AT | Alka-Kapseln / Flaschenkapseln | 1925 – ca. 1980

Am 19.05.1891 wurde in den U.S.A. der heute allseits bekannte Kronkorken als Getränkeverschluß patentiert [1].

Um 1925 wurde in Schweden ein neuartiger Verschluss für Getränkeflaschen erfunden, der von etwa 1930 bis 1980 eine rege Verbreitung verzeichnete; es handelte sich um eine abreißbare Aluminiumkapsel, unter der eine Lage Presskork eingelegt war. Diese ab 1933 als ALKA-Kapsel (ALuminium-KApsel) bezeichnete Erfindung feierte große kommerzielle Erfolge [2] und wurde wohl bereits relativ früh kopiert bzw. in Lizenz produziert.

In Wiener „Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger“ tritt die Firma „Alkaverschluß Jonsson & Co, XVII, Ottakringer Straße 36 […]“ bereits 1930 auf [3].

1938 macht ein alteingesessenes Unternehmen, die Fa. „Österreichische Kronenkornwerke Richard Bruchsteiner, Wien XIX, Bachofengasse 8“, bereits mit einer Produkt-Erweiterung auf „Aluminium-Abreißverschlüsse“ Konkurrenz [4].

1942 firmierte „Alkaverschluß Jonsson & Co“ in Wien I, Reichsratstraße 5 und Wien I, Doblhoffgasse 9 [5].

1953 inserierte im ATB (allgemeinen Telephonbuch Wien) die Firma als „Flaschenverschlüsse Original Alka“ in Wien I, Doblhoffgasse 9. Unverblümte Konkurrenz boten damals „ Josef Frais, Wien XVII., Blumengassse 11, Fabrikation von Aluminium-Abreißverschlüssen […] sowie die „Metallkapsel- und Korkenfabrik Viktor Perry, Wien III., Ungargasse 59-61“ [6].

1972 inserierten im ATB die Firma „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und „JOMA – Johann Matzka, 1070 Wien, Kaiserstraße 33, Korke, Flaschenverschlüsse aller Art […]” [7].

1975 inserierte im ATB die Firma Timmel als „CROWN CORK GMBH Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37,“ und „Alkaverschluß Timmel, 1151 Wien, Rauchfangkehrergasse 37“ und hat dieselbe Konkurrenz wie schon 1972 [8].

Die Alka-Kapsel auf Bierflaschen der Schwechater Brauerei wurden mit der ab 1975 ausgestrahlten umstrittenen Fernsehserie „ Ein echter Wiener geht nicht unter“ dokumentiert [9][10, Minute 0:58]. Ihre Spur auf Flaschenhälsen verliert sich wohl um 1980.

Das Archiv schlot.at besitzt eine Sammlung von Abrisskapseln des 20. Jahrhunderts, die nach derzeitigem Kenntnisstand auf Bier-, Mineralwasser-, Limonaden- und Essigflaschen einsetzt wurden [11].

Vertreten sind derzeit Kapseln folgender Hersteller bzw. Marken:

Brauereien:

  • Brauerei Liesing
  • Brauerei Neu Nagelberg
  • Brauerei Nussdorf
  • Brauhaus Dreher Schwechat
  • Schwechater Bier
  • Hubertus Bräu
  • Linzer Bier
  • Wiener Stadtbräu Lager
  • Wiener Stadtbräu Steffel

Limonaden:

  • Almdudler Limonade
  • Florida Gold
  • Frucade
  • Libella Rubin
  • Peregrini
  • Schartner Bombe

Privat-Abfüller/Mineralwasser:

  • E. Walter Fischamend
  • Eis-Soda Hainburg
  • Georg Pschick Wien XXI
  • Gleichenberger Mineralwasser
  • Karl Kiefer Wien XXI
  • KEME
  • RGE (Reiner Gärungs-Essig)
  • Thalheimer

 

 

Quellen:

[1]…wissenschaft.de (17.01.2024)

[2]…digitaltmuseum.se (17.01.2024)

[3]…Wienbibliothek – Lehmann 1930 (17.01.2024)

[4]…Fernsprechnetz Wien – Amtliches Teilnehmerverzeichnis, Ausgabe Mai 1938, S. 69

[5]…Wienbibliothek – Lehmann 1942 (17.01.2024)

[6]…Amtliches Telephonbuch Wien 1953, II. Teil: Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 256 ff

[7]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 334

[8]…Amtliches Telephonbuch Wien 1972, Berufs- und Branchenverzeichnis, S. 390

[9]…falstaff.com (17.03.2024)

[10]…youtube.com (17.03.2024)

[11]…Abrisskapseln im Eigentum Archiv schlot.at

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