrik aus dem späten 18. Jahrhundert offenbar nicht ganz einig.

Das Ansuchen Theodor Pachners von Eggenstorf zur Errichtung einer Papierfabrik in Klein-Neusiedl war unter Maria Theresia gescheitert, aber unter Franz II. erfolgreich. 1797 wurde die Fabrik schließlich vollendet.2

„1792 suchte Ignaz Theodor Pachner von Eggenstorf, privileg. Großhändler in Wien, um die Errichtung einer Papierfabrik in Klein-Neusiedl an.“3 Die Errichtung dauerte 3 Jahre. Das 3-stöckige Fabriksgebäude mit eindrucksvollem “Mansarddach” stammt von 1793.5

1870 wurde die vormals Pachner’sche Papierfabrik6 zu Klein-Neusiedl in die Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrikation Klein-Neusiedl umgewandelt.7

1280px-Aufnahmeblatt_4757-4a_Fischamend,_Schwadorf1873_20220409_Kirche
Ausschnitt, Landesaufnahme, 1873. Quelle: Wikipedia: Klein-Neusiedl
1280px-Aufnahmeblatt_4757-4a_Fischamend,_Schwadorf1873_20220409_Kirchecut
Grundriss der Fabrik und der barocken Kirche. Landesaufnahme, 1873, Ausschnitt. Quelle: Wikipedia: Klein-Neusiedl

In den 1870er Jahren ist nord-westlich des langgestreckten Werksgebäudes mit Mansardendach mit Schopf noch keine bauliche Erweiterung erfolgt. Der Grundriss einer heute nicht mehr vorhandenen, wohl barocken Kirche8  ist auf der Landesaufnahme von 1873 gut zu erkennen (im Bildausschnitt im linken oberen Viertel).

Eine Vedute von Rudolf von Alt, mit 2 großen Schornsteinen, aus dem Jahr 1873 findet man unter: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/imageHtml/imagedet108172.shtml

DenBesuchernDerPapierfabrikKleinNeusiedl_1879_GoogleBooks_3_cut
Xylografie nach einem Holzschnit von B. Wecker (nach einer Fotografie). Quelle: Jasper, Friedrich, Böck, Joseph, Den Besuchern der Papierfabrik Klein-Neusiedl … zur Erinnerung an den 24. August 1879, Wien, Januar 1879, S. 3

In den 1880er und 1890er Jahren wurden – in mind. 2 Bauphasen – weitreichende Erweiterungsbauten errichtet. Die Kirche wurde womöglich durch ein Erdbeben zerstört, unwahrscheinlicher ist ein Abriss oder eine Abtragung.

Der auf der vorliegenden Ansichtskarte links zu sehende Schornstein stammt aus den 1880er Jahren; auf den Ansichten der 1870er Jahre ist er nicht zu sehen.

Der vierte Schornstein (auf der Ansichtskarte nicht zu sehen bzw. (noch) nicht vorhanden), in direkter Baulinie dahinter, im Bereich der ehemaligen Kirche, wurde in den 1890er Jahren von der Firma Ludwig Gussenbauer aus Wien errichtet.9

Der freistehende, runde Schornstein war 53 Meter hoch und hatte eine obere lichte Weite von 2 Metern.10

Gussenbauer1896_Back_cut_Logo_1200120
„Schornsteinbau mit 50m Zughöhe, 2.00 lichte Wiete für 1000 pferdige Dampfmaschine der Neusiedler Actien-Gesellschaft für Papierfabrikation Klein-Neusiedl.“, Quelle: Ludwig Gussenbauer, Firmenkatalog, Erstes Concessionirtes Specialgeschäft für Dampfschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkessel jeden Systems, Verlag Schneider & Lux, Wien, 1896, Rückseite Privatarchiv: cccschlot

Eine Ansicht von 1912 zeigt die mittlerweile vier großen Schornsteine.1

Papierfabrik1912_ffKleinneusiedl_JimdofreeCom_Geschichte
Die Papierfabrik Klein-Neusiedl, 1912. Quelle: Freiwillige Feuerwehr Klein-Neusiedl

 

Die lange Geschichte der Papiermühlen und der Papiererzeugung in Niederösterreich wurde von dem Museum Niederösterreich bereits ausführlich dokumentiert und bebildert. → https://www.museumnoe.at/de/das-museum/blog/papiermuehlen-in-niederoesterreich (dort findet sich eine große Vedute
der Fabrik (mit 3 großen Schornsteinen) von Erwin Pendl, 1890er)

Zwei kleinere Gebäude, die womöglich aus dem 18. Jahrhundert oder um 1800 stammen könnten und auf der Ansichtskarte links des Kanals zu sehen sind, wurden im Zuge der Recherche zu vorliegendem Beitrag offenbar abgerissen.

Google_20220330_15Uhr49_Markierung
Google Maps, am 30.03.2022, 15:49
Google_20220409_15Uhr21_Markierung
Google Maps, am 09.04.2022, 15:21

Weitere Quellen:

1 Ludwig Gussenbauer, Firmenkatalog, Erstes Concessionirtes Specialgeschäft für Dampfschornsteinbau und Einmauerung von Dampfkessel jeden Systems, Verlag Schneider & Lux, Wien, 1896; S. 7

2 Jasper, Friedrich, Böck, Joseph, Den Besuchern der Papierfabrik Klein-Neusiedl … zur Erinnerung an den 24. August 1879, Wien, Januar 1879

6 Kaiserl. Königl. Österreichisches Amts- und Intelligenz-Blatt von Salzburg, Salzburg, 1. Jänner, 1819, S. 1133

7  Buchdrucker-Zeitung, 17.06.1897, S. 4

8  Eine Vedute von 1800 zeigt den baulichen und topografischen Zustand der Anlage und die Kirche im Hintergrund: https://austria-forum.org/af/Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Klein-Neusiedl/00192919

9 Gussenbauer, Firmenkatalog, Wien, 1896, S. 7

10 Ebenda

AT | 1050 Wien | Austria-Garage | um 1915

Das vorliegende historische Foto [1] zeigt die Straßenfront der 1911 errichteten [2] und 1912 erstmals in Lehmann erwähnten [3] „Austria“-Garage in Wien 5., Nikolsdorfergasse 23. Das Vergleichsfoto stammt vom Autor und entstand im Dezember 2021.

Die Garage stellt sich in Quelle [1] wie folgt dar: „Speziell als Garage erbaut, große, lichte, modernst eingerichtete Betonhallen mit Raum f. 100 Wagen. Tag- u. Nachtdienst, Reparaturwerkstätte. Großes Lager von Autobestandteilen und Pneumatiks. Chauffeurwohnungen (siehe auch Automobil-Garagen und Auto-Reparaturanstalten).“

Die mit Chauffeur und Kindern relativ belebte Straßenszene zeigt auch das Automobil mit dem amtlichen Wiener Kennzeichen AI-2, anno 1914 zugeordnet Prinz Hohenlohe-Schillingsfürst, wohnhaft Wien I., Hofgartenstraße 3 [4]. Die neugierigen Blicke aus dem ersten und zweiten Stock des Wohnhauses gelten wohl dem Photographen.

Die Existenz der Austria-Garage lässt sich anhand zeitgenössischer Branchenverzeichnisse lückenhaft nachweisen; sie wechselte Besitzer und Namen und dient seit Mitte der 1970er Jahre dem Autohaus John als Firmensitz. Im Folgenden ein kurzer steckbriefartiger Abriss ihrer Geschichte:

  • 1925: Austria-Garage, V., Nikolsdorfer G. 23, Telefon 54.538 [5]
  • 1935: Austria-Garage, V., Nikolsdorfer G. 23, Telefon B 22-3-24 [6]
  • 1938: Austria-Groß-Garage Rudolf Schroth, Gloria Gen. Vertretung, V., Nikolsdorfergasse 23. Telefon B-22-3-24 [7]
  • 1943: nicht vermerkt [8]
  • 1953: nicht vermerkt [9]
  • 1972: Meissl-Garage, Autowaschstraße, Service, Nikolsdorfer Gasse 23, Telefon 57 05 46 [10]
  • 1975: Volkswagen John & Co. Werkstätten: V., Nikolsdorfergasse 23, Tel. 57 71 44 [11]
  • 2021: Hutschinski Mobility GmbH – Autohaus John, Firmensitz: Nikolsdorfer Gasse 23-25, 1050 Wien [12]

Quellen:

[1]…Foto 80×110 mm im Eigentum schlot.at-Archiv..

[2]…Generalstadtplan Wien 1912, https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/ 07.12.2021

[3]…Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, Jahrgang 1912, Band I, S. 864

[4]…Silberer, V. (Hrsg): Die Wiener Auto-Nummern 1914. Verzeichnis der Wiener Automobilbesitzer mit deren Adressen, nach den Erkennungsnummern geordnet. Verlag der „Allgemeinen Sportzeitung“, Wien, S. 24

[5]…Wiener Adreßbuch – Lehmanns Wohnungs-Anzeiger für Wien 1925 – Sechsundsechzigster Jahrgang, Österreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G, Band II, S. 236

[6]…Wiener Adreßbuch – Lehmanns Wohnungsanzeiger 1935 – Sechsundsiebzigster Jahrgang, Österreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G., Band II, S. 61

[7]…Fachregister zum amtlichen Teilnehmerverzeichnis Fernsprechnetz Wien, Ausgabe 1938. Österreichische Anzeigen-Gesellschaft AG, Wien. S 75

[8]…Amtliches Fernsprechbuch Wien, Ausgabe 1943. Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland.

[9]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis. Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland.

[10]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis. Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland, S. 365

[11]…Amtliches Telephonbuch Wien 1975, Berufs- und Branchenverzeichnis. Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland, S. 113.

[12]…www.john.at/impressum, 07.12.2021

AT | 1080 Wien | Sodawasserfabriken der Wiener Gastwirte | ~1925

Zwei Celluloid- [1] und ein Glasplattennegativ [2] zeigen die Belegschaft, das festlich geschmückte Expedit sowie einen Lastkraftwagen der Sodawasserfabriken der Wiener Gastwirte Reg. Gen. m. b. H., Wien VIII,. Lederergasse 25-27 [2].

Das 1895 gegründete Unternehmen beschäftigte anno 1925 ca. 25 Mitarbeiter. Obmann war Heinrich REIN, die Energieversorgung des Maschinenparks wurde durch einen 6PS-Gasmotor und einen 2PS-Elektromotor gewährleistet [3].

Ein Lastkraftwagen der Marke Saurer – wie am Foto mit dem Kennzeichen AXXIV835 abgebildet – scheint auch 1937 mit dem Kennzeichen A62.125 als auf die ggst. Firma zugelassen auf [4].

1959 noch an der selben Adresse firmierend, beschäftigte man etwa 22 Arbeiter. Erzeugnisse waren nun Fruchtsäfte, Limonaden, Almdudler, Sport-Cola und Orella [5].

Das Wiener Branchenbuch 1972 zeigt keinen Nachweis des Unternehmens mehr [6].

[1]…2 Celluloid-Negative 6 x 9 cm, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Glasplatten-Negativ 10 x 15 cm, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[3]…Industrie-Compass Österreich Band I 1925/26, Compass Verlag Wien, S. 864

[4]…Technisches Museum Wien, 08.02.2022

[5]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, S. 1750

[6]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis. Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland, S. 883

AT | 1190 Wien | Brauerei Nussdorf

Die Brauerei Nussdorf wurde 1819 gegründet und bestand bis etwa 1950 (Fusionierung mit der Schwechater Brau AG) [1]. Zusammenfassende Artikel zur Brauereigeschichte finden sich in den Quellen [1] und [2]. schlot.at möchte an dieser Stelle nicht wiederkäuen, sondern einige wenig bekannte bzw. bisher unpublizierte Belege des Braugeschehens in Nussdorf zeigen.

1819 wurde im ehemaligen Jesuitenhof, Hackhofergasse 9, die Brauerei gegründet [1].

Wohl aus den frühen 1830er Jahren datiert ein tuschegezeichneter handcolorierter Fassadenplan im Maßstab 1:72 [3], der die straßenseitige Ostfront des noch erhaltenen und denkmalgeschützten Gebäudes [4] zeigt.

1860 zeigt sich das Brauereigelände bereits wesentlich erweitert, wobei die Gebäudeanordnung des obigen Fassadenplans noch exakt erhalten ist [5].

Das mit 1887 datierte Foto einer „Bierhalle Nussdorfer Brauerei/Restauration/Caffeehaus“ [6] zeigt das kurz darauf geschleifte sogenannte Lamberg-Schlössl, an dessen Stelle 1889 der Bahnhof Nussdorf errichtet wurde [7].

Bierhalle Nussdorf, 1887 [6]
Um 1890/1900 datiert das folgende Foto von Darre und Malztennen 8+9 [8].

Der ehemalige Jesuitenhof, die Darre und die Malztennen 8+9 sind auf einer brauereieigenen Postkarte um 1900 gut verortbar [9].

Verortung: ehem. Jesuitenhof und Darre [9]
Der bereits 1842 errichtete Nussdorfer Bockkeller [2], ein großer Biergarten mit Aussichtsturm, ist samt Brauerei auf einer 1906 gelaufenen Postkarte abgebildet [10].

Bockkeller und Brauerei, ca. 1906 [10]
Eine Postkarte aus 1909 zeigt die mächtigen Bierhallen der Nussdorfer Brauerei von Osten aus gesehen [11].

Bierhallen, ca. 1909 [11]
Aus der Mitte des 20. Jahrhunderts liegen uns als physische Überbleibsel eine Alka-Kapsel [12] und ein Bierdeckel der Nussdorfer Brauerei [13] vor. Auf letzterem sind die zahlreichen Bierlager in der Umgebung Wiens abgebildet – Klosterneuburg, St. Andrä, Stockerau, Absdorf, Heiligeneich, Königstetten, Tullnerbach, St. Pölten, Obergrafendorf, Mariazell, Krems, Ottenschlag, Gföhl, Ziersdorf, Hollabrunn, Zellerndorf, Eggenburg, Vitis, Gmünd, Heidenreichstein, Litschau.

Bemerkenswert ist, dass nach der Schließung der Nussdorfer Brauerei nach der Fusion mit der Schwechater Brau AG 1950 [2] die am Standort befindliche Mälzerei als eigene juristische Person betrieben wurde: „Nußdorfer Mälzerei Aktiengesellschaft“, Wien XIX, Hackhofergasse 9 (1819). Pächter: Brauerei Schwechat AG [14].

1965 wurde ein Großteil der eigentlichen Brauerei mit Ausnahme des Hauses Hackhofergasse 9 geschleift und neu verbaut [2].

1984 bis 2004 wurde von einem Nachfahren der Brauereidynastie noch „Nussdorfer Bier“ in kleinem Rahmen erzeugt [2].

Quellen:

[1]…geschichtewiki Wien, 13.01.2022

[2]…https://seen-suechtig.jimdofree.com/wiener-brauereien/nussdorf/ , 13.01.2022

[3]…Facade des Brauhauses zu Nussdorf, 1:72, Architektenzeichnung, Eigentum schlot.at-Archiv (2017)

[4]…Ehemaliges Brauhaus Nussdorf/Denkmalschutz, 13.01.2022

[5]…Brauhaus Bachofen & Medinger (1860), 13.01.2022

[6]…Fotografie, beschrieben „Nussdorf 87“, nach Auskunft von P. MARSCHNER das sogenannte Lamberg-Schlössl. Eigentum schlot.at-Archiv (2019)

[7]…Generalstadtplan Wien 1912, 13.01.2022

[8]…Fotografie des Brauereigeländes in Nussdorf, 146 x 102 mm, Fotograf A. Raffelsberger, Wien-Nussdorf, undatiert. Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[9]…Correspondenz-Karte/Nussdorfer Bierbrauerei von Bachofen & Medinger, k.u.k. Hof-Brauer, Wien XIX/2, ohne Datum. Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2021)

[10]…Postkarte „Donau-Panorama/Nussdorf/Bockkeller des k.u.k. Hofbrauhauses. K. Ledermann, Wien, gelaufen 1906, Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2021)

[11]…Postkarte „K.u.k. HofbrauhallenNussdorf, Wien XIX/2, P. Ledermann 1909, Sammlung MARSCHNER, Gießhübl (2021)

[12]…Abriss-Kapsel für Bierflasche, Nussdorfer Brauerei/N, Mitte 20. Jhdt, Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[13]…Bierdeckel Nussdorfer Bier, 108 mm Durchmesser, Guggenbacher Papierfabrik, um 1950. Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[14]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, S 1719

AT | GU | Guggenbach | Guggenbacher Papierfabrik

Foto der Guggenbacher Papierfabrik, um 1955 [1].

Die 1846 als Holzschleife gegründete Fabrik wurde 1852 von Leopold Sommer übernommen [2].

1853 erfolgte deren Mechanisierung,1876 die Übernahme durch Adolf Ruhmann. Dieser übernahm ein Patent zur hadernfreien, rein holzbasierten Herstellung von Papier [3].

Nach 1880 traten zwei seiner Söhne in das Unternehmen ein, welches nun in „Guggenbacher Maschinenpapier-Fabrik Adolf Ruhmann“ umbenannt wurde. Das Unternehmen wurde um weitere Holzschleifereien (Peggau, Waldstein, St.Michael, Liesingtal, Madstein, Sukdull, Wildon), eine Zellulosefabrik (Krems – 1903) und die Papierfabrik Wildon erweitert, eine Firmenzentrale wurde in Wien XX etabliert [4].

Bis 1904 leitete Adolf Ruhmann selbst das Unternehmen [3].

Um 1920 wurde eine Werksschleppbahn von der Lokalbahn Peggau-Übelbach eingerichtet [2].

1925 wurde der Standort Guggenbach als “Papier- und Pappenfabrik, Sägewerk und Holzschleiferei” des Unternehmens beschrieben. Weitere Standorte: Zellulosefabrik Krems bei Voitsberg, Holzschleifereien Übelbach, Waldstein, Wildon, Liesingthal, St. Michael, Madstein, Sukdull, Pappenfabrik Waldstein. Ausstattung (aller Standorte): 4 Papiermaschinen, 3 Kocher, 1 Zellulose-Entwässerer, 21 Holzschleifer, 20 Pappenmaschinen. Erzeugnisse (aller Standorte): Rotationsdruckpapier, Flachdruckpapier, Tabakpaiere, Falzschachtelkartonpapier, Mundstückelpapier, Couleurpapiere, Säckepapier, Konzept-, Kuvert-, Umschlag-, Druck-, Zellulose- und gewöhnliche Packpapiere […][5].

1932 waren laut einer fachspezifischen Dissertation [6] folgende Kenngrößen für den Standort Guggenbach ableitbar: Produktionsart: Zellulose; 51-100 Arbeiter.

1938 wurde das Unternehmen arisiert und am 28.07.1938 durch Adolf Sandner erworben [4].

1945-1947 unter staatlicher Verwaltung [2], wurde das Werk ab 1948 Teil der neu gegründeten Guggenbacher Papierfabrik Ges.m.b.H. Andere ehemalige Unternehmensteile fungieren nun als eigenständige Unternehmen, z.B. die Ruhmann KG Holzstoff- und Pappenfabrik Trattenmühle mit Werk in Wildon (Gründung 1951), die – wie auch die Guggenbacher Papierfabrik – u.a. Bierdeckel erzeugte [7].

1959 wurde das Unternehmen der Guggenbacher Papierfabrik Ges.m.b.H. wie folgt beschrieben: Papierfabrik und Holzschleiferei in Guggenbach bei Peggau, Holzschleiferei in Schwanberg (Stmk), Sägewerk in Peggau. 5 Papiermaschinen, 2 Großkraftschleifer, 5 Pressenschleifer. Erzeugnisse: Rotationsdruckpapier, Druckpapier in Formaten, Couleurpapier, mglt. und satinierte Packpapiere, Krepp-Packpapiere, Schrenzpapiere, Holzstoff, Säge-Schnittholz. Geschäftsführer: Hans Bulla […][7]

1972 stellte die Guggenbacher Papierfabrik die Produktion ein [2].

Quellen:

[1]…Echtfoto-AK 129 x 81 mm von K. Glantschnigg, Graz, o.J., Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[2]…Guggenbacher Papierfabrik, Wikipedia, 28.12.2021

[3]…Adolf Ruhmann, Wikipedia, 28.12.2021

[4]…Guggenbacher Maschinenpapier-Fabrik Adolf Ruhmann, Wikipedia, 28.12.2021

[5]…Industrie-Compass Österreich 1925/26 Band I, Compass Verlag Wien, S 1371

[6]…SCHOLZ, H. (1932): Die österreichische Papier-, Zellulose-, Holzschliff- und Pappeindustrie. Beilagenband zur Dissertation, Wien.

[7]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag Wien, S 1464

AT | BR | Mattighofen | Lederfabrik VOGL | um 1930

Luftaufnahme der Lederfabrik VOGL in Mattighofen, Bezirk Braunau am Inn, um 1930 [1].

Fabrik von Westen, um 1930 [1]
Der Standort wurde 1830 gegründet [2] und war zur Zeit der ersten Weltkrieges die größte Lederfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie [3].

Kurzabrisse:

1925: „Fr. VOGL, Lederfabrik […] Erzeugnisse: Sohlenleder, Vache-, Ober- und Chromleder, Rahmen, Riemen. 1200 Arbeiter, Dampf 3000 PS. [X]“ [4]

1959 : „Fr. VOGL, Lederfabrik (1830) […]: Erzeugnisse: chrom. und veget. gegerbtes Oberleder, Blankleder […] [5]

1979: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 4 (1974) […] 109 Beschäftigte. Erzeugnisse: chromgegerbtes Oberleder, Bekleidungsleder, Möbelleder […] [6]

1994: Werner VOGL & Co Gesellschaft m.b.H. KG, 5230 Mattighofen, Moosstraße 5. Gründung 1975. Beschäftigte: 95; Importquote 30%, Exportquote 85%. Umsatz: 190 Millionen Schilling; Tätigkeit: Erzeugung von Autopolsterleder (85%), weiters Bekleidungs- und Möbelleder […] [7]

Per 10/2010 wurde Insolvenz angemeldet, per 02/2011 erfolgte die Übernahme durch den slowenischen Autozulieferer Prevent [8].

Das Werk wurde 2013 geschlossen. Einen hervorragenden Überblick über die Betriebsgeschichte bietet Quelle [9], die bauliche Entwicklung von 1930 bis 2020 auf deren Seiten 33-36.

Eine 5,4 ha große Fläche nordwestlich der Fabrik ist als ehemalige Betriebsdeponie seit 10.04.2009 amtlich als Altlast O75 ausgewiesen. Es besteht der Verdacht, dass in den 1920er Jahren auf einer ca. 2.700 m² großen Teilfläche milzbrandverdächtige Kadaver deponiert wurden. Bis in die 1950er Jahre wurden die spezifischen verfahrenstechnischen Schritte ausschließlich mittels vegetabiler Gerbung betrieben. Die Abwässer der Fabrik wurden bis dahin mittels Klärteichen und Schlammbeeten („Schlammstätten“) nordwestlich des Fabriksareals behandelt. Nach der Umstellung auf Chromgerbung wurde eine mechanische Kläranlage mit drei neuen Klärteichen und 8 Absetzbecken errichtet und der Klärschlamm bis 1979 landwirtschaftlich genutzt. Danach wurden die Schlämme bis zur Inbetriebnahme einer erweiterten Kläranlage im Jahr 1991 auf der genannten Fläche nordwestlich des Fabriksareals deponiert [2].

Quellen:

[1]…Echtfoto-Postkarte mit 131×82 mm belichteter Fläche, Österreichische Fliegerschule Salzburg, Fliegeraufnahme 84, undatiert. Gelaufen am 04.08.1932, Eigentum schlot.at – Archiv (2021)

[2]…Umweltbundesamt/Altlasten-Atlas, 18.12.2021

[3]…Musikschule Mattighofen, 18.12.2021

[4]…Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band I, Compass Verlag, Wien; S 1275

[5]…Industrie-Compass Österreich 1959, Compass Verlag, Wien; S 1239

[6]…Industrie-Compass Österreich 1979/80, Compass Verlag, Wien; S 1251

[7]…Österreichs Unternehmen 1994/95 – die Wirtschaftsdaten der größten 20.000, Creditreform Wien, S 442

[8]…nachrichten.at (2013), 18.12.2021

[9]…RAIGER S. (2021): Die Lederfabrik Vogl in Mattighofen; Geschichte, Revitalisierung und Nachnutzungskonzept. Diplomarbeit, TU Wien; 131 S.

AT | BL | Trautmannsdorf an der Leitha | Seidl-Mühle | um 1930

Echtfoto der Seidl-Mühle in Trautmannsdorf an der Leitha [1].

Seidl-Mühle, um 1930

Kurzer Abriss der Mühlengeschichte

1850: Gründung [4] [6]
1901: Errichtung eines Gutshofs durch den Mühlenbesitzer Karl Seidl [2]
1903: Trautmannsdorf/Müller: […] protokollierte Firma Ig. Seidl & Sohn, Inh. Seidl Karl [3]
1925: Ig. Seidl & Sohn, Dampf- und Kunstmühle (Gründung 1850 resp. 1923). Niederlassungen: Mödling, Bruck an der Leitha. Vertretungen: Wien, Baden, Neunkirchen. Inhaber: Ignaz Seidl und Hugo Rössler […] 50 Arbeiter, Dampf- und Wasserkraft 525 PS. [4]
1945: „[…] 1945 wurde sie [die Mühle, Anm.] von der SS angezündet, ein Schutthaufen blieb zurück. Die Mühle wurde nicht mehr aufgebaut. […]“ [5]
1959: Ig. Seidl & Sohn, Dampfmühle (1850). Inhaber: Hermine Rössler [6]
1976: kein Nachweis mehr [7]

Quellen

[1]…Fotopostkarte ohne Verlagsangabe, 128 x 79 mm: „Trautmannsdorf a.d.L., Leitha-Fluss m. Seidl-Mühle.“, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…Herminenhof, https://herminenhof-schnitzer.at/der-herminenhof/ 11.12.2021
[3]…Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe […]. II. Band Niederösterreich. Erste Ausgabe, Volkswirtschaftlicher Verlag Alexander Dorn, Wien, 1903; S 527
[4]…Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band I; Compassverlag, Wien; S 1023
[5]…MAURER, A. (2009): Erinnerungen. Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co. KG, Wien/Köln/Weimar; S 12
[6]…Industrie-Compass Österreich 1959; Compassverlag, Wien; S 1663
[7]…Industrie-Compass Österreich 1976 ; Compassverlag, Wien; S 1667

DZ | Algier مدينة الجزائر | Kaianlage/Hafen | 1913

Ansicht von Kai und südlichem Hafenteil von Algier, datiert mit 22.02.1913 [1].

Im Freibereich der Hafenzone lagern neben Baumaterial und Rädern Unmengen an Fässern. Die an der Kaimauer erkennbare Aufschrift erklärt die Ware:

„C.X. Phillips / Vins fins / spiritueux / liqueurs / exportation / sirop / eaux gazeuses“, der im rechten Bildteil erkennbare Gewerbebetrieb:

„Chargeurs Algériens reunis / / Lignes regulières de vapeur / / Société les affréteurs reunis // Laurens Deckers & Cie – Vereinigte algerische Magazine, Dampfschiff-Reederei und Frachtunternehmen Laurens Deckers & Companie“ deren Transport und Lagerung.

Eine seltener Einblick in das Algerien des frühen 20. Jahrhunderts samt französischer Kolonialarchitektur.

 

Quelle:

[1]…Albuminabzug 129 x 89 mm, rückseitig beschriftet „Algier, Kaianlage 22.II.1913“, Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

F | 62 | Lens | Zerstörte Steinkohlen – Mine | 1917

Pressefoto (BUFA) [1] aus Nordfrankreich: Im Zuge der zweiten Aisne-Schlacht 1917 durch englisches Feuer zerstörte Zeche bei Lens, heute Département 62. Man beachte die stilistisch ausgewogene, streng vertikal gegliederte Backsteinarchitektur unter dem zerschossenen und verkippten Fördergerüst.

Die mittlerweile regional bedeutungslose Steinkohlenindustrie hat die Gegend um Lens durch ihre Industriearchitektur nachhaltig geprägt [2].

Es ergeht das höfliche Ersuchen, etwaige Erkenntnisse über den genauen Standort dieses Fotos als Kommentar anzufügen.

BUFA (1917)

Quellen:

[1]…Pressefoto #2738 der BUFA (165 x 120mm), kostenlos zitiert publizierbar; Eigentum schlot.at (2021)

[2]…Kohlenminenarchitektur von Lens, 10.12.2021

AT | 1030 Wien | Tabakfabrik Favoriten | 1945

Aufnahme der südöstlich an das Wiener Arsenal angrenzenden ehemaligen Tabakfabrik Favoriten, Blickrichtung SO, Laaer Berg. Die beiden Gebäude im Vordergrund, heutige Arsenalstraße 5, 1030 Wien (Fotostandort und parallel dazu verlaufendes zerbombtes Gebäude) wurden 1905 errichtet [2] und dienten dem damaligen k.u.k. Landwehr-Waffendepot als Verwaltungs- bzw. Magazingebäude [3].

Nach 1918 wurden die Gebäude zur Tabakfabrik Favoriten der Österreichischen Tabakregie umfunktioniert [3] und am Gelände weitere Zubauten, unter anderem 1926 und 1927, errichtet [2].

Dieser erweiterte Gebäudebestand ist auf einem 1935 datierten Luftbild [4] aus anderer Blickrichtung deutlich zu erkennen.

Das oben befindliche Bild [1] zeigt das Ausmaß der 1945 entstandenen Bombenschäden am Gelände der Tabakfabrik.

Aus anderer Perspektive ist ein Kriegsschadensfoto von Carl WINKLER aufgenommen [5].

Teile des Geländes wurden nach dem 2. Weltkrieg noch als Tabakmagazin genutzt [4]. Das genaue Abbruchdatum der Gebäude ist unbekannt [3].

Quellen:

[1]…Foto 172x123mm, anonym, Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[2]…General-Stadtplan Wien nach dem Stande vom August 1946 1:2.500, verfaßt vom Stadtbauamte Wien, Mag. Abt. 54

[3]…Wikipedia, k.u.k. Landwehrdepot, 26.07.2021

[4]…ÖNB, Luftbild der Tabakfabrik 1935, 26.07.2021

[5]…ÖNB, Foto der Tabakfabrik 1945, 26.07.2021

DE | Coswig | August PRÉE GmbH Chemische Werke | Brand 1921

Historische Aufnahme [1] einer bedeutenden Teerfabrik, die aufgrund der folgenden Fakten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fabrik August PRÉE GmbH Chemische Werke in Coswig nach dem dort stattgefundenen Brand anno 1921 zuzuordnen ist:

  • Vordergrund zeigt einen Tankwagen der zitierten Firma.
  • Topographische Details (Gebäude, Schornstein, Schienenführung) passen zur Werksabbildung in Quelle [2], Bild 7.
  • Teile des Geländes sind am obigen Bild durch Brand zerstört.
  • Art und Beschaffenheit des Fotos passen gut in die Zeit des bedeutenden Werksbrandes 1921 laut Quelle [2].

In Quelle [2] wird das Werk wie folgt beschrieben:

[Zitat Anfang]:

1917 baute das Familienunternehmen Prée in Brockwitz ein neues Werk. Die Produktion der Chemischen Fabrik umfasste Teer-, Mineralöl- und Bautenschutzprodukte. Die Bautenschutzmittel betrafen Rostschutz- und Isolierfarben, Abdichtstoffe gegen Feuchtigkeit, Holzkonservierungsmittel (Karbonileum), Feuerschutzpräparate u. a. m.

1921 vernichtete ein Großbrand diese Halle für Bautenschutzmittel. Die Firma erweiterte ständig die Produktion, in dem Asphalt für den Straßenbau, Bitumendachpappe, Dichtungsmaterial für Beton und Zement und andere Materialien zur Produktion kamen. Während des Zweiten Weltkrieges stellte man die Produktion auf Verdunklungswaren um. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Betrieb 1946 in Volkseigentum übergegangen. Das Werk wurde saniert und die Produktion auf Dachschindeln verlegt. Viele Coswiger Bürger werden das Werk noch unter der Firmenbezeichnung “VEB Dachpappen – und Isolierstoffe Coswig“ kennen, wie es Ende der 80er Jahre bezeichnet wurde. Das Werk besaß eine Betriebsfeuerwehr und eine eigene Kegelbahn. 1992 kam es zur Schließung des Werkes, da die Treuhandgesellschaft eine Sanierung für 90 Millionen DM verlangte.

[Zitat Ende]

Quellen:

[1]…Echtfoto-Postkarte 135x83mm, unbeschriftet, Eigentum schlot.at-Archiv (2021)

[2]…Historisches Coswig 16.07.2021

AT | 1100 Wien | Wienerberger Ziegelwerke | Werk Wienerberg | 1913

Seltene, mit 1913 datierbare Fotodokumentation aus den 1820 von Alois Miesbach [1], am Standort des ehemaligen Ziegelofens der KKF (K.u.K. Fortifikationsdirektion) [2] gegründeten Wienerberger Ziegelwerken, Standort Wienerberg.

Eine Kurzbeschreibung der Wienerberger-Geschichte sprengt diesen Rahmen und ist kaum objektiv zu bewerkstelligen, weshalb dazu auf mehrere Websites verwiesen wird, die sowohl ökonomische als auch soziale Aspekte beleuchten sollen:

Wienerberger - Geschichte

Wienwiki-Geschichte

Austria-Forum, Wienerberger

Wiener Zeitung: Die Sandler vom Wienerberg

Die vier Fotos vom Wienerberg [3], wohl alle von Gustav GREINER am 08.08.1913 aufgenommen [4], zeigen:

  1. Lehmgewinnung durch auf Feldbahngleisen fahrenden Förderbagger, Lehmtransport in Loren, Trockenschuppen im Hintergrund.

  1. Schlagerin, Schlagtisch mit Lehmhaufen und Anlieferrampe. Der Lehm wurde durch Männer mittels Schubkarren auf den Schlagtisch befördert. Am Foto ist die Befüllung eines Ziegelmodels und das Abziehen des überstehenden Lehmes zu erkennen. Diese Arbeit wurde durchwegs von Frauen durchgeführt.

Alois Miesbach beschrieb um 1840 die Arbeit des Ziegelschlagens wie folgt:

„[…] Hierorts stehen beim Arbeitstische Mann und Weib. Der Mann macht abends den Ton an, während das Weib den Platz putzt und den Sand ausbreitet, indem ohne Einsandeln kein plastischer Ton geformt werden kann. Früh um 5 Uhr wird im Durchschnitt mit der Arbeit begonnen. Der Mann scheibt den Tegel auf den Tisch und das Weib schlägt Ziegel und leert den Model auf den Platz aus. Um 8-9 Uhr wird gewöhnlich gefrühstückt, dann wieder mit der Arbeit fortgesetzt bis 11 oder 12 Uhr, sodaß bis Mittag Mann und Weib 1500 Ziegel geschlagen und auf den Platz gelegt haben. Es haben auch Schlagerinnen täglich zu 2000, ja, was jedoch einzelne Fälle sind, 2500 bis 3000 Stück geschlagen […]“ [5].

  1. Schlagerin, Schlagtisch, Sandkasten, Wassereimer, frisch ausgeschlagene liegende Ziegel mit dem Firmenzeichen des Eigentümers Heinrich v. Drasche [6] im linken Vordergrund, hochkant gestellte Mauerziegel zur weiteren Trocknung (rechts), Aufseher, überdachte offene Trockenhütte zur weiteren Aufbewahrung vor dem Brand.

Alois Miesbach beschrieb um 1840 die am Foto ersichtliche Szene wie folgt:

„Diese auf geebnete Plätze gelegten Ziegel werden, wenn sie halbtrocken sind, auf ihre schmale, lange Seite aufgestellt und dann, wenn sie eine Festigkeit erlangt haben, daß man sie ungefährdet 5-6 Reihen übereinander stellen kann, in die Trockenschopfen eingetragen und hier nebeneinander und aufeinander geschlichtet, daß überall die Luft gehörig durchstreichen kann. In diesem Schopfen bleiben die Ziegel, bis sie völlig ausgetrocknet [sind] und in den Ofen zum Ausbrennen eingekarrt oder als Vorrat in einem anderen Schopfen aufbewahrt werden können […]“ [7].

  1. Hoffmannscher Ringofen mit Beschickungstüren, Einbringung von Dachziegeln auf Feldbahnwagen, Ausbringung von fertig gebrannten Mauerziegeln auf Schubkarre, Aufseher. Der Ringofen ermöglichte einen durch fortschreitende Verlagerung der gerade befeuerten und mit luftgetrockneten Ziegeln befüllten Sektoren einen durchgehenden Ziegelbrand, vgl. [8].

Da in den zitierten Quellen das 20. Jahrhundert stiefmütterlich behandelt wird, sei an dieser Stelle ein Überblick über den gesamten Konzern anno 1925, 1959 und 1979 gegeben.

1925: Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft AG (1869 gegr.), I., Karlsplatz 1.

Ziegelfabriken und andere Werke:

  • X., Triesterstraße 106 (Wienerberg)
  • Vösendorf
  • Hennersdorf
  • Traiskirchen
  • X., Laaerberg (derzeit nicht in Betrieb)
  • X., Laaerwald (derzeit nicht in Betrieb)
  • X., Oberlaa (derzeit nicht in Betrieb)
  • XVII., Hernals (derzeit nicht in Betrieb)
  • Biedermannsdorf (derzeit nicht in Betrieb)
  • Guntramsdorf (derzeit nicht in Betrieb)
  • Möllersdorf (derzeit nicht in Betrieb)
  • Wiener Neudorf (derzeit nicht in Betrieb)
  • Kalksandziegelfabrik Matzen (derzeit nicht in Betrieb)
  • Ton- und Ziegelwerk Eberschwang
  • Tongrube im Krummnußbaum
  • Kaolinwerk Schwertberg
  • Tonwarenfabrik Wienerberg, X., Wienerbergstraße 11
  • Keramitsteinfabrik Wien X., Triesterstraße 106

Ca. 2.500 Arbeiter, 5000 PS Dampfmotore, Elektromotore, Benzinmotore. Erzeugnisse: 300 Millionen Mauerziegel, 20 Millionen Dachziegel, Verblender, Kaminsteine, Drainageröhren, Kalksandziegel, Pflasterplatten, Klinkerziegel, Schamottewaren, Terrakotten, Öfen, Kamine, Fliesen, Fußboden- und Wandbelagplatten, Majoliken, Kunstkeramik, Steinzeug, Elektroporzellan, Straßenpflaster aus Keramit, Kaolin, Quarzsand [9].

1959: Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft AG (1869 gegr.), I., Karlsplatz 1.

Ziegelfabriken „Wienerberg“:

  • X., Triesterstraße 106
  • Vösendorf, Brunner Straße
  • Hennersdorf
  • Göllersdorf
  • Ernstbrunn
  • Weinsteig
  • Ernsdorf
  • Graz-St. Peter
  • Tonwarenfabrik , X., Wienerbergstraße 11

Diverser Grund- bzw. Gebäudebesitz: Wien I., Wien X. (Laaerwald), Biedermannsdorf, Guntramsdorf, Wiener Neudorf, Möllersdorf, Traiskirchen, Rückersdorf.

190 Angestellte, 2.800 Arbeiter. Erzeugnisse: Mauerziegel, Dachziegel, Drainageröhren, Hohlziegel, Deckenziegel, Klinkerziegel, Terrakotten, Ofenkacheln, Fußboden- und Wandplatten, Baukeramik, keram. Mosaik, Steinzeug. [10]

1979: Wienerberger Ziegelindustrie Gesellschaft m.b.H., Wien X, Wienerbergstraße 11

Ziegelfabriken:

  • Baden, Vöslauer Straße 167
  • Hennersdorf
  • Göllersdorf
  • Laa/Thaya
  • Marz [11]

Quellen:

[1]…MERK Grete (1966): Zwei Pioniere der österreichischen Industriegeschichte/Alois Miesbach und Heinrich Drasche. Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 1, Hermann Böhlaus Nachfolger, Graz, S. 23

[2]…geschichtewiki.wien, 14.05.2021

[3]…4 Fotografien ca. 110 x 80 mm, rückwärtig beschriftet „Wien X“, Eigentum schlot.at – Archiv (2021). Verortung durch Quelle [4] und durch ein fünftes Foto aus dem Konvolut gesichert, welches den nahen Favoritner Wasserturm zeigt.

[4]…Zumindest eines der Fotos aus Quelle [3] liegt auch im Wiener Stadt- und Landesarchiv ein, ist dem Fotografen Gustav GREINER zugeschrieben, am Standort Wienerberg verortet und mit 08.08.1913 datiert: Ziegelei_Wienerberg-Datensatz ,14.05.2021.

[5]…MERK Grete (1966): Zwei Pioniere der österreichischen Industriegeschichte/Alois Miesbach und Heinrich Drasche. Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 1, Hermann Böhlaus Nachfolger, Graz, S. 29

[6]…MERK Grete (1966): Zwei Pioniere der österreichischen Industriegeschichte/Alois Miesbach und Heinrich Drasche. Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 1, Hermann Böhlaus Nachfolger, Graz, S. 51ff

[7]…MERK Grete (1966): Zwei Pioniere der österreichischen Industriegeschichte/Alois Miesbach und Heinrich Drasche. Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 1, Hermann Böhlaus Nachfolger, Graz, S. 30

[8]…Hoffmannscher Ringofen/Konstruktion, 14.05.2021

[9]…COMPASS VERLAG (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band 1, S. 305

[10]…COMPASS VERLAG (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, S. 416-417

[11]…COMPASS VERLAG (1979): Industrie-Compass Österreich 1979/80, S. 300

AT | GF | Mannersdorf/March | Ziegelwerk

Ansichtskarte anno 1914 [1] des ehem. Ziegelwerkes Gutmann, Boschan & Cie [2] bzw. Pisk, Turetschek [3].

Einen guten Überblick über die historischen Ziegelwerke des Marchfeldes gibt Quelle [3]. Die hier behandelte Ziegelei wird hier unter Mannersdorf 3 geführt und wie folgt beschrieben:

“Die ersten einschlägigen Einträge in den Matriken der Pfarre Mannersdorf finden sich 1870, wo am Ziegelofen Laurenz Nürnberger und Barbara, geb. Mihaker, tätig waren, und 1871 am Gemeindeziegelofen mit Franz Leder und Marianne, geb. Leder. Im Dezember 1871 verpachtete die Gemeinde die Parzelle 58/17 (siehe Mannersdorf 2) und verkaufte die Parzellen 56/1 Acker und 56/2 Weide mit den Bauparzellen 153 Arbeiterwohnung, 154/1 Wohngebäude, 154/2 und 154/3 Barake [sic!], 155 Ringofen, 158/1, 158/2 und 158/3 (jeweils) Maschinhaus an Johann Schieder aus Wien (4).Die drei Maschinhäuser standen auf der Grundparzelle 57/1 Gemeindeweide, die der unter Mannersdorf 1 beschriebenen Lehmgrube großteils entspricht. Die Katastralmappe von 1869 weist hier bereits den Ringofen aus, auch die entsprechende Grundbuchseinlage wurde mit Ringofen-Ziegelei in Mannersdorf betitelt (5). Heute erstreckt sich das Areal auf die Parzellen 453/1 bis 453/48, 475/1, 475/35 und 475/36.Ab 1872 werden in den Taufprotokollen zahlreiche ZiegeleiarbeiterInnen genannt, beginnend mit Hermann Eggert, Polier in der Ziegelei hierorts und dem Ziegelmeister Johann Sprinzer. Beinahe auf jeder Seite ist die Adresse Baracke der Ziegelei oder Ziegelwerk zu finden.

Im Handelsregister waren 1872 Karl Ritter von Boschan aus Angern, David Gutmann und Dr. Josef Jeannée aus Wien sowie Johann Schieder aus Wien – auch er wurde später zum Ritter geadelt – als Gesellschafter der Mannersdorfer Ziegelei von Gutmann, Boschan und Cie eingetragen (6). Das heißt, dass Schieder vermutlich seit 1872 mit seinen Financiers Boschan und Gutmann eine gemeinsame Firma betrieb. 1883 wurde der Betrieb auch grundbücherlich an diese Gesellschaft übertragen. 1890 wird in Mannersdorf eine Ziegelei mit Maschinenbetrieb erwähnt (7) und zwischen 1897 und 1906 wird dieselbe Firma in Adressbüchern als Ziegeleibesitzer geführt (8).1894 meldete das Ziegelwerk auch das Schankgewerbe an, Pächter war Eduard Grab. In den Jahren 19011908 (bis 1901 unter Direktor Gustav Dewitz) produzierte das Werk pro Jahr 610 Millionen Stück Ziegeleinheiten. (2) 1907 wurden in einem Zeitungsartikel schwere soziale Missstände aufgezeigt: 11 bis 13-jährige Kinder mussten für 70 Heller am Tag von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends Ziegel von der Presse wegführen. Auch seine eigenen Kinder trieb der Platzmeister Kollmann zur Arbeit. Der Herr Gewerbeinspektor bekommt wahrscheinlich vom Betriebsleiter Vergrößerungsgläser, um die schulpflichtigen Kinder für erwachsen anzusehen. Gewerkschaftliche Organisation war strengstens verboten: Solche russi-schen Zustände herrschen auf dem Ziegelwerk des Millionärs Guttmann. (9) Eine christlich-konservative Zeitung berichtet 1905 (und ähnlich auch 1906): Durch unvorschriftsmäßigen Abbau des Lehms kam es im Ziegelofen der jüdischen Firma Gutmann zu einer großen Rutschung am dortigen Rochusberg, wobei sich ca. 50.000 m³ Lehm loslösten und 10 Meter in die Tiefe sank. Dadurch kam die darüber liegende Ortschaft Wutzelburg und mehrere Weinkeller und Presshäuser in Gefahr auch abzurutschen. Zwei Wohnhäuser wurden delogiert (10).1909 wurde der Betrieb des Ziegelwerks wegen Nichtzustandekommens eines neuen Pachtvertrages eingestellt. Das Werk hätte die Ziegel an die Ortsbewohner um 18 Kronen per 1.000 Ziegel verkaufen müssen, das wollte Guttmann nicht mehr gewähren. Sämtliche Arbeiter wurden entlassen. (11) Zunächst wurde mit der Firma Steingassner aus Frättingsdorf wegen einer Verpachtung der Ziegelei verhandelt, es kam aber zu keinem Ergebnis (12) .Am 5.4.1910 wurde nach längeren Verhandlungen das Ziegeleietablissement samt allem dazugehörigen Zubehör an Gustav und Anna Pisk sowie Johann Turetschek, alle aus Nikolsburg, um 190.000 Kronen verkauft (13). 1913 kam es zu einem Brand im Maschinenhaus (2). Durch Kauf am 11.8.1917 wurde Johann Turetschek Alleineigentümer (6). In diesem Jahr kam es – wie auch in vielen anderen Fabriken – wegen des Ledermangels im Ersten Weltkrieg zu Treibriemendiebstählen (2). 1921 wurde die Firma Turetschek und Weiser Ges.m.b.H. gegründet (6) und für den Standort Mannersdorf Nr. 89 das Ziegeleigewerbe angemeldet (12.10.1921 bis 17.9.1938), als Geschäftsführer fungierte Hans Weiser (14). Johann Turetschek wohnte damals in Wien VIII. Laut Handelsregister erzeugte die Firma nicht nur Ziegel, sondern verkaufte auch Bauholz und war als Bauunternehmen tätig (2).Der inzwischen in Nexing ansässige Johann Turetschek verkaufte 1924 die Ziegelei an die Firma Oezag Ziegelwerke AG in Wien IV, vertreten durch Generaldirektor Martin Andorff und Direktor Hans Weiser. Diese erwarb gleichzeitig das ebenfalls Herrn Turetschek gehörige Waltersdorfer Ziegelwerk (siehe Waltersdorf 2) um insgesamt 503.472,22 Goldkronen (15). Die als Schutz gegen die harte Konkurrenz aus Ungarn gegründete Vereinigung kleinerer Ziegeleien existierte aber nicht sehr lange. Um 1925 oder 1926 erfolgte nach einem Wassereinbruch die Stilllegung des Ziegelwerks, 1929 wurde die Firma aufgelöst (2). 1945 diente der Ziegelofen noch als Lager für ungarische Flüchtlinge. 1948 wurde der Grund parzelliert, 1952 der Teich (die Vierer, heute ein Badeteich) verpachtet (12). Das Arbeiterwohnhaus, die so genannte Baracke, steht noch heute (16).” (Quellen im Link [3]).

Quellen:

[1]…AK 1610-III J. P. W. II. 1914, Alois Pulgram, gelaufen am 24.08.1916 ab Stillfried, Eigentum schlot.at (2021)

[2]…Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe […]. II. Band Niederösterreich. Erste Ausgabe, Volkswirtschaftlicher Verlag Alexander Dorn, Wien, 1903; S 309

[3].. Ramml, C.F. (2014): Ziegelöfen und Lehmabbaue der politischen Bezirke Mistelbach und Gänserndorf (Niederösterreich): Geschichte und Geologie – Archiv für Lagerstättenforschung, 27, 384 S., Wien. 30.04.2021

 

AT | MT | Steirische Gußstahlwerke AG | 1932

1906 wurde in Judenburg die Steirische Gußstahlwerke AG gegründet [1].

1925 wurde das Unternehmen mit Sitz in Wien wie folgt beschrieben: „1300 Beamte und Arbeiter. Erzeugnisse: Schnellarbeitsstähle, Sonder- und Werkzeugstähle, Baustähle, Autofedern aus Spezialstahl, Schmiedestücke. Telegrammadresse: „Styriastahl“ [2].

Das vorliegende Foto aus 1932/33 [3] zeigt die Industrieanlage mit der 1932 neu errichteten und erst 2010 erneuerten Murbrücke im Vordergrund [2].

Während des 2. Weltkrieges wurde die Werksanlagen den „Reichswerken Hermann Göring“ einverleibt und im Ostteil erweitert [4].

1959 waren die Werke Teil der ÖAMG [5].

1975 wurde die Steirische Gußstahlwerke AG im Zuge der Verstaatlichung dem VÖEST-Tochterkonzern VEW eingegliedert [6].

Als Stahl Judenburg GmbH bleibt man derzeit der bereits 1925 als Kerngeschäft betriebenen Erzeugung von hochqualitativem Baustahl und High End-Produkten für die Automobilindustrie treu [7].

Quellen:

[1]…ROW GmbH, 19.04.2021

[2]…COMPASS VERLAG (1925). Industrie-Compass Österreich 1925/26, Band II, S. 421, 436

[3]…Ansichtskarte 621-22 bzw. 621D „Judenburg – neue Brücke“, Frank-Verlag Graz 1932-33, Eigentum schlot.at (2020)

[4]…geheimprojekte.at, 19.04.2021

[5]…COMPASS VERLAG (1959). Industrie-Compass Österreich 1959, S. 394, 398

[6]…aeiou.at, 19.04.2021

[7]…Stahl Judenburg GmbH, 19.04.2021

AT | 1220 Wien | Lederfabrik Hermann Spiegler Stadlau

Ansichtskarte um 1900 [1] der damals in Stadlau, Fabriksgasse 141-146, etablierten [2] Lederfabrik Hermann Spiegler.

Der Nachweis der Fabrik Stadlau ist um 1903 [3] und um 1910 [2] gegeben. Hermann Spiegler betrieb in Wien II, Untere Donaustraße 27 ferner eine Lederhandlung [2], welche im Gegensatz zur gleichnamigen Fabrik anhand einschlägiger Branchenbücher noch länger erwähnt wird, z.B. [4].

Quellen:

[1]… AK Nr. 6234, Verlag Josef Popper Wien II, gelaufen am 21.06.1905. Sammlung MARSCHNER, Gießhübl.

[2]…Wiener Taschen-Telephonbuch als Miniatur-Adressbuch. Selbstverlag des “Oest.-ungar. Invalidendank”, Wien I., Bräunerstraße 7. ohne Jahr, um 1910, S. 232

[3]…Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe […]. II. Band Niederösterreich. Erste Ausgabe, Volkswirtschaftlicher Verlag Alexander Dorn, Wien, 1903. S 496

[4]…Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung Wien, 1912/I/502

 

 

DE | TF | Zossen | Lager der Brauerei Johannes Herlth

Schnappschüsse [1] vom ehemaligen Lager der Zossener Brauerei [2].

Geschichte im Zeitraffer [3]:

1874 gegründet
1877 Brauerei W. Fiedler
1905 Brauerei L. Herlth
1845 Brauerei Johannes Herlth
1970 Brauerei Johannes Herlth OHG
1970 enteignet
1972 VEB (K) Brauerei Zossen
1982 VEB Brauerei Zossen
1982 geschlossen [3]

Bis 1996 bestand an der Adresse die Zernsdorfer Getränke GmbH [4], heute nutzt die Fa. Reifen KLEIN [5] den Standort.

Quellen:

[1]… Foto MM (2020)

[2]…Baudenkmale Zossen, 18.04.2021

[3]…Sammlerwebsite, 18.04.2021

[4]… Freundliche Auskunft Norbert Klein, Fa. Reifen Klein, 09.04.2021

[5]… Reifen KLEIN Zossen, 18.04.2021

 

DE | W | Wuppertal – Elberfeld | BAYER AG | 1908/1910

Historische Abzüge [1+2] von Glasnegativen der BAYER AG. Gezeigt werden Teilansichten des Werkes Elberfeld der Farbenfabriken Bayer Leverkusen. Die Fotos zeigen interessante Einblicke in den industriell genutzten Bereich entlang der Wupper. Deutlich zu erkennen sind neben Werksanlagen und historischen Gasbehältern u.a. die 1901 errichtete Trasse der Wuppertaler Schwebebahn
sowie das 1900 errichtete und mittlerweile stillgelegte Heizkraftwerk Elberfeld in seinem ursprünglichen Zustand anno 1908.
Eine Verortung der Kamerastandorte glückte anhand topographischer Details über Google Maps [3].
Herzlichen Dank für die Publikationserlaubnis dieser äußerst seltenen Industriedokumente an das BAYER-Werksarchiv [4].

 
Quellen:
[1]…Foto 162×113 mm, gestempelt: “FARBENFABRIKEN BAYER LEVERKUSEN-BAYERWERK”. Beschriftet: “Werk Elberfeld/Ansicht von Elberfeld/Neg Schachtel 7/Platte 104g”. Glasplattenzitat BAYER AG: “Bild Nr. 0-915, Teilansicht Werk Elberfeld (ganz links), im Vordergrund das Kraftwerk der Stadt Elberfeld”. Aufnahmejahr 1908. Eigentum schlot.at-Archiv.

[2]…Foto 230×160 mm, gestempelt: “FARBENFABRIKEN BAYER LEVERKUSEN-BAYERWERK”. Beschriftet: “Werk Elberfeld/Teilansicht der Fabrik/Neg Schachtel 7/Platte 1138/Pförtner 2”.
Glasplattenzitat BAYER AG: “Bild Nr. 0-1019, Teilansicht Werk Elberfeld”. Aufnahmejahr 1910. Eigentum schlot.at-Archiv.

[3]… GoogleMaps, Screenshot, ergänzt.

[4]…Bayer-Archiv, Leverkusen, Publikationsfreigabe für Quellen [1+2], erteilt am 28.07.2016