CZ | S | Bělá pod Bezdězem | Weberei Noe STROSS | 1914

Sehr seltene Aufnahme [1] aus dem ehemaligen nordböhmischen Textil-Cluster Jungbunzlau/Mladá Boleslav.

Es handelt sich hier um die Weberei des jüdischen Unternehmers Noe STROSS [2] östlich von Bělá pod Bezdězem/Weisswasser. STROSS betrieb auch in anderen Teilen der Monarchie, darunter in Hranice, Mähren, bedeutende Textil-Unternehmungen.

Die Weberei wurde anstelle einer ehemaligen 1413 erstmals urkundlich erwähnten Mühle, der Holoubkovský mlýn, am Fluß Bělá aufgebaut. Die Mühle selbst wurde 1872 abgerissen, die Fabriksgebäude wurden nach einem Brand 1971 ebenfalls abgetragen [3] [4]. Über den Betrieb selbst lassen sich in der für ein Online-Portal gebotenen Zeit kaum wertvolle Informationen gewinnen, mittels Quelle [3, Seite 38] kann man allerdings eine grobe Verortung wagen [5].

Das Foto der Fabrik zeigt die für eine Großweberei der damaligen Zeit übliche einstöckige flächenintensive Bauweise; man beachte das anmutig wirkende  Logo “NOE STROSS”  an der Stirnseite der Weberei. Die Krönung des Logos mit einem mutmaßlichen Doppeladler könnte auf einen K.K. Hof-Lieferanten hinweisen.

Hinter den eigentlichen Weberei-Gebäuden befindet sich ein viergeschoßiges Fabriks-Bauwerk, möglicherweise die Appretur, mit dahinterliegendem Heizhaus und rauchendem Kamin mit oktogonalem Querschnitt.

Im Vordergrund liegt die Hostinec “U Pramene” – also die Gastwirtschaft Zur Quelle (soviel tschechisch kann der Verfasser), die wohl die Weberei – Belegschaft als Hauptkundschaft hatte.

Quellen:

[1]…Echtfoto 112 x 78 mm, Albumin, “Fabrik d. Fa. V.S.A.G., Weisswasser 1914, Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Jüdisches Leben in Hranice, 04.08.2016

[3]…Erwähnung und Verortung der Holoub-Mühle und der Weberei Noe STRAUSS, tschechisch, 04.08.2016

[4]…Google Translator, 04.08.2016

[5]…Google Maps, ungefährer Standort der ehem. Weberei NoeSTRAUSS, 04.08.2016

RO | MS | Sighișoara | Geschirrfabrik | 1968-2016

Rumänische Echtfoto-AK aus Schäßburg, gelaufen 1968, lt. Google Translator von einem Fabrikskomplex der Geschirr- und Glasindustrie [2]. Der Standort des Fotos mit dem Kamin und dem markanten Förderband über die Bahnlinie im Vordergrund konnte – freilich gegenüber 1968 etwas heruntergekommen – mittels Google Maps [3] präzise lokalisiert werden. Demnach besteht der Gebäudekomplex noch immer als Fabrik VES, die sich der Herstellung von Emailgeschirr widmet [4].

RO-Sighisoara-VES

Quellen:

[1]…AK 140x90mm – Sighișoara, Complex industrial de faianţă și sticlătie, Editura Meridiane, gelaufen 18.04.1968, Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…Google Translator, 25.07.2016

[3]…Google Maps, 25.07.2016

[4]…ves.ro, 25.07.2016

AT | 1140 Wien | Färberei Seidel | ~1935

Abermals ein Zufallsfund eines Fotos [1], das einen uns schon lange bekannten Fabriksstandort in Wien 14, Deutschordensstraße 3, zeigt:

Färberei Seidel [2] bzw. Vereinigte  Färbereien A.G. [3], um  1935.

Faerberei_Seidel_Deutschordensstrasse

Die sehr schöne Website www.1133.at, die sich den ehemaligen Fabriken des Wientales widmet, berichtet über die Fabrik wie kursiv folgt:

Färberei Seidel

(14, Hackinger Straße 48, Deutschordenstraße 3)

In unmittelbarer Nachbarschaft der (in ihrem Ursprung auf das Mittelalter zurückgehenden) Hackinger Mühle befand sich auf Hackinger Straße 46 ein nicht zur Mühle gehörendes, um 1750 errichtetes ebenerdiges Haus. Darin richtete 1812 Louis Aumüller eine Baumwolldruckerei ein und stockte das Haus um ein Geschoß auf. Der Betrieb war nur mäßig rentabel, seine Besitzer wechselten alle paar Jahre. 1846 kaufte Gustav Seidel das Gebäude von Giuseppe Bossi und eröffnete darin 1860 eine Färberei und Mercerisiererei (=Stoffveredlung, benannt nach ihrem englischen Erfinder Mercer) ein. Gustav Seidel (*1816, †1887) stammte aus Reichenberg (Liberec) in Böhmen und war von 1878 bis zu seinem Tod auch Bürgermeister von Hacking, in deren Gemeindegebiet seine Fabrik lag (obwohl nördlich der Wien und heute 14. Bezirk). Er wohnte mit seiner Familie direkt neben seinem Fabrikbüro in der Deutschordenstraße 3. Nach 1850 kaufte er auch das gegenüberliegende Areal der Hackinger Mühle (Hackinger Straße 48) samt den noch darauf befindlichen Gebäuden, ausgenommen das Mühlenwirtshaus „Gasthaus zum Deutschen Orden“, welches die Färberei Seidel erst 1922 dazu erwarb. 1887 übernahmen die Söhne des Gründers, Gustav jun. (der sich schon 1896 zurückzog) und Moriz, die Färberei. 1889 wurde ihnen das Druckereigebäude (Hackinger Straße 46) zu eng, sie übersiedelten die Färberei zur Gänze auf das ehemalige Mühlenareal.

Nun begannen die Jahre des großen Aufschwunges der Färberei Seidel, ermöglicht durch die Hochkonjunktur der zu Ende gehenden Monarchie, die Gründerzeit. Neue Gebäude wurden zugebaut, darunter ein großes Direktionsgebäude und weitere Produktionshallen, Magazine, eine Wagenremise und ein Personalwohnhaus für Fabriksbeamte (Hackingerstraße 50). 1902 wurde der große Schlot gebaut, den die Firma Seidel auf ihrem Briefpapier stolz in stark rauchendem Zustand abbildete – als Zeichen der Prosperität, Umweltbewusstsein war damals noch ein Fremdwort. 1905/06 wurden die Betriebszweige Bleicherei und Appretur hinzugenommen und neben den Dampfmaschinen auch erste Elektromotoren eingesetzt. 1906 brachte Moriz Seidel den Hackinger Betrieb in eine groß angelegte Fusionierung mit folgenden Firmen ein: Hugo Stöhr in Röchlitz und Oberrosenthal, H. Schmidt & Co. in Reichenberg, J.H. Bornemann in Aussig (alle Orte in Böhmen). Zusammen bildeten sie nun die „Vereinigte Färbereien Aktiengesellschaft“ mit weiteren Filialfabriken in Hussowitz bei Brünn, Wöllersdorf (NÖ) und Kaisermühlen. 1910 hatte der Hackinger Betrieb etwa 300 Arbeiter. Nach dem Zerfall der Monarchie wurde dieser, heute würde man sagen Konzern, wieder in eine österreichische und eine tschechoslowakische Gesellschaft zerlegt, die letztere hieß „Vereinigte Färbereien Reichenberg“. Nach dem Ersten Weltkrieg kam beim Hackinger Betrieb noch Wäscherei und Walkerei dazu, dann war der Höhepunkt des Ausbaus erreicht. Offenbar als Folge der geänderten politischen Verhältnisse erfolgte 1940 eine neuerliche deutsch-böhmische Fusion. 1939 bis 1947 führte bereits der Enkel des Gründers, Ing. Moritz Seidel, die Geschäfte im Vorstand. 1946 wurden die in Böhmen gelegenen Betriebsteile von den Enteignungen bzw. Verstaatlichungen aufgrund der Beneš-Dekrete erfasst, einzig die Wiener Färberei blieb übrig.

Der 1933 verstorbene Moriz Seidel liegt zusammen mit dem Gründerenkel, Ing. Moritz Seidel, auf dem Ober St. Veiter Friedhof in einem noch bestehenden Grab, auf dessen Grabstein ein Metallrelief einen Färber darstellt, wie er einen Tuchballen in den Bottich taucht. Die Gesichter der abgebildeten Personen (Färber, kleines Kind) entsprechen den tatsächlichen Physiognomien der Geschwister des Ing. Moritz Seidel. Die letzte Beteiligung eines Familienmitgliedes am Betrieb war die Geschäftsführerschaft des studierten Textilchemikers Dr. Thomas Seidel von 1964 bis 1967.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Hacking einige Kriegsschäden zu beseitigen, da die Fa. Seidel wegen ihrer Nähe zur Bahn kleinere Bombentreffer abbekommen hatte. In den 1950er-Jahren gingen die Geschäfte sehr gut, besonders das Färben von Schistoffen (Schihosen), hier teilte man sich mit Winkler & Schindler praktisch den Markt auf.

1974 wurde nochmals ein bisschen umgebaut. Es hatte sich über Jahre hinweg bereits ein enormer Investitionsbedarf angestaut. In der Erkenntnis, die hohen erforderlichen Investitionen nicht mehr verdienen zu können, wurde die Fabrik 1978 geschlossen. 1981/82 erfolgte der Abbruch der Gebäude und der Neubau des Auslieferungslagers der Fa. Morawa. Nur das denkmalgeschützte ehemalige Gasthaus „Zum Deutschen Orden“ mit Baukern aus dem 17. Jh. musste stehen bleiben und wurde nach jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen der Fa. Morawa und dem Bundesdenkmalamt schließlich 1995 renoviert – heute ist darin deren Verwaltung untergebracht.

Quellen:

[1]…Kontaktkopie 85×60 mm, Agfa Lupex, beschriftet mit “Wien XIII, Hackinger Kai 9”, Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…www.1133.at, Färberei Seidel, 22.07.2016

[3]…Compass Verlag (1925): Industrie-Compass Österreich 1925/26, Wien. 1580

ET | Kairo | القاهرة | Steinmetzbetrieb | 1915

Unbekannter, größerer Steinmetzbetrieb [1] an einer Gleisanlage neben einem Kairoer Bahnhof. Zu sehen sind neben einer sehr hohen, eleganten und gut entlüfteten Halle (Hitzeentwicklung? Kunststein-Fertigung?) fertige weiße Steinquader auf einem werkseigenen Lagerplatz sowie ein Werksgleis mit Waggon. Vielleicht können profunde Ägypten-Kenner anhand des Aquäduktes oder der Bahnlinie den Betrieb verorten.

[1]…Foto 233x172mm, genehmigt am 28.11.1915, Totalansicht von Kairo, der Hauptstadt Aegyptens. Leipziger Presse-Büro, Leipzig, Promenaden-Str. 23. Eigentum schlot.at-Archiv

AT | 1220 Wien | Österreichisch-Amerikanische Lederwerke

Vielen Dank für die folgenden Fotos an Istvan Zachar [1]. Die Bilder stammen aus dem Bereich Wien 22., Industriestraße 135, wo nach einem Fabriksrückbau ca. 2007 [1] mit Baubeginn am 14.09.2009 eine Wohnsiedlung „Wohnen am Mühlwasser“ entstand [2].

Anno 1912 sind an dem Standort, damalige Adresse Wien XXI., Industriestraße 160, die „Österr.-Amerikanischen Lederwerke“ verzeichnet [3]. Dem Grundriß zufolge waren damals zwei Kamine am Standort vorhanden,

1925 firmieren an selber Adresse die Lederwerke „Adler“, eine Filialfabrik für Feinleder einer bedeutenden Fabrik in Wels [4]. Nähere Angaben über diesen Standort von Adler  sind aus dieser Quelle leider nicht zu beziehen. Anzumerken ist, dass 1925 an ähnlicher Adresse (Industriestraße 166) die Erste Stadlauer Lederwerke A.G. (100 Arbeiter, 250 PS Dampfkraft) etabliert waren, in der Industriestraße 155 waren die Vereinigten Lederfabriken Flesch, Gerlach, Moritz AG (200 Arbeiter, 600 PS Dampfkraft) angesiedelt [4].

1929 [5], 1933 [6] und 1945 [7] sind ebenfalls Lederwerke an diesem Standort nachweisbar.

Die Fabrik war – zu beurteilen anhand der übermittelten Fotos – zuletzt als Lager oder Produktionsstätte für Kupferkabel genutzt worden [1]. Die devastierten und mit Autoleichen zugeparkten Freiflächen erinnern an eine MadMax-Szenerie. Vielen Dank an Istvan ZACHAR für das Aufmerksammachen auf diesen spannenden, leider abgerissenen Standort am Rande der Stadt.

Quellen:

[1]…Email und Fotos (vor 2007) von Istvan ZACHAR, 16.07.2016

[2]…GESIBA, Wohnen am Mühlwasser, 16.07.2016

[3]…wien.gv.at – Generalstadtplan 1912, 16.07.2016

[4]…Compass Verlag: Industrie-Compass Ösrerreich Band I 1925/26, Seite 1278+1279

[5]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1929

[6]…Freytag&Berndt: Plan der Stadt Wien 1:25.000, 1933

[7]…Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Plan von Wien 1: 15.000, 1945

 

AT | 1230 Wien | Klavierfabrik Parttart

Im Bereich Endresstraße 18, 1230 Wien, befindet sich die ehemalige Klavierfabrik Parttart bzw. Luner [1]. Fotos schlot.at (2009). Es besteht Denkmalschutz für das Areal [1].

Dort ist vermerkt:

Endresstraße 18: Ehem. Klavierfabrik, Parttart steht per Bescheid unter Denkmalschutz (§3) und wurde vom Baumeister Josef Schneider errichtet: “Die charakteristische Anlage aus der Jahrhundertwende besteht aus vier Teilen: dem Wohnhaus, 1892 (…), und dem Fabrikationstrakt im Hof, dem an der Straßenfront anschließenden Repräsentationstrakt mit dem ‘Claviersalon’ (für Konzerte und Ausstellungsraum für 150 Klaviere), schließlich der Verlängerung des Fabriksgebäudes und der Errichtung eines Kesselhauses, 1901.” (Zitat Achleitner). Gemäß Wertanalyse Wehdorn/Georgeacopol im Buch “Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich” ist die Klavierfabrik “eine stadttypische Industrieanlage mit hohen geschichtlichen und baukünstlerischen Werten”.
Es wird vorgeschlagen die Schutzzone um die hinteren Fabrikstrakte der ehem. Klavierfabrik Parttart (später Luner) zu erweitern, da diese auch noch weitgehend original erhalten sind und einen wichtigen Teil der gesamten Anlage bilden (und vermutlich auch als Gesamtes unter Denkmalschutz stehen, da auf Grundstücksnummer 731/8 liegend). Um den Erhalt zu sichern wird empfohlen die Gebäude bestandsgenau sowohl bezüglich der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche zu widmen (im aktuellen Planentwurf keineswegs der Fall).

[1]…Initiative Denkmalschutz, 16.07.2016

Ergänzung/Anmerkung: Unterschiedliche Namensschreibungen gibt es laut
"Österreichisches Musiklexikon online: https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_P/Parttart_Alois.xml, abgerufen a, 18.11.22, 18:01
bearbeitet von CCCschlot

US | PA | Bethlehem | READING Locomotive # 1508 in front of steel works | 1937

Aus dem Nachlass eines Eisenbahn-Fotografen [1] stammt dieses professionelle Foto.

Es zeigt die Lokomotive READING mit Tender in Bethlehem, Pennsylvania, am 02.05.1937. Im Hintergrund ist eine große Fabrik zu erkennen, in eine der Hallen münden Gleise, auf denen ein Waggon mit Lokomotivrädern steht.

Bethlehem ist ein lokales Zentrum der Eisenindustrie [2], leider ist nicht bekannt, um welche Fabrik es sich hier handelt. Nach Form und Lage der Gleisanlagen dürfte es sich um dieses brachliegende Industrieareal [3] handeln. Den länglichen Hallen zufolge dürfte es sich um ein Walzwerk o.ä. handeln.

US-Reading-Bethlehem

Quellen:

[1]…Foto 131×69 mm Belichtungsfläche, Joseph LAVELLE, 02.05.1937, Reading No. 1508 at Bethlehem PA. Eigentum schlot.at-Archiv.

[2]…Bethlehem, wiki, 16.07.2016

[3]….Google Maps, 16.07.2016

DE | zerstörte Fabrik vor Teich | 1918

DE-unbekannt_kanal_1200

Echtfoto-AK, beschriftet mit “Don. am Kanal”. Wer hat Informationen über diese Fabrik?

Markant sind ein aufgestautes Gewässer, ein am Rande der Anlage befindlicher Ziegelkamin, relativ gedrungene und hohe Gebäude und am linken Bildrand ein Gasthaus, möglicherweise ein Braugasthaus mit zwei kleineren Kaminen/Darrenabzügen. Provenienz Deutschland.

AU | N.S.W. | Newnes | Ölschiefer-Mine | Oil shale mine | 1921

Ancient RPPC showing Newnes, an abandoned oil shale mining site and small town of the Wolgan Valley, New South Wales, Australia.

Echtfoto-Postkarte [1] vom Juli 1921, Motiv: Ölschiefer-Mine Newnes, N.S.W., Australien.

Die Rückseits des Fotos ist wie folgt – wohl von einem deutschen Auswanderer – beschriftet:

Newnes, N.S.W.

Diese Ansicht sind die Oelwerke von hier, der reichste Platz “in Oel” von Australien, wo Petroleum, Benzin, Ammoniak und sonstiges Maschinenoel von Shales erzogen [sic! wohl erzeugt!] werden. Australia, July 1921

Das vorliegende Foto zeigt neben zwei Kaminen eine Vielzahl an Öltanks und verfahrenstechnischen petrochemischen Einrichtungen sowie relativ ausladende Gleisanlagen, auf denen eine Lokomotive und zwei Kranwagen zu erkennen sind.

Über die Geschichte der Mine liegen ein englischsprachiger wikipedia-Eintrag [2] und ein detailreicher Geschichtsüberblick [3] vor, letzterer enthält auch Bilder aus der Frühzeit der Mine.

Die Mine wurde 1906 durch die C.O.C. (Commonwealth Oil Corporation, Ltd) gegründet und dort erstmals 1911 Öl rektifiziert [3]. Bereits relativ früh wurde aufgrund der teilweisen Minderwertigkeit des gewonnenen Öles eine zweite Mine am Standort errichtet, auch wurde Kohle für den Betrieb der Kraftanlagen gewonnen [3].

1914 kam es zu einem Joint Venture der C.O.C .mit der John Fell & Co., Ltd..Ab 1922 wurde am Standort Newnes aus wirtschaftlichen Überlegungen kein Ölschiefer mehr gewonnen, sondern nur noch importiertes Öl aufgearbeitet [3].

Nach wiederholten Eigentümerwechseln wurde 1934 seitens der betreibenden Gesellschaft empfohlen, den Standort aufzugeben. 1946 wurden wesentliche Teile derjenigen Anlagenteile, die nicht in der neu etablierten Raffinerie Glen Davis verwendbar waren, verschrottet. Die Ruinen sind teils bis heute erhalten. [3]

Quellen:

[1]… AK 137x87mm, deutsch beschriftet, datiert mit Juli 1921

[2]…Newnes Mine, 15.07.2016

[3]…Newnes History, 15.07.2016

DE | MA | Rheinische Porzellanfabrik Mannheim | 1918-19

Dieses Großformat [1] hat am 22.04.2016 den Weg in unser Archiv gefunden.

Es zeigt die Rheinische Porzellanfabrik Mannheim hinter einer Bahntrasse, in der Nähe befindet sich eine Art Villa in Fachwerksbauweise, wie sie beispielsweise im nördlichen Bayern oder in Franken typisch ist.

Das wahrlich Interessante an dem möglicherweise zeitgeschichtlich bedeutenden Foto ist eine Versammlung von Soldaten um einen sprechenden Militär.

Seitens schlot.at wurde diesbezüglich eine Erkenntnis-Anfrage an  Dr. Thomas Weißbrich, Fachbereichsleiter Militaria des Deutschen Historischen Museums Berlin, gerichtet. Er antwortete uns am 12.05.2016 wie folgt [2]:

[…] Das Foto dürfte aus der Revolutionszeit 1918/1919 stammen, auf der Versammlung mischen sich Offiziere und Mannschaften verschiedener Truppenteile (in Infanterie- und Kavallerieuniformen der sich auflösenden oder aufgelösten deutschen Armee des Kaiserreichs) sowie zivile Teilnehmer, Waffen scheinen nicht getragen zu werden, dafür Tornister und anderes Gepäck. Um den roten Frontkämpferbund kann es sich nicht handeln, er wurde erst 1924 gegründet. Denkbar wäre, dass es sich um eine Veranstaltung eines (sozialdemokratischen) Arbeiter- und Soldatenrates oder um eine linksradikale Kampfgruppe wie den Roten Soldatenbund handelt, 1918/1919 gab es diverse lokale Organisationen. Auf der Gegenseite waren hingegen zahlreiche Freikorps aktiv.

Zur Identifizierung nutzten diese Einheiten zumeist Armbinden, Ärmelstreifen und Ärmelabzeichen, ansonsten trugen die Angehörigen ihre bisherigen Uniformen weiter. Die auf Ihrem Foto abgebildete Kennzeichnung durch zwei Balkenstreifen ist mir bislang unbekannt, jedoch bin ich auch kein Experte für die zumeist improvisierten Abzeichen der temporär existierenden und kleidungsmäßig oft sehr “bunt” aussehenden Gruppen […]

Wir bedanken uns bei Dr. Th. Weißbrich für die vorliegende Auskunft und ersuchen die geschätzte Leserschaft um zweckdienliche Hinweise betreffend Fotodetails wie die beiden parallel verlaufenden weißen Abzeichen an vielen Uniformen bzw. den Ort der vorliegenden Aufnahme.

Anmerkung: Klärung des Standortes durch User von Quelle [3] am 04.08.2016!

Quellen:

[1]… Albumin-Foto 227×163 mm, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…Email Dr. Thomas Weißbrich, Fachbereichsleiter Militaria des Deutschen Historischen Museums Berlin vom 12.05.2016

[3]…unterirdisch-forum.de, 04.08.2016, Verlinkung auf [4]

[4]…Rheinische Porzellanfabrik Mannheim auf wiki mit fast identem Foto um 1919, 04.08.2016

AT | VB | Vöcklabruck | ETERNIT-Werke, um 1940

Schnappschuss [1] vor dem Eingang der ETERNIT-Werke Vöcklabruck, um 1940. Die Werke, die sich der Herstellung von Asbestzement in Form von Dächern, Fassadenplatten und Röhren widmen, bestehen seit 1894 [2].

AT-VB-Eternit

Auf der Firmenwebsite wird der Pioniergeist von Gründer Ludwig HATSCHEK wie folgt beschrieben [2]:

1894 hat Ludwig Hatschek die Idee von einem Produkt, das die Baubranche verändern soll. Er beginnt an einem Baustoff zu arbeiten, der leichter als Ziegel, günstiger als Schiefer und besser als Blech sein soll […]

Klassische ETERNIT-Dächer und -Fassaden sind äußerst haltbar und verwitterungsresistent, enthalten jedoch Asbest, was beim Rückbau oder Abriß von damit versehenen Gebäudeteilen zu erhöhtem Aufwand führt, sind freie Asbestfasern doch lungenwegsam und zerstören bei deren Einamtung die Lungenaveolen.

Entgegen der gängigen Meinung sei an dieser Stelle festgestellt:

  • Asbest ist eine natürliche nadelige mineralische Faser, die bei der Verwitterung von Amphiboliten und Serpentiniten entstehen kann.
  • Asbest ist nicht giftig, aber in der Handhabung (Verarbeitung, Rückbau) gefährlich.

Quellen:

[1]…Negativ 9×6 cm, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…eternit.at – Geschichte, 15.07.2016

DE | HO | Lichtenberg | Papierfabrik H. H. ULLSTEIN | Musterbuch um 1935

Neuzugang 05/2016:

Musterbuch der Papierfabrik H. H. ULLSTEIN, Lichtenberg, Oberfranken, um 1935 [1]. Es werden zwei verschiedene Papiersorten in je 35 damals modischen Farbnuancen abgebildet. Je 22 dieser beiden Papiersorten liegen in einer geringeren Grammatur (28 kg je 1000 Bogen 50×70 cm) vor, der Rest liegt bei 35 kg/1000 Bogen). Ein schöner Einblick in die geschmackvolle Farbenwelt der Zwischenkriegszeit. Die Scans wurden unsererseits selbstverständlich ohne jegliche Farbkorrektur durchgeführt.

Die Verwaltung der Fabrik war in Leipzig, Dörrienstraße 15, angesiedelt [1], die Fabrik befand sich im Ortsteil Blechschmidtenhammer der Kleinstadt Lichtenberg [2].

Weitere Musterbücher auf schlot.at:

Quellen:

[1]…Musterbuch “FARBIG”, H. H. ULLSTEIN, Leipzig, o. J., 70 S, 190 x 159 mm. Eigentum schlot.at-Archiv

[2]…http://www.thueringer-oberlandbahn.de, 08.05.2016

 

RO | CT | Mineralölhafen Constanța |~ 1940

Ältere Echtfoto-AK [1], die den Mineralölhafen [2] der rumänischen Stadt Constanța zeigt. Es ist eine Vielzahl an Öltanks mit Überlaufbecken und Ölleitungen zu erkennen. Im rechten Vordergrund findet sich ein kleines Pumpenhaus mit einem davor gehenden Aufseher. Die höchste erkennbare Tanknummer am Foto ist die “48”.

Im linken Hintergrund sind am Horizont mächtige beflaggte Blocks und eine Förderstrecke einer großen Industrieanlage wie etwa von einem Gaswerk erkennbar.

Die Geschichte des Hafens ist (auf englisch) hier nachlesbar.

RO-Constanza-OEL

Quellen:

[1]…AK 141 x 91 mm, View in the port of Constanța, ohne Verlag, ohne Jahr, um 1940. Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…portofconstantza.com, 29.04.2016

AT | 1120 Wien | Schokoladenfabrik Küfferle | 1941

W-12-kuefferle

Ein Zufallstreffer in puncto Industriearchitektur: Schnappschuss [1] einer Partie von Wehrmachtssoldaten an der Böschung des Meidlinger Bahnhofes entlang der Eichenstraße anno 1941. Die im Fotohintergrund erkennbare Zuckerwarenfabrik Küfferle war in Wien 12., Eichenstraße 60 etabliert [2]. Eine Adressangabe aus 1959 erwähnt “Wien 12., Eichenstraße 60/64” [3].

Die Fassade der Fabrik ist am vorliegenden Foto durch einen mächtigen gesperrten Firmenschriftzug und große, vertikal stark untergliederte Fabriksfenster gegen die südlich gelegene Eichenstraße geprägt. Eine Innenansicht aus 1953, der genau diese verikal gegliederten Fenster zeigt, findet sich im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und stammt aus US-amerikanischer Fotografenhand [2].

Die Firma Küfferle wurde 1866 gegründet. 1959 beschäftige die Küfferle Aktiengesellschaft 210 Arbeiter und 50 Angestellte [3]. 1972 wurde das Unternehmen an die Fa. Hofbauer verkauft [4] und genießt noch immer österreichweit durch Produkte wie Schokoschirmchen und Katzenzungen einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Wohl auch deshalb rührt man seitens des heutigen Schweizer Eigentümers Lindt&Sprüngli den Markennamen Küfferle nicht an.

Die Werbung [5] stammt aus einem Wiener Kochbuch aus 1937.

Quellen:

[1]…Foto 55 x 40 mm, “Abschied von Wien, 5. April 1941”, Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…bildarchivaustria.at – Zuckerwarenfabrik Küfferle, 27.04.2016

[3]…Compass Verlag (1959): Industrie-Compass Österreich 1959, Wien. 1762

[4]…genuin.at – Küfferle, 27.04.2016

[5]…Thomastik & Schandl (Hrs., 1937): Marsanos neues Öl-Kochbuch. Heinrich Geitner, Wien VIII., S. 191

MA | سيدي قاسم / Sidi Kacem / Petitjean | Raffinerie | 1955

MA-Samir_1955-Sidi_Kacem

AK einer nordmarokkanischen Erdölraffinerie im damaligen Petitjean [1](heute Sidi Kacem) zur Zeit des französischen Protektorates 1955 [2]. Die Raffinerie ist eine von zwei, die in Marokko bestehen, wurde 1923 in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes der Stadt errichtet [3] und wird derzeit von SAMIR Marokko betrieben [4] [5].

Das Foto zeigt neben Tanks und einem Erdgasballon (im linken Mittelgrund) die Destillationstürme, in denen das Rohöl, das aus unterschiedlich dichten Fraktionen besteht (vom Erdgas bis zum Schweröl) einer Erhitzung und einer gravimetrischen Dichtetrennung unterzogen wird. Die Destillationsanlage hat Auslassventile an unterschiedlichen Höhen des Steigrohres, an denen im Zuge der Erhitzung die Einzelfraktionen voeinander getrennt und abgefüllt werden [6].

Quellen:

[1]…AK 138 x 89 mm PETITJEAN (Maroc) – Raffinerie des Pétroles. Edition Tesseyre – Phto Fladrin. Gelaufen von Petitjean  am 03.08.1955. Eigentum schlot.at-Archiv (2016)

[2]…Marokko auf wiki, 27.04.2016

[3]…Sidi Kacem auf wiki (fr), 27.04.2016

[4]…Google Maps Sidi Kacem, 27.04.2016

[5]…samir.ma, 27.04.2016

[6]…chemgapedia.de, 27.04.2016

 

 

AT | GF | Zistersdorf | Ölbohrung RAKY | um 1935

Zwei Aufnahmen des RAKY-Erdöl-Bohrturmes bei Zistersdorf/Gänserndorf/Niederösterreich [1,2].

Nach Erdölfunden in der Slowakei begann man im Österreich der 1920er Jahre, sich ebenfalls für den wichtigen Rohstoff zu interessieren. Nach Schaffung neuer gesetzlicher Grundlagen wie dem Freischurf-Zulassungsgesetz vom 20.10.1921 (BGBl. Nr. 587/1921) begann die Suche nach Erdöl im österreichischen Weinviertel. Geologische und geophysikalische Prospektion ermöglichten erstmals präzise wissenschaftliche und lagerstättenkundliche Lageinfomationen über Sedimente sowie Erdöl- und Erdölvorkommen.

Die VACUUM OIL COMPANY beauftragte den Geologen K. FRIEDL anno 1925 mit einer Neukartierung der Sedimente im Wiener Becken [3]. Die daraufhin (von mehrerern Betreibern, u.a. Anton RAKY) abgeteuften Bohrungen waren teils nur wissenschaftlich interessant, sind aber als Pioniertaten der österreichischen Erdölerkundung zu werten. Es konnten Erdöl- und Erdgasfelder erkundet werden, die bis heute ertragreich sind.

Raky_001 Raky_002

Quellen:

[1]…S/W – Negativ 24 x 35 mm #58/59,  erkannt aufgrund von Foto-Vergleichen als Erdölbohrung  RAKY/Zistersdorf. Eigentum schlot.at (2016)

[2]…Stereofotografie, links Hälfte, 81 x 59 mm, o.V., Eigentum schlot.at (2014)

[3]…BRODNER, R., CECH, F. et al. (o.J.): ÖMV-OMV | Die Geschichte eines österreichischen Unternehmens. 18ff

ZA | Johannesburg | Crown Mines, Main Shaft

Ansichtskarte [1] des Förderturmes am Hauptschacht der 1909 gegründeten Crown Mines Ltd., die in der Region Johannesburg ältere Bergwerke übernahm [2]. Es handelt sich um einen der bedeutenden Goldbergbaue Südafrikas. Weitere Informtionen und Ansichten südafrikanischer Bergbaue unter Quelle [3].
RSA_Crown-Mines
Quellen:
[1]…Post Card 141 x 92 mm / The Record Photo & Gramophone Co. (Pty.) Ltd. Johannesburg. Gelaufen 07.11.1937. Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…sahistory.org, abgefragt am 16.11.2015
[3]…South African Mines, abgefragt am 16.11.2015

CZ | Ústí nad Labem / Neštěmice | Neštěmické Solvayovi závody | Solvay-Werke Nestomitz

Echtfoto-Postkarte, wohl aus den 1920er Jahren [1] mit Blick auf die Solvay-Werke bei Ústí nad Labem / Neštěmice oder Aussig an der Elbe / Nestomitz.

CZ-Usti-Nestomice-Solvay_kl
Solvay-Werke um 1925 mit Hafenanlagen an der Elbe [1]

Eine tschechische Website [2] gibt zur Betriebsgeschichte Folgendes zur Auskunft [3]:

  • Standort einer der Sodaprodukte-Fabriken von Ernest Solvay, Begründer des Solvay-Verfahrens zur Darstellung von Soda
  • 1908 erste Produktion am Standort
  • 1923 Streiks aufgrund der Wirtschaftskrise
  • Bis zu 70.000 Jahrestonnen Sodaprodukte vor dem 2. Weltkrieg
  • WK II: Einsatz italienischer Kriegsgefangener
  • 1945 Verstaatlichung
  • 1983: 120.000 Jahrestonnen Sodaprodukte.
  • Neben Waschsoda wurden Chromsalz, Calciumchlorid, Ammoniumchlorid, Streusalz und Beizen für Holz produziert.
  • Zur Blüte hatte die Anlage 38 Hektar Größe, ca. 1.100 Beschäftigte und einen Binnenhafen an der Elbe. Der Wassserverbrauch entsprach zur Blütezeit einer Stadt mit etwa 250.000 Einwohnern

Eigene Kalksteinbrüche und Kalköfen wurden für die Soda-Erzeugung nach dem Solvay-Verfahren betrieben [4]. Die heutige Nachfolgegesellschaft TONASO betreibt einen 120 m hohen Kamin [5].
Quellen:
[1]…AK Nestomitz, Verlag H. Reinisch Aussig, Kontaktkopie auf AKTINOSA-Papier, 137×85 mm, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…www.nestemice.cz, abgefragt am 15.11.2015
[3]…Google Translator, 15.11.2015
[4]…Solvay’sche Kalksteinbrüche, pdf, abgefragt am 15.11.2015
[5]…Tonaso, abgefragt am 15.11.2015

RO | PH | Câmpina | Rafinerie Steaua | Steaua Refinery

Ältere Ansichtskarte [1] der Erdölraffinerie Steaua in Câmpina, Prahova, Rumänien. Zu erkennen sind neben drei gemauerten Kaminen mit Wasser-(druck)-behältern klassische Steigrohre zur Dichtetrennung der einzelnen zu fraktionierenden Kohlenwasserstoffe und das Rücklaufrohr, dessen Inhalt die Dichtetrennung wiederholen muss.

RO-Campina_schlot
[1]
An dem jugendstilähnlichen Zaun aus Fertigbetonelementen findet sich im linken Vordergrund eine Schablonenschrift, die Passanten auffordert, bei der kommenden Wahl am Wahlzettel den “Kreis der Nationalen Bauernpartei” anzukreuzen: “Votati cercul semnul partidului national- taranesc“.
Die Raffinerie ist 2015 insolvent [2]. Der Betrieb hat bisher eine hundertzwanzigjährige Geschichte hinter sich [3]. Er deckte bisher ein mannigfatiges Portfolio an Erdölprodukten ab [4], seit 2004 sogar ISO9001/2001 – zertifiziert [5].
Google Maps [6] ermöglicht einen guten Überblick über die weitläufigen Anlagen der Raffinerie [6] – siehe anbei:

Quellen:
[1]…AK 143 x 92 mm, Agentia Româna Hachette Bucuresti #938, Câmpina, Vedere din Rafinerie, ohne Datum, Eigentum schlot.at-Archiv.
[2]…adevarul.ro, abgefragt am 15.11.2015
[3]…steauraromana.ro, abgefragt am 15.11.2015
[4]…steauaromana.ro -Produse, abgefragt am 15.11.2015
[5]…steauaromana.ro – Sistemul…, abgefragt am 15.11.2015
[6]…Google Maps, abgefragt am 15.11.2015

UA | Donetsk | Zerstörte Zeche | Kriegswinter 1941

Konvolut von zehn deutsch beschrifteten Aufnahmen aus dem östlichen Bereich von Stalino / heute Donetsk. [1]. Zu sehen sind neben einem Förderturm, gesprengten Fabriksanlagen und einer mächtigten Abraumhalde die lokale Bevölkerung und deren ärmliche Behausungen (Foto 506, “Baracken mit 24 Wohnungen”).


Die Aufnahmen dürften mit Oktober 1941 datieren, da in diesem Monat die 1. Gebirgsdivision der deutschen Wehrmacht das heutige Donetsk erreichte [2].
Berührend sind die Bilder der kohlesuchenden Bevölkerung. Das Foto #502 ist beschriftet mit: “Zivilisten suchen in Schutt nach Kohlestückchen.” Freilich ist nicht tradiert, ob die “Kohlestückchen” von der deutschen Wehrmacht eingefordert wurden.
schlot.at möchte an dieser Stelle gegen bewaffnetete Konflikte jeglicher Art auftreten.
Quellen:
[1]…10 teils unscharfe Kontaktkopien (Nr. 497-506), mit Bleistift deutsch beschriftet wie angegeben. Eigentum schlot.at-Archiv (11/2015)
[2]…1. Gebirgsdivision auf wiki, abgefragt am 03.11.2015