CZ | Poříčí u Trutnova | Elektrárna Poříčí I | Elektrizitätswerk Parschnitz I | 1928

8 Werksansichten des ersten Elektrizitätswerkes in Poříčí u Trutnova/Parschnitz bei Trautenau. Die vorliegenden Fotos aus 1928 zeigen die von der Firma Pittel und Brausewetter errichtete Zentrale, das Kesselhaus, den Kohlenbunker sowie Innenansichten des Hochspannungs- und Schaltraums [1].

Die Bauarbeiten für das Kraftwerk begannen bereits im Jahr 1912 im damals selbständigen Poříčí u Trutnova. Als Feuerungsmaterial wurde per Güterzug verbrachte Steinkohle aus den Bergwerken Svatoňovick, Žacléřsk und Radvanick verwendet. Zur Kühlung wurde Wasser aus den Flüssen Ličná und Úpa verwendet. Am 23. Februar 1914 wurde das Kraftwerk mit einer Leistung von 4,5 MW in Betrieb genommen und begann mit der Stromversorgung von rund 60 Gemeinden Ostböhmens. Die Dampferzeugung erfolgte durch sechs Kessel (jeweils mit einer Leistung von 7,5 Tonnen Dampf pro Stunde), zwei weitere wurden später gebaut. Im Maschinenraum des Kraftwerks waren zwei Turbogeneratoren mit einer Leistung von je 4,5 MW in Betrieb. In den folgenden Jahren wurde das Kraftwerk modernisiert, wodurch seine Leistung um ein Vielfaches gesteigert wurde. Außerdem wurden drei Schornsteine hinzugefügt, die 1920, 1922 und 1929 gebaut wurden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Leistung des Kraftwerks schrittweise reduziert, bis sie 1945 von 26 MW auf etwa 6 MW sank. In den 1950er Jahren erhielt das Kraftwerk den Namen Elektrárna Poříčí I, um es vom 1957 neu errichteten Kraftwerk in Poříčí zu unterscheiden.
In den Jahren 1964–1966 wurde aus der aufgefangenen Asche des Kraftwerks Germanium zur Halbleiterfertigung gewonnen. Diese Produktionsschiene hatte kurzzeitig sogar Vorrang vor der Stromproduktion. Der Betrieb des Kraftwerks per 31. Dezember 1970 eingestellt [2].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II – Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1928). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Zaniklé elektrárny v Česku – Elektrárna Poříčí 1 (08.06.2023)

CZ | Hlubočky | Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“

Drei Werksansichten des 1920 von der Firma Pittel und Brausewetter errichteten Elektrizitätswerks der „Moravia“ in Hlubočky [1].
In der Gemeinde wurden bereits 1827 eine Eisenhütte und 1854 eine Nagelfabrik gegründet. Durch Fusion entstand 1870 aus diesen die Homboker und Marienthaler Eisenwaren-Industrie- und Handels-AG „Moravia“ [2].

1902 wurde mit der Fertigung des patentierten „Meteor“-Feststoffbrennofens begonnen. 1908 wurde die Produktpalette um größere Geräte wie Industrieback- und Räucheröfen erweitert [3].

Später – laut den vorliegenden Werksfotos [1] anno 1920 – wurde ein werkseigenes Elektrizitätswerk errichtet [2].
2005 wurde das Unternehmen – nun als MORA Moravia s.r.o. – der Gorenje-Gruppe eingliedert [4].

Quellen:
[1]…Baudokumentarische Fotos aus Referenzmappe: II- Industriebauten. Maschinen- und Metallindustrie. Pittel und Brausewetter (1920). Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)
[2]…wiki/Hlubočky (08.06.2023)
[3]…yale.com (08.06.2023)
[4]…emis.com (08.06.2023)

PE | Talara | Raffinerie und Industriebahn | um 1930

Die Raffinerie Talara wurde anno 1917 durch die International Petroleum Company (IPC) gegründet. Sie verfügte ursprünglich über eine Kolonne mit 4 Destillationsanlagen und war auf eine Produktionsmenge von 10.000 Barrels pro Tag ausgelegt [1].

Für die Raffinerie wurde eine bis in die südliche Nachbarstadt Negritos reichende Industriebahn mit 762 mm Spurweite und einer ursprünglichen Streckenlänge von 130 km installiert. Sie wurde bis etwa 1950, im Hafenbereich von Talara bis etwa 1965 betrieben [2].

1926 wurden vier thermische Crackanlagen installiert, 1929 wurde die Schmierstoff- und 1938 die Asphaltproduktion aufgenommen. 1954 wurde eine zweite Destillationskolonne eingerichtet [1].

Bis 1965 wurde die Kapaziät durch laufende Modernisierungen auf 65.000 Barrels pro Tag gesteigert. Die Raffinerie wurde schließlich verstaatlicht, der 1969 gegründeten PETROPERÚ S.A. unterstellt und später eine eigene Düngemittelproduktion auf Harnstoff- und Ammoniakbasis eingerichtet [3].

Im Mai 2014 wurde das spanische Unternehmen Técnicas Reunidas, S.A. (TRSA) mit einer umfassenden Sanierung der kompletten Raffinerie beauftragt (Auftragsvolumen 2,7 Milliarden US $). Weitere 765 Millionen US $ wurden von diversen Unternehmen für die Errichtung und den Betrieb neuer Anlagenteile investiert. Die Emissionswerte der Anlagen wurden durch die Maßnahmen drastisch reduziert – Schwefelemissionen von 1.800 ppm auf 50 ppm [3].

70% der Arbeitsplätze werden von der lokal ansässigen Bevölkerung gestellt. Seit 2014 wurden umfassende Ausbildungsprogramme wie etwa 110 Stipendien und 200 Ausbildungsplätze für Frauen in Führungspositionen geschaffen. Als breitenwirksame Maßnahmen wurden in der strukturschwachen Wüstenregion um Talara 63.000 “educational kits” vergeben und mehr als 3.000 Menschenrechtsschulungen durchgeführt [3].

Die hier gezeigten Fotos der Raffinerie [4] sind größtenteils undatiert und aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit zumeist den 1930er- und 40er Jahren zuzuordnen. Sie zeigen das Verwaltungsgebäude, Tank- und Destillationsanlagen, Bohrtürme, einen undatierten Raffineriebrand, Werksarbeiter beim Schichtende sowie mehrere äußerst seltene Ansichten der Industriebahntrasse Talara im Werk und im Hinterland Richtung Negritos.

Das erste Bild verortet einige wiederholt abgebildete Objekte auf einem Schrägluftbild aus 1944, das mit Blickrichtung Westen (Pazifik im Hintergrund) aufgenommen wurde.

Quellen:
[1]…petroperu.com (14.05.2023)
[2]…wiki – Industriebahn Talara (14.05.2023)
[3]…bus-ex.com (14.05.2023)
[4]…10 Fotopostkarten (Agfa, AZO, EKC, Gevaert und ohne Bezeichnung), Eigentum Archiv www.schlot.at (2023)

CUBA | Las Tunas | Manatí Sugar Company | 1913-1915

schlot.at zeigt eine umfangreiche zeitgenössische Fotodokumentation [1] der 1913 errichteten Zuckerraffinerie Manatí, die innerhalb des ab 1959 sozialistischen Cuba den Rang einer Zentrale (Zentrale Nummer 622 – „Argelia Libre“) innehatte [2] und bis 2002 bestand [3].

Quelle [3] gibt einen Überblick über die mittels US-Investitionen erfolgte Gründung, die Kapazitäten (Auslegung auf jährliche Produktion von 1.000.000 Stück 325 Pfund-Säcke Zucker) und den Wandel nach der Revolution 1959 bis zur Stilllegung 2002.

Quelle [4] erläutert die Bedeutung Manatís für die kubanische Wirtschaft, besticht mit historischen Werksplänen der M.S.Co. (Manatí Sugar Company) und liefert eine profunde ökologische Kritik des Projektes. Im Zuge der Errichtung der küstennah gelegenen Zuckerfabrik wurde 1913 eine Stadt für etwa 3000 Arbeiter mit guter Infrastruktur und Eisenbahnanbindung zum Hafen aufgebaut. Es wurden bedeutende Flächen an Zuckerrohr-Monokultur angelegt und durch ein weit verzweigtes Feldbahnnetz (siehe Fotos) erschlossen. Zuckerrohr ist eine äußerst nährstoffzehrende Pflanze, was im Laufe von fast 90 Jahren rücksichtsloser Ausbeutung zu einem ökologischen Desaster – Bodenunfruchtbarkeit – geführt hat [4].

Die 29 historischen Fotos aus 1913 – 1915 [1] zeigen Eisenbahnanlagen (Brücke, errichtet 1915 von der United States Steel Products Company, die Lokremise mit Drehscheibe, M.S.Co. – Werksloks), Erdaushub- und Konstruktionsarbeiten, das Hauptgebäude, die Kraftzentrale, Zentrifugen, Kesselkonstruktionen (u.a. Threadwell Construction Company), eine mutmaßliche Eröffnungsfeier, das Entladen von Eisenbahnwaggons voller Zuckerrohr und Unmengen befüllter Zuckersäcke mit der Aufschrift „MANATÍ“. Mehrere Stadtansichten suggerieren eine freudige Aufbruchsstimmung, von der seit dem 2002 erfolgten Abtransport der verfahrenstechnischen Anlagen in die benachbarte Zuckerzentrale Nr. 611 [2] – „Antonio Guiteras“ in Puerto Padre [3] – wenig übrig geblieben ist. Ein Luftbild [5] zeigt, dass anno 2023 zumindest der auf den Fotos [1] abgebildete Lokschuppen samt Drehscheibe erhalten geblieben ist.

Quellen:

[1]…29 Fotografien, gestempelt REPUBLICA de CUBA, diverse Formate, teils beschrieben und datiert mit Monat/1913; Eigentum Archiv schlot.at (2023)
[2]…Instituto cubano de geodesia y cartografía (1978): Atlas de Cuba, La Habana, S 65
[3]…historiacuba.wordpress.com (09.04.2023)
[4]…storymaps.arcgis.com (09.04.2023)
[5]…Google Maps – Manatí – Central Azucar Argelia Libre (09.04.2023)

AT| 1170 Wien | Wickenhauser‘s Brotwerke | um 1925

Fotografie [1] der Brotwerke Wickenhauser, Hernalser Hauptstraße 125, um 1925. Beachtenswert sind die hohen, vertikal gegliederten Fenster, die einen relativ großen Eintrag von Tageslicht gewährleisten. Der geschmackvoll gestaltete Art-Deco-Schriftzug aus Versalien rundet den Industriebau architektonisch ab.
Die Aufnahme zeigt anscheinend den Innenhof der Liegenschaft, wo mehrere Fässer und Großgebinde gelagert sind.
Auffällig ist ein retuschierter Bereich links am Foto; über dem links stehenden Ölfass wurde ein schräg überdachtes Lager durch graphische Anpassung an die dahinter befindliche Wandstruktur getarnt.

Der Erstnachweis des Betriebs datiert mit 1908 [2]: Wickenhauser Johann, Bäckergewerbe und Gemischtwarenverschleiß, XVII/3, Hernalser Hauptstraße 125.

1942 ist der Eintrag auf die Bezeichnung „Bäckerei“ reduziert [3]: Wickenhauser Johann, Bäckergewerbe XVII, Hernalser Hauptstraße 125. Inhaber Josefine Doujak.

Der Letztnachweis liegt derzeit im Jahr 1953 [4]: Wickenhauser Johann, Schwarz-, Weiß- und Feinbäckerei, Wien XVII, Hernalser Hauptstraße 125.

Quellen:
[1]…Fotografie von H. KATZER, Wien XVII, Kulmgasse 43. Eigentum Archiv www.schlot.at (2022)
[2]…Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung, 1908, Band 1, S. 447
[3]…Wiener Adreßbuch 1942 (ohne letzte Eingemeindung), 83. Jahrgang, Erster Band, Verlag August Scherl Nachfolger, Wien, S. 79
[4]…Allgemeines Telephonbuch von Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis; Post- und Telegraphenverwaltung, Wien, S. 71

CU | Santiago de Cuba | San Juan | Wasserwerk | ~ 1910

Echtfoto [1] der Wasserwerke im San Juan-Tal östlich Santiago de Cuba [2].

Ein vergleichbarer Fotodruck aus etwa 1910 [3] trägt die Übersetzung „Pozos Artesianos“ (artesische Brunnen) als „Water Works“. Möglicherweise zeigt das Foto eine Pumpstation zur Wasserversorgung des höher gelegenen Santiago de Cuba. Zu erkennen sind zwei vierfach abgespannte Blechschornsteine [1] sowie ein Dampf-Lokomobil [3].

Anfragen zur lokalen hydrogeologischen Situation und zu weiteren Informationen zum abgebildeten Standort wurden an die Wasserwerke von Santiago de Cuba [4] gestellt.

Quellen:

[1]…AZO Real Photo Post Card, 136 x 87 mm, Version 1904 – 1918, ungelaufen, ausentwickelte Beschriftung „Pozos Artesianos. San Juan. Santiago de Cuba“, Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[2]…Instituto cubano de geodesia y cartografía (1978): Atlas de Cuba, La Habana, S 142 ff, Eigentum Archiv www.schlot.at (2003)

[3]… ZVAB.com, 26.03.2023

[4]…Wasserwerke Santiago de Cuba  (26.03.2023)

AT | Graz | Papierfabrik Arland | um 1940

Ansicht [1] der ehemaligen Papierfabrik Arland (vormals Kranz [2]) in Graz-Andritz, ca. 1940.

Einen geschichtlichen Überblick über die Zeiten bis 1939 gibt Quelle [2], ab der Aktienmehrheit der Familie Czerweny von Arland (1939) die aufschlussreichen firmeninternen Quellen [3] und [4].

Quellen:

[1] Fotografie, um 1950, Foto Fürböck, Graz, Eigentum Archiv schlot.at (2023)

[2] https://www.yumpu.com/de/document/read/21563275/geschichte-der-papierfabrik-andritz-althofen (24.03.2023)

[3] https://silo.tips/download/die-arland-ag (24.03.2023)

[4] https://www.ubva-group.com/linie-viktor (24.03.2023)

NO | Kablvaag | Walfang-Station und Transiederei | um 1930

Zwei historische Fotos des norwegischen Walfanges und der Walverarbeitung um 1925-1935 [1,2].

Gezeigt werden die Anlandbringung der harpunierten Wale und die in situ-Aufarbeitung der toten Meeressäuger.

Norwegen verantwortete zum Aufnahmezeitpunkt etwa 80% der weltweiten Waltranproduktion [3].

Tran war bis etwa 1950 wichtiger Rohstoff für Seifen-, Kerzen- und Margarineproduktion, Pharma- und Schmierstoffindustrie [4].

Norwegen hat 1993 entgegen internationalen Trends, den kommerziellen Walfang abzuschaffen [5], selbigen wieder aufgenommen [3].

Walfleisch wird in Norwegen (Weltrang Nr. 30/Bruttoinlandsprodukt anno 2021 [6]) als billiger Ersatz für Rindfleisch verwendet und der Walfang als nationale Tradition bezeichnet [3].

Ein Bericht über die Verarbeitung von Walfleisch zu Hundefutter und über einen drastischen Rückgang der gesellschaftlichen Akzeptanz des Fanges zeigt, dass es sich lohnen kann, Traditionen zu überdenken [7].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, 1934-1938, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[2]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[3] wiki/Walfang in Norwegen (04.02.2023)

[4] wiki/Tran (04.02.2023)

[5] iwc.int/en/ (04.02.2023)

[6] wiki/Liste der_Länder_nach_Bruttoinlandsprodukt (04.02.2023)

[7]…geo.de (04.02.2023)

MX | San Luis Potosí | Minas de San Pedro | um 1930

Übersichtsaufnahme der Gold- und Silberminen von San Pedro [1], die ab ca. 1650 bis 1940 betrieben wurden und im großindustriellen Maßstab erst seit 1990 ausgebeutet werden [2].

Auf dem Foto ist ein ausgedehntes Feldbahngleisnetz für den Erztransport zu den Verhüttungseinrichtungen zu erkennen.

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[2]…mining-technology.com (04.02.2023)

NL | Rotterdam | Hafen und Quai Willems | ~1930, 1900

Momentaufnahmen des Hafens (ca. 1930) [1] und des Quai Willems (ca. 1900) [2] in Rotterdam.

Kähne, Frachter, Fuhrwerke, Fässer und die Industriesilhouette aus Windmühlen und riesigen Werkshallen vermitteln bereits vor vielen Dekaden den Eindruck eines bedeutenden Hafens – anno 2023 der größte Europas [3].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[2]…Diapositiv, um 1900, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2023)

[3]…portofrotterdam.com (04.02.2023)

NL | Amsterdam | Flughafen Schiphol | AMS/EHAM | ca. 1930

Luftaufnahme [1] des 1916 als Militärbasis gegründeten [2] Amsterdamer Flughafens Schiphol.

Per 01.04.1926 wurde die bis dahin militärisch organisierte Flughafenverwaltung in die Hände der Stadtverwaltung Amsterdam übergeben [3].

Die Aufnahme [1] zeigt den jungen Zivilflughafen mit dem ersten, ab 1926 errichteten Terminal, dem ersten errichteten Tower [3] und vier Hangars, davon einer mit großflächiger Dachbeschriftung des damals bereits niederländischen Flugzeugherstellers „FOKKER“. Markant erscheint auch der weiße Schriftzug „AMSTERDAM“ am Rollfeld gegenüber Terminal 1.

Die Geschichte von AMS/EHAM umreißt Quelle [3].

Ein Lageplan des Airports in seiner heutigen Form finden sich in Quelle [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, nach 1925, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Schiphol auf Wikipedia (08.01.2023)

[3]…Schiphol – Geschichte (08.01.2023)

[4]…Schiphol – Orientierungsplan (08.01.2023)

USA | CA | Culver City | Metro Goldwyn Mayer Studios | Luftbild/aerial photo 1930

Luftbild [1] der MGM-Studios in Culver City, nach 1924 [2].

Der Name “Metro Goldwyn Mayer” ist am Foto deutlich zu erkennen und wurde erst nach der dritten Fusion 1925 verwendet.

Ein guter zusammenfassender Artikel über die Studios mit einem wohl falsch datierten Luftbild (?1924, aber deutlich mehr Umgebungs-Bebauung als das obige Bild) findet sich in Quelle [2].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, nach 1924 und vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Brammer, Emily. “Sony Pictures Studios (Previously Metro-Goldwyn-Mayer Studios).” Clio: Your Guide to History. April 18, 2018. Accessed December 30, 2022. https://www.theclio.com/entry/56162

UK | Bilston Steel Works | Luftbild / aerial | ~1935

Luftbild der Bilston Steel Works, um 1935 [1].

Die Eisenverarbeitung in und um Bilston ist bereits im 17. Jahrhundert dokumentiert. Im Zuge der industriellen Revolution wurden in Bilston bedeutende Stahlwerksanlagen samt Hochöfen eingerichtet [2].

Die am obigen Luftbild ersichtlichen Anlagen (langgestreckte Werkshalle mit links vorgelagerten Kaminen) sind auf einem späteren Plan der Stahlwerke relativ gut verortbar [3].

Die Bilston Steel Works wurden 1979 geschlossen [4].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, 1934-38, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…http://www.historywebsite.co.uk/Museum/OtherTrades/SteelWorks/steelworks01.htm (30.12.2022)

[3]…http://britishsteelbilston.com/bilston-works/maps-of-the-works/ (30.12.2022)

[4]…http://www.historywebsite.co.uk/Museum/OtherTrades/SteelWorks/steelworks12.htm (30.12.2022)

?AT | Arbeiterinnenportrait | Trümmerfrauen | ~1945

Zwei Amateur-Fotos [1] aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.

Zu sehen sind Aufräumarbeiten durch Trümmerfrauen [2] im verbauten zerbombten Stadtgebiet.

Im Zuge dieser Arbeiten wurden Schuttberge beseitigt und noch brauchbare Ziegel und andere Baumaterialien aussortiert.

Dass trotz dieser Schwerstarbeit, der durchlebten Kriegszeit und der gerade erlebten bitterarmen Nachkriegstage am Foto gelacht wird, offenbart den gefährlichsten Feind autoritärer Regime und entbehrungsreicher Zeiten: Den Humor.

Literaturtipp: Frauen der ersten Stunde 1945-1955, Europaverlag Wien-München-Zürich (1985), 234S; ISBN 3-203-50924-5

Quellen:

[1]…Kontaktkopien 6 x 9 cm auf RIDAX (Hochformat) bzw. ungelabelt (Querformat), Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…geschichtewiki.wien (04.10.2022)

DE | BOT | Bottrop | Ziegelwerk Heiermann | um 1925/30

Historische Aufnahme [1] des Bottroper Ziegelwerkes Wilhelm Heiermann & Co. GmbH. Hinter den Arbeitern bzw. Angestellten ist ein holzverkleideter Ziegelofen mit zentralem Schornstein zu erkennen. Die Anordnung lässt auf einen Hoffmann‘schen Ringofen schließen.

Im Zuge der Recherchen konnten Nachweise des Betriebes von 1913 bis 1953 gefunden werden [2]. Die Rechtsform des Unternehmens “Co. GmbH”, die am gegenständlichen Foto ersichtlich ist, wird in der Quelle [2] anno 1930 erwähnt.

1971 wurde am mittlerweile aufgelassenen Ziegeleigelände der Fa. Heiermann (1939: Paulstraße 69a [2], 2022:Gustav-Ohm-Straße 65 [3]) der Neubau des Heinrich-Heine-Gymnasiums der Stadt Bottrop realisiert [4].

Die Lehmgrube am Ziegeleigelände war mehrmals Fundort paläontologischer Belege (Belemniten und Ammoniten) [5].

Quellen:

[1]…Echtfoto-Ansichtskarte 138 x 88 mm, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_013_(2017).pdf (16.09.2022)

[3]…https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Heine-Gymnasium_(Bottrop) (16.09.2022)

[4]…https://hhg-bottrop.de/wp-content/uploads/2016/02/HHG-Chronik.pdf (16.09.2022)

[5]…https://www.lwl.org/wmfn-download/Geologie_und_Palaeontologie_in_Westfalen/GuP_Heft_67.pdf (16.09.2022)

DE | LÖ | Marzeller Bucht | Zeppelin-Luftschiff LZ 3 und Schwimmhalle | 1906

Frühes Foto [1] des dritten je konstruierten Zeppelin-Luftschiffes LZ 3 (1906-1913).

Das Bild zeigt das Rangieren vor dem schwimmenden Hangar (Schwimmhalle) in der Marzeller Bucht am Bodensee [2] nahe dem Zeppelin-Werk Friedrichshafen.
Details und seltene Aufnahmen zu diesem ersten Luftschiff, das als erstes im Deutschen Reich militärisch erprobt wurde [2], finden sich in Quelle [3].

Quellen:
[1]…Fotopostkarte 139x90mm, ungelaufen und ohne Verlagsangabe, Eigentum schlot.at-Archiv (2022)
[2]…https://de.wikipedia.org/wiki/LZ_3 (14.09.2022)
[3]…https://blog.zeppelin-museum.de/2017/09/30/es-ist-ein-wunderbares-gebilde/ (14.09.2022)

USA | FL | Everglades | Sugar refinery | Zuckerraffinerie | um 1930

Diapositiv um 1930 [1] einer trostlosen Szene aus den Everglades: Außenaufnahme einer Verarbeitungsstätte für Rohrzucker westlich von Miami. Die Arbeiter:innen auf dem Bild sind der damals unverblümt schlechter gestellten dunkelhäutigen Bevölkerung zuzuordnen. Die Schwellen der Zuckerrohr-Schleppbahn bieten die einzige Möglichkeit, sich am sumpfigen Werksgelände trockenen Fußes zu bewegen. Fässer, Holzplanken und Gerümpel lagern wahllos am Freigelände. Von der Schleppbahn aus bestehen schmalspurige Stichgleise zu den niedrigen Produktions- bzw. Manipulationsgebäuden. Am Rande der Szene liegt ein unbenutztes Boot und ein einfaches Lokomobil mit Waggon belegt eines der Schmalspurgleise im rechten Mittelgrund. Im Hintergrund liegen neben den Werksgleisen die endlosen Weiten der Zuckerrohranbauflächen.

Die Everglades sind noch immer Intensiv-Anbaufläche für Zuckerrohr [2].

Quellen:

[1]…Diapositiv der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…Florida Bulldog (29.08.2022)

CR | Kaffeeplantage, Kaffeeernte | um 1930

Diapositive, Costa Rica, um 1930. Die Bilder einer Kaffeeplantage zeigen sowohl die Erntesituation – Frauen- und Kinderarbeit mit weißem, im europäischen Stil gekleideten Aufseher – als auch die flächenintensive Trocknung der Kaffeebohnen.

Einen kurzen Überblick zur 2 Jahrhunderte alten Kaffeetradition Costa Ricas gibt Quelle [2].

Quellen:

[1]…Diapositive der Österreichischen Lichtbildstelle, vor 1934, handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv (2022)

[2]…https://newworldtropical.com/blogs/a-deeper-dive-into-premium-coffee/history-and-tradition-of-coffee-in-costa-rica (23.08.2022)

USA | NV | Rhyolite (1905-1919) | Verlassene Goldgräberstadt, um 1930

Diapositiv der Ruinen von Rhyolite im Bundesstaat Nevada [1].

 

 

 

 

 

Rhyolite wurde 1905 nach einem lokalen Goldfund gegründet und nach dem stark silikathältigen gleichnamigen Muttergestein der lokalen Goldvererzungen (deutsch: Rhyolith) benannt.

Die explosionsartig wachsende und bis zu 10.000 Einwohner zählende Stadt [2] hatte ihre Blütezeit von 1905 – 1907.

Sie wurde in diesem Zeitraum mit dreistöckigen Gebäuden ausgebaut. Die Infrastruktur umfasste eine Schule für 250 Kinder, eine Eisfabrik, ein Spital [3], einen Bahnhof, eine Telegraphenstation, ein Elektrizitätswerk, drei Zeitungsverlage, 50 Goldminen, eine Oper, ein öffentliches Schwimmbad, 19 Hotels, ein Rotlichtviertel, 18 Drugstores sowie 53 Saloons [2].

Zur Blütezeit waren in der Umgebung bis zu 2.000 Claims abgesteckt.1907 wurde Rhyolite elektrifiziert und eine Erzaufbereitungsanlage mit 300 Tonnen Tageskapazität installiert. Sie umfasste ein Brechwerk, über 12 Cyanidtanks für die chemische Goldfällung und einen Reduktionsofen. Die verarbeitende Montgomery Shostone Mine warf zu Beginn laut Eigentümer $ 10.000 pro Tag an reinem Goldwert ab. Im selben Jahr löste allerdings der Bankencrash in den USA [4] einen massiven Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität in Rhyolite aus [3].

Bereits 1910 hatte sich der Erlös der Erzausbereitung massiv verringert, die Stadt zählte nur noch etwas mehr als 600 Einwohner [3].

Per 14.03.1911 wurde die Schließung der Montgomery Shostone Mine beschlossen [3].

1914 waren die Goldvorräte ausgebeutet [2], 1916 wurde Rhyolite nicht mehr elektrisch versorgt. 1919 verließ der letzte Bewohner, der Vorsteher des Postamtes, die Stadt [2].

Quellen:

[1]…Diapositiv, Österreichische Lichtbildstelle (vor 1934), handbeschriftet. Eigentum schlot.at-Archiv 2022)

[2]…https://de.wikipedia.org/wiki/Rhyolite (20.08.2022)

[3]…https://home.nps.gov/deva/learn/historyculture/rhyolite-ghost-town.htm (20.08.2022)

[4]…https://www.capital.de/wirtschaft-politik/das-boersenbeben-von-1907-und-die-gruendung-der-fed-48156 (20.08.2022)